Allrad Technik

  • Hallo Leute.


    Ich wollte euch mal fragen was für euch die sinnvollste Allrad"Technik" aus Sicht des Nutzers.


    Der Jimny hat ja 2WD, 4WD MD Sperre und 4WD Sperre + US

    Ich kam damit immer gut zurecht. Mit Sicherheit nicht die optimalste Version für Schnee aber es ging eigentlich.


    Nun haben Bekannte einen neune Hilux und sind total unzufrieden.

    Als Maßstab für beide Einsätze ist der jagdliche Gebrauch bei mir und den Bekannten.

    Forststraße und gute Traktorwege.


    Sie sind mit dem Allrad System sehr unglücklich.

    In engeren Kurven sperrt der Hilux mit 4WD sehr so dass man zurücksetzen muss.

    Der Jimny hat natürlich einen andern Wendekreis aber mir wäre das beim Jimny noch nie aufgefallen.


    Warum habem außerdem Autos wie der Hilux oder der Jimny keinen Permanenten Allrad und die Chance auf Sperre etc?

    Landcruiser etc schon.

    Was steht dahinter.

    Der einzige Pickup der das hat ist der L200.


    Danke mal für eure Erfahrungen.

  • Je weiter die Räder und Achsen auseinander, so unterschiedlicher ist der Radius der einzelnen Räder in einer Kurve. Wenn dann keine Diffis vorhanden sind, die dieses ausgleichen sollen, kommt es zu Verspannungen. Und Fahrzeuge mit klassisch zuschaltbaren Allrad haben kein Mitten-Diff.

    Da der Hilux einen deutlich größeren Rad- und Achsabstand als der Jimny hat, macht es sich natürlich beim Hiluxe deutlich stärker bemerkbar.

    Die Verspannungen sind aber auch ein Zeichen dafür, daß an dieser Stelle gar kein Allrad benötigt wird.

    Permanenter Allrad ist technisch viel aufwendiger und teurer als zuschaltbarer Allrad. Weltweit werden Pickups aber gerade in Ländern gefahren, wo es auf einfache und preiswerte Technik ankommt. Die paar Länder wo es auf Schickimicki ankommt spielen für die Hersteller der Pickups auf Grund der Zulassungszahlen eher eine untergeordnete Rolle.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Ich kann jedem nur empfehlen, beim nächsten Offroadeinsatz doch mal den Allrad aus zu lassen und zu gucken, wie weit man mit zwei Reifen kommt.


    Wird bestimmt viele überraschen...

  • Ein permanenter Allrad bedeutet, dass es ein Mitteldifferential im Verteilergetriebe geben muss und wenn es das gibt, dann braucht es auch eine Sperre.


    Ich glaube der Lada hat das aber ich kenne niemanden, der ein Lada Verteilergetriebe in den Jimny eingebaut hat.


    Und ich meine, das ist für den Jimny auch nicht wirklich nötig, weil auch nur mit Hinterradantrieb ist er ziemlich geländegängig und das Argument für einen permanenten Allrad war immer, dass sich das Fahrverhalten des Fahrzeugs nicht ändert. Für mich ist das beim Jimny nicht so wichtig.

  • Ein permanenter Allrad bedeutet, dass es ein Mitteldifferential im Verteilergetriebe geben muss und wenn es das gibt, dann braucht es auch eine Sperre.

    Hat der Forester eine Sperre?:/

    Ich bin eigentlich ein netter Kerl.
    Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen!

  • Das Problem ist in erster Linie dort wo man Schnee und Eis hat und unbeladene Pick ups sind natürlich anfälliger als da Jimny bezüglich Reifendruck auf die Straße bringen und somit Traktion zu bekommen.


    Die Modernen Autos arbeiten da oftmals ohne Sperre und machen alles über die Bremsen. Da gibts viele Diskussionen ohne wenn und aber.



    Der Grund ist dass ich eventuell mal zusätzlich was zum Jimny brauche.


    Der Jimny hat mit den Starrachsen, dem Leiterrahmen und dem weichen Fahrwerk auf der Forststraße bis zum Gelände viele Vorteile auch einen unglaublich guten Fahrkomfort weil er so viel wegbůgelt.

    Das könnte bei einem Pickup ähnlich sein vorallem bei denen bei denen ich mitgefahren bin.

    Das Problem ist unbeladene Pickups sind halt dann doch nochmal ziemlich leicht auf da Hinterachse und in Österreich gibt's ab und zu Schnee.


    Beste Grüße

  • Hier 'mal ein sehr schönes interaktives Video zur Suzuki-All-Grip-Technik im Vitara und S-Cross. Das zeigt nicht nur die Funktion- und Wirkungsweise, sondern vermittelt auch gut, wieviel aufwändige Sensortechnik dahintersteckt:


    All Grip


    Ich habe ja jetzt den unmittelbaren Vergleich zum Jimny und die dahintersteckende Entwicklungsphilosophie ist eigentlich völlig klar: Beim Vitara (ab 2015) steht eindeutig die Fahrdynamik und die dadurch gewonnene Fahrsicherheit im Vordergrund. Der damit gleichzeitig verbundene Traktionsgewinn ist wohl eher Nebenaspekt, obwohl - zugegebenermaßen - die simulierte Sperre des MD wirklich hervorragend funktioniert und der Vitara auch noch ganz ordentlich etwas gröberes Gelände bewältigen kann.


    Ansonsten macht es einen Riesenspaß mit dem Vitara über rutschige Kurvenstrecken, z.B. verschneite Straßen, im Grenzbereich zu heizen. Der fährt sich wie von einer Schnur gezogen und die meisten Besitzer werden sich wohl niemals in diesen Fahrbereich wagen, ihnen stehen also große Sicherheitsreserven zur Verfügung.


    Mit dem für ein extrem grobes Gelände ausgelegtem Fahrwerk des Jimny diesselbe Sensor-Orgie zu veranstalten wäre einerseits sehr aufwändig und teuer und würde andererseits vermutlich dann doch nicht dazu führen, dass sich der taumelige Jimny irgendwie wesentlich "dynamischer" anfühlen würde.


    Der Hauptgrund dürfte aber sein, dass zum Konzept des einfachen, robusten und preiswerten "echten" Geländewagens der ebenso einfache, robuste und preiswerte zuschaltbare Allrad schlichtweg am besten passt.

  • Beitrag #7 würde ich so nicht unterschreiben.
    Aber ja, der Forester hat eine "Sperre" in Form eines Torsendifferentials. Alte SF auch mechanisch 100%, neue SJ Torque Vectoring dazu.


    Und nein, Allrad braucht man nicht immer. Eigentlich fast nie, ausser wenn' doof lief oder hart kommt. SuperKarpata hart, nicht nasser Waldweg. Ich erinnere noch, wie wir abends an einer Steigung verreckten, uns wunderten, und bemerkten, dass wir den ganzen Tag 2wd im Gelände unterwegs waren.


    Und wenn's verspannt, dann fahre 2wd.

  • Bei einem Pickup braucht man im Winter immer 200...300kg zusätzlich auf der Hinterachse. Dann geht es ganz gut.

    Das war früher bei vielen Hecktrieblern so.
    Der Lada (basierend auf F 124) hatte im Kofferraum eine Vertiefung in die eine Bordsteinkante reinpaste. So eine Bordsteinkante wurde im Herbst in eine Decke gewickelt, dort hinein gepackt und im Frühjar wieder rausgeholt.

    Bei meinem 4x4 Opel/Isuzu Campo mit Brahmatop habe ich einfach die Campingausrüstung unter dem Bett (Zwischenboden) das ganze Jahr drin gelassen.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Zitat


    Die Kombination aus geregelter Längsdifferenzialsperre (0–100 Prozent), Hinterachssperrdifferenzial und Untersetzung sorgt für eine gute Performance auf und abseits der Straße. Zusätzlich ist auf Wunsch eine 100-Prozent-Differenzialsperre für die Hinterachse erhältlich.

    https://blog.mercedes-benz-pas…rieb-4matic-der-x-klasse/

    Bezüglich des L200 bei 4H und nem offenen Diff kannst du ja auch nur fahren wenn kein Rad durchdreht. Dann kannst du aber eigentlich auch in 2wd fahren.

  • Der Super-Select-4wD von L200 und Pajero kann im Zentral- und Heckdifferential manuell zu 100% gesperrt werden. Das Zentraldifferential verfügt zusätzlich im Modus '4H' über eine Viskosperre/Bremse! In meinen Augen eines der besten, aber auch aufwändigsten mechanischen Allradsysteme. War 20 Jahre mit Pajero und L200 auf- und abseits der Strasse und mit 3,5Tonnen am Haken unterwegs...ca 60000km pro Jahr.


    Grüße aus Schweden von Oli