Wie versprochen nun meine Erfahrungen zu der Tour.
Allgemein:
Die Organisation war sehr gut, der Guide gab während der Tour Informationen über Funkgerät zu den Pässen/Militär Straßen. Auch wurde sehr auf entsprechenden Gegenverkehr oder ähnliche möglich Gefahren geachtet. Man musste im Prinzip einfach ins Auto steigen und dem Vordermann sorglos hinterher fahren.
Die Strecken waren bis auf Geröll nicht anspruchsvoll und forderten den Fahrer nicht heraus. Einzig die „schüttelei“ im Auto waren mehr oder weniger belastend.
Die Hotels waren sowohl an Ausstattung als auch Verpflegung nicht schlecht. Zu den Abendessen gab es immer Wein bzw. Wasser. Andere Getränke mussten entsprechend bezahlt werden.
Was negativ ist: Der erste Tag (Anreisetag) beginnt im Prinzip ab 18:00 Uhr, wenn die Teilnehmer im Hotel eintreffen/einchecken und etwas Organisatorisches erledigen. Vor dem Abendessen gibt es eine Vorstellungsrunde und um 20:00 Uhr geht’s dann zum Essen. Der letzte Tag endet am frühen Nachmittag. So gerechnet sind es keine beworbene 6 Tage Offroadtour sondern nur 5 Tage.
Tourbeschreibung:
Am ersten Tag ging es zuerst zur Varaita-Maira-Kammstraße.
Dann ging es durch die Elva-Schlucht zur Maira-Stura-Kammstraße um zum Hotel nach Frankreich ca. 60km über Landstraße zu fahren.
Am zweiten Tag wurde der Col du Parpaillon befahren und anschließend die Fahrt auf Landstraßen zum nächsten Hotel in Cesana Italien zu fahren.
Am dritten Tag ging es über die Assietta-Kammstraße
Am vierten Tag ging es auf den Monte Jafferau bzw. zum Fort Foens und dann zurück, um durch den Tunnel nach Eclause zu fahren. Rückweg über die SS24 zum Hotel. (Die Abfahrt über die Skipiste wollte der Guide nicht machen, da die Tour als leichte (Schwierigkeitsklasse 2) Tour angeboten wurde.)
Der letzte Tag ging auf den Col du Sommeiller wo dann am geschlossenen Refugio (Mittelstation) die Verabschiedung stattfand.
Ab hier sind wir dann über den Col du Mont Cenis zu unserem Übernachtungshotel gefahren. Am nächsten Morgen über den Col de l’Isèran nach Bourg St.-Maurice, Cormet de Roselend (Route des Grandes Alpes) und Col des Saisies nach Flumet. Hier rechts abgebogen Richtung Megeve, St.-Gervais zum Col des Montets und Col de la Forclaz zum Übernachtungshotel in Martigny, welches bei uns auch für die Anfahrt zur Offroadtour gedient hatte.
Kosten:
Wir haben für die Tour, den drei zusätzliche Hotelübernachtungen, Treibstoff und Maut 3250€ bezahlt. Wobei wir aktuell in Frankreich sehr günstig für 1,40 bis 1,50€ pro Liter Benzin bezahlt haben. Also wir haben dies natürlich so weit wie möglich ausgenutzt und kurz vor der Einreise/bzw. nach Ausreise in die Schweiz ein „Schwenk“ über F gemacht und hier vollgetankt. Dann konnten wir in der Nähe von Turin nochmal relativ günstig, abseits der Autobahn, für 1,53€ volltanken. Ansonsten ging es mit Hilfe des mitgeführten 10l Reservekanister gut aus, um eben in F billig tanken zu können.
Nicht einkalkuliert wurden die Abendessen und Getränke die extra (Hotels bei an/abreise) bezahlt werden mussten. Wenn man diese Kosten mit in die Rechnung nimmt, so erhöht sich die Tour auf ca. 3550€
Fazit:
Die Tour war angenehm in Bezug der Planung der einzelnen Pässe, da diese leider nur an bestimmten Tagen befahren werden dürfen. Auch der Vorteil das vorne einer aufpasst und die Strecke frei hält, ist als vorteilhaft zu bewerten.
Allerdings hätte ich gerne schon etwas mehr Herausforderung erhofft, als nur von der Geröllmasse durchgeschüttelt zu werden. In unserer Gruppe gab es wohl auch Anfänger, welche so langsam/vorsichtig gefahren sind, dass man jeden Stein und Schlagloch so richtig schön im Fahrwerk genießen konnte. Der Guide muss ja auf das schwächste Glied der Kette Rücksicht nehmen. So ist das eben, die Teilnehmer sind unterschiedlich und das ist vor der Tour nicht bekannt.
Die Hotels mit Halbpension haben laut Preisliste für uns zwei Personen immer über 200€ gekostet, so kommen also für die Übernachtung 1000€ zusammen. Ob der Rest für die Organisation gerechtfertigt ist, darf sich jeder selbst ausrechnen.
Nochmal würde ich diese Tour, zumindest mit TC Offroad nicht fahren. Wir haben uns auch teilweise die Übernachtungsplätze der Camptouren angeschaut. Diese Plätze, genau wie die Pausenplätze haben keinerlei Infrastruktur was dazu führt das jeder in die Wildnis seine Hinterlassenschaften bringt. Für Frauen etwas problematischer als bei Männer und was die Optik anbelangt, hat so mancher Rastplatz ausgesehen wie ein Parkplatz an Bundesdeutsche Autobahnen, überall weiße Markierungen und „Kackhaufen“.
PS: Bilder hat die Frau reichlich gemacht, ich musste ja das Lenkrad fest halten und aufpassen das uns die "Felsbrocken" nicht die Reifen zerstören. Unsere Yokohama Geolandar haben sich gut geschlagen, aber der BF Goodrich KO2 ist wohl besser geeignet.