Erfahrungen mit dem Import eines britischen Autos auf den eigenen vier Rädern nach Deutschland
Ich war schon seit längerem auf der Suche nach einem Fahrzeug, mit dem ich gelegentlich in den Wald zu Holzarbeiten und auch mal zur Arbeit bei Schnee fahren kann. Außerdem, das war Auslöser für diese Aktion, sollte es ein Rechtslenker sein da sowohl meine Frau als auch ich große Großbritannien Fans sind.
Auf der Seite http://www.preloved.co.uk bin ich fündig geworden. Ein Suzuki Jimny von 2000 mit ca. 100.000 Milen und 12 Monaten MOT für knapp 2.000 Pfund.
Mit dem Verkäufer bin ich schnell handelseinig geworden, Es gab aber zwei Probleme zu lösen: Das Fahrzeug war SORN ( es wird aktuell keine Road Tax bezahlt, also darf das Fahrzeug nicht auf den Straßen in UK bewegt werden) und die Versicherung in UK läuft immer über eine Person. Also musste ich eine Versicherung finden, die das Fahrzeug sowohl in UK als auch in F, B und D versichert. Die http://www.tourinsure.de kann das Fahrzeug leider grundsätzlich nicht im Exportland, also GB, versichern. Aber die http://www.dayinsure.com in UK hat genau diese Versicherung angeboten. Um die als nicht UK aber EU Bürger abzuschließen,braucht man nur einen gültigen Reisepass, keinen Personalausweis. Das Ganze geht online.
Es besteht aber weiterhin das Problem der Steuer, nach Recherche und Diskussion mit dem Verkäufer schickt der eine Exportmitteilung nach Swansea, das sollte reichen.
Wir sind mit einem Suparsparpreis der DB mit dem Eurostar für 99€ pro Person nach London gefahren und von dort mit einem Regionalzug zum Verkäufer, der uns am Zielbahnhof abgeholt hat.
Nach ausgiebigem Test und Klärung der Formalitäten wird der Vertrag unterzeichnet und Kopien von Kaufvertrag und Steuermitteilung übergeben, incl. aller Fahrzeugpapiere.
Also zur Fähre nach Dover gefahren – mit dem Originalkennzeichen aus UK - und dort ohne Probleme ein Ticket für ca. 80€ bekommen und dann ab nach Hause.
In Deutschland fingen jetzt aber die Probleme an:
Ich habe die Scheinwerfer ausgetauscht und mir eine COC bei Suzuki für 200 € besorgt.
Dann zum lokalen Straßenverkehrsamt ( in Rheinland-Pfalz). Die wollten jetzt eine deutsche HU sehen. Nach kurzer Diskussion habe ich meine Unterlagen wieder mitgenommen und dem übergeordneten straßenverkehrsamt eine Beschwerde eingereicht unter Hinweis auf die SZO. Da heißt es nämlich, Fahrzeuge, die aus dem EU Raum importiert werden UND im Exportland eine gültige HU haben, werden so behandelt als hätten sie einen deutschen TÜV. Die Antwort der Behörde lautete dann: die MOT Bescheinigung müsste dann den Hinweis auf EU/2009 tragen und da das fehlte könnten sie das nicht anerkennen. Ausserdem brauchten sie das dann auch noch von einem amtlichen Übersetzer übersetzt.
Langsam bekam ich dann doch den Blutdruck. Meine Frau hatte schon so etwas befürchtet, das die dann auch noch Recht behalten sollte, ist ein störender Begleitumstand.
Ich habe dann beim TÜV angerufen, die sagten, wenn die COC vorliegt, kann die HU jede Prüfstelle machen. Ich also nun zu dere Werkstatt meines Vertrauens, wir machen also die HU und schauen mal, was sonst noch so zu machen ist.
Dann der Anruf des Prüfers: Die COC ist ja ganz nett aber dort steht sinngemäß „das Fahrzeug darf dauerhaft in Ländern mit Linksverkehr zugelassen werden“. Alter Schwede, äh Japaner.
Wie war das noch mit dem Blutdruck ?
Jetzt fahre ich also zum TÜV und muss eine Vollabnahme über den Jimny ergehen lassen.
Fortsetzung folgt.