Fernreise mit Jimny, Hilfe bei Projektplanung benötigt

  • Hallo,


    ich musste gerade vorzeitig eine Fernreise mit dem Motorrad durch Südamerika nach einem Wildunfall mit einem Lama abbrechen.


    www.motorcycleroadtrip.de


    Ich möchte die Reise so schnell wie möglich wieder aufnehmen, dass Motorrad ist verletzungsbedingt momentan aber nicht drin.


    Ich überlege einen Jimny mit folgenden Umbauten anzuschaffen, da Benziner und aufgrund der Größe relativ günstig zu verschiffen.


    - Höherlegung
    - Offroadreifen
    - Zusatztank
    - Unterbodenschutz
    - Dachzelt
    - Markise
    - Dachträger


    Worauf ist bei gebrauchten Jimnys zu achten, welche Baujahre sind empfehlenswert, woher kann man die gewünschten beziehen, gibt es jemand mit Fernreiseerfahrung hier im Forum, wie verträgt der Jimny schlechten Sprit`


    Gruß Markus

  • Hallo und willkommen,
    aus meiner Sicht ist der Jimny für Alleinreisende in Südamerika völlig ungeeignet. Deine Wortwahl (Höherlegung, Offroadreifen, Unterbodenschutz) ist mir ein Indiz dafür, dass das nichts wird. In Südamerika wird das Dachzelt auf dem Jimny nicht funktionieren erst recht nicht, wenn Du ausserdem einen Dachträger haben willst. Es sei denn Du benutzt nur ordentliche Strassen. Sorry, aber eigentlich müsstest Du das doch wissen.


    Auf die Schnelle kann ich Dir nur empfehlen vor Ort einen VW Saveiro (extended cabin) zu kaufen, die Route zu überdenken und entsprechend anzupassen.
    (Es gibt auch ein Pickup von Fiat (strada?) und von Peugeot (haegar?) - die kenne ich aber beide nicht.
    Wie auch immer die heissen - die kommen Deiner bisher gewohnten Art, zu reisen am nächsten.


    Auf die Detailfragen möchte ich nicht antworten, weil mir Dein Ansatz sehr unreif vorkommt.
    Gruss
    Heinz


    Nachtrag
    sorry, habe sicherheitshaber nachgeguckt - den Peugeot gibt es wohl nur gebraucht (war wohl ein Flopp oder ein frommer Wunsch)

    Einmal editiert, zuletzt von lostsamurai ()

  • Wo bekommt man in Deutschland einen Zusatztank für den Jimny? Verlockend wäre das schon, aber ich habe bisher nichts in diese Richtung gesehen.


    flo

    807972.png

    Spielwiese: Hohenloher Ebene im Kreis SHA und KÜN

  • Höherlegung, Dachzelt und Offroad mit dem Jimny... Machbar aber absolut nicht schön. Vllt. mit einem harten Fahrwerk, mit dem Trailmaster Comfort wie ich es habe auf jeden Feldweg ein Geschüttel ohne Ende. Dabei hatte das Dachzelt gerade mal 43 kg. Anspruchsvolleres Gelände habe ich somit gleich abgeschrieben.


    Einige sind deshalb übergegangen das DZ auf nen Hänger zu schnallen.

  • Wo bekommt man in Deutschland einen Zusatztank für den Jimny? Verlockend wäre das schon, aber ich habe bisher nichts in diese Richtung gesehen.


    flo


    Zusatztank nennt sich in Deutschland "Reservekanister".
    Gibt's in Gebindegrößen ab 5l.
    Oder du baust den Jimny auf Gas (LPG) um, aber dann hast du kein Kofferraum mehr.

  • Hej ihr Weltreisenden...
    also ich bin jetzt seit 3.5 Jahren oft mit dem Jim und Dachzelt hier in Schweden unterwegs. Umbauten sind Federn Trekfinder +25, BF Goodrich AT, Getriebeschutz, Horntools Dachkorb. Bin mit der Ausstattung sehr zufrieden, auch auf schlechten Wegen! Ein Problem kann aber wirklich der kleine Tank werden. Nicht hier bei uns, aber in Südamerika!
    Alles in allem ein super Reisegefährt wenn man keine riesigen Platz- und Komfortansprüche hat!
    Grüsse Oli

  • Reisen kann man mit allem:
    https://www.iol.co.za/travel/a…-toyota-conquest-16281813


    Es ist halt nur eine Frage des Komforts. Wenn du Motorradreisender bist dann bist du ja nicht ein Komfortreisender. So könnte das mit dem Jimny schon passen. Die Reichweite wird ja ähnlich, oder eher besser sein als mit dem Motorrad.


    Hast du auch schon mal daran gedacht ein Auto vor Ort zu kaufen und nach der Reise wieder zu verkaufen?


    Wenn du aber, aus was für Gründen auch immer, unbedingt ein Auto in D kaufen möchtest so ist der Jimny, für dich als zwangsweise umsteigender Motorradreisender, sicher eine Alternative.


    Auf was du beim Kauf achten musst ist eigentlich nur eines: ROST!!! Und den findest du grundsätzlich an jedem gebrauchten Jimny. Mal mehr (in der Regel) mal weniger (eher selten). Somit würde ich mir einen so neuen wie möglich kaufen oder auf andere Fahrzeuge ausweichen.


    Was ich dir bei Jimny als Zubehör unbedingt empfehlen würde ist ein Dachgepäckträger. Am besten eine von Rhino. Und BW Reservekanister. Damit hast du dann einen Range Extender. Wegen der Treibstoffqualität muss du dir wohl kaum Sorgen machen. Diese Probleme betreffen vor allem Dieselfahrer mit modernen Motoren.


    Ob du nun eine Höherlegung, und weiss ich was noch alles brauchst, dazu wird hier wohl einhellig die Meinung herrschen, dass du das unbedingt brauchst. Ich würde dir raten; Fahre los und mach dich auf den Weg mit sowenig Umbauten wie nötig. Das spart nicht nur unheimlich Geld, sondern auch Zeit. Solltest du dann vor Ort tatsächlich mit solchen Problemen konfrontiert werden wo du einen Lift Kit brauchst, so kannst du dir den auch vor Ort besorgen. Und wahrscheinlich günstiger als hier. Ein Kit kostet hier schnell mal € 1000.- für theoretische 5 cm mehr. Für das Geld bekommst du in den Staaten über 1300 Liter Benzin und das reicht dann mal locker um die Staaten von Ost nach West (San Francisco nach New York = 5000 Km) und wieder zurück zu durchqueren.


    Ich würde dir aber empfehlen am besten mal zu recherchieren was dich ein entsprechendes Auto vor Ort kostet. Es muss nicht immer der fette Geländewagen sein.



  • Wie oft warst du schon in Südamerika?

  • Mal kurz ein paar Worte dazu warum ich an die o.g Umbauten denke.


    Dachzelt, spart Platz im Kofferraum
    Höherlegung, Sandpisten kommen schon häufig vor da will ich nicht gleich mit der Bodenplatte aufsetzen.
    Dachgepäckträger, in der Hoffnung das neben dem Zelt noch zwei Kanister aufs dach passen. Dürfte aber eng werden.
    Unterbodenschutz, weil neben Sand auch grober Schotter vorkommt.
    Markise, wenn schon Auto dann darf es auch etwas Luxus sein.


    Grundsätzlich werden nur öffentliche Strassen gefahren, dies ist aber oftmals härteres Offroad wie das was man hier legal fahren darf. Große seitliche Verschränkungen kommen eher nicht vor.


    Ein Auto vor Ort zu kaufen halte ich grundsätzlich für keine gute Lösung, da eine nicht deutsche Zulassung spätestens beim ersten Grenzübertritt Probleme bereiten kann. Grundsätzlich ist es immer leichter wenn Fahrer gleich Halter und alle Dokumente aus einem Land.

  • Mal kurz ein paar Worte dazu warum ich an die o.g Umbauten denke.


    Dachzelt, spart Platz im Kofferraum.


    Das ist richtig, aber der Jimny ist sehr schmal. Wenn du Höhe durch Dachzelt und Träger(Ladung) zur Fahrzeugbreite setzt. Wirst du wissen das eine hohe Kippneigung entsteht.


    Höherlegung, Sandpisten kommen schon häufig vor da will ich nicht gleich mit der Bodenplatte aufsetzen.


    Wenn du nur das Fahrwerk änderst, kommt zwar die Karosserie etwas höher, aber die Achsen bleiben. Die klassische Bodenplatte, wie beim PKW, hat der Jimny nicht. Der hat ein Fahrzeugrahmen und darauf die Fahrgastzelle (Karosserie).
    Da ist nicht viel was im Sand aufsetzen kann. Achsen/Differenziale eher.
    Für mehr Bodenfreiheit unter den Achsen/Diff. brauchst du größere Reifen. Um größere Reifen fahren zu können, brauchst du allerdings auch Platz in den Radkästen also auch das passende Fahrwerk oder Bodylift.


    Unterbodenschutz, weil neben Sand auch grober Schotter vorkommt.


    Verbau dir nicht die mögliche Bodenfreiheit mit allen möglichen U-Schutzbleche (Siehe deine Bedenken vom Aufsetzen im Sand). Das was wichtig ist, ist ein Schutz fürs Verteilergetriebe.


    Markise, wenn schon Auto dann darf es auch etwas Luxus sein.


    Reicht da evtl. ein einfaches "Bettlaken" oder Segeltuch was du an dem Dachzelt oder Träger befestigst. Bedenke Gewicht/Ballast mag der Jimny auch nicht weil der Motor nicht der stärkste ist.

  • Dachzelt: Wenn du keine besonders großen Schrägfahrten planst und du dich für ein leichtes Modell entscheidest, warum nicht. Ich habe mich gegen ein Dachzelt entschieden, weil ich beim Campen schon genügend Zeug mitnehme und ein Dachzelt unnötig viel Gewicht mitbringt. Sollte der Platz mal zu eng werden kann ich mir immer noch mit einem Dachgepäckträger aushelfen. Mein Zelt ist alleine mit etwas Übung in ca. 3 Minuten aufgebaut, viel schneller geht das mit einem Dachzelt auch nicht und der Preisunterschied ist halt doch immens. Aber das ist Geschmackssache, auf dem Dach zu schlafen hat halt auch einige Vorteile.


    Höherlegung: beim Jimny ist der niedrigste Punkt das Differential der Starrachse, eine "echte" höhere Bodenfreiheit lässt sich also nur mit einem größeren Reifendurchmesser erreichen. Eine Höherlegung über Federn/Dämpfer bringt dir ohne größere Reifen nur mehr Rampenwinkel und Böschungswinkel.


    Dachgepäckträger: in Verbindung mit einem Dachzelt wirst du bei dem kurzen Jimnydach nicht mehr viel aufs Dach bekommen, zumal bei dem "Fliegengewicht Jimny" jedes Kilogramm in dieser Höhe unangenehm auffällt.


    Unterbodenschutz: da gibt es eine Menge Auswahl, vor Schotter/Steinschlägen schützen die meisten aber relativ wenig, empfindlich ist beim Jimny hauptsächlich das VTG mit seinen Steckverbindungen wenn es über Gehölz geht.
    Solltest du öfter das Risiko eingehen mit den Achsen auf Schotter aufzusetzen, würden sich Achs-Schutzkörper empfehlen, sonst rosten dir hinterher die Achsen weg.


    Markise: auf jeden Fall, bin ein großer Fan davon, habe leider noch kein passendes/günstiges/leichtes Modell für den Jimny gefunden.
    Momentan habe ich nur ein normales Tarp mit Teleskopstangen.


    Zusatztank: habe ich bei größeren Reisen auch dabei, 10 Liter reichen mir als Reserve, ich nutze meistens jede Möglichkeit zum Tanken.
    Manche hängen sich einen Kanister ans Reserverad, ist in Deutschland aber nur ohne Inhalt legal und die Lebensdauer der Türscharniere wird mit jedem zusätzlichem Gewicht geringer, besonders wenn du häufig über Schotterstraßen fährst.


    Meine Empfehlung: bevor du daran denkst möglichst viel Zeug aufs Dach zu packen, versuche erstmal den Innenraum vom Jimny bestmöglich auszunutzen, das sorgt für bessere/sichere Fahrdynamik und weniger Verbrauch da weniger Luftwiderstand.


    In meinen Jimny bekomme ich ohne Probleme eine komplette Ausrüstung fürs Wildcamping für zwei Personen/zwei Wochen inklusive kompletter Verpflegung, nur der Wasservorrat muss alle 2-3 Tage aufgefüllt werden. Bordwerkzeug, Bergeausrüstung und 2 Angeln+Zubehör passen ebenfalls rein. Dabei wird nichts gestopft sondern alles hat seinen Platz, allerdings ist so ein Ausbau nicht an einem Tag gemacht, man muss beim Jimny wirklich jeden Zentimeter ausnutzen.


    EDIT: hoppla, mpetrus hat bereits einiges gesagt, ich lasse meine Zeilen trotzdem mal so stehen :mrgreen:

  • Hallo Markus, ich habe mir vor zwei Jahren in Chile ein Auto gekauft und damit Patagonien und die Atacama bereist. In Chile kann man auch als Ausländer ein Auto zulassen, es ist allerdings mit Behördenrennerei verbunden. Ohne gute Spanisch Kenntnisse wird es wahrscheinlich auch sehr schwierig. Die Preise für gebrauchte Fahrzeuge sind deutlich höher als in Europa, besonders Allradfahrzeuge. Dazu kommt dann noch der "Europäeraufschlag"... Versicherung (=Haftpflicht) ist dagegen sehr billig, allerdings muss man in der Regel für jedes Reiseland eine extra Versicherung abschließen. Auch hier wird es ohne Spanisch wahrscheinlich schwer.


    Wenn es ein (deutscher) Jimny sein soll, würde ich ihn original lassen. Das reicht für die meisten Pisten und der Verbrauch steigt nicht an. Ich hatte in Südamerika einen Opel Corsa aus den Neunzigern mit 40l Tank + Reservekanister. Auch das hat vollkommen ausgereicht.

  • Wo in deinem Blog steht denn die Unfall Geschichte? Eine Kollision mit dem Lama stell ich mir durchaus Schmerzhaft vor...
    Womit fahren denn die Einheimischen da herum?

    2002er Jimny "Special" M13A | Dienstlich: MB E400d 4Matic| für die Frau: Seat Leon ST 1.8 TSI DSG

  • Die Einheimischen fahren eine wilde Mischung aus europäischen, amerikanischen und japanischen Autos, so meine Eindrücke. Jimnys sieht man auch häufig.
    Noch als Nachtrag: In Argentinien habe ich öfters gemietete Jimnys inkl Dachzelt gesehen. Der Verleih heißt wicked campers. Vielleicht auch eine Option...