Fehlercode P0089-A7 (Kraftstoffdruck) beim Ford Transit 2,4l 140 PS Bj 2006

  • Hallo an die Motorenspezialisten,
    kennt sich jemand zufällig mit den Fordmotoren aus?
    Habe ein Transit 2,4l mit 140 PS Herstellung Mitte 2006 (Erste Faceliftmodelle)


    Ich habe bei mir seit einiger Zeit die Fehleranzeige "Motorsteuerung" im Display NICHT die Motorkontrollleuchte an.
    Der Fehler lässt sich mit dem Taster am Blinkerhebel auch quittieren und der Motor läuft wie immer ohne Probleme.
    Bei der Fehlerauslese zeigt mir das Gerät Fehlercode P0089-A7 an.
    Was kann da nun genau die Ursache sein?
    Wonach sollte ich mal suchen und schauen?


    In div. Foren wird geschrieben das der Fehler nur bei Minusgrade auftritt. War bei mir zumindest das erste mal auch.
    Aber jetzt zeigt der das immer.


    Auch wurde gesagt das es evtl. mit der Batteriespannung zu tun haben könnte, das kann evtl. sein, da ich das WOMO nicht täglich bewege.
    Aber die Batt. wurden alle erst vor einem halben Jahr getauscht, daher schließe ich eine Spannungsunterversorgung aus.


    Dann schreiben einige das ist eine Krankheit bei den Transit, einfach ignorieren.
    Mag ich aber nicht, weil der vorher auch keine Macken hatte.


    Also, wer kennt sich da mit den Geheimnisse der Fordmotoren aus und kann mir helfen?

  • Klingt nach zu wenig Treibstoff(druck) im oberen Drehzahlbereich.
    Dieselfilter? Wann wurde dieser das letzte Mal getauscht?


    LG
    Bernhard

    Du weißt, das psychologisch betrachtet das dringende Bedürfnis sich mit laut kreischenden Motorgeräuschen und Aufmerksamkeitserregung in Wahrheit der kindliche Schrei nach der Mutter steckt?

  • Hallo,


    bei Dieseln in WoMo kommt mir immer gleich in den Sinn: Lange Standzeit - Leben im Tank. (Keine Ahnung, ob der betroffene Transit ein WoMo ist; vielleicht sind es ja vergleichbare Nutzungsbedingungen.).
    Wieviele Tanks fährt der Wagen leer, wie lange Standzeit hat er über's Jahr?
    Der Bio-Anteil, zusammen mit Kondenswasser, ist mittlerweile ein gefundenes Fressen für Bakterien. Und das kann einen ziemlichen Schlonz geben, der schon das Ansaugsieb im Tank zusetzt.


    Zweite Idee ist bei CR-Dieseln dieser frühen Baujahre immer Verschleiß der Hochdruckpumpe (was man oft an Metallflittern im Kraftstoff feststellen kann; flimmert wie Metallic-Lack, wenn intensiv Licht durchstrahlt). In der Folge trifft das dann auch die Injektoren und die Ventile, die bei Einspritzanlagen mit Durchfluss-Rail (also überschüssig geförderter Kraftstoff geht durch ein Druckregel-Ventil zurück in den Tank und nicht die Förderleistung der Pumpe wird an den Kraftstoffbedarf angepasst) den CR-Druck einstellen. Wenn die Sensoren hier Abweichungen feststellen, gibt es auch den Fehlercode.


    Sorry, ich habe leider nicht die ganz spezielle Lösung. Aber der mit RME versetzte Kraftstoff macht viel Ärger, wenn lange Standzeit und teilbefüllte Tanks zusammenkommen. Von diversen Herstellern gibt es spezielle Additive, die als Biozid eine Verkeimung in solchen Fällen verhindern sollen. Das trifft auch alte Diesel, weil es das System verstopft. Auch im Sommer.


    Vielleicht passen ja die Betriebsbedingungen? Probe ziehen aus dem Tank und anschauen, ob was glitzert oder sich absetzt ist bestimmt kein Fehler.
    Sollte Bakterienschlonz im Tank sein, dann kann das auch einen erst vor kurzer Zeit gewechselten Kraftstofffilter schon wieder zugesetzt haben.


    Viel Erfolg
    ALEA

  • Das WOMO steht zwar schonmal 1-2 Monate im Winter ungenutzt rum, aber das dürfte dem Diesel nichts ausmachen.
    Wir fahren ja demnächst nach Sardinien, da wird der Tank ordentlich "durchgespült".
    Da müsste das sich mit Bakterien im Tank erledigt haben.
    Es gibt ja bezüglich Dieselzusätze auch in verschiedene Foren der Hinweis das Zweitaktöl eine bessere Alternative wie die "teuren" Zusätze von LM oder andere Hersteller sind.


    Was mich nur wundert, ist das der Motor keinerlei Leistungsverluste hat. Weder beim anfahren noch bei höherer Drehzahl.
    Auch ist es egal ob der Motor kalt oder warm ist.
    Alles ist wie immer, nur die Meldung im Display erscheint.

  • Mein Tipp bleibt: Eine Probe aus dem Tank zu ziehen und anschauen, ob es da schleimigen Bodensatz hat oder Metallflitter. Damit wären schon mögliche plötzliche Filterverstopfung (ärgerlich, wenn es beim Einfädeln auf die Autobahn passiert) oder Totalausfall des CR-Systems (teuer; mit Glück kann man bei beginnendem Verschleiß noch was retten, wenn die Injektoren schon angegriffen sind, wird es noch teurer) absehbar oder abzuhaken.


    Dann bliebe noch, den Drucksensor ganz zu deaktivieren (Stecker ziehen) und zu schauen, wie sich der Motor dann verhält. Sollte er dann noch anspringen und laufen, Leistung bringen, dann wäre ein Schaden hier (Totalausfall Sensor) nicht so schlimm, als wenn das bei längerer Reise plötzlich den Abschlepper erforderlich macht.


    Die Dieselzusätze, welche ich meine, sind Biozide (= Gift). Damit wird die Verkeimung im Tank bekämpft. Diese Gifte sind in der Regel aschefrei verbrennbar und haben keine nachteiligen Auswirkungen auf die Schmiereigenschaften. Aber man muss aufpassen, dass der Hersteller sie für Rußpartikelfilter freigegeben hat. Freigabe für CR reicht nicht, wenn RPFilter in der Abgasanlage verbaut sind. Ganz wichtig! Datenblätter lesen; wenn Asche angegeben ist, würde ich die Finger weglassen.
    Es gibt verschiedene Produkte.


    Das 2T-Öl soll die Einspritzanlage schmieren und hilft auch dabei, die Motoren weniger hart dieseln zu lassen. Wenn man das richtige 2T-Öl nimmt (bei Rußfilter im Auspuff unbedingt nur ein aschefrei verbrennendes 2T-Öl; manche Hersteller haben Datenblätter im Netz), dann halte ich das für eine gute Möglichkeit, Ärger mit der Kraftstoffanlage bis zur Einspritzung zu vermeiden (aber gegen Verkeimung hilft das nicht; die aschefreien Öle sind oft auch biologisch sehr gut abbaubar). Ich habe seit etwa 1984 immer Öl in den Dieseltank gekippt; nie hat es geschadet. Ist aber nur eigene Erfahrung und keine wissenschaftliche Untersuchung. Es kann Fälle geben, wo es negativ ist. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es technisch Probleme macht.


    Mit Glück hat die Fehlermeldung nur etwas mit einem defekten Sensor oder einer wackeligen Verbindung zwischen Sensor und Steuergerät zu tun. Mit viel Pech zerlegt sich gerade die Hochdruckpumpe und die ganze Kraftstoffanlage, beginnend beim Tank und endend bei den Injektoren muß neu gemacht werden.


    Dass die Motorleistung noch nicht einbricht muss garnichts bedeuten. Die Fehlermeldung heißt ja nicht, dass gar kein Druck mehr da ist. Und wenn z.B. statt 1200 bar Sollwert nur noch 1100 bar anstehen (und der Fehler gemeldet wird), dann stört das den Motor garnicht. Aber schon in weniger als 1000 km kann das einbrechen auf 500 bar, und dann ist schon einen Leistungseinbuße spürbar, weil bei Volllast nicht mehr genug Kraftstoff durch den Injektor durchgepresst wird in der verfügbaren Zeitspanne, in welcher der offen ist.



    Vielleicht hilft das ja weiter.


    Viele Grüße - und allzeit gute Fahrt
    ALEA

  • Sind auf Sardinien angekommen.
    WOMO ist gelaufen wie Lottchen. Selbst durch die Schweiz (Berge) kein Problem.
    Aber ich habe jetzt an der Anzeige vom Dieselfilter gesehen das die im mittleren Bereich ist.
    Wenn ich wieder daheim bin werde ich den nochmal tauschen.
    Ich hoffe dases evtl. doch am Sprit gelegen hat.
    Hatte noch Sommerdiesel im Tank über Weihnachten gehabt. Das hat evtl geflockt und den Filter zugesetzt.

  • Morgen,


    wenn Sommerdiesel über den Winter flockt, ist das nichts anderes wie eine Paraffinausscheidung, ein mit steigender Temperatur reversibler Vorgang.
    Die angesprochene Algenzucht von Alea hingegen wäre m.E. plausibler.


    Ich tanke über die Winterpause nur noch den sogenannten Premiumdiesel, dieser hat angeblich keinerlei Biodieselzugabe.


    LG
    Bernhard

    Du weißt, das psychologisch betrachtet das dringende Bedürfnis sich mit laut kreischenden Motorgeräuschen und Aufmerksamkeitserregung in Wahrheit der kindliche Schrei nach der Mutter steckt?

  • Hallo,


    Paraffin-Flocken sind das nicht. Nicht bei den Temperaturen, die wir ja schon länger haben. Das hätte sich längst wieder aufgelöst.
    Ich bleibe bei Bio-Schlonz, Korrosionsprodukten oder Abrieb.
    Kraftstoff kann sich bei den Mischungen heutzutage auch zersetzen/umsetzen oder entmischen. Sollte bei CR-Systemen aber durch den Umlauf und Erwärmung bei längerer Fahrt auch wieder soweit in Lösung gehen, dass es sich durch den Auspuff entsorgt. Bakterienleichen bleiben aber im Filter.


    Bei dem heutigen schwefelfreien Diesel (ist ja mittlerweile näher dran am Petroleum das Zeugs) braucht man nicht mal mehr an einen versehentlich in den Tank gefallenen Kupfer-2Pfennig denken.


    Bin gespannt, was Du herausfindest, dass es war.


    Viele Grüße
    ALEA

  • Da diesen Monat die TÜV- Prüfung ansteht, habe ich mein Auto in die Werkstatt gebracht.
    Den Dieselfilter hatte ich schon im Vorfeld nochmal gewechselt, aber ohne Erfolg was die Kontrollleuchte anbelangt.
    Der Werkstattmeister hat mir heute gesagt, das von der Dieselpumpe ein Sensor kaputt ist, der gewechselt werden müsse. Kostenpunkt 500€.


    Frage:
    Da mir die Preisangabe sehr hoch vorkommt, kennt jemand diesen Sensor?
    Ist der Sensor bzw. der Wechselaufwand wirklich so aufwendig das 500€ Kosten entstehen können?

  • Kurzes Update:


    Der Dieselpumpensenor war es wohl doch nicht.
    Jetzt wurden die Injektoren ausgebaut und an einem Prüfstand überprüft.
    Zwei Stück sollen wohl irgendwie defekt sein. Angeblich wäre der Dieselrücklauf zu hoch.
    Die zwei Defekte sollen irgendwie repariert werden können und die anderen Zwei werden angeblich nur neu "programmiert".


    Frage an die Motorenspezialisten: Kann mir einer erklären wie "Einspritzdüsen" oder Injektoren überholt werden können?
    Und hat jemand Erfahrung was so etwas kosten kann?
    Lohnt sich überhaupt so etwas oder sind neue evtl. auf lange Sicht günstiger weil neu und somit langlebiger?
    Die Werkstatt hat ein Reparaturpreis von 1600€ genannt. (Ohne den Ursprünglich vermuteten Sensor)

  • Hallo mpetrus,


    Ferndiagnose ist immer problematisch...


    Hast Du schon geschaut, ob (Metall-)Flitter im Kraftstoff sind? Das wäre schon ein guter Hinweis, was alles "krank" sein kann.
    Ich würde erst mit einer Reparatur anfangen, wenn sichergestellt ist, dass keine Verschmutzung in der Kraftstoffanlage vorliegt und auch die Hochdruckpumpe nicht verschlissen (und damit Quelle allen Übels) ist.


    Injektoren sind teuer (nicht wirklich in der Herstellung, aber beim Verkauf an den Endkunden), und Reparatur kann Sinn machen, sofern es sich um Bruchschäden/Risse von Bauteilen handelt, und nicht um Verschleiß, der Abrieb in das Kraftstoffsystem gebracht hat.


    Viele Grüße
    ALEA

  • Meinen letzten Ford Diesel habe ich gerade zu Gunsten des Würfels verkauft...


    Ich hatte mal bei einem Bj 2001 Probleme mit den Injektoren.
    Habe sie damals bei einem spezialisierten Boschdienst prüfen/bzw überholen lassen.


    Bei Ford warden die Dinger einfach nur getauscht. Programiert wird da nur der Injector im Steuergerät soweit ich weiß.-


    Und ja, Überholen war billiger! das sind ganz einfach seeeehr feine Düsen die innen getauscht werden.
    hab damals ca 1200 mit prüfen und überholen 2er injectoren bei Boch gezahlt. Ford wollte gleich alle 4 für 2500 tauschen.


    Hab den Wagen vor Jahren verkauft und witziger Weise hat mich vor 2 Wochen der Käufer kontaktiert... 100000km später läuft noch alles perfekt ;)


    PS vielleicht wirklich wären der Standzeit ein additive dazu.....


    Lg
    Thorsten

  • Ich drücke Dir die Damen, wobei ich der Meinung bin, dass sich Deine Hochdruckpumpe zerlegt und Du Dir die Injektoren auf (eher) kurz oder lang erneut zerschießen wirst.
    War bei mir auch so (s. hier).


    Erst hat ein Injektor geklemmt, dann der 2. und zum Schluss auch Nr. 3 und 4.


    4 neue Injektoren wurden dann verbaut, Motor gestartet (obwohl ich auf die Hochdruckpumpe verwiesen habe), nach 5 Minuten klemmten alle 4 Injektoren.