Geländereifen

  • Mein Schwiegervater ist kürzlich mit seinem PKW und Sommerreifen auf eine Alm gefahren.

    Die Straße: sehr grober Schotter.

    Fazit: vor Ort ein kaputer Reifen. Heute ist auf der Landstraße der nächste kaput gegangen.


    Sind Offroad Reifen wirklich so unterschiedlich aufgebaut im Vergleich zu normalen Straßenreifen um solche Belastungen wie groben Schotter zu überleben ?

    Ich dachte immer heutige Reifen haben alle recht ähnlich ein Metallgewebe eingearbeitet und halten sowas aus.

  • Hallo JimnyMike.

    Ja "Geländereifen" sind im Vergleich zu Straßenreifen anders aufgebaut.


    Angefangen mit dem äußeren, dem Gummi, welcher je nach Typ (AT oder MT) bis zu 5x (einige auch mehr) so dick (Materialstärke) im Verhältnis zum Straßenreifen sein kann. Dann unterscheidet sich starkt das ("Gummi") Material (Compound) in der Mischung (Sowohl Zusammensetzung als auch Härte Shore genannt) um Schnitt und Ausreißbeständigkeit zu gewährleisten. Da werden z Bsp. Zusammensetzungen verarbeitet wie sie im professionellen Erdbewegungssektor Verwendung finden.


    Dann sind zum Durchstichschutz neben dem Stahlgürtel je nach Hersteller und Preisklasse , verschiedenste Kunstfasern in unterschiedlicher Anzahl (Plies) verbaut. Wie Nylon, Kevlar, Kohlefaser, usw. Diese befinden sich in der Lauffläche als auch in den Seitenwänden.


    Die Kombination aus allem emöglicht erst das befahren von sehr groben Untergründen, um möglichst (keine Garantie) pannenfrei da durchzukommen


    Das hier ist nur ein grober Ausschnitt, da gibt es bei Interesse im Netz allgemein und auch bei den Herstellern tiefgreifendere Infos dazu.

  • JimnyMike

    papi20002004 hat es sehr gut angerissen!

    Kurz gesagt Strassenreifen sind HT-Reifen, die rein für das Fahren auf der Strasse optimiert sind und bedingt auch mal Feldwege abkönnen und daher auch spritsparend gefahren werden können, da bei der Entwicklung neben Komfort / Sprit-Effizienz auch auf Laufruhe Wert gelegt wird.

    Bei den AT Reifen sind einige Geländeoptimierungen vorhanden, was zu Lasten der Sprit-Effizienz geht, jedoch ist nicht jeder AT Reifen gleich gut im Gelände, da manche eher mehr für den Komfort auf der Strasse ausgelegt sind.

    Die MT Reifen sind mehr für das matschige und extremere Gelände geeignet, was den Fahrspaß auf der Strasse total mindert.

    Eine weitere Spezial-Reifen-Variante sind die hier eher für Jimnys seltenen RT-Reifen, die für hartes und steiniges Gelände geeignet sind.


    Also im Grunde hast du mit gleichem Aufbau schon recht, aber es gibt halt in der Art und Weise wie der Reifen aufgebaut wird schon bei den spezialisierten Reifen die zuvor erwähnten Unterschiede.

  • Wiege die Reifen mal aus, dann wirst du feststellen, dass ein Geländereifen das doppelte wiegt wie ein Strassenreifen.

  • Wieder was dazugelernt.

    Vielen Dank.

    Für die Standard Jimny Stahlfelgen, was ist da euer Favorit für steiniges Gelände ?


    Nach kurzer Recherche und eurer Tips könnte der Cooper Discoverer A/T3 Sport 2 TL XL 3PMSF ein guter Kompromiss sein oder ?

  • Mein Schwiegervater ist kürzlich mit seinem PKW und Sommerreifen auf eine Alm gefahren.

    Die Straße: sehr grober Schotter.

    Fazit: vor Ort ein kaputer Reifen. Heute ist auf der Landstraße der nächste kaput gegangen.



    Für sowas gibt es aber auch passende PKW Reifen. Achtet nächstes mal auf XL oder Reinf bei der Reifenwahl...

  • Wieder was dazugelernt.

    Vielen Dank.

    Für die Standard Jimny Stahlfelgen, was ist da euer Favorit für steiniges Gelände ?


    Nach kurzer Recherche und eurer Tips könnte der Cooper Discoverer A/T3 Sport 2 TL XL 3PMSF ein guter Kompromiss sein oder ?

    Bin jetzt das 2 mal damit in Kroatien auf felsigem Untergrund und Geröll unterwegs. Insgesamt 3 Jahre auf dem Jimmy. Bis Dato ist das für mich ein echter Preisleistungsknaller. Ich habe letztes Jahr einen längeren Bericht darüber geschrieben. "Ein Reifen auf Reisen".

    Wenn ich den nicht aufgezogen hätte würde ich den Bridgestone AT 002 ausprobieren. Beides sind Ganzjahresreifen. Wenn das nicht notwendig ist dann vielleicht den Michelin Latitude AT Sommer, mit sehr guten Straßeneigenschaften und sehr robuster Material/Compound Mischung für harte und grobe Untergründe. Du entscheidest.

  • Die Straße: sehr grober Schotter.

    Fazit: vor Ort ein kaputer Reifen. Heute ist auf der Landstraße der nächste kaput gegangen.

    Das Problem hatte ich auf meinem Forester auch einmal. 4 Wochen & 4 Plattfüße. Hatte zuerst die Vermutung das Jagdhasser Nägel auslegen. Letztendlich hat es geholfen mit angepasster Geschwindigkeit über die Waldwege zu fahren :P


    Danach hatte ich den Geolander ohne Probleme genutzt.

  • Von einigen Reifenherstellern gibt es Ganzjahresreifen mit "Van" Bezeichnung und 8PR.

    Wären diese für solche Geländeeinsätze auch vorteilhaft ?

    Oder ist eine XL Kennzeichnung besser ?

  • Wären diese für solche Geländeeinsätze auch vorteilhaft ?

    Für Geländeeinsätze ist wahrscheinlich nur Geländebereifung von Vorteil :P


    Alles Andere ob XL / C / Reinforced haben eine höhere Tragfähigkeit. Wahrscheinlich haben die Bauartbedingt schon eine verstärkte Karkasse. Diese wird aber nicht auf Geländeeinsätze ausgelegt sein.

  • Was spricht gegen AT Bereifung?

    Gar nichts.

    Aber es kommt auf deinen Einsatz an welcher Reifen die wenigsten Kompromisse bietet .

    Es gibt AT, die mit kleinen Einschränkungen, auch auf der Straße gut funktionieren.

    Total langweiliger original GJ Automatik in der Aufbauphase ...


  • Vor zig Jahren war ich mal mit einem Mietwagen, Toyota Corola (?) in Südafrika unterwegs.

    Außerhalb der urbanen Bereiche, waren die Straßen oft nur reine Naturstraßen, Schotter, Sand und Erde.

    Irgendwann kam mir der Gedanke, ob ich überhaupt ein Ersatzrad und Werkzeug an Bord habe, ich glaube es war am Swartberg Pass, aber die Straßenreifen hielten die mehreren tausend Kilometer problemlos durch. Richtige Geländewagen mit entsprechender Bereifung habe ich zu der Zeit dort sowieso sehr wenige gesehen, eher ganz normale PKWs oder Pickups, ähnlich wie damals in Nordafrika. Ganz normale Straßenreifen halten eigentlich schon sehr viel aus.

    Bestimmt kann man den Schotter auf den Südafrikanischen Naturstraßen nicht mit dem groben Schotter zu dieser Alm gleichsetzten, womöglich ist der Schotter scharfkantiger, Spitzer und härter als in Südafrika.

    Hatte dein Schwiegervater den Druck in den Reifen verringert?

  • Was spricht gegen AT Bereifung?

    Gar nichts.

    Aber es kommt auf deinen Einsatz an welcher Reifen die wenigsten Kompromisse bietet .

    Es gibt AT, die mit kleinen Einschränkungen, auch auf der Straße gut funktionieren.

    Die Frage ging an den Verfasser des Freds. Weil er explizit nach Ganzjahresreifen für Vans oder XL gefragt hat.

  • Was spricht gegen AT Bereifung?


    Dann wäre z.B. der Cooper Discoverer A/T3 Sport 2 vermutlich die beste Univerallösung oder ?

    Ganzjahres AT Reifen, Schneeflocke drauf usw.

    Ohne jetzt einen Glaubenskrieg beschwören zu wollen, einfach ausprobieren. Die Gummies sind ja nicht für die Ewigkeit :)

    Ich hatte auf meinem Vorgänger Fahrzeug die Yokohama Geolander montiert. Hatte damit keine Probleme. Aktuell habe ich noch die Werksbereifung drauf. Werde aber zum Winter auch auf AT wechseln. Ich mach das ganze vom Preis abhängig. Entweder gibt's wieder die Geolander oder General Grabber oder was vergleichbares.

    Hätten die originalen Reifen die Schneeflocke, dann würde ich die auch durch fahren.

  • Dann wäre z.B. der Cooper Discoverer A/T3 Sport 2 vermutlich die beste Univerallösung oder ?

    Solche Reifen sind immer ein Kompromiss und wenn man nicht einmal das Fahrzeugmodell kennt ist es schwierig....
    Ich hatte auf meinem SUV den DISCOVERER AT3 4S, wenn man öfters Alpstrassen mit groben Schotter fährt sicher keine schlechte Wahl.
    Keine Ahnung was der Unterschied zwischen Discoverer A/T3 Sport 2 und Discoverer AT3 4S ist.