Schaltgetriebe ab Typ 5 zerlegen und zusammen bauen

  • Hallo,
    nachdem das Getriebe von Alex wieder läuft, gebe ich hier nun mal eine Anleitung zum zerlegen und zusammen bauen.



    Es geht hier um das Getreibe ab Typ 5
    Bild 1


    Also nicht das alte Getriebe
    Bild 2


    Der Unterschied ist gut zu erkennen. Das Hauptgehäuse vom alten Getriebe ist horizontal geteilt, das vom neuen vertikal


    Bevor ihr nun los legt. Es wird das zerlegen und zusammenbauen beschrieben. Das tauschen der Lager selbst wird nicht beschrieben. Man sollte einen Lagerwechsel also schon mal gemacht haben.
    An Werkzeug wird ein Abzieher mit mindestens 18cm Arbeitsweg benötigt.
    Weiterhin eine Trennvorrichtung


    Was braucht ihr
    Auf jeden Fall alle Siris, also Eingang und Ausgang
    09.283-25.101
    24.151-76J00
    24.780-83.010


    An Lagern wird benötigt
    1 x 6304 2RS C3
    1 x 6205 2RS C3
    1 x 6205N 2RS C3
    1 x 6007N
    1 x das fünfte Lager gibts nur bei Suzuki Maße 25x55x10. Teilenummer Suzuki 0926225137


    Öl


    Der Ausbau ist anderer Stelle bereits beschrieben.


    Zerlegen.
    Die Verbindung des Schalhebelgestänges zum zum Getreibe lösen und den Schalthals abschrauben.
    Sicher stellen, das sich das Getriebe im Leerlauf befindet.
    Nach ablassen des Öls das Getriebe auf die Glocke stellen. Es wird von hinten nach vorne zerlegt.


    Alle schrauben vom hinteren Deckel heraus drehen (schrauben von allen Zerlegungsschritten getrennt sammeln, da alle unterscheidlich lang sind) und das Gehäuseteil mit nem Gummihammer lockern und langsam nach oben arbeiten. ggfls etwas mit dem Schraubendreher anheben. Dabei darauf achten das die linke Welle nicht im Gehäuse hängen bleibt und mit nach oben wandert. Am besten mit nem Gummihammer immer wieder vorsichtig nach unten klopfen. Wenn der deckel untenist, sieht es so aus.
    Bild 3

    Nun gleich prüfen ob auf einem der Lager ein Distanzring liegt oder einer im Gehäuse steckt. Herausnehmn und merken wo er hin gehört.


    Nun die vier Schrauben vom vom Deckeln, in dem die Schaltung sitz entfernen und den deckel mit nem Gummihammer lockern und abnehmen (auf dem Bild unten schon entfernt)
    Bild 4


    Bervor es weitergeht, erst nochmal prüfen, das kein Gang eingelegt ist. Im Bild oben stehen die Schaltwellen alle in einer Flucht


    Als nächstes die drei Schrauben der Schaltwellenfedern unten aus der Glocke heraus drehen (Bild 4 ganz unten sind sie bereits heraus gedreht) Die Federn heraus ziehen und das Gehäuse nach vorne kippen, damit auch die drei Kugeln heraus fallen.
    An der Seite des Getriebes in der Glocke befindet eine weitere Schraube einer Schaltwellenfeder (Bild 5 unten links). Auch hier Feder raus ziehen und Kugel heraus holen wie oben beschrieben


    Bild 5


    Als nächstes nun alle Schrauben (Bild 4 - außer der dicken oben im Bild) des mittleren Gehäuseteils enfernen
    Wichtig. Nicht nur die Schrauben, zur Glocke hin, sondern auch den Rückwärtsgangschalter (auf dem ersten Bild das schwarze Teil in der mitte)
    sowie die Halteschraube von der Rückwärtsgangwelle. Diese befindet sich auch auf der Gehäuseseite wo der Rückwärtsgangschalter eingeschraubt ist. Zu finden ist diese zwischen der zweiten und dritten Rippe unterhalb des Rückwärtsgangschalter.


    Wenn alles draußen ist, weiter zu Teil 2

    Ü50 - Offroad Ü34

    Einmal editiert, zuletzt von xenosch ()

  • weiter mit Teil 2
    Nun das Wellenstück oben auf dem Gehause heraus ziehen (im Bild 6 unten die rechte lange Welle). Darunter befindet sich ein Syncronring und ein Nadellager. Beides heraus nehmen.


    Nun das mittlere Gehäuse mit einem Gummihammer lösen und langsam nach oben arbeiten. Dabei darauf achten, dass die Schaltwellen nicht im Gehäuse hängen bleiben und in der Glocke stecken bleiben (Bild 6 stehen sie oben in der mitte etwas aus dem Gehäuse raus)
    Bild 6



    wenn das Gehäuse runter ist, sieht es so aus
    Bild 7


    Als nächstes den Umschalter abschrauben (Bild 8 - Eine Schraube ist bereits heraus gedreht
    Bild 8



    Als nächstes die Welle vom Rückwartsgang heraus ziehen und dabei das Zahnrad und die Führung links davon heraus ziehen
    Bild 9


    Als nächstes müssen die beiden Wellen heraus gezogen werden. Jetzt wird ein zweiter Mann gebraucht
    Damit das geht, der Segering der Hauptwelle (Bild 10 in der mitte der schwarze Ring mit der Öffnung Richtung 1 Uhr) auseinander gedrückt werden
    Jetzt beide Wellen gleichzeitig heraus ziehen (ggfls von unten ein leichter klopfer auf die Eingangswelle).
    gleichzeitg müssen die Schaltwellen mit angehoben werden, damit die Schaltringe nicht verschoben werden (Wenn ihr das nicht beachtet fliegen euch evtl. die Schaltsteine aus den Ringen - viel Spaß beim zusammen setzten)


    Bild 10


    Wenn die Wellen draußen sind, sieht es wir auf dem Foto 10 bzw. 11


    Bild 11


    Weiter mit Teil 3

  • Auf Bild 10 und 11 sehen wir den vorderen Simmering, der zu erneuern ist.


    Der Siri am Getriebeausgang (das erste Teil, das ab geschraubt wurde) ist ebenfalls zu erneuern.


    Nun alle Lager lt Liste erneuern


    Wenn Gänge beim schalten krachen, ist außerdem der Verschleiß der Syncronringe mit der Ventillehre zu prüfen.


    Wenn alles gereinigt ist, kann es ans zusammen bauen gehen, was wesentlich einfacher wie dass zerlegen ist.


    Die Schaltwellen etwas anheben, damit die beiden Wellen wieder entsprechend in die Gabeln eingefügt werden können.


    Nun die wellen und die Schaltwellen ins Gehäuse einführen. Ein zweiter Mann muss nun mit einer Segeringzange den zu vor beschriebenen Ring spreizen, damit das Lager einrasten kann.


    Die Wellen sind wieder im Gehäuse
    Bild 12



    Nun den Rückwärtsgang samt Welle und Führung wieder einsetzen. Die Öffnung mit dem Gewinde muss nach außen zeigen
    Bild 13



    Nun den Umschalter wieder einsetzen. Die beiden Schrauben müssen mit Loctide eingesetzt werden



    Bevor jetzt das Gehäuse mit Dichtungsmasse eingesetzt wird, das gehäuse erst einmal so drauf setzten und prüfen, ob die Rückwärtsgangwelle richtig steht. Schraube mal testweise rein drehen.
    Bild 14



    Wenn ok. Dichtungsmasse auf das Gehäuse und drauf setzen. Schrauben rein und anziehen.
    Nun die Schaltkugeln und die Federn wieder in die löcher im Gehäuse einsetzen (Die kurze Feder kommt in das Loch links unten im Bild 14, Die langen in die drei Löcher unten rechts).


    Rückwärtsgangschalter eindrehen und die Schraube von der Rückwärtsgangwelle wieder eindrehen.


    Nun in der Hauptwelle oben den Syncronring wieder einsetzen (Dabei die drei Schaltsteine nicht verscheiben und das Nadellager aufsetzten). Dann die Ausgangswelle wieder aufsetzen.


    Bild 15


    Nun den am Anfang abgenommenen Distanzring (soweit auf einem der Lager oben einer war) mit Fett in das obere Gehäuseteil einkleben.


    Nun Dichtungsmasse drauf und Gehäuse aufsetzen. Schrauben rein und anziehen


    weiter mit teil 4

    Ü50 - Offroad Ü34

    3 Mal editiert, zuletzt von xenosch () aus folgendem Grund: Text erweitert

  • Teil 4


    Jetzt den Schaltdeckel mit Dichtungsmasse bestücken und am Getriebe montieren
    Bild 16


    Jetzt wieder den Schalthals anschrauben und das Schaltgestänge anschliessen


    Fertig


    Öl wird an der Einfällschraube links oberhalb der unteren Schalthalsschraube eingefüllt. Achtung. Erst mal nur 1 l rein füllen, bevor das Getriebe eingebaut wird. Der Rest kommt rein, wenn das Getríebe eingebaut ist und die Welle dring ist. Sonst läuft einem das Öl wieder raus


    Gruss
    Sacha



    Ich hoffe ich habe nix vergessen

  • Hallo zusammen,
    heute mal wieder etwas Getriebekunde, da ein weiterer Patient (von StationX) auf dem OP-Tisch lag.


    4 Zahnräder, 2 Wellen und 1 Gehäuseteil waren zu ersetzen

    Leider etwas unscharf.


    Der Verursacher 6304 wurde bei dieser Instandsetzung durch ein Speziallager 6304 MA C3 ersetzt


    Hier wieder montiert mit neuem Gehäuseteil



    Gruss
    Sacha

  • Hallo zusammen,
    da ich von dem letzten Jimny-Getriebe noch ein paar Brocken da hatte und jetzt gerade ein Samurai-Getriebe neu lagere, habe ich mal die Teile nebeneinander gelegt, damit man mal den Unterschied in der Dimensionierung sieht.


    links Samurai
    rechts Jimny (Da fehlen zwar einige Teile aber man kann den Dimensionsunterschied doch recht gut erkennen).





    Gruss
    Sacha

  • Hallo Sacha
    Das ist jetzt für dich auch einpaar Monde her aber weisst du genau aus welchen Jimny Getriebe die Zahnräder sind auch von oben die?


    Ist das Genau Typ4 mit 82 PS und Hebelallrad? Oder Stand das "ab" jetzt als allgemein.


    Ich müsste mal wissen wie das Typ4 aussieht. Es gibt ja noch die aus Typ 5-7.


    Es geht um ein Wissenschaftliches Experiment.

    2 slow 4 you :p

    »Du siehst das so und ich sehe es anders, und wir lassen das einfach mal so stehen«.

  • Also das Links im Bild ist das Samurai Innenleben. das ist vom Aufbau her ziemlich identisch um alten Jimny Getriebe.


    Das Rechts ist das vom Knöpchen-Allrad.


    Das kannst du von außen ganz einfach am Gehäuse erkennen. Beim alten Jimny ist das Gehäuse wie ein Sandwich zusammen geschraubt (2. Bild am Beitragsanfang) wie beim Samurai.


    Beim Knöpchenallrad ist das Gehäuse ein Teil und horizontal zusammen geschraubt. Da sind die Teile dann beim Benziner immer identisch. Teilenummer sind ja irgendwo auch schon alle aufgeführt.


    Weitere Fragen kann ich dir gerne per PN oder Tel. beantworten.#


    Gruss
    Sacha

  • Wie kommts denn das so viele Getriebe zum Teil so starken "Verschleiß" haben?
    Also habe bei mir im Geschäft glaub bisher nur 2 Jimny Getriebe gemacht, beidemale das neuere und wir sind Suzuki Vertragshändler.

  • Ich habe es bisher auch noch nicht gesehen, dass ein Lager im laufenden Betrieb einfach stehen bleibt, obwohl es komplett im Öl ist. Ich vermute dass sich die Vorgelegewelle wesentlich stärker erwärmt wie das Gehäuse. Dadurch wird der innere Lagerring etwas größer und außen halt nicht. Das suchen sich die Kugeln einen Ausweichplatz und dabei drück es dann den Käfig aus dem Lager


    Letztendlich wird es vermutlich an der Fertigungstolleranz des Lagers liegen. Wenn es wirklich C3 hat, dürfte es vermutlich ausreichen. Ein Standardlager oder untermaßiges C3 könnten dann evtl. schon zu eng werden.


    Ab er das sind reine Vermutungen. Dazu müsste man das wirklich mal genau ausmessen. Ich habe mal ein Samu VTG neue gelagert und dabei Standardlager verwendet. Nach einigen Wochen hat ein Lager zeitweilig gequietscht. Ich habe dann alle Lager nochmal auf C3 gewechselt und seitdem war Ruhe.


    Gruss
    Sacha

  • Ein neuer Kandidat.
    https://goo.gl/photos/jH7FyRgHfPEFDBTS9
    Die nächsten Tage gibt es mehr Infos


    Der Kandidat war ich. Meine Jimny hat es mit gerade mal 38000km erwischt:?
    Sacha ist gerade im Urlaub. Habe ihm unter anderem das Bild gesendet mit dem Lager da er bereits mehrer Jimny Getriebe gemacht hatte und auch bei ihm immer diese Lager der Schuldige war:?:?:?:?:?:?
    Nächste Woche werden wir uns treffen und das ganze noch mal genauer anschauen. Das Mist Lager!!! Das Lager kommt dann in die "4x4orca Getriebe Gedenk-BOX" :glee::mrgreen:
    Siehe: hier



    http://www.suzuki-jimny.info/s…422&viewfull=1#post312422

    Ich mag ja vielleicht eins-zwei Punkte daneben liegen, aber geschätzt würde ich sagen setzt sich dein Fahrstil aus ca. 82% fahrerischem Können, 14% Geisteskrankheit, und 4% Nagel im Kopf (oder ähnlich) zusammen...,:yay: "Zitat MKO"

  • Ich befürchte das mein Lager im Getriebe auch so ausschaut :down:
    Das erste mal wurde das Getriebe bei 45000km von Suzuki gemacht. Jetzt hab ich es bei 120000km ausgebaut weil es schon wieder Geräusche macht.

  • mein getriebe berricht: Anfang 2015 besagte Lager im Getriebe erneuert, das innernleben "nicht komplett" gereinigt nur das gehäuse von innen usw. Neues GL5 öl rein und alles war gut.
    nach einen guten jahr wieder laufgeräusche im 3,4 gang, in den anderen gängen nur unterschwellig.


    dann erneut getriebe ausgebaut und geöffnet. "verdächtig" war folgendes: ablassschraube mit magnet waren späne, im inneren war alles mit einer dunkelgrauen fast schwarzen schicht versehen, was auf die defekten lager schliesst welche zu heiss wurden.
    beide lager am ausgang hatten spiel (1 jahr ca 15tkm, eines davon war gedichtet). alle anderen lager waren in ordnung.
    alles gründlich mit benzin/diesel/druckluft gereinigt, anschliessend mit bremsenreiniger und wieder zusammengebaut.
    mögliche erklärung wäre: beim ersten lager tauschen waren evtl. noch restspäne an den zahnnrädern/ wellen die sich in das neue getriebe öl mischten, welche die neuen lager wieder zerstörten. dagegen spricht das alle anderen lager noch ok waren, oder sie sind einfach so wieder kaputt gegangen wie es so oft passiert.




    vorher


    nachher


    halbzeit


    geschafft

  • Hallo von der Zahnfront.


    Heute wieder einen Patienten auf Vordermann gebracht.


    Der war auch schon mal repariert worden (nicht von mir) aber leider nur das besagte Lager. Übersehen wurden einige defekte Zahnräder die jetzt zu Mahlgeräuschen geführt hatten.


    Also alles neu, was im Eimer war (siehe erstes Bild unten links). 2 Zahnräder, 2 Wellen und alle Lager und Sirs neu.