Nordkapp-Tour 29.02.-15.03.2020

  • <p>Hallo zusammen,<br>Anfang März bin ich mit meinem Würfel Richtung Nordkapp aufgebrochen. Geschlafen habe ich auf der Fläche die entsteht wenn der Beifahrersitz umgeklappt wird. Ausgerüstet mit Expeditionsschlafsack und Gaskocher ging es über Rødby und Öresundbrücke nach Schweden mit der ersten Übernachtung im Würfel. Von Mellby ging es dann weiter Richtung Norden und schon die zweite Übernachtung erfolgte im Schnee. Dann der Schreck am Morgen, die Standheizung lies sich nicht starten. <br>Was war passiert?<br>Des Rätsels Lösung war das Bremspedal, beim umpacken um das Bett fertig zu machen habe ich etwas im Fahrerfußraum deponiert und das hat auf die Bremse gedrückt und die Bremslichter haben mir die Batterie leer gesaugt. Ein toller Start ?<br>Doch Glück im Unglück, ein sehr freundlicher Schwede gab mir Starthilfe, zum Glück hatte er ein Starthilfekabel. 5 Stunden später hatte ich auch eines ?.<br>Weiter ging es Richtung Norden und Polarkreis, die dritte Übernachtung dann in Tøre schon bei -16°C.<br>Weiter nach Rovaniemi zum Weihnachtsmann, dessen Dorf ich bei schönsten Wetter besucht habe und im Anschluss über den Polarkreis und weiter bis kurz vor Inari. Hier hatte es dann Temperaturen von unter -20°C.<br>Von hier ging es dann weiter nach Kirkenes, ein Abstecher an die Russische Grenze inclusive. Weiter ging es nun Richtung Westen wo mir bei der nächtlichen Überquerung zweier Pässe, davon der erste im Konvoi, ganz schön die Düse ging. Anfangs noch unschlüssig warum Konvoi, wurde ich bei erreichen der Passhöhe belehrt. Also ich bin nicht wirklich ängstlich, aber kaum Sicht, Sturm direkt von links (rechts von mir der Abgrund) verschneite und vereiste Straße haben mich ganz schön auf Trab gehalten.<br>Irgendwann war es geschafft und es ging weiter. Das Wetter beruhigte sich und bei erreichen des nächsten Passes war die Schranke geöffnet, toll kein Konvoi also alles Gut.<br>Doch Weit gefehlt, die Passhöhe habe ich im Schritttempo überquert immer nur aufpassend das die Reflektoren der nächsten Bregrenzungsstangen, mehr konnte ich nicht sehen, jeweils links und rechts von mir waren. Die Fahrbahn war nicht zu erkennen und ich bin mehrmals durch Schneeverwehungen gefahren die ich nicht gesehen habe. Aber auch dies ging vorüber und nun war auch nicht mehr weit bis zum Nordkapp. Die beiden Pässe wurden in der Nacht noch komplett gesperrt wie ich auf den amtlichen Seiten nachlesen konnte.<br>Über Olderfjord ging es Richtung Nordkapptunnel, dort gab es Wartezeiten weil an diesem Tag auch hier Konvoi fahren angesagt war. Wind und Schnee waren auch hier dafür verantwortlich. 60km im Konvoi und 2 Stunden später war der Nordkapptunnel durchquert und ich auf der Insel. Weiter ging es nach Skarsvag, der Aurora View Parkplatz war leider zu dem Zeitpunkt nicht erreichbar (Konvoi) und die Straße zum Nordkapp ist im Winter zeitweise komplett gesperrt und ansonsten nur 3x am Tag im Konvoi befahrbar. Aufgrund der Uhrzeit und der Komplettsperrung der Nordkapptunnelstrecke gab es eine Übernachtung in Skarsvag. Nach diesem Konvoi wurde die Strecke nach Skarsvag wieder freigegeben und auch der Status der Nordkappstrecke wechselte von gesperrt auf Konvoi. Somit war um 11 Uhr die Fahrt zum Nordkapp gesichert. Das Ziel war erreicht.<br>Von nun an ging es Richtung Süden das nächste Ziel Hammerfest im Blick. Dort gab es für mich die erste Dusche seit einer Woche ? und die Mitgliedschaft im Eisbärclub. In Hammerfest holte mich dann auch Corona ein, ein Besuch auf einem der Hurtigruten Schiffe war deswegen nicht möglich.</p>
    <p><br></p>
    <p>Fortsetzung folgt...</p>
    <p><br>


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    <p>Gesendet von iPad mit Tapatalk</p>

  • Geilomat.:thumbup:


    bin auf weiteres gespannt.


    Gruß Lars

    Gemüse schmeckt am besten wenn man es kurz vor dem servieren durch Rindfleisch ersetzt.


    Suzuki Fahrer - anders als alle Anderen

  • Freue mich auch auf die Fortsetzung!

    Vor ein paar Jahren waren wir mit einem t3 bus auch oben. Wir sind die gleiche Strecke hoch gefahren und den Rückweg haben wir über die Westeralen und Lofoten gemacht.

    Das war eine super Tour an die wir oft zurück denken.

  • Wow, bin 2007 auch ungefähr die Strecke, ebenfalls in einem T3 :) gefahren, allerdings im Sommer.


    Seither oft an eine Wiederholung gedacht, aber immer irgendwie weiter südlich hängen geblieben. Nicht schlimm, gibt so viele schöne Ecken da oben.


    Aber ich hoffe auch, dass der Winterbericht noch fortgesetzt wird, vielleicht ja auch mit ein paar Fotos. Will auch wieder da hoch...


    Grüße

    Olli

  • Teil 2

    Die Nacht habe ich in Hammerfest auf einem öffentlichen Parkplatz mit angeschlossenen WoMo Bereich verbracht. Bezahlen musste man den Samstag erst ab 9 Uhr, so das ich kostenlose Übernachten konnte ;) Den Rest erledigte die EasyPark App :D y4mHwRpWkTjXxFpZDPZzUWGQs9TNAsG1atl3vrFv4w_QfHryEzEQN7P1AjdV7uIVkUpiIYSM1nb8rUr2A56FEatvn8EJcct7jkCfWYvtzb48w_uaqK1VQlfQPvXj97fnKdUO6vDsdmEkDBThPAea4Pi4vNpkNGf8bwPttaT2ahvb5bdmDCbHqtWEA__U4JJSukyg_z9fvumC-y53Yzz1oW20g?width=660&height=98&cropmode=none

    Nachdem ich mit der Nr. 275371 Mitglied in der "The Royal and Ancient Polar Bear Society ISBJORNKLUBBEN" geworden war, wurde es auch Zeit für mich meine Reise gen Süden fortzusetzen. Der Plan war nun möglichst immer an der Küste lang zu fahren und da der Weg bei dieser Reise das Ziel war habe ich touristische Ziele nur kurz besucht, wenn sie denn erreichbar waren. Das war ein Nachteil der Reise im Winter, dass einige Ziele nicht angefahren werden konnten da die Strassen und Wege dorthin nicht befahrbar waren. Selbst für einen Würfel nicht. So ging es dann von Hammerfest zuerst wieder ein wenig nach Osten um dann nach Süden Richtung Alta abzubiegen. Anfangs bei starkem Schneefall y4mb2BcqCiZ9fNscNzcau84gO4ORYDp9lPN9Tdr_KZlSrCCsIdhdJq74eBNJ-OW8Owi2JnEHZH3Hgr-xc8RcE9_78rl5ddOrp_XrYr9UOHqHt2aeEYfaHAm9y3HvpmVDI0GeapUAFipvQZQ6lGN6KXcRK6pujUhcY6inltccOMzvAB58SdAFEkzrermCIqnDyuYECBcX0XMnsv1sctj27RdgA?width=660&height=371&cropmode=none Über eine schier endlose Hochebene, auf der zahlreiche Gespanne zu sehen waren mit denen die Norweger ihre Schneemobile transportiert haben, ging es der E6 folgend nach Alta.

    y4mpZHof0n8DLoBDMBgQyINo3EKODm83YEWyOClsIvWMkQjC-2BPUWp0TFGeKHIbWr97K3GtD3IXnWAb3xYFYyg8PVxHhjyV9m3uFL-cnUEPGCX3euoPcp_P1eMRBcp1p0GXQk8XLBm7u__ZVPn2mgx92h5TbxdCeXXrv3Da2G65bbvAHOAFr8r7_OPcqLd4-EiGX2b083uk8otAs5S9y44Sg?width=660&height=495&cropmode=noneDie Schneemobile waren nur selten zu sehen da durch die Weitläufigkeit der Landschaft, diese zu weit weg waren :D













    In Alta viel mir dann dieses kuriose Gebäude auf. Hierbei handelt es sich um die Nordlichtkathedrale.


    Wikipedia Link zur Kathedrale


    Da es noch recht früh am Tag war folgte ich der E6 weiter bis Storslett. Auf dem Weg dorthin bekam ich erste Eindrücke wie sich die Gezeiten in den Fjorden auswirken können. Mehrfach überfuhr ich Brücken unter denen sich große Strudel bilden wenn das Wasser in oder aus dem Fjord heraus fliest.


    Nach einer Übernachtung in der Nähe von Storslett ging es am nächsten Tag weiter Richtung Tromso.

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    Ich hatte den Tip bekommen mit der Fähre von Olderdalen nach Lyngseidet über zu setzen, habe mich dann aber doch dagegen entschieden, da ich ansonsten 2 Stunden hätte warten müssen.

    So bin ich also die "normale" Strecke an den Fjorden entlang gefahren.

    In Tromso angekommen waren natürlich die Eismeerkathedrale und die davor liegende Brücke ein Ziel.


    y4m0svfPVl1GQyvwTc1NH_Nldzl0jtatOlR0u7AEY624BOwa6I_N9bGTFfA6LJJj_nY6wv69v04LtANMW6WvXL-qwSgLP-HqqQVKfhBznuTOePq-R0ZF2EyWpHsuL5HLXl84jNUIKM7LGLcKV993i8GsRT2VFtwfNN_59xgjBSmbEBeG4sdTw8QiQ-OQaJ-kCUxSygja59ag50yCOdWjINxQQ?width=660&height=371&cropmode=noneEher durch Zufall habe ich auch das unterirdische Strassennetz von Tromso, mit seinen Kreisverkehren, erkundet.

    Von Tromso aus ging es dann an Fjorden entlang und durch Tunnel hindurch bis zum Rastplatz nach Bardu an dem dann wieder eine Übernachtung anstand.
    Morgens wurde ich dann durch den Schneepflug geweckt, der mich freundlicherweise aber nicht richtig zugeschoben hat, nur ein wenig hat er mir vor den Würfel gepackt :D

  • Sehr schöner Reisebericht.

    Was mich jedoch interessiert, wie hast du die Kälte aus dem Auto vertrieben?

    Die Standheizung kann ja nicht die ganze Nacht durchheizen.

    Außerdem dürftest du auch mit Kondensat zu kämpfen gehabt haben.

  • Sehr schöner Reisebericht.

    Was mich jedoch interessiert, wie hast du die Kälte aus dem Auto vertrieben?

    Die Standheizung kann ja nicht die ganze Nacht durchheizen.

    Außerdem dürftest du auch mit Kondensat zu kämpfen gehabt haben.

    Danke, also die Kälte habe ich gar nicht vertrieben, sonder ich habe einen Expeditionsschlafsack gehabt der bis -40°C geht und gefroren habe ich nicht..
    Die kälteste Nacht war mindestens -16°C im Auto, Kondensat war nach starten der Standheizung am Morgen recht schnell weg, auch habe ich immer für eine gute Durchlüftung gesorgt also Nachts die Scheiben ein wenig geöffnet. Da ich die Suzuki Spoiler für die Scheiben habe konnte ich sie öffnen ohne das z.B. Regen, Schnee oder Schmelzwasser eindringt. Auch muss ich Nachts ein CPAP-Gerät (gegen Atemaussetzter im Schlaf) nutzen. Vielleicht war das, weil es pumpt permanent Luft, auch ein Grund das die Feuchtigkeit des Atemluft besser verteilt wurde. Jedenfalls war nach Aufheizen des Würfels die Feuchtigkeit zumindest von den Scheiben. Dann habe ich während der Fahrt öfters die Scheiben mal kurz geöffnet um die feuchte warme Luft durch trockene Kalte zu ersetzen, so war relativ schnell die Feuchtigkeit aus dem Auto.


    Im Schnitt würde ich sagen war die Temperatur beim schlafen im Auto bei -5°C bis -6°C.

  • Gerade noch rechtzeitig die Reise gemacht... :)


    Wer weiß wann das wieder geht. :|

  • Vielen Dank für deinen Bericht und die tollen Fotos. Nach über 7 Wochen Ausgangssperre genau das Richtige. Wie muss man sich denn dieses "Konvoifahren" vorstellen. Sorry, aber das kenne ich überhaupt nicht.

    Viele Grüße

    Gypsy

  • Ich bin zwar nicht der Scooter3.2, aber ich kenne das so:


    Ja nach Wetterlage werden Straßen/Bergpässe nur im Einbahnstraßensystem befahren.

    Es sammeln sich die Fahrzeuge auf einem Parkplatz vor der Passstraße bzw. Wegstrecke.

    Ein Räumfahrzeug/Schneepflug fährt vorne weg und die anderen Fahrzeuge dann direkt dahinter.

    Die Fahrer der Räumfahrzeuge schauen sich die Begleitfahrzeuge nach Wetterlage an, ob die Überfahrt mit den aufgezogenen Reifen bzw. Beladung/Anhänger möglich ist. (evtl. werden Spikes/Schneeketten benötigt oder auch Allradantrieb).

    Wenn alles OK teilt der "Scout" (Schneepflugfahrer) die Reihenfolge der Fahrzeuge seines Konvois ein.


    Dann geht's über die jeweilige Wegstrecke.