Anhängelast über 1000kg = Jimny wirklich so gut??

  • Hallo zusammen,


    nein, ich transportiere keine Tonne Rückleuchten... =D

    Ich habe neuerdings (man muss auch sagen, ich fahr zum ersten mal das eigene Auto mit einem Hänger) einen Anhänger gebremst befestigt und fahre damit mein Auto umher..


    Hier mal ein Bild:


    01.png


    .... fragt nicht, Rennsport ist schon was tolles. =D


    Anyway.

    Der Anhänger ist gebremst. Er bremst auch gut, aber wenn ich bremse und der anhänger bremst mit (reagiert ziemlich schnell) und ich beschleunige leicht wieder oder fahre an, macht es immer so ein ... "Tock".

    Von der Logik her klar, er hat gebremst und dehnt sich wieder in die Länge... aber der Ruck ist doch niemals gut für die Kupplung, Getriebe, Auto selbst?

    Mit viel Kupplungsspiel oder seeeeeehr langsamen beschleunigen wird das Tock minimiert...


    Viele sagen:

    Das ist normal.

    Ich sage:

    Wirklich?



    Ich habe davon keine Ahnung, wirklich =D

    Was hält dieses kleine Fahrzeug wirklich aus? Ich mein es ist ein Japaner und eigentlich unzerstörbar.... aber hier handelt es sich ja um fast 1100 Kilo.


    PS:
    Ignoriert die Ladungssicherung bitte, die ist nicht ganz fest auf dem Bild, da mir das Thema eingefallen ist, bevor ich richtig gesichert habe... XD




    Vielen Dank und viele Grüße!

  • Ich habe schon öfters 1300 KG am GJ durch die Eifel gefahren und keinerlei Probleme gehabt.8)

    Er hält das aus und ist dafür ja auch zugelassen.;)

  • Mein Motto dazu: schwere Anhänger zu ziehen und Schaltgetriebe verträgt sich auf Dauer nicht;


    und ich möchte mir nicht wirklich einen Gebrauchtwagen zulegen, an dem bereits eine AHK montiert ist;

  • Otomatik_Osman


    Wenn du dieses Tock immer nur beim Anfahren, bzw. beim Beschleunigen nach dem Bremsen hörst, dann solltest du den Hänger mal bei einem Fachmann überprüfen lassen!

    Ich vermute mal, dass das Teil der Auflaufbremse an der Deichsel direkt hinter der Kugelkopfaufnahme zu viel Spiel hat!

    Es ist gut möglich, dass dort eine Feder oder Gummidämpfer verbaut ist, welcher verschließen ist.

  • Eine Auflaufbremse muss ja erst entspannen wenn sie gelöst wird.

    Der Moment wenn sie gelöst ist und der Anhänger wieder angezogen
    wird erzeugt normalerweise den Ruck.


    Das hatte ich auch schon.


    Wenn die Auflaufvorrichtung freigängig und ohne Spiel ist sollte
    das nur minimal sein. :/

  • Die Bremsen vom Anhänger müssen ab und an auch mal nachgestellt werden. Der Weg, den das Schubstück der Auflaufeinrichtung macht, wird bei Verschleiß der Bremsbeläge länger, ebenso der Betätigungsweg des Bremshebels. Die Nachstellung muss an den Bremsbacken erfolgen, nicht am Gestänge.

    Mein Anhänger bremste recht ruckartig, nach dem Nachstellen wieder butterweich.

  • Bei einem gut gewarteten Anhänger sollte sich das "Tock" verringern oder sogar verhindern lassen, indem du frühzeitig sanft bremst.
    Falls das nicht möglich ist, beim Anhalten zunächst etwas stärker bremsen um den Bremsdruck gegen Ende der Bremsung zurücknehmen zu können. So gibst du der Auflaufbremse die Möglichkeit, sich noch vor dem Stillstand zu entspannen und nicht erst beim Anfahren.

    „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.“ - Karl Valentin

  • Wichtig ist auch die Gewichtsverteilung.


    Wie hoch ist denn deine Stützlast am Kugelkopf?

    Du hast bei deinem Sportauto das ganze Gewicht vorne (Motor und Getriebe) der Rest des Fahrzeugs ist "leer".

    Das Auto müsste etwas weiter hinten auf dem Hänger stehen.


    Ist die Stützlast zu hoch, kommt es auch zu den lauteren "Tock" Geräusche.

    Die Mechanik wird einfach zu hohen Kräfte ausgesetzt.

  • Hallo alle zusammen und danke für die schnelle Rückmeldung.


    Der Ruck kommt nur beim beschleunigen nach dem Bremsen richtig.

    Naja wie gesagt, es ist schwer zu beschreiben, vielleicht lass ich das doch mal nachschauen... wie als würde man mit einem Abschleppseil jemanden anfangen zu ziehen... nur nicht ganz zu extrem... =D


    Die Stützlast des Anhängers ist 75kg, die vom Jimny auch. Jedenfalls bei beiden laut papiern.


    Der TÜV des Hängers ist grade mal einen Monat her, aber ich weiß ehrlich nicht ob das da mitgeprüft wird... der Hänger ist auch schon von 1980... =)


    Zur Last selbst:

    Das Fahrzeug wiegt gefühlt noch 700kg. Ich probiere es mal mit paar CM nach hinten zu parken.

    Ich will jetzt nicht lügen, aber ich meine diesen Ruck auch ohne Beladung gespürt zu haben...

  • Du nennst oben die zulässige Stützlast, die sowohl Anhänger als auch der Jimny maximal sehen dürfen.

    Das sagt aber nicht, daß du beim Nachwiegen auch mal bei 300kg rauskommen kannst...


    Schau z.B. nach einer Stützlastwaage und miß nach. Ansonsten kann es bei einer Kontrolle von Verwarngeld bis hin zu Bußgeld und einem Guthabenpunkt in Flensburg führen.


    flo

  • Hallo

    Das"Tock" kann von einem defekten Dämpfer in der Deichsel kommen.

    Haben normal alle Auflaufgebremsten.

    Fahre nun schon über 200000 km mit dem FJ meistens mit Anhänger und oft Anhängelast (1300kg) .

    Bisher keinerlei probleme. Das kann der kleine gut ab.

    Verschleissteile sind ja klar

    Gruß Jürgen

  • Die Stützlast des Anhängers ist 75kg, die vom Jimny auch. Jedenfalls bei beiden laut papiern.


    Es kommt darauf an wie die Ladung auf dem Anhänger verteilt wird. Steht das Rennauto zu weit vorne kommen da schnell ein Paar Kilos mehr an Stützlast dazu. Kann man testen mit einer normalen Personenwaage und dann Markierungen für die Position des Rennwagens machen wenn die 75 kg erreicht sind.


  • Das liegt dann definitiv an der Mechanik für die Auflaufbremse an der Deichsel.


    Ist bei den meisten so.


    Es kommt halt darauf an, wo (TÜV-Prüfstelle oder Händler/Werkstatt) und wie der Hänger geprüft )nur im Stand oder an einem Zugfahrzeug) wurde.


    Ein Hänger wiegt etwas und kann ein bestimmtes Gewicht maximal aufnehmen, aber auch ohne das maximal zulässige Gewicht an Ladung sich auf dem Hänger befindet kann die Stützlast überschritten werden.

    Als Beispiel:

    Hänger 300 Kg, zGG 1300 Kg, Ladung 250 Kg


    Die Ladung komplett vorne: 125 Kg, Stützlast zu hoch

    Die Ladung komplett hinten: 15 Kg, Stützlast zu niedrig

    Die Ladung komplett im Bereich der Achse: 75 Kg, Stützlast optimal


    Man muss immer auf die Lastverteilung achten!

    Ich habe mal in einer Hundskurve das Ergebnis aus falscher Beladung und schlechtem Fahrstil aus der ersten Reihe gesehen!

    Ein Sprinter war am Kurvenausgang als sein Hänger sich schon nach aussen neigte, anstelle zu beschleunigen am bremsen und der Hänger kippte um, drehte den Sprinter um 180° und nachdem der Sprinter mit der Front zu mir stand, da kippte auch das Zugfahrzeug noch auf die Fahrerseite.

    Nach meiner Schilderung sagte der/die Polizist(in) sofort "Da werden wir mal prüfen müssen, ob da falsch beladen wurde!"


  • Soviel wie ich noch in meinem Langzeit Gedächtnis gefunden habe, hatten die Hänger aus dem Bj 1980 nur 25kg Stützlast.

    Das galt sowohl für WoWa als auch für "Nutzanhänger", schau mal auf das Typenschild vom Hänger nach.

    Es wurde meist aber der Wert von 75kg als maximale Last angegeben, weil die Kugelköpfe an den AHK an den Autos das hatten.

  • Der Jimny darf zwar die 1300kg ziehen, aber so wirklich Spass macht das nicht und sicherlich ist das auch nicht so "sicher" wie mit einem richtigen Zugfahrzeug, welches z.B. über das entsprechende Eigengwicht, Leistung, drehmomentstarkem Motor, passendes Getriebe verfügt.


    Ich finde 700kg schon viel für das kleine Auto, der Jimny ist ein Kleinwagen, was oft aufgrund der Optik vergessen wird.


    Wenn ich meinen "leeren" Autotransporter ausnahmsweise mit dem Jimny von A nach B fahre, dann muss ich ihn im Berg schon ganz schön treten und ich finde man spürt, wie das Anfahren auf die Kupplung geht.


    Bei der G Klasse hingegen bemerkt man den "beladenen" Autotransportanhänger so gut wie nicht.

  • Bei der G Klasse hingegen bemerkt man den "beladenen" Autotransportanhänger so gut wie nicht.

    Es mag sein, dass du die Last in diesem Fahrzeug nicht bemerkst, vorhanden ist sie aber dennoch.

  • Prüfen lässt sich das wie folgt:

    Normalerweise sollte sich der vordere Teil der Deichsel gerade so von Hand in das Schubrohr eindrücken lassen. Geht das sehr schwer oder sehr einfach, stimmt mit dem Dämpfer etwas nicht.

    Sollte es wirklich zu leicht gehen, merkt man den Aufschlag aber meist schon beim starken Bremsen - von Vollbremsungen jetzt mal abgesehen.


    Drückt man jetzt den vorderen Teil in die Deichsel hinein und er kommt von alleine nicht mehr zurück, ist der Dämpfer mit ziemlicher Sicherheit im Eimer, weil dann der Druck (es ist ein ziemlich großer Gasfederdämpfer) im Dämpfer weg ist.

    Ob der TÜV sowas prüft, ist wohl abhängig vom Prüfingenieur, bei mir wurde es nie kontrolliert.


    Ansonsten ist beim Thema Beladung auf das zu achten, was die anderen bereits ausgiebig beschrieben haben ^^

  • Hallo alle zusammen und danke für die schnelle Rückmeldung.


    Der Ruck kommt nur beim beschleunigen nach dem Bremsen richtig.

    Naja wie gesagt, es ist schwer zu beschreiben, vielleicht lass ich das doch mal nachschauen... wie als würde man mit einem Abschleppseil jemanden anfangen zu ziehen... nur nicht ganz zu extrem... =D

    [...]

    Hallo O_O,


    nach meiner Erfahrung kann dieses Verhalten auch an technischer Alterung der beteiligten Komponenten liegen. Beispielsweise dass Korrosion und altes Fett sich zusammengetan haben.


    Die Auflaufbremse funktioniert dadurch, dass sich das Teil der Deichsel, das fest mit dem Kugelkopf der Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs verbunden ist beim Bremsen in den Rest der Deichsel schiebt (Teleskop). Dort betätigt es einen Kipphebel, der das Gestänge und die Seilzüge zur eigentlichen Bremsbetätigung -äääh- betätigt. Wenn jetzt im "Teleskop" (nicht das Ding um in die Sterne zu glotzen) kein Fett mehr drin ist oder Schmutz und Korossion die freigängige Bewegung mindern oder hindern, dann geschieht nach meiner Erfahrung folgendes:


    Der Wagenlenker bremst sein Automobil ab. Der angehängte Anhänger schiebt und schiebt und beim sensiblen Wagenlenker bildet sich schon Feuchtigkeit auf der Stirn. Plötzlich und unerwartet greift die Bremse und der Wagenlenker hat irgendwie das Gefühl er hätte einen Anker geworfen und die Kette hat fertig.


    Beim Anfahren aus dem Stillstand ergibt sich dann folgender Eindruck:

    Der Wagenlenker gibt Gas, kuppelt langsam ein und gibt mehr Gas und lässt die Kupplung etwas schleifen (bei der Kupplung vom Jimny jetzt weniger optimal) und plötzlich und unerwartet setzt sich die ganze Fuhre in Bewegung und der sensible Wagenlenker hat die Befürchtung seinem tranigen Vordermann jetzt die umhäkelte Klorolle von der Hutablage zu schnippen....


    Nach meiner Erfahrung (siehe oben) ist es sinnvoll das bewegliche Bremszeug in der Deichsel zu zerlegen, zu reinigen und frisch geschmierfettet mit wasserfestem Fett (BelRay MC11) wieder zusammenzubauen.


    Zu jedem Anhänger sollte es mittlerweile brauchbare Kurzfilme und sonstige Anweisungen und Dienstvorschriften im Internet geben. Wichtig ist auch, da es sich um BREMSEN handelt, die richtigen Anzugsdrehmomente der Schraubverbindungen rauszufinden. Die Einstellung "eine Hausfrau hat das im Gefühl" ist bei Bremsen kontraproduktiv...!!!


    Gruß Manfred

    Lass Dir kein X für ein U vormachen. Sei auf der Hxt!