Muss ich diesen Elektriktrick verstehen???

  • Heute morgen hat mir mein Jimny einen kleinen Schock versetzt (obwohl, er kann ja gar nix dafür):
    Auf dem Weg zur Arbeit hab ich festgestellt, dass der linke Scheinwerfer wohl nicht leuchtet... hmpf, das Auto ist jetzt ein halbes Jahr alt... und jetzt, vier Tage vor der großen Islandfahrt will er aufmucken???
    Also nach der Arbeit geguckt: Er geht schon, der linke Scheinwerfer... aber die Birne glimmt nur... egal ob Abblend- oder Fernlicht. Ungefähr so hell, wie wenn eine Kerze drin steht. Das "Licht" kam aber eindeutig von der H4, nicht vom Standlicht... hmpf, Grübel, Grübel.
    Da muss wohl irgendwo zu wenig Strom kommen.
    Jetzt bin ich ja nicht unbedingt der geborene Mechaniker, aber von der Theorie her hab ich schon einiges über Autos gehört und gelesen.
    Also erst mal den Stecker am Scheinwerfer abgezogen, angeguckt, sieht alles ok aus. H4 rausgepfriemelt, Kontakte abgewischt... glimmt immer noch so läppisch vor sich hin.
    Dann ist mir eingefallen: Ich war ja am Freitag unterwegs, ein paar Ersatzsicherung u. a. für die Große Fahrt zu besorgen. In dem Laden war dann u. a. ein alter Mann, der ist mit zum Auto um zu schauen, welche Sicherungen (von der Bauform) ich eigentlich brauch. Dazu hat er eine abgezogen und wieder reingesteckt... IDEE: da könnt ja was schief gelaufen sein.
    Also, Bedienungsanleitung vom Jimny geblättert, Sicherungskasten aufgemacht und geguckt. In der Bedienungsanleitung: Nr. 6: Scheinwerfer rechts, Nr. 7: Scheinwerfer links, Nr. 8: Leer. Im Sicherungskasten: Nr. 6: 15A, Nr. 7: Leer, Nr. 8: 15A.
    Nachdem ich den Sicherungskasten wieder an die Bedienungsanleitung angepasst hab, hat der Scheinwerfer wieder das gemacht, was er soll: Er hat Schein geworfen. :D
    Da hat wohl der alte D... sich nicht merken können, wo er nur Sekunden vorher die Sicherung gezogen hat.
    Na wenigstens war er sehr fair: nimmst sie mal mit, und wenn 'se nicht brauchst, bringst 'se wieder. Geld wollt er keines.


    Jetzt die Große Frage: warum ist da doch noch ein Glimmen zustande gekommen im Scheinwerfer. Ich hatte immer gedacht, wo Sicherung raus, da KEIN Strom... und nicht ein bißchen Strom.


    Auf jeden Fall bin ich stolz wie Oskar, dass ich das selber "reparieren" konnte...
    Und wie gesagt: Der Jimny kann da gar nix dafür.

  • Da solltest Du gar nicht weiter drüber nachdenken. Es gibt nur sehr, sehr wenige Menschen auf diesem Planeten die Fahrzeugelektrik verstehen. Mir ist noch keiner begegnet, und ich suche schon sehr lange:kerze:

  • Die Erklärung:


    Bei H4-Lampen sind ja Abblend- und Fernlicht in eins drin und der Jimny schaltet das Licht über Masse.
    Nimmt man jetzt die Sicherung für den Scheinwerfer links raus, so geht der Strom rückwärts durchs rechte Fernlicht, dann durchs linke Fernlicht, danach durchs linke Abblendlicht und zurück auf Masse - tada - drei Lampen in Reihe leuchten nicht so stark!

  • Da solltest Du gar nicht weiter drüber nachdenken. Es gibt nur sehr, sehr wenige Menschen auf diesem Planeten die Fahrzeugelektrik verstehen. Mir ist noch keiner begegnet, und ich suche schon sehr lange:kerze:


    Hmmm, ich glaube so einiges von der Fahrzeugelektrik zu verstehen. Zumindest bei den Grundlagen gibt es kaum Geheimnisse, die meisten Probleme werden von Spezialisten nachgerüstet.


    Als Beispiel: Leuchten beim Anhänger funktionieren nicht, AHK wurde in FACHWERKSTATT nachgerüstet, da mit dem Fahrzeug bestellt. Fehlerursache war letztlich ein Anzapfen einer Innenleuchte als Dauerplus. Dabei wurden nur zwei Fehler gemacht, erstens war es ein gepulstes Signal, zweitens hätte das "dünne Stripchen" nie die Aufnahmeleistung des Anhängermoduls verkraftet.


    Es ist natürlich in der heutigen Zeit immer komplizierter und komplexer bei der Fahrzeugelektrik, denn es werden ja immer mehr Steuergeräte, Bussysteme und sonstiges Trallala verbaut, letztlich sind die Grundlagen immer noch die selben. Problematisch wird es eigentlich immer dann, wenn nur noch schwarze Leitungen vorhanden sind und keine Dokumentation vorhanden ist. bei älteren Fahrzeuge reicht es z.T. immer noch mit einem Multimeter und einem Durchgangstester Schritt für Schritt vorzugehen.

  • Nun ja. Manchmal versuche ich mich auch an Fahrzeug Elektrik. Den Umbau für mein 700er Grizzly für die LOF Zulassung (also Scheinwerfer, Rückleuchten, Blinker, NSL Anhängerdose usw ) habe ich auch selber gemacht und auch TÜV dafür bekommen. Aber hast Du mal versucht ein Lichtsteuermodul für einen 5er BMW zu Programmieren ??? Da ist schwarze Magie harmlos dagegen. Warum baut man sowas in Autos ein???

  • und du dafür ständig in der Werkstatt bist - dafür hat der:lol: dich dann sooo lieb!

    :fahren:1980 - 1983 - LJ 80--------2015 - 2019 - JIMNY FJ Automatik :up:       2019 JIMNY GJ Automatik  :up:


    Das Einzige das im Alter besser wird sind die Ausreden. Alt werden ist nichts für Feiglinge!

  • Lichtsteuergeräte haben nur am Rande etwas mit KFZ-Elektrik zu tun (meine Meinung), denn letztlich sind es Computer die den Nutzer eines Fahrzeuges im gewissen Rahmen bevormunden. Gerechterweise muss man allerdings sagen, dass diese Technik mittlerweile sehr zuverlässig ist. Im Fehlerfall ist leider oft der Mechatroniker am Diagnosegerät eher ein Problem, da bei ihm manchmal Grundlagen fehlen. Weiterhin wird die KFZ-Eletrik heute oft grenzwertig ausgelegt, insbesondere in Bezug auf die Leitungsquerschnitte. Dieses wird einerseits aus Gründen der Kosten gemacht (bei der Menge an Kabeln ist das schon ein Faktor), andererseits um Gewicht zu sparen, dieses geht dann in Richtung von übertriebenen Abgasvorschriften wie Euro 6 usw.. Aber wer will heute auf die ganzen Helferlein im Auto verzichten und womöglich selbst die Fenster herunterkurbeln :shock:.


    Wie in einem anderen Thema zu sehen kommt dann noch eine "unglückliche Dokumentation" manchmal hinzu, damit wird der eigentlich simple Einbau einer AHK-Elektrik schon zur Aufgabe. Aber bisher haben wir noch alles hingekrigt, TSCHACKA! :yay: