Jetzt noch zum Cabrio greifen? Ist das sinnvoll?

  • Hallo liebe Gemeinde des guten Autgeschmacks,


    Nachdem ich meinen geliebten Samurai gestern schweren Herzens abgegeben habe, steh ich jetzt ohne Geländewagen da. Ein Zustand, den es schnell zu beenden gilt. Nach langer Überlegung und Angst vor einer neuen Neverending-Rost-Geschichte, habe ich angefangen mir auch den Jimny mal etwas genauer anzuschauen und spätestens hier habe ich das Gefühl bekommen, dass er wohl im Gelände auch durchaus Spaß machen kann. Da ich dazu hin und wieder auch mal ein paar Strecken Autobahn fahren muss, erscheint mir der Jimny durchaus als brauchbarer Kompromiss.


    Verwöhnt durch die Sauerstoffzufuhr bei meinen offenen Samurai war der erste Gedanke ein Cabrio. Ich wusste zwar bereits, dass Santana die nicht mehr für Suzuki baut, aber nicht, das es Santana garnicht mehr gibt und somit die Ersatzteillage schwierig sein könnte. Wie sind hier euere Erfahrungen? Wieviel Japaner steckt denn in den Cabrios? Bzw. wo kann es da tatsächlich Probleme geben? Gibt es hier Leute, die sofort wieder auch zum Cabrio greifen würden oder ist der Tenor eher: Finger weg - das macht schnell Ärger?


    Was sind sonst eure Empfehlungen worauf ich achten sollte, wenn ich nun auf die Jagd nach einem Jimniy auf dem Gebrauchtmarkt machen möchte. Der braucht erstmal nur eine gute Grundsubstanz mitbringen, Fahrwerk, Reifen, Bodylift, Bremsleitungen, etc das kann alles nach und nach kommen.


    Bin für jeden sachdienlichen Hinweis dankbar.

  • Herzlich willkommen. Natürlich ist ein geschlossener made in Japan besser von der Verarbeitung und weniger rostanfällig. Liegt dran das auch durch das Verdeck
    die Feuchtigkeit leichteres Spiel hat. Betrifft aber den Jimny nicht typisch sondern alle.


    Bei manchen Teilen könnte es schwieriger werden, aber machbar.


    Deine Frage : und ja ich würde es nach einem RAR wieder tun, der Fahrspaß ist mit dem geschlossenen nur halb so viel.

  • Richtig offen ist nur ein Cabrio, die wesentlichen Ersatzteile sind gleich, vor allem alles was Verschleiß betrifft.
    Davor hätte ich persönlich weniger Angst als vor der teilweise deutlich schlechteren Verarbeitung als bei den japanischen Jimnys.


    Trotzdem, dem optischen Charme eines offenen Jimnys kann man sich nur schwer wiedersetzen.
    Gut das ich nen offenen Wrangler auch hab ;)


    Bernhard - mag Jimnys :)

    Du weißt, das psychologisch betrachtet das dringende Bedürfnis sich mit laut kreischenden Motorgeräuschen und Aufmerksamkeitserregung in Wahrheit der kindliche Schrei nach der Mutter steckt?

  • Die Kollegen habe schon das meiste erwähnt. Ich bin auch vom SJ über Samurai zum Jimny gekommen, und davon schon das 2. Cabrio. Rost kann ich pauschal nicht bestätigen. Hängt ja immer vom Vorsorge und Pflege Zustand ab. Aber ich kann nur empfehlen ein Modell ab 2005 zu nehmen weil ab dann der "gute" Motor M13A verbaut ist. Gruß Frank


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  • Hallo,
    wir hatten ja einen Samurai, lang mit Renault F8Q Saugdiesel - fast 20 Jahre lang.
    Wir hatten Glück.
    Die Firma Santana in Spanien war einfach nur ein Sauladen. Die haben gerade das verbaut, was irgendwo im Lager oder auf dem Mitarbeiterparkplatz rumlag. Es war jedesmal ein Drama, wenn ich Kleinigkeiten brauchte oder kleinere Defekte auftraten. Es gab beispielsweise mehrere Dieselfiltervariationen und kein Mensch konnte mittels der Fahrgestellnummer feststellen, welcher Filter denn nun der Richtige war.
    Insgesamt hatten wir sehr viel Glück - andere Samuraikollegen hatten richtige Probleme. Da gabe es plötzlich keine Bremsschläuche mehr, der Scheibenwischermotor passte einfach nicht.
    Unser Samurai wurde vermutlich von einem gemütlichen Zeitgenossen zusammengeschraubt (in sämtlichen Hohlräumen lagen Bonbonpapierchen).


    Beim Cabriolet hat Santana ja wirklich nur das Dach gemacht (sagt man).
    Ich würde auf jeden Fall die Finger davon lassen.


    Iveco hatte ja noch versucht, den Saftladen zu retten, aber das ging einfach nicht mehr.
    Ich würde heute nie ein Auto kaufen, dass mal auf dem Santana-Werksgelände gestanden hat.


    Gruss
    Heinz

  • Hi,
    das ist alles doch nur "Glaßkugel lesen", solange du nicht ein konkretes Cabrio mit Baujahr hier vorstellen kannst. Ich habe einen Santana aus 2000 und kann das Geschreibe von "RacingOutOfMoney" nicht verstehen. Meiner ist 17 Jahre alt und noch da, 17 Jahre alte Japaner sind wohl eher zur Presse gewandert, oder 3 mal geklemtnert.....(ich habe aber auch keine Lust all seine Beiträge zu lesen, um zu erkennen was den Japse besser machen soll) Fakt ist eines, es gibt gravierende Unterschiede zwischen Japaner und dem (alten) Spanier am Rahmen
    MfG

  • Natürlich muss man im Einzelfall genau hinschauen, aber ich wollte eventuelle No-Gos eben direkt ausschließen können. Allerdings unterscheiden sich die Aussagen hier ja jetzt doch recht deutlich. Als Fazit nehme ich jetzt mal mit: Wenn, dann ein Modell nach 2005, aber grundsätzlich scheint die Streuung in der Qualität bei den Santana-Jimnys doch höher zu zu sein. Ich schließe sie somit bei meiner Suche nicht aus, werde aber umso vorsichtiger, wenn es dann an ein konkretes Fahrzeug geht!


    Danke schonmal für diese erste Einschätzung. Toll das gleich so viele Antworten kamen - aber eins muss euch bei einem so guten Leserservice klar sein: Da wird jetzt noch manche Frage folgen. ;)

  • Hi,
    meine ehrliche Meinung zum 2000der Cabrio.. nie wieder kaufen. Warum? Ich wohne nahe dem Erzgebirge mit den entsprechenden Temperaturen im Sommmer wie Winter. Nach 2 Jahren Jimny fahren hatte ich bereits mein Softtop verkauft, da für mich fest stand, ich werde wohl nie offen fahren. Wenn du auch so denkst, kauf dir kein Cabrio, denn es gibt viele Situationen im Straßenverkehr wo die B-Säulenkonstrution mit nahezu null Sicht zur Seite dich fluchen läßt, besonders an Stellen wo man Vorfahrt beachten muß mit winkligen Situationen.
    Das ist alles aber nur meine persönliche Meinung und alles ohne Gewähr.
    schönen Abend
    MfG

  • An die Schiebedach-Variante hatte ich auch schonmal gedacht. Vorne wäre dann ja alles gleich vom Gefühl her. Letztlich würde ich den Cabrio-Effekt nur den Kindern zu liebe haben wollen, weil die den Samurai dafür geliebt haben. Aber dann werd ich das Cabrio wohl doch eher ausschließen. Nochmals Danke!

  • Hi, gib doch bitte nicht so schnell auf. Samurai und Jimny sind 2 völlig unterschiedliche Fahrzeuge. Der Jimny ist die Weiterentwicklung. Ich habe hier fast täglich beide Modelle auf dem Hof stehen. Mein Tipp an dich, fahr einfach mal einen Jimny Cabrio mit sammt deinen Kindern relive Probe und entscheide dann für euch als Familie. Eine schöne Option ist zum Beispiel hinten das Hardtop schon aus Einbruchsgründen und vorn das Soft offen im Herbst. Mach das mal bei Seitenwind und eine 40 Tonner- Sattel im Gegenvekehr, da werden sich selbst deine Kinder auf der Rückbank freiwillig anschnallen, da du als Fahrer beide Hände am Lenkrad hast. me / lacht
    MfG

  • Wingis, wo kommst du denn her? Hier bei mir Nähe Köln könnte ich dir eine Besichtigung und Probefahrt mit meinem anbieten. Gruß Frank


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  • Wenn das Cabrio gut erhalten ist, würde ich wieder eines Kaufen. Ich kann zwar nicht das vordere Dach aufmachen. Das ist bei Sonne nicht so meins. Aber das hintere ist immer offen. Ich kann aber bei schlechten Wetter auf anderes zurückgreifen. Ich habe so ein Sonntags Cabrio. Sonntagsfahrer. Hinten ocfen ist was ganz anderes als wenn alles zu ist. Mit Hardtop. Das habe ich aber auch für den Winter. Jetzt fährt immer so ein bikinitop mit für den Notfall. Wenn ich Angst hätte um mein Leben beim fahren, dann würde ich aber zu Hause bleiben und mich einschliessen. Ich fahre aber auch nicht wie ein verglaster. Wenn man immer daran denkt, das der andere vielleicht keinen Führerschein hat oder gar unter Alkohol und Drogen fährt, dann kann man mit dem Cabrio auch gut überleben im Strassenverkehr. Ich weiß z.b. nicht immer, ob der andere auch das gleiche gelernt hat wie ich und so fahre ich dann hält auch.

  • Was sind sonst eure Empfehlungen worauf ich achten sollte, wenn ich nun auf die Jagd nach einem Jimniy auf dem Gebrauchtmarkt machen möchte. Der braucht erstmal nur eine gute Grundsubstanz mitbringen, Fahrwerk, Reifen, Bodylift, Bremsleitungen, etc das kann alles nach und nach kommen.


    Worauf man achten sollte sind wohl beim Cabrio und bei der geschlossenen Variante die gleichen Problemstellen - nur kommen sie beim Cabrio meist öfter daher;) Wenn die Grundsubstanz stimmt, kann ich Dir das Cabrio empfehlen. Es macht einfach einen Heidenspaß offen durch die Gegend zu fahren und ist nicht vergleichbar mit einem Schiebedach - ich hatte die letzten Jahre hinten das Hardtop drauf und konnte nur vorne offen machen, das ist kein Vergleich zu voll offen.
    Wenn Du die Möglichkeit hast, fahr einfach mal mit dem Cabrio (wäre hier auch möglich, inklusive Besichtigung wie so ein Cabrio unbehandelt von unten aussieht:p) Gerade wenn Du viel selber machen kannst, ist das ja nicht ganz so das Problem wenn noch was gemacht werden muss - vorausgesetzt Du hast Zeit und Nerv dafür.

  • Klar geht nix über offen fahren, das ist mir schon klar und hat mir mein Samurai ja auch jahrelang bewiesen. Vielen Dank also auch noch an die Pro-Cabrio-Stimmen, die jetzt hier eintrudeln. Sollte ich MIT den Kinder meine Probefahrt in einem Jimmy Cabrio machen, gibt es da als Familie auch nicht mehr viel zu entscheiden - dann krieg ich die in 'nen geschlossenen nicht mehr rein! ;) Aber ich möchte eben nicht, dass ich mir wieder eine totale Baustelle als Fahrzeug auf den Hof stelle, für die ich dann, wenn's Ernst wird eventuell manche Teile nicht oder nur noch schwer bekomme. Ich habe mich beim Samurai zwar an vieles angetraut und auch hinbekommen, bin aber auch nicht Der Überschaubar vor dem Herrn! Letztlich war der Zeitmangel und die fehlenden Örtlichkeiten (Werkstatt) ja Grund, den Samurai abzugeben. Von daher sollte sich der Bastelbedarf beim nächsten Fahrzeug eher etwas in Grenzen halten.

  • Man muss das ganz individuell betrachten. Wenn du schon Erfahrungen mit den Samurai gesammelt hast. Also man kann es fast eins zu eins übertragen. Die Mechanik ist identisch. Hier und da einpaar Weiterentwicklungen aber es ist quasi ein neue karosse auf alten Rahmen. Ja der jimny hat längeren Rad Stand und breitere Spur aber vom Prinzip hat sich nicht viel getan. Wenn du beim Samurai Schwachstellen kennst. Dann wirst du sie auch beim Jimny finden, wenn es dort dann welche gibt.

  • Wingis dann halt auch einfach mal das Thema " Kölner Treffen" im Auge. Wir treffen uns regelmäßig zum Stammtisch oder Ausfahrten etc. Dort könntest du mein Cabrio Testen, unser Gabelstaplermann hat einen mit Faltdach die "normalen" .



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  • Danke für das Angebot. Komme eventuell drauf zurück. Wie sich das Cabrio anfühlt, kann ic mit nach meinen Jahren im Samurai - denke ich - ganz gut vorstellen. Der Unterschied zum "nur" Schiebedach würde mich wirklich mal interessieren.


    Also festhalten kann man scheinbar, trotz vieler Santana-Gegener, dass es Cabrio-Besitzer gibt, du doch ganz zufrieden sind... Das macht zumindest Mut, ein Cabrio für mögliche Kaufentscheidungen nicht doch gleich völlig auszuschließen...