Vor einer Weile hatte ich Michael X. im Zusammenhang mit seiner Bemühung, mir den gewünschten Stabitrenner auch tatsächlich zukommen zu lassen, versprochen, einen kleinen Bericht über Sardinien zusammenzustellen.
Hiermit will ich dieses Versprechen einlösen.
Allerdings möchte ich keinen Reisebericht im üblichen Sinne verfassen, aus zweierlei Gründen: Erstens habe ich Sardinien nicht "bereist", sondern lebe hier einen guten Teil des Jahres; seit März, als die Modifikationen unseres im Februar neu gekauften Jimny abgeschlossen waren, sind wir hier auf der wunderschönen Mittelmeerinsel mit dem kleinen, wieselflinken Reiskocher unterwegs.
Und zweitens ist dies hier ein Jimny-Forum und kein Touristik-Magazin. Jeder, der sich für Sardiniens Geschichte, Kultur, Sehenswürdigkeiten, Geografie, Folklore, Strände, Hotellerie etc.etc. interessiert, findet endlose Infos in unzähligen Reiseführern. Über Strecken und Routen gibt jedes beliebige Navi bestens Auskunft.
Meine Absicht ist, meine (wörtlich) "Erfahrung" mit dem Jimny in verschiedenen Regionen Sardiniens mit Bildern zu untermalen, die einerseits auch die traumhaft schönen Landschaften zeigen und andererseits die definitive Tauglichkeit des kleinen Suzuki für dieses oft noch archaisch wilde Land illustrieren.
Zuvor hatten wir einen - ebenfalls ein wenig geländetauglicher gemachten - Pickup, dessen größtes Manko seine Größe war. Ich weiß nicht, wieviele Touren wir abbrechen mussten, weil das Auto bei all seinem Nutzen als robuster Lastesel auf den hiesigen engen Wegen einfach steckenblieb. Ein Problem, das wir nun seit März (fast) nicht mehr haben. Das geringere Ladevolumen des Jimny konnten wir durch Entfernen der Rücksitze und Einbau eines ebenen Ladebodens ziemlich kompensieren (Dank an die zahlreichen Anregungen und Anleitungen hier im Forum!).
Nun gibt es nicht mehr viele für uns interessante Punkte, die wir nicht erreichen können - auch wenn wir sinnvolle Fahrverbote selbstverständlich respektieren (die's wie überall auch hier gibt, aber selten) und unserem Jimny bislang die wirklich bösen Abschnitte noch erspart haben, ist ja noch neu. Was aber nicht heißt, dass Copilotin nicht bereits die ersten tieferen Kratzer im Lack beweint und das Vorderachs-Diff nicht die ersten Feindberührungs-Furchen abgekriegt hätte.
So, genug Text. Sollte sich jemand mehr für die zweitgrößte Mittelmeerinsel interessieren, erzähl ich gern auch mehr. Und sollte jemand seinen Jimny einmal urlaubsmäßig nach Sardinien ausführen (vielleicht machen die Fotos ja Appetit?), ... es gibt hier kein Gesetz, das das Hintereinanderfahren von zwei oder mehreren Jimnys verbietet, und ich kenn hier eine Menge "strade bianche", auf denen sich Jimnys wohlfühlen ...
Hier nun einige Impressionen unseres "Jimny auf Sardinien":
Im allgemeinen sind die sardischen Straßen recht gut - aber an machen Stellen, wie an dieser Brücke, nagt der Zahn der Zeit
An der Ostküste Sardiniens herrscht, im Gegensatz zum meist granitenen Norden, Kalkgestein vor. Wasser und Erosion haben atemberaubende Schluchten hineingegraben - wie etwa die Codula di Sisine in der Ogliastra
Manchmal zerstört ein Erdrutsch eine Straße. Die wird dann offiziell gesperrt, aber die Einheimischen, die nicht gewillt sind, nun jahrelang gewaltige Umwege in Kauf zu nehmen, sind da recht flexibel: ein privater Bagger, ein paar LKW-Ladungen Baueisen und Beton - wo ein Wille ist, ist bald drauf auch ein Weg ...
peko