Versiegelung für Dummies - Unterboden-/ Hohlraumversiegelung

  • Hallo zusammen,

    ich weiß, dass das Thema Versiegelung hier schon viel diskutiert wurde. Ich muss aber leider auch feststellen, dass ich aus dem, was ich über die Suchfunktion hier so finde (als jemand, der erst seit diesem Jahr ein eigenes Auto und entsprechend noch nicht so viel Erfahrung hat) nicht richtig schlau werde.


    Daher eröffne ich diesen Thread in der Hoffnung, einmal wirklich die Basics übersichtlich an einer Stelle besprechen zu können.


    Meinen GJ habe ich jetzt seit Juli, erworben als Jahreswagen.

    Da die Jimnys ja scheinbar rostanfällig sind, möchte ich vor dem kommenden Winter gerne einen Unterbodenschutz machen lassen. Und da ich perspektivisch auch im Wagen schlafen möchte, empfiehlt sich, wie ich hier irgendwo mal gelesen habe, auch die Hohlraumversiegelung. So weit, so klar.


    Nun zu meinen Fragen. Es ist ja oftmals von Mike Sanders die Rede. Das kann für Hohlraum und Unterboden eingesetzt werden, muss aber alle paar Jahre erneuert werden, oder? Der Händler meinte zudem, dass er an dem Wachs nicht mag, dass es aus den Ritzen rausläuft und dann Dreck am Wachs kleben bleibt.


    Wie sind da eure Meinungen? Was gibt es an Alternativen? Könnte es sinnvoll sein, andere Methoden zu verwenden für den Unterboden oder auch für Hohlraum?

    In einer Werkstatt bei mir in der Umgebung sagte mir der Meister, dass Unterbodenschutz immer ein zweischneidiges Schwert sei, da man damit auch nicht mehr sehen würde, wenn sich Probleme entwickeln. Aber das bezieht sich dann vermutlich weniger auf die Variante mit Wachs, oder?

    Gibt es noch irgendetwas, was ich zu dem Thema wissen muss?


    Ich würde mich freuen, wenn ihr einen Anfänger unter die Arme greifen könntet! :)

  • Danke für den Hinweis! Ich hatte mir bereits die Oldtimerschmiede notiert, die hier auch bereits empfohlen wurde.


    Beide Werkstätten sind ca 300 km von meinem Wohnort entfernt. Ich hätte kein Problem damit, dafür anzureisen. Aber würde es der Erfahrung nach funktionieren, das Fahrzeug morgens abzugeben und abends wieder zu fahren? Oder braucht das (mit Hohlraum) länger?

  • ......morgens hin und abends heim geht prima .Auto sollte sauber und trocken sein .Frag mal bei Butze an für einen termin.Er macht top arbeit,stoßstangen hinten /vorne kommen ab,innenraum der heckverkleidung wird demontiert und auch dort versiegelt.Türen ,Motorhaube sowieso.Da hast du das rundum sorglos Paket:thumbup::thumbup::thumbup:

    ...sage nicht alles was du weißt aber wisse alles was du sagst ;) Numquam Retro

  • Quangel

    Wie lange es dauert, das hängt vom Zustand/Sauberkeit deines Würfels ab und dem was genau bei deinem Würfel alles gemacht werden soll!


    Zu deiner Frage Mike Sanders:

    Ja sobald es wärmer wird läuft die Suppe aus den Ritzen raus.

    Dies kann bei sehr hohen Temperaturen auf öffentlichen Straßen für Ärger sorgen, besonders beim Parken, wenn sich jemand darüber stört und die Rennleitung informiert.


    Gibt es auch andere gute Produkte und wie oft muss man nacharbeiten:

    Das kommt auf die Nutzung deines Würfels und den zur Konservierung genutzten Materialien.

    Man sagt bei Mike Sanders muss man alle 4 - 5 Jahre den Schutz erneuern, bei anderen Produkten geben die Hersteller eine Garantie bis zu 10/12 Jahren.

    Aber wer viel im Gelände unterwegs ist, der schrubbt mitunter den UBS ab und dann muss dort eher nachgearbeitet werden.

    Darüber hinaus wird empfohlen, dass man einmal im Jahr auf jeden Fall die Konservierung überprüft, also nach sieht oder nachsehen lässt, ob die Konservierung noch den gewünschten Schutz bietet oder man notfalls nachbessern muss.


    Zur Frage UBS:

    Egal was man da nimmt, es wird die direkte Sicht auf mögliche Probleme genommen, da entweder mit UBS-Lack alles lackiert wird oder mit Seilfett/Wachs alles zugekleistert wird.

    Allerdings bei guter Vorarbeit und entsprechend ordentlicher und dicker Lackierung mit guter Hohlraumkonservierung ist man, sofern der Lack nicht beim Off Road zerstört wird gut geschützt und Rost hat wenig Chancen sich zu bilden, man sollte aber auch hier regelmäßig den UBS & die Hohlraumkonservierung checken.


    Fazit:

    Es kommt darauf an, was du mit deinem Würfel so alles machen willst und wie lange er in deinem Besitz bleiben soll!

    Wenn du ihn nur zwei Jahre fahren willst, dann ist die Konservierung eher ein Vorteil für den nächsten Besitzer als für dich.

    Willst du ihn mehr als 10 Jahre fahren und mit dem Würfel Spaß haben, dann solltest du so schnell wie möglich etwas unternehmen, allerdings vorausgesetzt, dass der Vorbesitzer nicht schon etwas hat machen lassen.

  • BlackCat vielen Dank, das hat mir schonmal geholfen!

    Der Vorbesitzer hat laut Händler leider keinerlei Versiegelung vorgenommen. Und da ich den Würfel eigentlich schon ganz gerne fahren möchte, bis er auseinanderfällt, werde ich die Versiegelung definitiv nicht nur für einen Nachbesitzer machen. :)


    Was dann die verschiedenen Optionen angeht, muss ich mich dann vielleicht einfach in der Werkstatt beraten lassen.


    Extremes Gelände werde ich dem Jimmy ersparen, es wird also bei Straße und leichtem Gelände zwecks Wildcamping bleiben.

  • Wie schon von BlackCat geschrieben und ausgeführt musst du wissen wie dein Fahrzeug belastet wird.


    Wer viel Offroad bzw. im Gelände fährt, damit sein Fahrzeug öfters vom Schlamm und Schmutz mit einem Dampfstrahler reinigen muss, ist mit Mike Sanders falsch beraten. Grund: Mike Sanders ist ein "Fett" welches sich gut auf lackierte Oberflächen und wegen der hohen Kriechfähigkeit in kleinste Ritzen verteilt. Somit ein Oberflächenschutz für lackierte Bleche gegen Kondens- bzw. leichtes Spritzwasser bildet.

    Mike Sanders empfiehlt sich für die Innenkonservierung des Rahmens und überall dort wo es kein direkten Kontakt mit Spritzwasser oder eben in Waschanlagen gibt, weil es sich abwaschen lässt.


    Im Radkasten wo bei jedem Regenfall, durch die Reifen das Wasser incl. dem Feinstaub/Sand, eine große Waschwirkung erzeugt wird benötigt man auf alle Fälle etwas was sich nicht abwaschen aber dennoch so zäh ist um nicht auszuhärten und flexibel bleibt. (Früher hatte man mit "Bitumen" versucht den Unterboden zu schützen. Nachteil dieser Behandlung war das Bitumen aushärtet und feine Risse entstanden sind. In die feine Risse konnte dann Wasser gelangen und hat den Rostfraß mehr begünstigt als verhindert.) Welches Material da Verwendung findet, von PVC Beschichtung über div. Wachse oder Lack gibt es da sehr viel Auswahl und jeder "Konservierer" hat da seine Lieblingsprodukte und somit Erfahrungen.


    Zu deiner Frage ob das in einem Tag alles geht:

    Meiner Meinung nach geht das nicht in einem Arbeitstag.

    1. Du musst das Fahrzeug ordentlich mit Wasser bzw. Dampfreiniger am Unterboden und eben Radkästen usw. vom Fett/Dreck reinigen damit die Haftgrundlage des Wachses/Lack entsteht.

    2. Da der Jimny schon im Katalog an div. Stellen zumindest Flugrost bekommt, muss dieser entsprechend auch beseitigt werden.

    3. Du hast nach der Reinigung eine Trocknungszeit. Die ist bei trockenen heißen Sommertemp. kürzer als bei "Herbstlicher" kühler Luftfeuchtigkeit. (Es sei denn du verwendest ein Trocknungsofen)

    4. Du musst für die Konservierung Teile demontieren, was auch Stunden benötigt.

    5. Das Wachs muss ordentlich aufgetragen werden und benötigt auch eine Trocknungszeit


    Normal werden immer zwei bis drei Tage kalkuliert, alles andere bedeutet das irgendwo Zeit eingespart wird.

  • Es ist auch ein Unterschied ob Wachs oder Fett. Mike Sanders ist ein Fett und bleibt „fettig“ und weich. Das ist ein Vorteil (z.B. wenn es einen Kratzer gibt, dann vereint das Fett an den nächsten warmen Tagen wieder darüber) und ein Nachteil (Arbeiten ist immer pickig, Abriebfestigkeit ist geringer.) Wenn Du da Fragen hast - das habe ich machen lassen und dabei mitgearbeitet.


    Wachse trocknen und können dann ab ca. 3 Jahren leicht rissig werden - das ist dann beispielsweise für Hohlraumkonservierung relevant. Da ist dann ein Unterwandern möglich, so wie bei vielen Arten von Unterbodenschutz.

  • Wachse trocknen und können dann ab ca. 3 Jahren leicht rissig werden - das ist dann beispielsweise für Hohlraumkonservierung relevant. Da ist dann ein Unterwandern möglich, so wie bei vielen Arten von Unterbodenschutz.

    Das bedeutet, man müsste den aufwändigen Prozess der Hohlraumkonservierung eigentlich nach drei Jahren wiederholen, damit es weiterhin etwas taugt?


    Und entsprechend wäre man zumindest im Hohlraum mit Mike Sanders besser beraten, oder? Weil man es dort ja auch nicht abwäscht.

  • nordschrauber096

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  • Langweiliges Thema ... Verkleidung raus und ein paar Dosen Wachs rein ( selber machen) von unten ab und an Wachs - wenn erforderlich. Wenn der Würfel permanent

    sein Seepferdchen macht auch noch 2 Dosen Hohlraum in den Rahmen. Die Rostangst

    ist soooo überbewertet. Ich ge-verbrauche Hopsi 3 (BJ 05) und alles ROGER bisher. Bei

    nachlässiger Pflege macht Hopsi 3 noch 10 Jahre locker :)


    Die hunderte von gesparten Euros wandern dann in Hopsi 7 ( die Vitaras werden auch so bezeichnet, der Nummernfolge nach )

    Es müsste ein brauchbares Mittelding geben, zwischen lückenloser Informiertheit und glücklicher Ahnungslosigkeit.


  • Und entsprechend wäre man zumindest im Hohlraum mit Mike Sanders besser beraten, oder? Weil man es dort ja auch nicht abwäscht.

    Richtig. Und für den Unterboden Wachse egal welcher Art. Aber auch diese waschen sich ab, So bleibt es beim jährlichen Nachbessern. Macht pro Jahr aber keine Hundert Euro.

  • Schau Dir mal die Firma TimeMax in Hamburg an TimeMax.

    Dort wird sehr sorgfältig - aber natürlich auch sehr teuer - gearbeitet.

    Ausbauen, Abspülen, Trocknen, Hohraumversiegelung, mehrere Schichten UBS, alles wird dokumentiert aber die brauchen dann auch etliche Tage für diese Arbeiten.

  • Jeder der Vorredner hier hat auf seine Art recht. Das einzige was man wirklich falsch machen kann beim UBS ist meiner Meinung nach, nix zu machen 😇😬


    Ich selbst bin ein Freund von "Seilfett" - dieses ist relativ kostengünstig und sehr einfach zu verarbeiten.


    Wie hier in deinem Thread bereits erwähnt wird, wäscht sich der UBS speziell in den Radkästen nach und nach ab.
    Deshalb habe ich die Innenkotflügel aus Russland von Larisa montiert - für mich die beste Lösung;


    Wünsche dir jedenfalls gutes Gelingen 🙂👍

  • Unser tirol_jimny hat es genau auf den Punkt gebracht. Ich kann mich dieser Aussage anschließen. Etwas machen sollte man. Aber vor allem FAHREN !!!

    Es müsste ein brauchbares Mittelding geben, zwischen lückenloser Informiertheit und glücklicher Ahnungslosigkeit.