• Diesmal war der letzte Smyrillinehafen dran, der mir noch in der Sammlung gefehlt hat: Hirtshals. Von Goslar aus rund 750km. Dafür gibt es dann aber auch einen netten Strand. Und der ist überraschender Weise eine 30 Zone!



    Auf dem Schiff war es etwas windig. Glücklicherweise hatte ich mit dem Seegang keine größeren Probleme.



    Kaum auf Island angekommen, war wieder klar, dass unsereins hier nur ein kleines Licht ist, das nicht weiter auffällt.



    Unsere erste Tour führte gleich vom Schiff ins isländische Hochland. Eigentlich sollte es in den Süden gehen, aber die Wettervorhersage war einfach zu schlecht. Ganz optimal war das Wetter am Askja nicht, aber zumindest gab es dieses Jahr eine Sichweite von mehr als zehn Metern.



    Der Zeltplatz war steinig, die Nacht saukalt und stürmisch, aber immerhin gab es vernünftige sanitäre Anlagen und der nächtliche Regen hielt sich in Grenzen. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, dass wir die Übernachtung mit den härtesten Bedingungen schonmal hinter uns gebracht hätten.



    Vor der Abfahrt noch kurz den Hüttenwart nach unserer geplanten Alternativroute in Richtung Norden gefragt und los ging es. Das nächste Mal bin ich bei einer Auskunft, die mit den Worten "Ich bin die Strecke persönlich noch nicht gefahren" beginnt, dann doch lieber etwas vorsichtig. Die Piste war leider nicht schwieriger zu befahren als erwartet, sondern schlicht und ergreifend gar nicht mehr vorhanden. Sowas kann im Hochland ohne Tankstellen und der Reichweite des Jimnys ganz böse ins Auge gehen. Nach reichlich Umweg und der Leerung eines Reservekanisters kamen wir aber doch noch in der Zivilisation an.

  • Endlich in Myvatn angekommen, haben wir unser Zelt aufgebaut und den Rest des Tages genutzt, um uns die Lavaformationen Dimmuborgir anzuschauen.



    Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Norden. Zuerst zum Selfoss und Dettifoss. Allein durch das vom Wasserfall hochgewirbelte und durch den Wind verteilte Wasser wird man dort komplett nass. Ob es regnet oder nicht macht eigentlich nur bezüglich des Himmels auf den Fotos einen Unterschied.



    Auch wenn er etwas abseits liegt, lohnt sich auf jeden Fall eine Wanderung zum Hafragilsfoss. Der Wasserfall selber ist nicht unbedingt schöner oder interessanter als viele andere Wasserfälle, aber die Schlucht Joekulsargljufur, in der er liegt, ist landschaftlich ein absolutes Highlight. Es gibt einen langen Wanderweg oder eine deutlich kürzere versteckte Route, die wir zufällig entdeckt haben. Wer nicht wirklich trittsicher ist, bleibt aber lieber oben stehen und schaut nur in die Schlucht hinein.



    Weiter ging es zur Asbyrgischlucht. Auch hier kann man ausgedehnte Wanderungen unternehmen, aber diesmal haben wir uns für die kurze Runde vom Parkplatz aus zu den interessantesten Teilen entschieden.



    Auf der Rückfahrt nach Myvatn haben wir noch spontan im Geothermalgebiet Hveraroend angehalten. Eigentlich war es erst für den nächsten Tag geplant, aber das Wetter war recht gut und die ganzen rollenden Touri-Konservern schon abgerückt. Eine goldrichtige Entscheidung wie sich später zeigen sollte.



    Auf jeden Fall sehenswert sind die Pseudokrater und die Seenlandschaft von Myvatn. Hier ist von langen Wanderungen auf Aussichtsberge bis zu Fotos vom Parkplatz aus alles möglich.




    Danach war der obere Bereich von Hveraroend dran. Hier ging es halbwegs ruhig zu, während sich unten die Tourimassen gegenseitig behinderten.


    Einen Besuch lohnt auch das Kraflageothermalgebiet, das zusammen mit dem Lavafeld Leirhnjukur und dem Vitikrater in der unmittelbaren Umgebung zu finden ist. Und sei es nur, um die dort unerwartet vorzufindende Hotdogbude aufzusuchen.



    Zum Abschluss gab es auf unserem Weg nach Akureyri den Godafoss zu bestaunen.


  • Auf dem Weg weiter nach Westen sollte man unbedingt am Torfmuseum Glaumbaer anhalten. Neben den kostenlosen Bereichen lohnt sich der Eintritt für das komplett eingerichtete Haus auf jeden Fall. Faire Besucher zahlen dafür auch dann gerne, wenn der Kassierer den ganzen Besuch über friedlich in seinem Kabuff vor sich hin schlummert...




    Ein kurzer Zwischenstopp an der Torfkirche Varmahlid ist zwar nicht zwingend, bietet sich aber aufgrund der günstigen Lage auch noch an.


    Der nächste Morgen überraschte dann mit Neuschnee auf den umliegenden Bergen.



    Auf dem Tagesplan stand die Umrundung der Halbinsel Vatsnes. Neben den Basaltsäulen von Borgarvirki gibt es bei Osar auch Seehunde zu sehen. Ein weiterer Seehundstopp ist ein paar Kilometer hinter Hindisvik zu finden, der aber nicht mehr ganz so lohnenswert ist. Unbedingt eine Teleobjektiv einpacken. Mit meinen 100mm war ich da auf jeden Fall deutlich unterversorgt.




    Unser Übernachtungsplatz in Laugarholl hielt die eine oder andere nette Überraschung für uns bereit. Anscheinend geht man dort im Hotel davon aus, dass Campingplatzbenutzer prinzipiell an chronischem Geldmangel leiden. Anders war zumindest der unverkennbar mitleidige Unterton bei dem Satz "Sie können die Duschen am Pool nutzen, aber sie müssen natürlich dafür bezahlen." nicht zu erklären. Das Klohäuschen war ein echter Volltreffer. Ich denke unsere kleine Fotostory sagt da alles:




  • Eigentlich wollten wir gleich nach Krossnes durchstarten, haben aber glücklicherweise für einen Kaffee in Djupavik angehalten.


    Der Ort wirkt recht verfallen (und ist es wohl auch), aber in der alten Heringsfabrik gibt es tatsächlich eine Kunstausstellung. Hier kommen also nicht nur Lost-Place-Liebhaber auf ihre Kosten.


    Fast der ganze Ort gehört dem Inhaber des urigen Hotels, welches man unbedingt aufsuchen sollte. Nette persönliche Einrichtung, freundliche Mitarbeiter und zur allgemeinen Verwunderung kostenloser Tee und Kaffee. Und das nicht nur für die Gäste.


    Hier haben wir uns eine ganze Weile mit Klaus unterhalten, der vor einigen Jahren seinen sicheren Job in Deutschland aufgegeben hat und nach Island gezogen ist, um in den Sommermonaten im Hotel und im Winter in Reykjavik zu arbeiten. Er legt auch gerne ein paar Stücken von dem sehr leckeren Karottenkuchen zurück, wenn man für die Rückfahrt schonmal Interesse anmeldet.



    Und dann kam eines der ganz großen Highlights des Urlaubs: Krossneslaug. Ein Freibad mit Blick auf den Nordatlantik. Während draußen das Meer tobt, schwimmt man gemütlich im warmen Pool vor sich hin oder lässt sich im heißen Hotpot richtig durchgaren.



    Übernachtet haben wir in der Nähe des Drangajoekullgletschers. Der Betreiber des dortigen Campingplatzes war nicht nur den ganzen Abend damit beschäftigt, Pilze für den Winter zu trocknen, sondern auch so freundlich, uns bei miesem Wetter das Schlafsackquartier zum Campingpreis zu überlassen.


    Die "kleine Wanderung" zum Gletscher entpuppte sich dann aber doch eher als gut vierstündiger Trip durch schweres Gelände. Das wurde auch nicht unbedingt besser, als wir wegen des schlecht erkennbaren Weges vom Kurs abkamen und es uns auf dem Hinweg noch deutlich schwerer machten als später auf dem Rückweg.


  • Ein besonderes Highlight der verkehrstechnischen Art bietet Isafjoerdur, wenn man seinen Weg fortsetzt. Ein Tunnel führt rund sieben Kilometer durch den Berg. Mittendrin gibt es eine Kreuzung, die in zwei unterschiedliche Richtungen aus dem Berg hinausführt. Und als Krönung ist der Tunnel auch noch einspurig und hat diverse Haltebuchten, durch die man dem entgegenkommenden Verkehr Platz machen kann. Was denkt da bloß ein Isländer, wenn er an den Elbtunnel kommt?!


    Die Landschaft in den ganzen Westfjorden ist einfach traumhaft. Bei gutem Wetter könnte man alle 50 Meter anhalten und Fotos machen. Da das zeitlich aber kaum machbar ist, sollte man zumindest den Aussichtsberg Sandafell ins Programm nehmen. Den kann man mit dem Jimny auch problemlos bis ganz oben hin befahren und einen Blick auf die bisher gefahrene und die noch vor einem liegende Strecke werfen.



    Beim Aufstieg zum Wasserfall Dynjandi kommt man an weiteren kleinen Wasserfällen vorbei. Wer einfach nur vom Parkplatz schaut, verpasst einen netten kurzen Spaziergang.



    Der Vogelfelsen Latrabjarg ist etwas früher im Jahr bestimmt sehr interessant. Wir haben "nur" jede Menge Möwen zu sehen bekommen. Der einzige "Puffin" hat leider meinen Navigator hämisch angegrinst, weil die Kamera noch im Auto lag, und ist dann schnell verschwunden. Mehr als seinen Kopf habe ich nicht zu sehen bekommen.



    Auf dem Weg kommt man auch an einem alten Schiff vorbei, das am Strand vor sich hin rostet.



    Von hier ging es in einem Mammutritt auf die Halbinsel Snaefellsnes. Ab hier wurde nicht nur das Wetter deutlich schlechter, sondern auch die Campingplätze. Die Angestellte im Hotel war aber sichtlich erleichtert, dass wir beiden zugematschten Ankömmlinge für das Zimmer nicht das letzte Kleingeld aus den Socken fummeln mussten, sondern tatsächlich im Besitz einer Kreditkarte waren...

  • Von der Hochebene Joekulhals führt eine Allradpiste direkt bis an den Snaefellsjoekul. Für einen kurzen Moment verschwand dort oben sogar der Nebel und der Schnee war weich genug, so dass ich den obligatorischen Sommerurlaubsschneemann bauen konnte.



    Wenn man schonmal vor Ort ist, kann man noch die Höhle Songhellir anschauen. Nicht sonderlich spektakulär, aber eine ganz nette Akustik.


    Lohnenswerter ist da schon der Basaltstrand von Arnarstapi mit einigen interessanten Formationen.



    Durch das Lavafeld Budahraun kann man eine Wanderung zur Höhle Budahellir unternehmen. Im Gegensatz zu dem Eindruck, den der Reiseführer erweckt, ist sie aber nur zu einem sehr kurzen Stück begehbar.



    Die Quelle Raudamelsoelkel und die Basaltsäulen Gerduberg kann man getrost auslassen. Das Lavafeld Eldborghraun bietet gegenüber dem Budahraun auch keine neuen Erkenntnisse.


    Wieder Richtung Inland unterwegs bietet sich ein Halt am Hraunfossar und seiner Schlucht an.



    Und dann folgt eines der ganz großen Ziele dieser Reise. Die Höhlen Ishellir, Surtshellir und Stefanshellir. Ein Lavahöhlenkomplex, der auf einer Länge von rund 2km begehbar ist. Ohne Lampen, Absperrungen, Hinweise und sonstigen typisch deutschen Schnickschnack.


    Am interessantesten ist die Sackgasse Ishellir mit ihren zahlreichen Eisgebilden. Stefanshellir ist aber deutlich verzweigter und kann eventuell vom Aufbau her zu Orientierungsproblemen führen.


    Vernünftige Lampen mit entsprechenden Ersatzakkus sind Pflicht. Nach der zweiten Kurve herrscht völlige Dunkelheit und das Gelände ist teilweise ziemlich schwer. Die Wahrscheinlichkeit bei einem kompletten Lampenausfall hier heile wieder herauszukommen dürfte bei null liegen.



    Und dann kurz vorm Feierabend folgte der Tiefpunkt der Reise. Auf dem Weg nach Thingvellir geht eine kurze Piste zum Gletscher Langjoekul. Frohen Mutes fuhren wir also auf den Gletscher zu, um noch einen Blick zu riskieren.


    Vor uns ein kleines, steiniges und knöcheltiefes Rinnsal. Dummerweise war der Untergrund soweit aufgeweicht, dass er plötzlich nachgab und der Jimny von einem Moment auf den anderen bis zum Bodenblech im Schlamm verschwunden war.



    Da stand die Kiste. Komplett festgesaugt in einer Kombination aus scharfen Steinen und klebrigem Gletscherschlamm. Und das nicht in kontrollierter Umgebung, sondern mitten in der Pampa. Die nächste halbwegs normal zu befahrende Straße 10 Kilometer entfernt. Und selbst auf der ist tagsüber schon tote Hose. Von den Abendstunden ganz zu schweigen.


    Dazu vollgelaufene Schuhe von den Bergeversuchen, einsetzender starker Regen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.


    Aber manchmal hat man ja auch Glück: Es gab einen nicht verschlossenen Abstellraum an einer nah gelegenen Hütte und Handyempfang.


    Von hier aus nochmal ein ganz dickes Dankeschön an den Bergungsdienst von Reykholt. Die Jungs sind schnell, professionell und ausgesprochen freundlich.


    Allerdings ist es schon erschreckend, wie sehr auch ein extrem umgebauter F350 mit einem Jimny zu kämpfen haben kann. Ergebnis der ganzen Aktion: Ein abgerissenes Ventil und eine sehr krumme Bergeöse. Unter solchen Bedingungen habe ich auch noch nie einen Reifen gewechselt.


    Zumindest werden ich in Gletschernähe nie wieder einen auch nur leicht feuchten Bereich befahren, ohne ihn vorher ganz genau untersucht zu haben.


    Mehr Fotos von der Bergung gibts leider nicht. In dem Moment hatten wir ganz andere Probleme...


    Statt der Weiterfahrt nach Thingvellir war also eine Übernachtung im Hotel angesagt. Passend zum Ereignis war die Hütte dann für die Preisklasse mal so richtig mies...


    Am nächsten Tag gings nach Reykjavik, um den kaputten Reifen reparieren zu lassen. Auf die Frage, wie lange es denn dauern würde, meinte der Mitarbeiter nur ganz trocken "2 Minuten". So schnell und günstig habe ich bisher in Deutschland noch keinen Reifen aufgezogen, gewuchtet und montiert bekommen.


    Reykjavik finde ich persönlich nicht wirklich schön. Wenn man nicht unbedingt feiern will, kann man sich den Besuch auch schenken, wenn man die Hauptstadt nicht als Pflichtziel eines Landesbesuchs abhaken will. Der vollgestopfte Zeltplatz festigte dann meine Überzeugung, hier beim nächsten Mal nicht wieder vorbeizukommen.


  • Auf der Reykjaneshalbinsel gibt es dann wieder ein paar Punkte, die man anfahren kann aber nicht zwingend muss.


    Gardskagi bietet ein paar Leuchtürme und Schiffe. Von den angekündigten Vögeln und Seehunden war leider nicht viel zu sehen.



    Von da ging es weiter zum Thermalgebiet Gunnuhver und natürlich zur blauen Lagune. Auf ein Bad haben wir bei der absurden Preisgestaltung aber verzichtet. Wer unbedingt in das milchig blaue Wasser hüpfen möchte, sollte das zu deutlich günstigeren Konditionen im Myvatn Nature Bath erledigen. Ein weiterer klarer Vorteil des Nordens gegenüber dem mittlerweile doch sehr touristischen Süden.




    Das Thermalgebiet Seltun ist mittlerweile recht inaktiv, aber trotzdem einen kurzen Stopp wert.



    Und dann ging es endlich doch in ein sehr geschichtsträchtiges Gebiet von Island: Thingvellir. Landschaftlich faszinieren hier vor allem der Wasserfall Oexarafoss und die Almanagja-Schlucht.




    Den bekannten Geysir mit seinem Thermalgebiet Haukadalur und den Gullfoss haben wir bei unvorstellbar miesem Wetter besucht. Der Geysir war vor dem verhangenen Himmel und bei dem strömenden Regen vom Hintergrund nahezu nicht zu unterscheiden. Also sind wir direkt nach Landmannalaugar weitergefahren und haben unser Quartier auf dem steinigen Zeltplatz errichtet.



    Nach einem Bad in der heißen Quelle (sehr zu empfehlen) ging es mit der aufgenommenen Restwärme ins Zelt. In der Nacht haben dann die schweren Regenfälle Landmannalaugar erreicht. Geweckt wurde ich durch die Stimme meines Copiloten aus dem Nachbarzelt. "Hast du schonmal aus dem Zelt geguckt?" "Nein. Wieso?" "Das Wasser fließt unter dem Zelt durch.". Ich hielt das erst für einen miesen Scherz, aber tatsächlich standen wir mitten in einem Fluss. Das Wasser stieg unaufhaltsam richtig Oberkante des Zeltbodens.


    Also alles schnell abgebaut, im Waschraum das Außenzelt halbwegs trocken gelegt (glücklicherweise hat das Zelt dichtgehalten), den Plan über die Südroute wegen der vielen Furten verworfen und schnell nach Norden verduftet, bevor die einzige Straße wegen einer Rally für ein paar Stunden gesperrt wurde. Die geplante Wanderung gibts dann halt beim nächsten Mal...

  • Am Seljalandsfoss hat der Regen nur mal kurz für ein Foto aufgehört. Aber zumindest muss man sich unter den Bedingungen keine Gedanken machen, dass man zu nass wird, wenn man hinter dem Wasserfall lang läuft. Das ist man nämlich vorher schon...



    Am Skogafoss sind wir nicht mal mehr aus dem Auto raus, sondern haben nur zwischen den sich wild bewegenden Wischerblättern durchgeschaut.


    Wir sind aber trotzdem noch am Kap Dyrholaey vorbeigefahren und wurden für unsere Hartnäckigkeit belohnt. Zwischen den Regenfällen gab es ein paar halbwegs trockene Momente, in denen man tatsächlich ein Foto machen konnte. An eine Begehung des Felstors war aber wegen des sehr starken Windes nicht ansatzweise zu denken.



    Die Basalthöhle bei Reynisdrangar war diesmal aufgrund der starken Brandung auch nicht zu begehen. Dafür hätte das kurze Sonnenfenster aber auch nicht gereicht. Wir haben es gerade noch rechtzeitig halbwegs trocken ins Auto geschafft.



    Auf dem Weg zum Laki war es endlich mal wieder von oben trocken. Manche Wasserlöcher auf der Straße hatten aber einen höheren Wasserstand als die kleineren Furten. An einer Furt wagte mein Copilot den Gang durch das kühle Nass, da nicht wirklich zu erkennen war, wie tief sie am Ende noch wurde. Der große Pickup war auch keine Hilfe, da er sich gekonnt hinter dem Jimnytestfahrzeug versteckte. Ebensowenig der Hochlandbus, der leider erst auftauchte, als schon alles vorbei war.


    Auf dem Wanderweg zum Laki und oben am Gipfel war es so windig, dass man nicht mehr richtig stehen konnte.



    Ein kurzer Fotozwischenstopp musste sogar ausfallen, weil der Wind genau auf die Tür drückte und mein Beifahrer sie nicht mehr öffnen konnte. Und Tom ist nun wahrlich kein so schwächliches Persönchen wie ich.


    Im Lakagigarlavafeld waren wir wieder größtenteils vorm Wind geschützt.



    Leider handelt es sich dort nicht um einen richtigen Rundweg durch das Lavafeld, so dass man ein gutes Stück an der Straße zurückgehen muss, was bei der Umgebung aber nicht wirklich stört.


  • Auf dem Weg nach Skaftafell lohnt sich ein kurzer Stopp bei den Baslatsäulen von Dverghamrar. In Skaftafell kann man Wanderungen in den unterschiedlichsten Längen unternehmen. Wir haben uns für eine überschaubare acht Kilometer Tour mit Ausblick auf die Gletscherzunge entschieden. Aber auch die restliche Landschaft und die diversen Wasserfälle sind sehenswert. Allen voran der bekannte Svartifoss. Überraschenderweise kam der Regen diesmal erst, nachdem wir unsere Fotos am Wasserfall gemacht hatten.




    Auch am Joekulsarlon war es nicht wirklich schön, aber zumindest ein paar Fotos waren möglich. Allerdings fehlte einfach das richtige Licht. Ein Besuch am Breidarlon lohnt sich aber nicht mehr, da der Gletscher mittlerweile schon zu weit zurückgegangen ist, um hier noch Eisberge vorzufinden.



    Am Folgetag ging es weiter zum See Loegurin. Groß und randvoll mit dreckigem und undurchsichtigem Wasser. Aber dafür gab es keinen Regen und wir konnten das Zelt am nächsten Tag ausnahmsweise mal trocken verstauen.



    Die Tagestour führte uns zum Snaefell und weiter zum Eyjabakkajoekulgletscher. Auf dem Weg trafen wir den Ranger des Nationalparks, der sich erstmal für den vorherrschenden Sturm entschuldigte und noch ein paar nette Stories zum Besten gab. So hatten sich vor kurzem ein paar Leute in einer einfachen Mehrfachfurt festgefahren, weil sie nicht auf die Piste sondern einen etwas anders liegenden Wanderweg zugehalten hatten und mitten in den Fluss gefahren waren. Auf der Rückfahrt war dann auch klar zu sehen, dass die Gefahr tatsächlich besteht, wenn man nicht so ganz genau hinschaut.


    Der Wind war auch hier so stark, dass es mich beim Öffnen der Tür einfach mit aus dem Wagen gezogen hat. Das Schließen der Wagentür erforderte dann auch tatsächlich meinen kompletten Körpereinsatz.


    Auf dem Weg gibt es ein paar Schilder, die das Ende des Gletschers in bestimmten Jahren dokumentieren. Daran ist der Rückgang erschreckend deutlich zu erkennen.




    Am Karahnjukarstaudamm tobten Wellen, die eher an den Atlantik erinnerten. Teilweise schwappte das Wasser in großer Menge über den Damm auf die Straße.



    Wer etwas Aufwärmung braucht, sollte auf dem Rückweg noch in Laugafell einen Kuchen essen und sich im dortigen Hotpot breit machen.

  • Im Snaefellinfocenter (mit seiner Projektion auf ein 3D-Modell der Umgebung auf dem neuesten Stand der Technik) wurde uns noch ein Ausflug nach Bakkagerdi empfohlen, was sich als echter Glücksfall herausstellte.


    Eine sehr gut zu fahrende Schotterpiste, bunte Berge und eine geniale Fischsuppe im Alfacafe, das auch von der Einrichtung mit seinen Steintischen voll überzeugen konnte.



    Den Tag der Fährfahrt haben wir genutzt, um uns Seydisfjoerdur und seine Umgebung etwas genauer anzuschauen und bei tatsächlich strahlendem Sonnenschein zu entspannen. Insbesondere der Gufufoss und der darauf folgende Flusslauf mit mehreren Wasserfällen ist eine kleine Wanderung wert.




    Da wir auf der Rückfahrt einen recht langen Aufenthalt auf den Färöerinseln hatten, konnten wir uns Torshavn aus der Nähe anschauen. Ein sehr nettes Städtchen mit geschäftigem Treiben und einigen sehenswerten Ecken.





    Diesmal war zwar endlich eine wirklich dichte Regenjacke im Gepäck, das Zelt hat den Sturm und Dauerregen erstaunlich gut weggesteckt, aber bei den Verzurrgurten für die großen Alukisten sind die Haltefedern zwischendrin weggebrochen. Glücklicherweise hatte ich hochwertigeren Ersatz dabei. Meine Schlussfolgerung aus dem ersten Islandurlaub hat sich also wieder bewahrheitet: Qualitativ mäßige Ausrüstung kann man entweder gleich zuhause lassen oder halt in Island wegwerfen.


    Auf jeden Fall war es nicht mein letzter Ausflug ins Land von Eis und Feuer. Es gibt noch viel zu entdecken!


    Wer von euch weniger Text und mehr Bilder bevorzugt, sollte auch wieder auf meiner Homepage vorbeischauen: http://www.pizzamampf.de/pizza_bilder.php?++62


    Gruß


    Thomas

  • Ja, da hat KetzZza Recht.
    Wirklich schöne Bilder. Für mein Geschmack etwas zuviel Schnee für ein Sommerurlaub :mrgreen:
    Aber wirklich eine grandiose Landschaft.


    Toller Bericht, echt.


    Gruß Lars
    SoA

    Gemüse schmeckt am besten wenn man es kurz vor dem servieren durch Rindfleisch ersetzt.


    Suzuki Fahrer - anders als alle Anderen

  • Spitze Thomas, tolle Bilder und vor allem die Reisedauer finde ich einfach Weltklasse. Mein Neid ist dir sicher. Was ich gerne wissen würde, was kostet so eine telefonisch herbeigerufene Berghilfe ! LG Daniel ......müssen uns bald mal wieder treffen !


    17x Mammutpark 1x Camp4Fun 11x Fursten Forest 2x Karenz 9x Hoope-Park 8x Böser Wof 6x Südheide 2x Sontra2 x Jänschwalde 1x Hohenmölsen 3 x Offroadreisen ( DK + RO + ISLAND )

  • Vielen Dank. Schön dass euch der Bericht gefällt :)


    Von der Zeit her sind drei Wochen auf Island (also 4 Wochen mit Anreise) schon ein ziemlicher Mammuturlaub. Aber zumindest wenn man noch in die Westfjorde möchte, ist das auch dringend nötig. Eine vierte Woche auf der Insel wäre definitiv nicht schädlich gewesen ;)


    Bei den Bergungskosten dachte ich erst, dass ich gerade die Urlaubskosten verdoppelt habe. Aber das hält sich sehr in Grenzen. Genaugenommen machen sie das da "Free of Charge", aber eine Spende an den isländischen Bergedienst ist natürlich gerne gesehen. Unterm Strich kommt man dann so mit 200 Euro aus der Nummer raus.


    Entscheidend ist aber, dass man nicht offroad unterwegs war. Solange man auf einer Straße, einer Piste oder einem Track steht, ist alles gut. Abseits davon gibt es wohl richtig Ärger und saftige Strafen. War auch eine der ersten Fragen am Telefon. So langsam wie sich die isländische Vegetation erholt, ist das aber auch berechtigt. Da gehört eh jeder gesteinigt, der abseits der erlaubten Bereiche fährt...


    Gruß


    Thomas