Birkensperrholz oder Siebdruckplatte

  • Hallo zusammen,
    bei meinen bisherigen Ausbauten habe ich immer wasserfest verleimtes Birkensperrholz genommen und das anschliessend lackiert. Je nach Einsatzzweck 12 oder 18mm.
    Hier im Forum sehe ich, dass anscheinend jeder die Ausbauten mit Siebdruckplatten (=Anhängerbodensperrholz) macht - ich glaube, Betonbauer benutzen das auch.
    Diese Platten wiegen je nach Herkunft 500 (Asien) - 700(Osteuropa) kg pro kbm, Birkensperrholz ungefähr 500 kg/kbm. Das GEwicht macht also kaum einen Unterschied.
    Welche Vorteile haben denn die Siebdruckplatten? Warum benutzt Ihr kein Birkensperrholz?


    Vielen Dank und Gruss
    Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von lostsamurai ()

  • Ich habe sie genommen, weil die Oberfläche strapazierfähig ist. Die Schnittkanten muss man natürlich trotzdem gegen Feuchtigkeit mit Lack absperren, wenn man es ordentlich haben will. Da bei mir der Hund drin sitzt, habe ich die geriffelte Seite der Bodenplatte nach oben genommen. Erwies sich aber nicht als ganz sinnvoll, Bruno rutschte trotzdem ohne Unterlage. Also erstmal eine billige Decke reingelegt und er hat halt. Demnächst kommt eine Gummimatte, die ich dort einschneide.


  • also ich hab Fichte/Tanne-Bretter genommen für den K-Raumausbau.
    war in jedem 08-15-Baumarkt in passenden Dicken und Größen verfügbar, preiswert, leicht zu bearbeiten, hält mmn. für die Zwecke die ich andenke genug Last aus um nicht zu zerbröseln.


    Buche wäre möglich gewesen, war mir aber zu hart, das nehm ich lieber im Haus für GEländerbau oder so.


    Siebdruckplatten gabs nicht oder nur im Großformat, kenne mich nicht so aus mit der bearbeitung.


    auch Blech-verarbeitung ist nicht meine stärke, sonst wäre Riffelblechausbau noch ne schöne alternative gewesen.


    Birke wäre sicher auch gegangen, aber offenbar wachsen hier zu wenige als daß die Märkte sie entsprechend führen würden



    .

    "Die Bewohner der Erde heißen Autos. Ihre Sklaven haben zwei Beine, müssen für sie arbeiten und sie pflegen. ..."

  • Es ist wohl mehr eine optische Frage. Siebdruckplatten (Das ist der richtige Fachbegriff) werden gerne, wie du erwähnt hast, im Gütertransport für Ladeflächen usw verwendet. Der Grund ist die sehr strapazierfähige Oberfläche. Die "normale" Birkensperholzplatte hat nicht die gleiche mechanische Wiederstandskraft wie die Siebdruckplatte.


    Ich würde dir die Siebdruckplatten empfehlen. Und die rauhe Seite als sichtbare Fläche. So hast du wirkich eine mechanisch sehr beanspruchbare Ladefläche.


    Die Schnittkanten kannst du lackieren aber du kannst es auch sein lassen. Die Platte zieht so oder so nicht mehr relevant Feuchtigkeit. Einerseits dank der wasserfesten Verleimung und zum anderen auch konstruktionsbedingt.

  • Siebdruckplatten bestehen in erster Linie aus Furnier=Holz welches dünn geschält, gemessert oder gesägt wurde. Wie Du gerade schreibst sind die Platten "Wasserfest" verleimt. Warum muss man da die Kanten nicht vor Feuchtigneit schützen? Bevor jetzt wieder eine schlaue Antwort kommt, der Hauptbestandteil des Trägermaterials bleibt Holz und das verträgt Feuchtigkeit zwar bedingt , aber auf Dauer ist ein Schutzanstrich immer von Vorteil. Vor allen, wenn einige Helden ihre Fahrzeuge hier fluten :roll:

  • Hallo zusammen,
    vielen Dank für Eure Antworten.
    Mog73: Vollholz bewegt sich imh zu stark und reagiert zu stark auf Luftfeuchtigkeitsschwankungen
    Aus Metall wäre mir eigentlich auch am liebsten. Lerne gerade erst WIG-Schweissen. Das kann daueren. ;)
    @Sven: ich weiss, dass "wasserfest" sich nur auf die Verleimung bezieht. Ohe GFK oder andere Schutzmassnahmen hält es nicht ewig-


    Ich werde wieder Birkensperrholz nehmen - primär deshalb, weil mir dieses Siebdruckplattenbraun einfach nicht gefällt.


    Gruss Heinz

  • Warum muss man da die Kanten nicht vor Feuchtigneit schützen? Bevor jetzt wieder eine schlaue Antwort kommt, der Hauptbestandteil des Trägermaterials bleibt Holz und das verträgt Feuchtigkeit zwar bedingt , aber auf Dauer ist ein Schutzanstrich immer von Vorteil.


    Es ist richtig das Holz von Natur aus Wasser aufsaugt. Je trockner das Holz ist desto mehr zieht es Feuchtigkeit. Aber wie du auch erwähnst, sie wurden mit wasserfesten Leim verleimt. Und der klebt unglaublich. Aus den Kleidern hat man den nie mehr wegbekommen und wenn er mal auf der Haut war hat auch waschen, bürsten, Alkohol und weiss ich was nichts genützt. Die einzige Möglichkeit war ein paar Tage zu warten bis der Leim vom Waschen und durch die Hautaktivitäten wieder weg war. Bis dahin hatte man dunkle, fast schwarze Stellen da wo der Leim war.


    Also dieser Leim ist dermassen stark das da so gut wie keine Möglichkeit bestand dass das Holz überhaupt ausdehnen konnte. Wir (ich bin aussgebildeter Zimmerer mit Fachausweis) haben die Platten bei oder nach der Verarbeitung speziell an den Schnittkanten gegen Feuchtigkeit geschützt. Wenn das nötig gewesen wäre hätte man ja die Platte rundherum behandeln müssen. Den die exponierte Holzfläche ist ja auf der Fläche wesentlich grösser als an der Schnittkante.


    Hier heisst diese Platte übrigens Marineplywood und damit werden Boote gebaut. Gut, es kommt noch ein Anstrich drauf. Aber trotzdem.




  • Auch ich habe 25 Jahre Berufserfahrung ( mein Gott was wird man schnell alt) davon auch 10 im Bootsbau. Wasserfest hin oder her, ein Schutz ist nie verkehrt. Im Jimny wird es wohl überwiegend trocken sein, also zu vernachlässigen. Wenn jemand mal den Test machen will, kann er ja mal gern ein Bootsbausperrholz in eine Wassertonne legen. Es wird "aufblühen" und dann in seine einzelnen Lagen zerfallen. Egal welche Qualität. Aber das war hier ja gar nicht die Frage!


    Alu oder Edelstahl würde ich nicht nehmen: 1. kalt und 2. scheppert es immer. Also wieder mit Antidröhn bekleben.

  • Auch ich habe 25 Jahre Berufserfahrung...


    Da hat du viel mehr Berufserfahrung. Ich habe, trotz fast bestem Abschluss, bald einmal aufgehört und das Leben nahm andere Irrungen und Wirrungen.


    Auch ich habe 25 Jahre Berufserfahrung...

    ein Schutz ist nie verkehrt.[/QUOTE]
    Absolut richtig. Aber dann müsste man es, wie erwähnt, komplett behandeln nund nicht nur die Schnittkanten. Aber ich denke mal dass das technisch unnötig ist solange es für einen Kofferaumausbau im Jimny verwendet wird.

  • Wenn ich so die Ladeflchen von Hängern aus Siebdruckplatte sehe, die Jahr und Tag draußen stehen,
    und nach Jahrzehnten zwar hässlich sind aber noch funktionsfähig sind,
    sind bei einem Innnausbau besondere Schutzmaßnahmen für die Platten nicht zwingend erforderlich.
    Persönlich fühle ich mich aber auch wohler, wenn sich da mit dem Pinsel drüber gefahren bin. ;););)

    Nichts ist gut außer dem guten Willen. (Immanuel Kant)

  • Sorry, mein Post oben hat es etwas zerstückelt. Wir hatten grad einen der fast 14 täglichen Stromausfälle. Und da killt es halt grad alles.


    Ich möchte dir da jetzt nicht dreinreden. Du hast da in Beruf viel länger als ich durchgehalten. Aber solang es man nur im Innenraum des Fahrzeuges verwendet sehe ich keine akuten Probleme. Trotzdem, tun kann man es trotzdem, es spricht nichts dagegen.