Nun habe endlich mal die Zeit gefunden die Bilder zu sortieren. Auch wenn es schon ein paar Monate her ist, möchte ich die Bilder mit euch teilen.
Vor zwei Jahren habe ich ja den Jimny relativ spontan gekauft und bin anschließend mit meiner Freundin die Westalpen Tour mit gefahren. Letztes Jahr sind wir dann durch Ost Europa bis nach Lettland. Dieses Jahr wollte ich dann mal ein bisschen mehr Abenteuer und die Grenzen von mir und dem Jmny ausloten. Bei Abenteuer4x4 habe ich dann die rote Masuren Tour gebucht, welche ganz im Osten an der Grenze zum Russischen Kaliningrad verlief.
Technische Veränderungen am Jimny und Vorbereitung zu der Tour findet ihr hier Großstadt-Jimny-Entwicklung
Von Köln bis zum Startpunkt waren es ca. 1200km die wollte ich in zwei Etappen fahren. Natürlich bin ich viel zu spät los, als ich kurz hinter der Polnischen Grenze war ging schon die Sonne unter.
Man hört ja immer das man in Polen nicht an der Autobahn oder am Straßenrand campieren soll. Als ich dann von der Autobahn (welche in Polen wirklich gut ausgebaut und erhalten ist) runter bin, haben ich nach einem Wald Ausschau gehalten. Ich befand mich aber auf einer Landstraße zwischen kleineren Örtchen und flachen Feldern. In einem Ort war ein Motel, als ich auf den dunklen fast leeren Parkplatz fuhr erinnerte es mich an das "Titty Twister" aus dem Film "From dusk till dawn" und so machte ich schnell wieder kehrt. Mittlerweile völlig übermüdet und kurz vor Mitternacht kam ich einige Orte weiter wieder an einem Motel vorbei in dem eine kleine Feier stattfand. Die lebhafte stimmung wirkte deutlich einladender und ich nam mir ein Zimmer welches sich zwar als ziemlich ranzig rausstellte aber das war mir in dem Moment völlig egal.
Nach einigen Std schlaf ging es weiter. Ich musste Mittags um 12 Uhr da sein und hatte noch einige Hundert Kilometer vor mir. Ich kam aber gut voran und war eine halbe Std vorher da. Die Anderen Teilnehmer standen schon in Reih und Glied. Ford Ranger, Defender, ein G und direkt vor mir ein Dmax mit Reifen die von der Größe her in Richtung Arctic Truck gingen. Ich war erschöpft von der Fahrt und jetzt wo ich die Anderen Autos sah auch noch total demoralisiert.
Was tat ich hier eigentlich? 1200km Ostwärts ohne meine Süße und mit einem Auto in Matchbox Größe?
Unter diesem Eindruck machte ich von dem Start nur dieses eine Foto von der Burg Reszel an dessen Fuß wir uns trafen. Es gab eine kurze Vorstellungsrunde. Wir hatten einen Deutschen und einen Polnischen Guide. Die Autos wurden mit Funk ausgestattet und dann ging es auch schon los. (Da ich diese Tour alleine gefahren bin war es schwierig während der Fahrt alles festzuhalten. Somit ist die Dokumentation diesmal nicht so umfangreich wie sonst.)
Die Tage zuvor hatte es immer wieder geregnet und so wurde der erste Feldweg schon zu einer Herausforderung. Das Profil der ATs setzte sich zu und ich hatte Mühe den Jimny auf Kurs zu halten. Der Polnische Guide mit seinem schweren Patrol fuhr sich trotz MTs so fest das wir viel Zeit für die Bergung verloren.
Nach diesem intensiven Einstieg hatten die Autos direkt die passende Kriegsbemalung.
Es ging entspannter weiter.
Bei dem Gebäude handelt es sich um eine Reithalle im Gotischen Stiel. In der Form und Bauweise wohl einzigartig. Obwohl die EU für den Erhalt solcher Gebäude Gelder bereitstellt, hat sich diesem Projekt noch keiner angenommen.
Was es auch viel zu sehen gibt sind Schiffsschleusen. Schon 1849 plante man die Masurischen Seen mit der Ostsee zu verbinden. Man versprach sich dadurch wirtschaftlichen Aufschwung in der Region. Die Nazis griffen die Idee auf und Bauten bis 1942 das Kanalnetz weiter aus. Nach Kriegsende wurde die Idee endgültig zu den Akten gelegt. Trotz aller Bemühungen fuhr somit bis Heute kein einziges Schiff durch die bis dahin angelegten Kanäle.
Weiter ging es zum ersten Campplatz.