Nicht was ihr denkt.... sondern "Wunderbarer Wüsten Würfel" Teil 1
Hey zusammen, bei euch ist ja jetzt Frühling, die Bäume blühen (hoffentlich) und die ersten schönen Fotos von den neuen GJ´s waren schon im Forum zu bewundern. Da hier alles anders ist, ist bei uns jetzt Herbst. Da wird es frisch an der Küste, der kalte Atlantik spült an die warme Wüste und das gibt dann ordentlich Nebel bei so 12 -14° ganz schön schattig. Gott sei Dank ragt der Muk nur so ca. 10 km ins Landesinnere, also den Würfel geladen und ab in die Namib zu seinem ersten mehrstündigen Geländeritt. Auf dem Trans Kalahari Highway (Teerstraße) ging es von Swakopmund nach Walfishbay. Diese Strasse führt hier 30 km direkt am Atlantik entlang und auf der linken Seite liegen schon die hohen Dünen der Namib. Mein Sandkasten.... Von Walfishbay ging es gleich auf die C14, das ist eine der alten Landstraßen (Schotterpiste, hier Pad genannt) und führt zur Landeshauptstadt Windhoek. Diese Straße ist allerdings auch der Zuweg zum Sossusvlei, ein 60 km langes Wüstental mit den höchsten, festen Dünen der Welt (bis 370 m) und eine unserer touristischen Hauptattraktionen. Wir kennen diese Schotterpad sehr gut, sind hier aber bestimmt ein Jahr nicht mehr gefahren und das sollte sich rächen. Die ersten 50 km waren noch normal. aber dann änderte sich die Oberfläche auf Wellblech von ca. 30 cm Tiefe, worauf der Jimny seitliche Sprünge nach Links und Rechts, Oben und Unten vollführte, dass wir dachten wir reiten hier auf einem ungezähmten Mustang durch. Der Würfel hatte richtig Spaß, hat er doch die ersten Jahre seines Lebens nur in Tokio im Stau gestanden (Direktimport aus Japan). Wir suchten verzweifelt nach Spucktüten aber der Jimny ist numal keine Cessna also Fuß vom Gas, weiter ging es mit 15 - 20 km/h.
Bei uns boomt der Billigtourismus und die Leute werden in Bussen bzw. dazu umgebauten LKW mal fix 14 Tage durch Namibia gekarrt. Seitdem sind einige Schotterstraßen zu den Tourizielen die Hölle. Die Busfahrer brettern volles Mett, schließlich müssen ja alle pünktlich im Hotel zum Essen abgeliefert werden, der Reifendruck bleibt bei 4 Bar, die Achsen stempeln nur noch, echt schlimm und wir mitten drin. Ich war schon runter auf 1,3 Bar aber die Hitze hatte mich wieder auf 1,6 hochgebracht. Als ich über die erste Windschutzscheibe die als Ganzes vor uns lag fuhr, machten wir wieder Stopp und ich ging auf 1,0 Bar Reifendruck und fuhr dann 70 km mehr oder weniger in Fahrradgeschwindigkeit Off-Road, also neben der Pad. Leute ihr glaubt es nicht was da alles lag. Etliche Reifenkarkassen, Türleisten, Scheiben, Spiegel eine halbe Frontstoßstange, ein totes, bereits vertrocknetes Zebra .... und von Hinten wurde ich dann von nem Touri im Mietwagen mit ca. 80 km/h überholt. Meine Einstellung ist sehr liberal, aber jeder von uns hier im Forum hat doch irgendwie Benzin bzw. Diesel im Blut. Wenn man dann sieht wie die Leute mit den Autos umgehen, frei nach dem Motto : ist ja nicht meins und schließlich zahl ich ja Miete, dann schwillt einem schon mal der Kamm. Überschlagen und Totfahren gehört natürlich auch dazu, in Nationalparks mit 60 Km/h Speedlimit??? Naja ihr kennt das, Idioten gibt es eben überall, wir werden es nicht ändern. Was die alle nicht wissen, jeder Mietwagen ist in Namibia aus versicherungstechnischen Gründen mit einem GPS Chip ausgestattet und der zeigt zuverlässig die gefahrene Geschwindigkeit, da wurde für manch Einen der Urlaub im Nachhinein mal richtig teuer...
Egal, weiter, also der Jimny war jetzt echt an einem Punkt wo wir schleunigst bei der nächsten Gelegenheit von dieser Piste runter mussten. Nach 5 km kam endlich die erste Seitenpad nach Norden in den Naukluft Nationalpark und wir fuhren plötzlich wie auf Wolken. Hier fährt kaum jemand, da geht es richtig tief in die Wüste und man benötigt ein Permit und einen 4x4 daher fahren hier kaum Menschen und schon gar keine Busse. Durch traumhaft schöne Wüste fuhren wir nach Norden wo wir dann irgendwann auf die C28, ebenfalls eine Schotterpiste von Swakopmund nach Windhoek erreichten und auf Dieser wieder nach Hause fuhren. Eine gute Bewährungsprobe für den Jimny und ein toller "Ausritt". Die Strecke war 298 km und wir waren 6 Stunden mit einer 30 Minuten Pause unterwegs. In der Wüste haben wir verteilt über die Strecke bestimmt 50 Strausse gesehen. Anderes Wild war in der Mittagshitze natürlich nicht unterwegs.
Manöverkritik, was hätte ich besser machen können? Durch den unerwartet schlechten Straßenzustand wäre der 2. Reservereifen deutlich Nervenberuhigender gewesen und wie immer kein Handyempfang, also Sathandy muss mit wenn man alleine fährt. Tipp für alle Fernreisenden unter euch, es gibt in D übrigens mehrere Anbieter mit Mietgeräten.
Morgen geht es noch einmal richtig ins Eingemachte, Canyons ,Felsen und Trockenflüsse. Ich werde als Teil 2 berichten. Dies Wochenende ist der Test für unsere Kalahari Safari Ende Mai.
Viele Grüße
Gypsy
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