Bei unserem ersten Jimny-Urlaub im letzten Herbst in Schweden haben wir festgestellt, dass das neue große Tunnelzelt für uns nicht optimal ist.
Wir hatten eigentlich vor, jeden Tag weiter zu fahren. In der Praxis war der Auf- und Abbau des Zeltes aber so lästig, dass wir lieber mehrere Tage an einem Ort geblieben sind und die geplanten Besichtigungen von dort aus gemacht haben.
Im Jimny wurde es mit nass eingepacktem Zelt nicht gemütlicher und auch sehr voll.
Dazu kam, dass es auf den Campingplätzen oft nur noch kleine und nicht besonders attraktive Flächen für Zelte gab.
Wir haben uns daher nach Alternativen umgesehen, die für uns besser geeignet sind.
Wir wollen
- Touren machen, auf denen wir viel angucken und jeden Tag weiter fahren
- gerne mal einen Feldweg nehmen, aber keine expliziten Offroad-Touren machen
- auf Campingplätzen übernachten und dabei eine größere Auswahl an Stellplätzen haben
- kein nasses Zelt und mehr Platz im Auto haben
Im Frühjahr haben wir uns das Dachzelt Adventure von Campwerk gekauft und es jetzt zum ersten Mal im Urlaub zwei Wochen lang genutzt.
Wir waren beim Jimny-Treffen in Holland und sind von da aus nach Vaals und dann auf der B1 in Richtung Osten gefahren.
Fazit: das Dachzelt hat sich sehr bewährt!
Wir haben das Dachzelt mit Innenzelt und Matratzenunterlage, aber ohne Anbauzelt gekauft. Um gegebenenfalls mehr Schutz vor Sonne/Wind/Regen zu haben, habe ich ein Tarp gekürzt und ein Kederband angenäht, das in die freie Kederleiste der hinteren Platte gefädelt werden kann. Das Ganze sieht dann so aus:
Nach dem Probeaufbau haben wir das Tarp nicht mehr benutzt, weil es nicht nötig war. Vorteil gegenüber dem Anbauzelt ist, dass es sich sehr klein macht und komplett mit Stangen in die Zeltkiste passt.
Wir sind eher sparsam ausgerüstet unterwegs gewesen. Gut bewährt haben sich vier Euroboxen im Kofferraum für Essen, Vorrat, Zeltzubehör und Schlechtwetterkram.
Klamotten hatten wir in drei Reisetaschen auf dem Rücksitz; hier wird wegen der nervigen Wühlerei noch eine andere Lösung gesucht. Was man so im ständigen Zugriff braucht, hat sich darüber verteilt, eine nicht elektrifizierte kleine Kühltasche hat im Beifahrer-Fußraum Platz.
Gemütliche Stühle hatten wir uns schon für Schweden gegönnt, sie passen in den Fußraum der Rücksitze. Zusammen mit der Essenskiste ergibt das einen schönen, mobilen Essplatz und der Trangia-Kocher sorgt seit mehr als 30 Jahren zuverlässig für Heißgetränke und warme Mahlzeiten.
Für uns waren diese Erfahrungen wichtig:
- Das Zelt ist sehr gemütlich, sehr gut belüftet und die Aussicht ist klasse. Das deutliche Schaukeln hat uns nicht gestört. Zur Regentauglichkeit können wir noch nichts sagen, da es in der ganzen Zeit kaum geregnet hat. Es gab nur einen heftigen Guss, bei dem wir nicht im Zelt waren und alles trocken blieb.
- Der Abbau dauert mit 2 Personen gemütlich 10 Minuten; beim Aufbau haben wir nicht auf die Uhr gesehen. Einmal war das Zelt außen feucht beim Einklappen, abends war alles o.k. Richtig nass mussten wir es nie einklappen.
- Ideal ist das Zelt, wenn man jeden Tag weiter möchte oder von einem festen Standort aus Unternehmungen ohne Auto macht. Für Tagestouren mit Auto sind ein Bodenzelt oder ein Dachzelt auf einem Anhänger sinnvoller.
- Für Offroad-Einsätze haben wir das Zelt zusammengeklappt und mit dem Dachträger abgenommen. Das geht schnell und ist mit zwei Personen notfalls machbar, zu dritt o.k. und zu viert einfach. Um die Befestigungsklauen für die Dachreling zu schonen, haben wir die Querträger auf mitgebrachtem Feuerholz abgestellt. Nach dem Lagerfeuer war der Platz im Auto wieder frei.
- Auf Campingplätzen sind Dachzelte eher selten und man bekommt schnell Kontakt. Der Aufbau wird gerne angesehen und das Zelt kommentiert "... da habt ihr aber was Feines!"
- Da wir von Schotter über Wiese bis Sand überall stehen konnten, haben wir viele sehr schöne Stellplätze bekommen. Das Zauberwort war "nein" auf die Frage "Brauchen Sie Strom?":