Verständnisfrage zu manuellen Freilaufnaben

  • Im Zusammenhang mit der durch den kleinen Brand verursachten Zockelfahrt in der Untersetzung und der gestrigen erneuten Beobachtung, dass die Untersetzung dann reingeht, wenn sie will, und nicht, wenn ich sie brauche (Knöpfchenallrad), denke ich wieder einmal über manuelle Freilaufnaben nach.

    Dabei ist mir aber eine Ungereimtheit aufgefallen: Als Grund für die Einschaltschwierigkeit bei der Untersetzung führt man meistens an, dass die Freilaufnaben via Unterdruck nicht einrasten. Erst durch vor, zurück, vor geruhen sie dann irgendwann zu arretieren, so auch gestern wieder. Die entsprechenden Lämpchen am Armaturenbrett blinken lustig, es knattert und knackst, aber es tut sich nix. So weit, so (nicht) gut, das ist bekannt, deswegen will man ja auf manuelle Naben umrüsten. Zu ist zu, da weiß man, woran man ist.

    Und jetzt mein Aber. Bevor ich die Untersetzung einschalte fahre ich ja schon im 4x4-Betrieb, d.h. mit verriegelten Naben! Nicht nur, weil's so in der Gebrauchsanweisung steht, sondern weil die Strecken im allgemeinen nur allmählich schlechter werden. Zuerst genügt 2x4, dann geht's besser (reifen- und pistenschonender) mit 4x4, und irgendwann braucht's eben auch die Untersetzung.


    Aber ich hab ja die Naben durch 4x4 bereits verriegelt, wenn ich auf 4x4U umschalte. Wieso können dann die (eh schon geschlossenen) Freilaufnaben das zögerliche Umschalten bewirken? Werden beim Umschaltvorgang die Naben kurzfristig geöffnet und dann neuerlich verriegelt? Eigentlich dachte ich, dass das Umschalten von Hi auf Lo nur im Getriebe stattfindet. Kann da einer von Euch mein Denken in die richtigen Bahnen lenken?


    Vor dem Jimny bin ich einen Nissan Pickup gefahren, mit derben Knüppel zum Umschalten von Hi auf Lo. Da gab es solche Probleme nicht, aber mir fehlt das Wissen, wieso.


    Danke für Eure Aufklärungsarbeit!
    peko

  • Wenn manuelle Naben verriegelt sind,also geschlossen,hat die Umschaltung von 4 H auf 4 L keinen Einfluss mehr auf diesen Zustand...

    ...es sei denn,eine oder beide sind defekt oder nicht richtig verriegelt...

    ...hatte ich mal am CJ 7 , war an einer die Verriegelung defekt...

  • Um in die Untersetzung schalten zu können, muß bei Automatik der Schalthebel auf "N" stehen (das weiß ich von meinem GJ so) bzw. darf bei Schaltgetriebe kein Gang eingelegt (das vermute ich als logische Schlußfolgerung) und das Fahrzeug im Stand sein. Bist Du Dir sicher, daß Du das in jedem Fall beachtet hast?

    Hinterm Horizont geht's weiter - und da fahren wir auch noch hin... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Wachtberger ()

  • Es gibt im Verteilergetriebe 3 Positionen


    2WD: Es wird nur die hintere Kardanwelle angetrieben, keine zusätzliche Untersetzung. Wenn die Freilaufnaben offen sind, dann dreht sich die vordere Kardanwelle auch nicht. Sind die Freilaufnaben verriegelt, dann dreht sich die vordere Kardanwelle, angetrieben über die Vorderreifen, aber im Verteilergetriebe gibt es keinen Kraftschluß.


    4WD: Auch die vordere Kardanwelle wird angetrieben. Wenn die Freilaufnaben offen sind, kommt die Kraft nicht bis zu den Rädern, wenn sie verriegelt sind, dann werden alle 4 Räder angetrieben.


    4WD-L: ähnlich wie 4WD, nur dass zusätzlich noch eine Untersetzung im Verteilergetriebe dazwischen geschalten wird.


    Das ist zuerst einmal unabhängig, wie die Freilaufnaben geschalten werden, manuell oder mit Unterdruck. Die orginalen schalten bei 4WD die Freilaufnaben und das Verteilergetriebe, mit einem Knopfdruck.


    Bei manuellen Freilaufnaben hängt es eben davon ab, ob du die Freilaufnaben verriegelt hast oder nicht. Da kannst du dann auch 2WD-L fahren, das geht mit den originalen nicht.


    Aber eigentlich braucht man die Freilaufnaben nicht, die dienen der Treibstoffeffizienz da in 2WD das vordere Diff und die vordere Kardanwelle nicht angetrieben wird.

  • Ok, dank Euch für die Antworten.

    Wachtberger : ich hab zwar einen Schalter, aber der Vorgang ist derselbe. Allrad zuschalten möglich bis ca 80kmh, von Straße auf Untersetzung (Hi auf Lo) nur im Stand und ausgekuppelt. Immer.

    RainerK Auch die Funktion der "Fahrmodi" 2WD, 4WD-Hi und 4WD-Lo ist mir klar, ebenso, was die Freilaufnaben open/lock bewirken.


    Was mir nicht klar ist, warum manuelle Freilaufnaben, die man eben nach Bedarf händisch schließt (für 4x4) oder öffnet (für 2x4 Hi oder Lo) das Problem beseitigen sollen, von dem viele berichten und das ich - seit nunmehr 3 Jahren am Jimny - auch nur zu gut kenne, nämlich dass das Umschalten von Hi auf Lo (nachdem zuvor schon in 4x4 gefahren wurde) nur glückspielhaft funktioniert. Bzw, andersrum, ob es was in diesem Zusammenhang nützt, auf manuell umzurüsten.

  • Also , das hier geschilderte Problem hat doch mit den Freilaufnaben nix zu tun...

    ...das riecht doch eher nach VTG bzw. der Umschaltung mit "Knöpfchen"....:/

  • Jetzt verstehe ich die Frage. Beim Umschalten von 4H auf 4L sollte für die automatischen Freilaufnaben eigentlich keine Schaltaktion stattfinden und bei den manuellen sowieso nicht.


    Was sind denn jetzt eigentlich die Symptome deines Problems?

  • Littlebigjoe1

    Allrad zuschalten möglich bis ca 80kmh, von Straße auf Untersetzung (Hi auf Lo) nur im Stand und ausgekuppelt. Immer.

    RainerK
    So, bin extra rausgegangen, im Stand mit laufendem Motor, ebener Boden, ausgekuppelt, Räder geradeaus, was nachprüfen.

    1) alle Fahrmodi lassen sich sauber auf Anhieb schalten

    2) auch wenn man's lt Handbuch nicht machen soll, hab ich's probiert: man kann von 2x4 direkt in 4x4Lo schalten, ohne vorher 4x4Hi zu schalten. Man hört deutlich die Schaltgeräusche sowohl im Getriebe als auch von beiden Naben her.


    Somit dürfte das

    Beim Umschalten von 4H auf 4L sollte für die automatischen Freilaufnaben eigentlich keine Schaltaktion stattfinden

    nicht zutreffen, das Betätigen des Lo-Schalters bewirkt offensichtlich doch einen Schaltvorgang an den autom. Naben. Und wenn die vom 4x4Hi her sowieso schon gesperrt sind, geht der Schaltvorgang in Leere und irritiert anscheinend manchmal das System.

    Das Symptom ist, dass ich mit einerr 50:50 Chance den Allrad nicht dann auf Anhieb reinbringe, wenn ich ihn brauche. Und dann, wenn das Auto eh schon verbogen dasteht, noch einige Vor-Zurück-Manöver ausführen zu müssen, ist a) lästig und b) evtl auch gefährlich. Andererseits will ich den 4x4Lo nicht schon auf der ebenen Autobahn einschalten (bildlich gesprochen), wenn ich am Weg in ruppigeres Gelände bin, weil der Schaltvorgang vor Ort dann nicht funktioniert, wie er soll.

    Und ich dürfte nicht der einzige sein, der dieses Problem feststellt, sonst wäre Suzuki beim GJ nicht reuig zum Knüppel zurückgekehrt.


    Also , das hier geschilderte Problem hat doch mit den Freilaufnaben nix zu tun...

    ...das riecht doch eher nach VTG bzw. der Umschaltung mit "Knöpfchen"....:/

    Anscheinend hängt es doch irgendwie mit den Naben zusammen (von 2x4 direkt auf 4x4Lo findet ein Schaltvorgang an den Naben statt), aber eben in Verbindung mit den Schaltvorgängen beim KnöpfchenAllrad. Nun, vielleicht bringen mauelle Naben da doch was ...

  • Wenn manuelle Naben einmal richtig verriegelt sind , können sie durch irgendwelche Schaltvorgänge wie "Knöpfchen FJ " oder " Knüppel GJ " nicht mehr beeinflusst werden , da es keinerlei Verbindung mehr gibt zu irgendwelchen Schalteinheiten...

    ...weder elektrisch noch pneumatisch oder Unterdruck...

  • Zuerst: Wenn du von 2(H) auf 4L schaltest, dann schaltet das System eigentlich 2H - 4H - 4L. Damit hast du ein Einkuppeln der Freilaufnaben. (Aber eigentlich sollte es gar nicht nötig sein, direkt von 2H auf 4L zu gehen - da kenn ich bisher noch keine Situation die so plötzlich und unerwartet kommt.)


    Hast Du auch probiert von 4H auf 4L zu schalten? Da sollte sich eigentlich n den Naben nichts mehr tun, nur mehr im VTG. Ist nicht ganz einfach, 2 möglich Positionen der Naben kombiniert mit 3 möglichen Positionen im VTG was da wann schalten soll.


    Ob das VTG jetzt sofort und problemlos schaltet wäre vielleicht dein Thema. Meins schaltet bisher immer so wie ich das will - obwohl ein VTG Schalthebel hat schon was.


    Mit dem VTG Schalthebel kannst halt dein Getriebe etc. wirklich zerstören - mit 85kmh in L schalten, das hält sicher nicht.

  • So, nochmal getestet: beim Hin-und Herschalten zwischen 4H und 4L hört man einen Schaltvorgang bei den Naben, aber kein Einrasten (Klacken).

    Zw. 2H und 4H den Schaltvorgang plus zusätzlich das Klacken/Ein-/Ausrasten der Naben.



    direkt von 2H auf 4L zu gehen - da kenn ich bisher noch keine Situation die so plötzlich und unerwartet kommt.

    SP38bis-1.JPG

    Scherzchen....

  • Ich habe bei mir festgestellt, das die Umschaltung 100% störungsfrei funktioniert wenn ich im Stand (also für die 4WD L Schaltung) sowohl die Kupplung als auch die Bremse betätige.

    Die gewünschte Gangart ist bei mir so in max. 5sek. geschaltet.

    Probier das doch mal aus.

  • Meiner Meinung nach hat dein "Problem" eher mit Verspannungen im Antriebsstrang zu tun, die im 4 WD nun mal auftreten. Daher geht das dann auch von 4Hi in 4Lo wenn man leicht vor- und zurück fährt und damit die Verspannung löst.

    Auch mit Knüppel schaltest du da nicht mehr, wenn da Verspannung drauf ist. Jedenfalls ging es mir mit dem SJ auch schon so.

    ...das kannst du schon so machen, aber dann isses halt KACKE!