Man ist der Sprit billig

  • Ich habe gerade in einem Oldtimer-Magazin einen Vergleich zwischen dem Opel Record und dem Ford 17M aus Baujahr 1960 gelesen. Sehr interessant war allerdings die Information, dass der durchschnittliche Arbeiter damals 2 Mark 50 Stundenlohn hatte und der Benzinpreis bei 60 Pfennig lag.


    Dann habe ich ein wenig gerechnet :


    1960 : Bei einem Stundenlohn von 2 Mark 50 und einen Benzinpreis von 60 Pfennig konnte man sich 4,2 Liter Sprit kaufen und damit, bei einen Verbrauch von 10 Litern 42 Kilometer weit fahren


    2022 : Bei einem Stundenlohn von 20 Euro und einen Benzinpreis von 1 Euro 80 kann man sich 11 Liter Sprit kaufen und damit, bei einem Verbrauch von 6 Litern 180 km weit fahren


    2022 : Um auch nur 42 Kilometer mit einem Stundenlohn von 20 Euro zu kommen müsste der Liter Sprit 7,90 Euro kosten.


    Also lasst uns alle happy sein und in Neue Jahr rutschen!


    Gruß

    Wilfried

  • Moin,


    endlich mal einer der die Stammtischparolen hinterfragt hat und seinen Kopf gebraucht hat "obwohl ja alles richtig schlecht ist im Moment"


    Gruß, Olaf

  • Wichtig dazu aber auch:


    1960 Ludwig Erhard und Heinz Erhardt

    ...

    2022 Robert Habeck und Jan Böhmermann

    ...


    Die Smileys dazu darf jeder nur für sich selbst verteilen und setzen: :) :( :thumbup: :thumbdown:


    PS: Das ist satirisch gemeint und nicht politisch. Damit hoffentlich den Regeln entsprechend ;)

  • .... gebe lediglich zu bedenken das man ein Fahrzeug nicht alleine mit dem Spritkosten finanzieren kann.


    endlich mal einer der die Stammtischparolen hinterfragt hat ...

    Um das am Stammtisch zu diskutieren fährt man mittlerweile allerdings auch weitere Strecken. ;)


    Teilebeschaffung und vieles mehr was zum wirtschaftlichen Unterhalt des Hobby-Fahrzeug / Alltag-Fahrzeug SUZUKI Jimny beträgt hoffentlich auch nicht nur nächstes Jahr auf außergewöhnlich hohem Niveau. :topsy_turvy: keep on rolling!! :topsy_turvy:


    Ein Prosit auf das Forum!! :kerze:

  • .... gebe lediglich zu bedenken das man ein Fahrzeug nicht alleine mit dem Spritkosten finanzieren kann.

    Moin,


    aber mehr als die Spritkosten in Relation zum momentanen Gehaltsspiegel stand aber nicht zur Debatte, deshalb kann ich eigentlich nur sagen das man dieses Beispiel von Radeldealer auch auf andere Bereiche übertragen kann.


    Meist ist es aber das die Leute sich die Mühe gar nicht machen, oder auch nicht machen können, die Gesamtumstände in das Bild zu bringen.


    Im Grunde genommen ist das nichts anderes als jammern auf verdammt hohem Niveau. In anderen Ländern fallen einen momentan Bomben auf dem Kopf und in anderen Ländern wird man in seinm Haus eingesperrt nur weil irgendwer 35 Wohnungen weiter Corona Positiv ist oder seit Monaten keine warme Mahlzeit bekommen hat weil es nichts zum Essen gibt. Dann gibt es wieder Länder wo man Frauen alle Rechte abspricht und wieder andere Länder in denen man eingesperrt wird weil man nur seinen Gedanken mal freien Lauf gelassen hat. Und wenn ich dann hier so halbherzige Hinweise auf irgendwelche Minister lesen muss die natürlich jeder politischen Sache entbehren sollte muss ich mich ernsthaft fragen wie beschränkt deren Sichtweise denn tatsächlich ist. Denen muss ich dann wirklich sagen das sie einfach mal etwas weiter schauen sollten als bis zur eigenen Fußspitze.


    Ich habe heute Nacht wieder gestaunt wie schlecht es den Deutschen denn so geht. Angeblich kein Geld den Sprit fürs Auto zahlen zu können, Heizkosten sind so hoch das man besser nicht heizt, aber Millionen würden stundenlang in die Luft geballert und ich hab mich gestern Nacht wieder gefühlt wie an einem Februartag in der DDR um 1986. Man konnte nach 30 Minuten vor Qualm und Rauch keine 500m mehr weit schauen und das Atmen war auch schwierig....


    ...und somit ist alles ab Post 3 wieder politisch. Weil die Leute auch zwischen den Zeilen die Bostschaft erkennen.

    Schlaue Leute können sich doof stellen, andersrum wird das verstammt schwierig.


    Ein frohes Neues Jahr wünsche ich Euch,

    Olaf

  • Frohes Neues in die Runde. Ich mag solche Rechnungen weil man zum Grübeln kommt (nicht sarkastisch gemeint!). Ich hab mal was rausgesucht, Okey ... Schweiz aber eventuell doch 1:1 übertragbar. Aus den 17% wurden nun fast 60% die außerhalb ihres Wohngebiets arbeiten. Das heißt unter der Annahme, dass das Auto "meistens" für den Weg zur Arbeit gebraucht wird, muss du hinzurechnen, dass sich die Entfernung über die Jahre vergrößert hat. Ja, du kommst also nun weiter aber du brauchst es dann auch :D


    Kann man aber sicher noch in die Höhe treiben. Deinen letzten Satz lass ich aber so stehen ... einfach alle happy sein :)


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  • Jetzt könnte man auch vergleichen wieviel Monatslöhne für ein Rekord bzw. 17M zu einem Mittelklassefahrzeug von heute gebraucht werden.

    Ich glaube die Fahrzeuge hatten damals ca. 6000 DM gekostet. (Das hat sicher in dem Artikel auch gestanden, also sollte ich falsch liegen bitte um Antwort) Damals war die 48Std. Woche normal.


    Allerdings würde ich eher sagen das der durchschnittliche Stundenlohn eines Arbeiters heute bei nur 15€ und nicht bei 20€ liegt.

    Der Mindestlohn (12€) drückt da gewaltig die Lohnstruktur in der "Arbeiterklasse".


    Weiter sollte man auch berücksichtigen wie das Konsumverhalten damals war.

    Ein Auto war damals noch ein "Luxusartikel",

    Viele konnten sich max. ein alten Käfer leisten oder sind Motorrad bzw. Fahrrad, ÖPNV gefahren bzw. gelaufen.

    (Wie die Statistik zeigt, hatte man alles, mehr oder weniger, im Ort. Demnach "brauchte" man kein Auto.)


    Auch der Einwand der Fahrtstrecke zur Arbeit ist wirklich ein Faktor den man erst bemerkt wenn man Rentner wird.

    In meinem Fall konnte ich die niedrigere Rente gut durch die geparten Fahrtkosten kompensieren. Ergo trotz geringeren Brutto Einkommen, habe ich die gleiche Lebensqualität wie als "Arbeiter".

  • Geradeso nicht Offtopic... :evil:


    Meine Freundinnen die ich in jungen Jahren hatte wohnten immer relativ weit weg von meinem Heimatort... :topsy_turvy:


    ...wahrscheinlich, so denke ich heute, daß ich immer einen Grund hatte möglichst viel mit dem Auto rumfahren zu können... :mrgreen:


    Auch heute fahre ich noch gerne (unnötig) durch die Gegend, nur um des Fahrens Willen... :fahren:


    Sorry, ein Laster muß man haben...

    ...und wenns jetzt sogar billiger ist wie früher... :yay:


    Gruß Pedant

  • ...wahrscheinlich, so denke ich heute, daß ich immer einen Grund hatte möglichst viel mit dem Auto rumfahren zu können... :mrgreen:


    Auch heute fahre ich noch gerne (unnötig) durch die Gegend, nur um des Fahrens Willen... :fahren:

    Moin,


    überhaupt kein Problem, ich habe von knapp 50Tkm im Jahr auf unter 3000km im Jahr runtergeschraubt, aber Spaß muss das fahren in jedem Fall machen.

    ...das immer mit einem Geländewagen, am besten mit nem Jimny, da kann Wetter kommen was will, der fährt tatsächlich fast immer.


    teuer ist der Sprit nicht, nur weniger billig als die letzten Jahre.


    Gruß, Olaf

  • Hier fehlte in meinem Beitrag einiges was zum Verständnis notwendig gewesen wäre!

    - keine Ahnung wo die fehlende Worte verblieben sind- (womöglich nach der Überprüfung auf Rechtschreibung nicht mit übertragen)


    Die Unterstützung bei ...

    .... Teilebeschaffung und vieles mehr was zum wirtschaftlichen Unterhalt des Hobby-Fahrzeug / Alltag-Fahrzeug SUZUKI Jimny beiträgt beträgt ist hoffentlich auch nicht nur nächstes Jahr auf außergewöhnlich hohem Niveau. :topsy_turvy: keep on rolling!! :topsy_turvy:


    Ein Prosit auf das Forum!! :kerze:

  • mal eben gegoogelt... ein Käfer kostete in den 60er Jahren grob 4.000-4.500 DM, also musste man ungefähr 1.600-1.800 Stunden dafür arbeiten.

    Der nachfolger Golf aktuell ab 29.560 € ohne Extras, sind 1.478 Stunden; mit ein paar Extras kommt man schnell auf das gleiche Verhältnis.

    Wenn ich daran denke, dass ich 1988 für meinen ersten gebrauchten PC mit Intel 286er Prozessor und sagenhaften 40 MB Festplatte 2.000 DM gezahlt hatte, zwei Jahre später für ein komplettes System (Escom 486er mit 5,25 und 3,5 Zoll Diskettenlaufwerken, 14" Farbmonitor, Tastatur, Maus, 24-Nadel-Drucker inkl. einem Paket Endlospapier) etwas über 4.000 DM... ein günstiges Notebook heute vielleicht 400-500€, da rechne ich mir den Stundenaufwand erst gar nicht aus.

    Wenn man einen Salat einmal angemacht hat, kann man ihn nicht mehr ausmachen.

  • Sollte vielleicht eine schweizerische "Wohngemeinde" etwas andere bedeuten als man hierzulande als Wohnort sich vorstellt? Oder ist es in der Schweiz häufiger der Fall das man als Wochenendheimkehrer eine Zweitwohnung sich leistet?


    Mir fehlt die Fantasie wie sich das selbst hier im Ballungsraum 35km von Frankfurt am Main mit über 40% Erwerbstätigen im selben Wohnort erklären ließe.

    ..... da müsste die Wohngemeinde einen Radius von mindestens 20km erfassen! Eine 5 Dörfergemeinde im Umland von einer Großstadt von 50 000 Einwohner hat doch ansonsten nicht mal 40% von 10 000= 4 000 Arbeitsplätze. (wenn man dabei von 1 Arbeitnehmer pro 5 Bewohner ausgehen würde)


    Oooooder man rechnet es so wie es mit dem sozialen Wohnungsbau zur Zeit gehalten wird:

    "Wenn die Stadt Frankfurt als Bauträger Zuschüsse haben möchte reicht es Wohnungen dort neu zu erstellen wo vom lokalen Bahnhof oder auf der Strassen max 35min Fahrtzeit bis zur Stadtmitte über irgendein Verkehrsmittel berechnet werden kann"



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    Und ja, das Auto in der Nähe der Wohnung oder des Arbeitsplatz parken zu wollen ist zunehmend eine Herausforderung!! :suspekt:

  • Vielleicht haben sich die Arbeitsbedingungen verändert?

    In 70er gab es in der Schweiz wohl eher mehr Landwirtschaft bzw. kleine Handwerksbetriebe.

    Auch gab es in den 60er, 70er noch viel mehr "Handarbeit" also Bedarf an Menschen in der Landwirtschaft.


    Großbaustellen wie Tunnelbau oder Bahn, hatten Unterkünfte für Arbeiter vor Ort.

    Die "Industrialisierung" damit verbunden die nötige "Pendler" zur Arbeit kam später.


    Bei Opel in Rüsselsheim gab es zB für die "Gastarbeiter" betriebs eigene Wohnheime in Fabriknähe. Dann wurden Arbeiter mit Firmenbusse aus dem nahen Umfeld der Randgebiete abgeholt. Die Stadtwerke hatten extra zu den Schichtzeiten Sonderbusse eingesetzt. Dann wurde auch ein Bahnhof für Züge aus dem weiterem Umfeld errichtet.


    Von da her hat sich im Wandel der Zeit sowohl was Arbeitplatz als auch das Pendlerverhalten "Arbeitsangebot" verändert.

  • Hallo,


    ergänzend zu dem von mpetrus gesagten hat sich auch die Philosophie geändert was die Loyalität zum Arbeitgeber bzw. auch zum Arbeitnehmer angeht.

    Als ich in Anfang der 80er Jahre meine Lehre anfing gab es tatsächlich noch Leute die 40 oder 50 Jahre im Betrieb waren, das hat mich schon beiendruckt wenn jemand mit 65 in Rente ging und dabei noch eben schnell das jährige Firmenjubileum mitgenommen hat. Mit 15 dort vor dem WK2 die Lehre begonnen und dann dort auch während des Krieges immer irgendwie dort die Fahne hochgehalten und auch später eifach dort weitergemacht hat.


    in der heutigen Arbeitswelt schon utopisch daran überhaupt zu denken....heutzutage ist der Arbeitnehmer schnell dabei mal zu wechseln wenn es irgendwo anders 50ct/h mehr Geld gibt, oder der Arbeitsweg 3km weniger beträgt, Abdersrum ist es noch vor wenigen Jahren gang Gäbe gewesen seine Leute mal an die Sonne zu setzen wenn die eben mal keine 20 Überstunden in der Woche machen wollten.


    Ich habe nur noch 5 bis 6 Jahre vor der Rente zu arbeiten und kann mich glücklich schätzen wenn es dann zu 22 Jahren in der Fa reicht.....und pendeln muss ich dabei auch noch wenn mein Chef auf Anwesenheit pocht. 140km ist kein Pappenstil, deshalb bin ich da 2 Tage / Kw mit dem WoMo vor Ort anwesend.

    in den 80er Jahren konnte man zur Arbeit hinlaufen, heute muss zwingend das Auto herhalten.


    ich vermeide es so gut es geht das Auto zu nehmen, versuche auch so die Umwelt zu schützen, aber die "letzte Generation" hat es tatsächlich mit dem denken nicht so weit her, statt sich auf den Straßen festzu kleben sollten die hergehen und alten Leuten beim einkaufen helfen, oder auch denjenigen bei der Gartenabreit zur Hand gehen denen es körperlich nicht mehr so gut geht und darum einen Steingarten angelegt haben.


    Es gibt soviel sinvolles zu tun, da brauch sich keiner irgendwo festkleben. Ich würde mich freuen wenn diese Leute zu 500 Sozialstunden in Altenwohnheimen verurteilt würden.


    Gruß, Olaf

  • Mir fehlt die Fantasie wie sich das selbst hier im Ballungsraum 35km von Frankfurt am Main mit über 40% Erwerbstätigen im selben Wohnort erklären ließe.

    ..... da müsste die Wohngemeinde einen Radius von mindestens 20km erfassen! Eine 5 Dörfergemeinde im Umland von einer Großstadt von 50 000 Einwohner hat doch ansonsten nicht mal 40% von 10 000= 4 000 Arbeitsplätze. (wenn man dabei von 1 Arbeitnehmer pro 5 Bewohner ausgehen würde)

    Die 40% der Erwebstätigen, die innerhalb der Gemeinde arbeiten, sind ein Durchschnittswert, bei dem nicht nur die Dörfer im Umland, sondern auch die Städte selbst einbezogen werden. Wenn man das mit berücksichtigt, sind 40% insgesamt auch plausibel, wenn es im Dorf so gut wie keine Arbeitsplätze (mehr) gibt, da die insgesamt große Zahl der Stadtbewohner und der große Anteil der Stadtbewohner, die am Wohnort arbeiten kann, das ausgleicht.


    Ein fiktives Zahlenbeispiel könnte dann z.B. so aussehen:

    Großstadt:

    750.000 Einwohner; 1 Arbeitnehmer je 4 Bewohner d.h. 187.500 AN; 80% arbeiten am Wohnort, das sind 150.000 AN

    Umland:

    935.500 Einwohner; 1 Arbeitnehmer je 5 Bewohner, d.h. ebenfalls 187.500 AN; keiner arbeitet am Wohnort, das sind 0 AN

    Insgesamt:

    187.500 + 187.500 = 375.000 AN, von denen 150.000 AN am Wohnort arbeiten, das sind 40 %.