Jimny weg - UFO da.

  • Hallo zusammen!


    Nach ziemlich genau 13 Jahren und fast 240.000 pannenfreien Kilometern habe ich meinen geschätzten Jimny (EZ 28.01.2005) am vergangenen Wochenende in gute Hände abgegeben. Scheckheftgepflegt mit zwei Schlüsseln und ordentlichem Kaufvertrag.



    Jetzt ist er weg. :shock:


    Geholt habe ich mir einen nagelneuen Hyundai IONIQ electric in der Premium-Ausstattung mit Schiebedach. Ein schwarzes UFO unter der Sonne. Ich tanke jetzt auch öfters zuhause und bei Aldi.


    Die Zulassung war etwas holprig und bedarf noch einer Nachbesserung, dafür bereitet das Fahren unglaublich viel Freude.


    Ich bleibe Euch hier auf jeden Fall treu und werde zwischendurch berichten.



    Viele Grüße
    Christian

  • Was gab es denn für Probleme bei der Zulassung?


    Das Auto hat ja nichts mehr mit deinem alten gemein. Wie kam es zum Umdenken?

  • Es fehlt (noch) das E im Kennzeichen. In Duisburg ist man da noch nicht so weit. Das Auto wurde über einen Dienstleister (Autohaus => Dienstleister => Zulassungsstelle) angemeldet. Das gelang erst auf den zweiten Versuch. Die elektronischen Reservierungsysteme sind nicht kompatibel. Die Stadt am Rhein kennt dabei leider kein E. Totales Tohuwabohu.


    Das Umdenken kam, nachdem ich mich das letzte halbe Jahr abseits des "Dinosauriergebrülls der Totholzmedien" lange und breit mit dem Thema E-Mobilität beschäftigt habe. Und als Ingenieur war ich von den Berichten aus erster Hand und der Technik dahinter sehr schnell nicht nur überzeugt, sondern begeistert. Ich will aber niemanden missionieren. Soll jeder das fahren, was er braucht bzw. ihn oder sie glücklich macht.


    Klar, ein ganz anderes Fahren ist es schon als im Jimny. Wenn ich Entzugserscheinungen habe, besuche ich meine Eltern. Papa hat ja noch einen in grün für die Jagd. :cool:

  • Wenn die Batterien endlich leichter werden und mehr Kapazität bekommen (oder schneller laden können) und vorallem günstiger werden, dann seh ich dem ganzen auch sehr optimistisch entgegen. Die ersten Konzepte einen E-Geländewagens werden in den USA ja bereits verfolgt.

  • Hallo Christian


    Sehr interessant. Wenn du die reale Reichweite bei sportlicher Fahrweise oder winterlichen Verhältnissen ergründet hast, dann schreib hier ruhig mal einen Bericht.

    Gruss Bernd
    2001er Jimny 1.3 Cabrio, "alles original" :maulkette:

  • Meine tägliche Pendler Rallye fahre ich ja seit ein paar Jahren mit einem Fiesta ST. Damit ist man ganz weit vorne. Die 60 PS Opel und Toyota Prius und sowas habe ich natürlich auch schon bemerkt. Jedoch als „geil, will haben“ sind die mir bisher nicht aufgefallen, eher mehr als „stehen im Weg“...

    Gruss Bernd
    2001er Jimny 1.3 Cabrio, "alles original" :maulkette:

  • Verdammt.
    Ich finde bei Entzugserscheinungen solltest Du das Sommertreffen besuchen.
    Ein Platz zum mitfahren findet sich bestimmt.
    Gute Fahrt mit dem neuen!

    • Offizieller Beitrag

    Glückwunsch zu Neuen!
    Trotzdem auch schade, war schon ein spezieller Jimny... Ihr hättet ja auch den Grünen verkaufen können ;)


    Das mit "E" ist ja nervig... Ich hätte gedacht, dass das bundesweit ohne Probleme funktioniert...


    E-Mobilität ist toll, wenn man eine Lademöglichkeit hat... Wenn Du in der Stadt in einer Mietwohnung wohnst ist's halt in 95% der Fälle sch...
    Wenn Lademöglichkeiten nicht vorhanden sind, nutzt die beste Technik nichts... Ich träume ja von Ladung per Induktion auf bestimmten Abschnitten öffentlicher Straßen und Parkplätze... Abrechnung dann per Bordcomputer oder App...



    Ich schweife ab...


    Schön, dass Du dem Forum treu bleiben willst!! :up:

  • Servus,
    Glückwunsch zum Neuen und allzeit gute Fahrt.
    Schön das du dem Forum erhalten bleibst, von deinen Jimny - Erfahrungen können hier bestimmt viele noch was lernen.


    Gruß Lars

    Gemüse schmeckt am besten wenn man es kurz vor dem servieren durch Rindfleisch ersetzt.


    Suzuki Fahrer - anders als alle Anderen

  • Glückwunsch zum Neuen wobei ich noch Skeptisch bin. Gerade auf lange Sicht wenn die Dinger mal 100K und mehr auf dem Tacho haben. Wobei man mal versuchen könnte ein E- Motor in einen Jimny zu fummeln. Hätte hier noch ein Waschmaschinen Motor rumliegen :mrgreen:

    Schlamm, Stein oder Dreck da zeigt der Jimny was in ihm Steckt !

  • E-Mobilität ist interessant. BMW hat ja ein Motorrad mit einem Motor statt einer Bremse im Vorderrad vorgestellt.. sowas find ich super. Im Stadtverkehr bequemeres Fahren, Sprit sparen und leichter als eine normale Motorradbremse (Motor lädt beim Bremsen die Batterie auf). Gerade im Stadtverkehr sind Verbrenner im Nachteil.. unsere Postboten fahren ja schon komplett mit E-Autos.


    Aber Überland? Wollte mir vor ein paar Monaten ein E-Auto leihen um auf ein paar Erledigungen auf dem Land zu machen. Muss man schon aufpassen, welches Auto man sich da leiht - bei 80km Reichweite unter Idealbedingungen steht man sehr schnell doof in der Heide.

    Jimny FJ---------------BJ 2018---63000km

    Honda VTR1000F--BJ 1998---76000km

    Honda VTR1000F--BJ 2001---85000km

    Street Triple R------BJ 2016---33000km

  • Glückwunsch! Top Entscheidung. Wir warten auf unseren Toyota Auris TS Hybrid [emoji16]
    Gegen unsere jetzigen Autos Landy Jimny und Co. Ist das auch wie ein UFO [emoji16]
    Freuen uns aber drauf.


    Gesendet von meinem D5803 mit Tapatalk

  • Hallo zusammen,


    heute haben wir uns für eine spontane Ausfahrt nach Giethoorn, das „Venedig des Nordens“, entschieden. Wir sind nach einem späten Frühstück los und hatten nachfolgenden Tagesablauf:


    Um zwanig nach zwölf mittags ging die Reise los in Duisburg Mündelheim mit 100% Akkuladung bei ca. 4 °C Außentemperatur und vorgeheiztem IONIQ. Wir fuhren bis zum Schnelllader an der A50 in Appeldoorn / NL, insgesamt ca. 145 km, Dabei hielten wir uns an alle Geschwindigkeitsbegrenzungen und fuhren bis max. 130 km/h Richtgeschwindigkeit auf den freien Strecken. In den Niederlanden waren wir ebenfalls mit max. 130 km/h unterwegs, meistens jedoch um die 120 km/h, je nach Beschilderung.


    Um zwei Uhr nachmittags haben wir unser UFO am „Fastned“ - Schnellader an der A50 angeschlossen, die Restreichweite lag zu Ladebeginn bei unter 10%. Aktiviert haben wir den Lader per Fastned-App. Unsere Ladeweile bestand aus einem kurzem Besuch des nebenan gelegenen Tankstellenladens und anschließend etwas im Netz surfen im IONIQ. Meine Partnerin hatte doch tatsächlich ihren Laptop dabei und Arbeit ausm Büro mitgenommen ..
    Auf der östlichen Seite der A50 stehen neben der Shell-Tankstelle zwei überdachte Triple-Lader (AC43/CCS/CHAdeMO). Toll gemacht, aber auch happig im Preis. Nach 30 Minuten war der IONIQ zu 94% geladen und der Ladevorgang hatte sich nach 25,75 kWh und sage und schreibe 15,20 Euro automatisch beendet. Da hauts Dir den Gamsbart vom Zylinder! Autofahren in den Niederlanden war schon immer teurer als bei uns, auch Elektroautofahren...


    Nach eineinviertel Stunden und ca. 75 km Fahrt kamen wir auf dem Parkplatz des Restaurants Rietstulp in Giethoorn an. Da hatten wir noch ca. 51% Ladung im Akku. Leider war die einzige 11kW-Ladesäule im Ort von einem i3 belegt. Also haben wir uns erst mal einen Kaffee bestellt und hatten Glück dabei: nach zehn Minuten war der BMW weg und wir konnten gegen vier Uhr den IONIQ an den Schnarchlader stöpseln. Mit der newmotion-Karte ließ sich die Station ohne Probleme freischalten.
    Im Restaurant haben wir gegessen und sind anschließend für eine Stunde durch das Venedig des Nordens gelaufen. Es hat geschneit, der Wind hat geweht, es war kalt - und es war schön.


    Um halb sechs Uhr waren wir zurück und sind gleich drauf weiter; diesmal mit Frau am Steuer und 64% Akkuladung, was nicht einmal vier Kilowattstunden Mehrladung entspricht. Der einphasige Lader fordert hier seinen Tribut. Die Abrechnung fehlt noch im newmotion-Konto, ich gehe aber von 1,xx Euro aus.


    Um 18:40 Uhr waren wir beim Schachtelwirt in Appeldoorn an der hiesigen Schnellladesäule mit zwei Parkplätzen - alles frei trotz Wochenendlaufkundschaft. Der IONIQ zeigte beim Aussteigen nach knapp 80 Kilometern noch 13% Restkapazität an. Das Laden mit der newmotion-Karte verlief auch hier problemlos. Die Ladezeit verbrachten wir nebenan beim Steuervermeiderverein Starbucks. Nachdem dort eine sehr freundliche Angestellte offenbar ihren ersten Arbeitstag hatte, dauerte es alles etwas länger und wir hatten kein Problem damit, die Zeit auch entsprechend zu nutzen bzw. zu warten. Um zwanzig nach sieben sind wir mit 94% weiter. Der Preis dieser Ladung (ohne Berücksichtigung der Getränke) wird wohl in ähnlichen Sphären liegen wie die am Fastned-Lader. Zumindest, wenn die newmotion-App mich nicht veräppelt hat.


    Um ziemlich genau neun Uhr abends waren wir nach weiteren fast 150 km wieder in Duisburg, hatten noch 11% und 16 km Restreichweite „im Tank“, ehe unser UFO über Nacht an den Ladeziegel darf.


    Unterm Strich stehen:



    • 450 km mit durchschnittlich 16,9 kWh/100 km Verbrauch



    • eine Flasche Wasser, zwei Pfannkuchen, ein Cappuccino, ein Kakao, zwei Cafe Latte



    • drei Stück Käse für zuhause



    • Temperatur anfangs 4 °C - 5 °C, ging kontinuierlich bis zum Ziel auf 0°C herunter, teilweise Regen und leichter Schneefall, auf der Rückfahrt Temperaturerhöhung bis 3 °C



    • Klima auf ECO, permanent 21 °C - 22 °C im Auto, Sitzheizung vorne links und rechts auf Stufe 2 bis Stufe 3, zeitweise Lenkradheizung an, A/C und Heizer permanent an.



    • Im Sommer bei schönem Wetter kommen wir wieder mit den Rädern hinten drauf, dann für ein langes Wochenende.



    • Es war unsere erste längere Ausfahrt mit dem IONIQ und überhaupt mit einem E-Auto. Das Laden hat wunderbar geklappt, günstig war es an den niederländischen Schnelladern nicht, wenn man nur auf den Kilowattstundenpreis schaut. Jedoch haben wir beide schon lange keine mehr so entspannte längere sponatene Ausfahrt mit einem Automobil gemacht. Schön wars!



  • Schöne Tour!
    Wenn ich an den Nervenkitzel denke, wenn immer nur ein paar km Restreichweite im Display stehen, und die nächste Ladestation noch weit ist.....
    Ich würde wahrscheinlich jetzt schon in der Werkstatt stehen, einen meiner zahlreichen 20l Nato Kanister aufschneiden, und anfangen einen großen, passgenauen Lithium Akku zusammen zu löten :mrgreen:
    Der Reserve Akku im Kanister.... Ich sollte das weiter verfolgen!
    Aber schönes Auto, und in den nächsten Jahren wird die Zahl der Ladesäulen ja hoffentlich wachsen.

  • Die Anzahl der Ladesäulen wächst beständig, das sieht man an den Verzeichnissen im Netz und in den Apps. Bei vielen ist trotzdem die “German Reichweitenangst“ omnipräsent. Dabei ist es gerade das Leerfahren auf wenig Restkapazität, was das schnelle Vollladen ermöglicht. Bis 75% kann der IONIQ die maximale Ladeleistung von 50 kW (an den neueren Säulen sogar bis zu 70 kW) nutzen. Bis 94% wird dann auf 20kW runtergeregelt und abgeschaltet.


    Tücken der Technik, wie eine defekte Ladesäule, können immer passieren. Ärgerlich wird es, wenn andere E-Mobilisten einen Schnellader als Dauerparkplatz nutzen. Fies wird's, wenn Verbrenner die Ladesäule zuparken. Das sorgt für Frust und muß immer ein Stück weit einkalkuliert werden.


    Die Zahl der Ladesäulen steigt jedoch stetig. Auch die Tatsache, daß immer mehr Kommunen automatisch bei Meldung durch Politessen oder E-Auto-Fahrer unberechtigt parkende Fahrzeuge an Ladesäulen abschleppen, entspannt die Situation etwas.


    Ich will hier nichts beschönigen. Und auch nichts schlechtreden. Im Alltag habe ich bis jetzt keine Unterschiede zum Verbrenner, außer die Technik mit allen Vorteilen. Bevor man Strecken fährt, die die Reichweite des Fahrzeugs übersteigen, sollte man sich kurz informieren, wo man wie laden kann. Dafür gibt es Websiten, Apps und die im IONIQ integrierte Ladesäulendatenbank. Hat gestern gleich auf Anhieb gut geklappt. Von daher bin ich guter Dinge, auch ohne Ersatzakku im Kanister auszukommen.


    Man kann es natürlich auch auf die Spitze treiben: der Reichweiten-Weltrekord für den IONIQ in 24 Stunden liegt derzeit bei 2100 und ein paar zerquetschten Kilometern - inklusive Ladepausen. Das zeigt, was mit dieser Technik und guter Ladeinfrastruktur möglich ist. Beim Tesla Model S sind es gerade mal 300 km mehr. Zum mehr als doppelten Anschaffungspreis.

    Hyundai IONIQ electric. Das UFO.

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