Gilsterhobel / Sipingtool (Reifenlamellenschneider) selberbauen

  • Um meine MT-Reifen etwas wintertauglicher zu machen und ich noch im Hinterkopf hatte das man sich ein Werkzeug zum "Lamellen" schneiden selber basteln kann,
    kam ich auf die Idee etwas im Internet zu stöbern und fand ein paar Bilder von Gilsterhobeln.


    Das Ein oder Andere Forumsmitglied mag sich noch an Früher (50er bis 70er Jahre) erinnern wo es üblich war Profile/Lamellen selbst zu schneiden.


    Aus Mangel einer vernünftigen Anleitung habe ich dann den Bauplan von http://www.motorang.com runtergeladen und mir den Rest selbst zusammen gereimt.





    Für Alle die das Werkzeug nachbauen möchten folgt nun eine Anleitung/Materialliste:



    benötigtes Material:
    - Holz, am besten für Laubsägearbeiten, ca. 3-5mm dick und ausreichen für 6Bauteile @ 150mm x 50mm
    - 5 Klingen für Teppichmesser (18mm x 110mm)
    - 2 bzw. 3* Schrauben (M5 40mm lang)
    - 2 bzw. 3* Muttern M5
    - 4 bzw. 6 Unterlegscheiben M5
    (Optional Öl gegen Rost der Klingen und/oder Holzlasur)


    benötigtes Werkzeug:
    - Laubsäge oder Tischpendelstichsäge (normale Stichsägen sind eher ungeeignet wegen der entstehenden Schwingungen, die das Holz brechen lassen könnten)
    - Bleistift/Kugelschreiber
    - Schere
    - Drucker (mit Din A4 oder größerem Papier) zum ausdrucken der Vorlage
    - Pappe von Müslischachtel o.ä.
    - Standbohrmaschine
    - Bohrer (5mm)
    - Schleifpapier (ca. 80er für die Vorarbeit / ca. 200er für den Feinschliff)
    (Optional Bier und/oder Jägermeister ;))



    * Je nach gewünschter Variante, ob mit oder ohne Fallschutz für die Klingen




    Zu erst druckt ihr euch das Schnittmuster aus (Achtung!: Druckgröße auf 100% der Originalgröße einstellen)

    (Schnittmuster ©by http://www.motorang.com)


    Das Muster ausschneiden, ich empfehle die Sicherheitsvariante (siehe Linie mit Markierung C)


    Anschließend auf Pappe übertragen (eine Müslischachtel oder wie in meinem Fall die Sixpackverpackung eines bekanten Kölner Getränkeherstellers eignen sich am besten)


    Ausschneiden und Löcher reinmachen


    6x die Vorlage auf das Holz übertragen


    (Eine Schnitthilfe für Laubsägearbeiten ist hilfreich)


    Nun geht es ans aussägen


    Kleiner Spaß ;):mrgreen::aetsch::groehl::und_weg: Natürlich hab ich die Laubsäge bzw. nachher die Tischstichsäge genommen


    So sieht es dann ausgeschnitten aus:

  • Nun geht es ans Bohren (Rot ist die Standartvariante / grün mit Fallschutz /Orange ist das Zusatzloch für eine Kordel oder eine zusätzliche Schraube)


    Da die Löcher genau sein sollen ist eine Tischbohrmaschine hilfreich


    Fertig sieht es so aus:


    Danach schleifen


    Nun zusammenbauen (links Standart / rechts mit Fallschutz für die Klingen)


    Fertig sieht es dann so aus:

  • Das "gilstern" kommt ja aus den Motorradbereich, ( bis in den 70 Jahren) da wurden die Reifen ja in Längsrichtung geschlitzt.
    Jetzt mal die Frage: Was macht beim Auto mehr Sinn, ?
    Quer, um beim Bremsen die Haftung zu verbessern
    oder längs, um das Ausbrechen in Kurven zu verringern ?

  • Das kommt drauf an was man haben möchte, ich mache Querrillen und innen Längsrillen in Dreieckform


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    • Offizieller Beitrag

    Wenn es mit "nachschneiden" einhergeht...
    In "D" im öffentlichen Straßenverkehr? Nein!
    Zulässig ist dies (vereinfacht gesagt) nach § 36 StVZO i. V. m. RICHTLINIE 92/23/EWG und RiLi ECE R 54 nur bei Nutzfahrzeugen und nur nur dann, wenn die Reifen das entprechende Symbol (zum Beispiel "regroovable") tragen...
    Aber auch dann darf man das nicht selber machen, es sei denn natürlich man hat die entsprechende Sach- und Fachkunde...


    Das reine Gilstern könnte wohl noch erlaubt sein, aber das will ich jetzt nicht aus der Hose heraus sagen...

    Fährst Du noch oder würfelst Du schon? :mrgreen:
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    6 Mal editiert, zuletzt von pkcologne ()

  • Hab mich mal schlau gemacht, da das Thema auch gestern im Stammtisch Köln WhatsApp-Chat aufkam.


    In Deutschland bei PKW's nicht zulässig, da es eine starke Beschädigung des Reifens darstellt. (Da hat sich die Gesetzeslage etwas geändert zu früher)
    Bei Nutzfahrzeugen ist es bei Reifen die das Symbol regroovable, o.ä. Bezeichnungen tragen erlaubt, die Durchführung hat durch Sachkundige zu erfolgen.