Hallo zusammen,
nachdem nach einiger Wartezeit auf die Teile nun die erste Ausbaustufe meines Jimny umgesetzt wurde, möchte ich ihn Euch gerne vorstellen und den Weg beschreiben, wie es dazu kam.
Im Sommerurlaub 2020 habe ich eine umgebauten Suzuki Samurai gesehen. Irgendwie setzte sich der Gedanke in meinem Kopf fest so ein Auto selbst zu besitzen. Dem entgegen stand das Problem, dass ich gar keine Ahnung von Autos hatte/habe und somit alle wesentlichen Arbeiten in einer Werkstatt gemacht werden müssten. Bei einem mindestens 18 Jahre alten Auto wäre das kein billiges Unterfangen. Als ich meiner Frau im Frühling 2021 davon erzählte, teilte sie meine Bedenken und schlug mit daher einen Jimny FJ vor. So ging es dann auf die Suche. Nach einigen Nieten fand ich im Juli 2021 einen Jimny von 2017 mit <40.000 km zu einem akzeptablen Preis und sogar in Köln.
Da der Wagen echt gut da stand, wurden als erste Maßnahmen nur zwei Reifen getauscht und das Ersatzrad neu gekauft um fünf gleiche Reifen (Hankook Dynapro AT) zu fahren. Im Rahmen der Vorbereitung auf den ersten Urlaub mit dem Auto wurde die Rückbank entfernt und nach Anleitung aus dem Forum durch eine einfache Holzplatte ersetzt, um Hunden und Gepäck Platz zu geben.
Zeitgleich bekam ich ein Offroad-Training geschenkt und somit musste noch schnell als Mindestausstattung ein UFS fürs VTG her. Damit konnte dann erfoolgreich im Matsch gespielt werden.
Angefixt von dem Spaß den das gemacht hat, plante ich im neuen Jahr die weiteren Ausbauten. Bestellt wurden beim lieben Sven Rockslider, sämtliche UFS, Dachträger und Winde samt Träger von Horntools, +55mm Höherlegungsfahrwerk von Trekfinder und neue Felgen von Dotz sowie einiger Kleinkram. Als neue Reifen wurden erst Malatesta Kobra Trac in 215/75 R15 bestellt.
Die Artikel die direkt von Sven kamen und die Felgen waren super schnell da. Abenteuerlich wurde es dann zunächst mit den Reifen: Es stellte sich nach drei Wochen Wartezeit raus, dass diese vor Sommer 2022 nicht lieferbar sein würden. Unter den Alternativen, den mir der Reifenhändler anbot, war auch der Yokohama Geolandar MT in selber Größe für den ich mich dann entschieden habe. Die kamen dann zeitnah.
Bei den Artikeln, die über Horntools kamen wurde es dann chaotisch. Erst kam überraschend und ohne Vorankündigung der Dachträger alleine an. Zum Glück war der Spediteur sehr kooperativ und stellte das Paket zu, obwohl ich nicht zu Hause war. Ungefähr eine Woche später folgte dasselbe Spiel mit einer Palette auf dem der Rest der bestellten Artikel sein sollte. Leider fehlten aber der UFS für die Längslenker, bei der Winde fehlte das Teilegutachten und bei den Einstiegsleisten die Befestigungen. Auf Nachfrage durch Sven bei Horntools wollte der Kundendienst dann tatsächlich eine Bearbeitungsgebühr für die Nachlieferung haben…
Als dann alle Teile da waren ging es an die Montage. Dachträger, Rockslider und UFS gingen problemlos. Schwierig wurde es bei der Montage der Winde bzw. des Windenträgers.
Hier kamen mehrere Faktoren zusammen. Der erste und wesentlichste war, dass die dem Produkt beiliegende Anleitung die falsche war. Vermutlich handelte es sich um die Anleitung für die kleinere Winde. Leider merkten wir dies zu spät und mussten so als es an die Verkabelung ging alles noch mal demontieren, um die Masse-Leitung an der Rückseite der Winde zu befestigen. Ebenfalls ärgerlich war die abweichende Bezeichnung der Schrauben innerhalb der Anleitung und abweichend von dem was dem Produkt beilag sowie die gar nicht vorhandene Bezeichnung der Leitungen. Dass dann am Ende noch die Position des Steuergeräts nicht passte, da die Leitung der Klimaanlage im Weg war und der Halter für den Not-Aus unbrauchbar war, da die in der Anleitung beschriebene Bohrung an meinem Auto nicht existierte, fiel dann fast schon nicht mehr ins Gewicht.
Während wir mit der Winde beschäftigt waren, verschob sich der Liefertermin des Trekfinder Fahrwerks ab März zuverlässig alle zwei Wochen um zwei Wochen Richtung Sommer.
Um nicht untätig zu sein, setzte ich mich an die Planung des Innenausbaus. Da der Plan ist mit dem Auto im Sommer durch die Alpen zu fahren und dabei zu zweit mit zwei Hunden zu campen, musste noch Platz für Gepäck, Hunde und Menschen aufgeteilt werden. Als Lösung wurde ein Ausbau des Kofferraums mit „Küchenauszug“ und wetterfeste Gepäcktaschen sowie eine 270 grad Markise für das Dach umgesetzt.
Mit zwei Monaten Verspätung kam Mitte Mai dann auch das Fahrwerk von Trekfinder und so konnten endlich Fahrwerk, Reifen, Felgen und die verbliebenen UFS montiert werden. Das habe ich dann in Zusammenarbeit mit einem befreundeten KFZ-Meister in seiner Werkstatt umgesetzt und nach rund 8h Arbeit konnte der TÜV Prüfer am nächsten Morgen erfolgreich besucht werden.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Das Fahrwerk fährt sich deutlich besser als vorher. Die Reifen sind viel leiser als erwartet. Ich freue mich schon auf den nächsten echten Offroad-Einsatz!