Lithium-Autobatterie Nachteile/Gefahren ?

  • Lithium-Autobatterien im Bereich vom JImny FJ - also so um die 60Ah - sind um die 70% leichter und das sind etliche Kilo..

    Muss dramatisch Gewicht sparen.. Es geht hier um ernsthafte Sandseefahrten und nicht nur drin spielen.. wo jedes ersparte Gramm zählt.


    Das muss ich hier erwähnen, sonst ist die Intention für diese Maßnahme nicht klar.

    Das heißt ich will nicht wieder meine Wüstenfable hier "raushängen" sondern es ist bezüglich Lithiumbatterien wichtig, sonst irren da die Leute herum..

    Da hab ich ja schon eine auf den Deckel bekommen und geschieht mir auch recht, ;) 8)


    Gut die Vorteile kennt man ja, dramatisch leichter, oder gleich groß bei mehr als doppelter Kapaizität, ich nehm ins Outback schon gern oversized-Akkus mit.. no na.


    Aber ich bin ein ziemlich gebranntes Kind was die BMS angeht. Die sind anfällig, und weiß davon bei meinen E-Bikes ein Lied davon zu singen.

    3 E-Bike-Batterien, allesamt nach 6-12 Monaten mit defektem BMS, verschiedene Marken.

    (BMS - Betriebs-System-Management, regelt das Balancing der Zellen und den Tiefentladeschutz usw...)


    Jetzt hab ich mir keine Panasonic- sondern so einen China-no-name-Scheiß gekauft und die wird gar nicht hin und geht wiad Sau.. na da schau her...


    Also das BMS ist eine Archillesferse, und da ist noch die Problematik von hunderten schweißgepunkteten Lötfahnen die die runden Zellen (18650, od. 21500) verbinden.

    Ebenso eine Schwachstelle, gibts ja in der Bleibatterie nicht.

    Beim Gedanken mit hunderten Lötfahnen im Akku über 12000km Wellblechpiste brettern (das sind i.d.R. die notwendigen An- und Rückfahrtsstrecken) verpasst mir Magengeschwüre...


    Und last not least die Brandgefahr, die bei Bleiakkus ebenfalls wegfällt..

    Immerhin sind die lithium-Fe-Batterien weniger Brandanfällig und wenig überraschend findet man auch nur Lithium-fe-Autobatterien im Web.

    Aber da ist nicht die geringere Brandgefahr der Hauptgrund, die fe haben drei- bis fünfhundert-prozent mehr Zyklen.. bis 3000.


    Noch ein Wort zu den Zyklen: steht bei Lithium-Ionen 1000 Zyklen drauf, könnt ihr getrost davon ausgehen das nur 450 drin sind, garantiert.

    steht bei Lithiom-Fe 3000 Zyklen drauf könnt ihr getrost davon.. eh schon wissen.. haha


    Und jetzt zu meiner Kernfrage: ein Jimnydiesel belastet ja als Selbstzünder die Batterie doch weniger oder ? wenn man mal davon absieht, das der Starter für einen Diesel wahrscheinlich mehr strom zieht, als bei einem Benziner-Suzi oder ?


    Und die Hitze in ariden Zonen: hohe Hitze bewirkt bei Lithium-Ionen-Battereieneine die Zersetzung von Elektrolyten, welche ihrerseits für eine Schicht auf der Anode sorgen, keine Ahnung inwieweit und ab welchen Temperaturen man da Probleme kriegt..

    Aber vielleicht gibt es ja hier einen Lithium-Ionenakku-Kenner...

    Mit dem Jimny in der Wüste triffst Du Dich selbst, oder Du triffst nichts.

    5 Mal editiert, zuletzt von frosch_peter ()

  • hab ich grad im web gelesen:


    ...die Bleiakkus wurden jahrzehntelang auf den harten Kfz-Betrieb (Temperaturen und Lastbedarf) optimiert. Bei LiIon fehlt diese Entwicklung. Dazu wird man vermutlich noch ein passendes Ladegerät einbauen müssen, einfach so an die Lichtmaschine hängen geht bei LiIon nicht. Bleiakkus sind im Gegensatz dazu robuster...


    ...Warum LiFePO4 nicht als Starterbatterie?

    Hallo, zwei mal nein: Als Starterbatterien sind diese LiFePO4-Batterien aus verschiedenen technischen Gründen (max. Startstrom zu gering, bei Kälte nicht ladbar, BMS schaltet Batterie bei Überspannung/Überlastung einfach ab, was für das Bordnetz bei laufendem Motor gefährlich sein kann) ungeeignet...


    was sagt ihr dazu ?

    Mit dem Jimny in der Wüste triffst Du Dich selbst, oder Du triffst nichts.

  • sind das die gleichen wie im Smartphone? Und E Autos. Können keine Hitze und keine Kälte. Dürfen nich voll geladen werden und auch nicht entladen werden. Wenn man ein E Auto mit 400km Reichweite hat. Sind es am Ende nur 200km, wenn man es schonend betreiben will. Auch kannst du die Akkus nicht voll lagern. Sondern bei etwa 40%. Es sind Batterien für nur ganz bestimmte Bereiche. Wie ein f1 Auto. Auf öffentlichen strassen ungeeignet, sowie für Gelände. Nur der eine bestimmte Bereich. Rennstrecke.

    Diese Akkus sind gut für die Hausversorgung. :psst:

    Und Bereiche, wo sie kontrolliert verwendet werden können. Meine Akkus werden alle begrenzt und es gibt warntöne bei unterschreiten von 20% zwischen 20 und 80% kann man aber alles damit machen. :up:


    Die Startbatterie im Auto lebt davon immer voll geladen zu sein

    Das kann die Smartphone Batterie nicht. Die lebt davon immer entladen zu werden und wieder aufgeladen zu werden.

  • Hallo Peter,


    die Li-?x?x? Versionen von Akkumulateusen sind nach meiner Einschätzung für viele Einsatzbereiche in der "modernen Welt" in Mitteleuropa sehr gut geeignet. In Krisengebieten und Krisensitutionen würde ich allerdings NICHT mein Leben daran hängen!


    Mal ein Beispiel von vor reichlich 25 Jahren.

    Damals waren die Blei-Batterien von Optima noch sehr neu.

    Ich hatte die Gelegenheit auf der Automechanika in Frankfurt am Main mit Leuten der ursprünglichen Firma zu sprechen, die diese Batterie entwickelt hatten. Und ich hatte die Gelegenheit mir Batterien anzusehen, die aufgrund von extra herbeigeführten Sturzschäden aufgerissen waren und auch andere mechanische Schäden aufwiesen. Und dennoch habe sie funktioniert.


    Schon zu dieser Zeit wurden diese Batterien bei der Coast Guard in Kanada eingesetzt und wurden in den Rettungsbooten der Ölförderinsel in der Nordsee eingesetzt. Oder anders und etwas polemisch ausgedrückt: wenn man im wasserfesten Rettungsanzug im Rettungsboot sitzt, unter einer Ölförderinsel, die brennt und so, und man im 6-punkt Gurt plus Kopfgurt um den Helm, schräg im freien Fall unter der Ölförderinsel in die winterliche Nordsee fallen gelassen wird, ist es irgendwie ein beruhigendes Gefühl, wenn auf Knopfdruck der verdammte Dieselmotor des Rettungsbootes anspringt....


    Ein persönliches Beispiel - ein Freund von mir hatte das Problem, dass der Radlader mit luftgekühltem 3-Zylinder Deutz Dieselmotor mit Direkteinspritzung und ohne Möglichkeit des Vorglühens ab +3°C morgens nur sehr unwillig ansprang und ab -5°C oft mittels separater Starhilfebatterie überredet werden musste. Er als gelernter Landmaschinen Mechaniker und ich als Autoschlossermeisterschreck haben die Ursache dafür nicht rausfinden können. Nachdem wir auf mein Zuraten die 90Ah fast neuen V***a Batterie durch eine 55AH Optima Batterie (roter Deckel) ersetzt hatten, ist eigensinnige Deutz Diesel, über Nacht draußen im Hof bei -5°C gut durchgekühlt, angesprungen wie fast betriebswarm bei +20°C. Und ohne extra Pflege und hätscheln war das immer noch so, als dieser Radlader 18 Jahre später durch ein neueres Modell ersetzt wurde. Er wurde übrigens ohne diese Batterei verkauft...


    Weitere Erfahrungen mit Optima Batterien, im eigenen VW T3 syncro und auch einem Kumpel, der sich mittels Anlasser mit hohem Drehmoment am hochverdichteten 5,7 Liter Ford V8 seine originale Getriebeglocke zerschossen hat (zwei von drei Schrauben für den Anlasser hatten Risse um ihre Befestigungsbohrungen (48 Stunden vor der Abreise nach Hockenheim zum Drag-Racing)) berichte ich hier jetzt mal nicht.


    Aber wenn ich vorgeplant in die mögliche Situation kommen könnte, dass es extrem wichtig ist einen Verbrennungsmotor zum Leben zu erwecken um meinen behaarten Hintern in Sicherheit zu bringen, würde ICH eine Optima Batterie wählen. Zumindest nach meinem Wissensstand.


    Gruß Manfred

    Lass Dir kein X für ein U vormachen. Sei auf der Hxt!

  • Sehr interessant.


    die mögliche Situation kommen könnte, dass es extrem wichtig ist einen Verbrennungsmotor zum Leben zu erwecken um meinen behaarten Hintern in Sicherheit zu bringen, würde ICH eine Optima Batterie wählen.

    Andere Starterbatterien wären "eher für´n A...."?! :S


    Was die technischen Parameter beim Starter- / Anlasserstrom angeht ist der Innenwiderstand der Batterie maßgeblich. Umgekehrt kann man dann sogar berechnen welcher Spannungs-"Abfall" am Anlasser und welcher Spannungs-"Verlust" in der Batterie selbst verbleibt! (Reihenschaltung)


    Die Bauweise der KFZ Starterbatterien sind grundverschieden zu Batterien welche für WoMos und z.B. Photovoltaik-Anlagen gedacht sind. Habe letzte Woche einem VW Tiquan mit "normaler Start-Stop Einrichtung" Pannenhilfe geleistet. Dessen Starterbatterie ist ab Werk bereits eine sogenannte "EFB" Batterie verbaut. Laut V**TA sei eine das upgrade heirfür eone "AGM" Batterie.


    Kapiert habe ich das die größte Gefahr bei hohen Strömen innerhalb der Batterie die Verformung der einzelnen Platten ist. Jene waren früher in den Blei-Akkus schlicht vom Material her dicker. Aber trotzdem konnten diese sich unter Belastung extrem leicht verbiegen und zu Batterie-internem Kurzschluß führen. Der Entwicklungsfortschritt ist nicht das Vergrößern der Abstände der Platten, sondern die Packungsdichte und zusätzliche Stabilisierung oder Isolation gewesen. Füllt man zwischen die Platten Gel oder andere Stoffe ist das ebenfalls von Vorteil oder Nachteil.


    Bei der Optimierung wäre es also stets abzuwägen zwischen geringem Innenwiderstand und Formstabilität im Plattenaufbau.

  • LiFePo4-Akkus, die für den Zweck gebaut wurden, kann man bedenkenlos als Starterbatterie
    einsetzen. :) Ich selbst fahre seit 4 Jahren mit LifeP04-Starterbatterie rum... ;)


    Diese Batterien haben natürlich andere Merkmale als Versorgerbatterien - ist ja bei Blei/GEL/AGM genauso -

    Das heißt:

    Das BMS ist für hohe Startströme ausgelegt.

    Die Batterie ist für Betrieb bis -20°C (oder noch kälter mit Heizmatten) ausgelegt.

    Die Batterie wird entsprechend "stabil" gebaut, damit die Erschütterungen keinen Defekt verursachen können.


    Die Zyklen, die die Hersteller angeben, besagen, dass nach Ablauf noch mindestens 80% Restkapazität nach
    jeder Vollladung vorhanden sind - gute LifeP04 haben mittlerweile 5000 Entladezyklen - :/ In der Zeit ist man bei der 5. Gel, AGM oder Blei-Batterie.


    Eine LifeP04 mit 100Ah wiegt 60% der Bleibatterie und hat mindestens 90Ah Kapazität - bei 100Ah-Bleibatterie sind es nur 50Ah.

    Es ist also grob eine Verdreifachung der Kapazität pro Kilogramm. :rolleyes:


    Ach ja, die Brandgefahr bei LifeP04 ist geringer als bei herkömmlichen Batterien. ^^