Die erste Woche mit dem Jimny ist rum, das Zubehörteilelager
wurde bestimmungsgemäß aufgelöst. Vor dem Fahren kommt das Schrauben, bei dem
Vorgänger war das gelegentlich anders herum. Ich hatte ja schon mal
geschrieben, dass Bestellung, Informationsfluss in der Wartezeit und Einhalten
des Liefertermins keinen Grund zur Klage boten, das gilt auch für die Übergabe
des Jimny und die werkstattseitigen Umbauten. Sogar der E-Satz für die AHK war
rechtzeitig da. Die Überführungsfahrt habe ich zwar extra über die Landstraße
und durch eine Reihe von Ortschaften gemacht, aber spontane Kaufangebote, begeistert
kreischende, mit Dessous nach dem Jimny werfende weibliche Fans oder sachkundig
den Unterboden inspizierende Geländewagenexperten haben sich aber nicht
bemerkbar gemacht.
Die Umstellung nach 15 Jahren Wrangler war relativ
einfach. Starrachse ist eben Starrachse, die zu den Gängen passende
Geschwindigkeitsbereiche sind recht ähnlich und auch die Bremswege von AT’s sind
mir geläufig. Die Lenkung ist um die Mittellage vergleichbar teigig, dafür
verhindert ihre Leichtgängigkeit mangels Feedback unangemessen sportliche Ambitionen.
Auch das eben Geländewagentechnik. Dank OME Fahrwerk der etwas größeren Reifen
entspricht auch die Bodenfreiheit unter den Differenzialen der den Wrangler, so
dass ich mich auch da nicht umstellen muss. Der Trick beim Jimny ist halt das
kleinere Differenzialgehäuse, allein die mächtige Ölablassschraube verhindert
hier den Punktsieg. Das Fahrwerk arbeitet weicher (beide OME). Im Jeep sollte
man bei der Geländefahrt keine Anfälligkeit für Rückenleiden haben, beim Jimny
für Seekrankheit.
Auch mit der Bereifung kann man alle Gänge des Getriebes
gut nutzen. So ab 60 Km/h reicht die Kraft des kleinen Motors auch für sanfte
Beschleunigung. Mehr geht beim Jeep mit 4L Maschine und 177 PS auch nicht.
Nicht wegen der noch größeren Räder (die habe ich mit einer Änderung der Achsübersetzung
kompensiert), sondern weil der auch 500 Kg schwerer ist (der aktuelle Wrangler
legt da noch eine kräftige Schippe drauf). Der Verbrauch liegt bislang bei rund
7,5 Liter. Da sich meine tägliche Nutzung kaum von den Rahmenbedingen für eine
Einfahrzeit unterscheidet, dürfte das bei
mir in dem Bereich bleiben. Die Schaltung hielt ich fast für knackig,
leider hat eine Tour in einem Porsche die Sache wieder geradegerückt. Die
Carbox Fußraumschalen haben sich als passgenau erwiesen und verrutschen auch
ohne Befestigung nicht. Die mitgelieferten Klettnüpsel sollten auch vorsichtigen
Menschen ausreichend Sicherheit geben. Die Sitzbezüge habe ich bei Designbezüge
bestellt. Sie passen gut und das Material ist für Kunstleder ganz angenehm.
Auch bei den hochsommerlichen Temperaturen konnte ich beim Sitzklima keine
nennenswerte Verschlechterung feststellen. Mag auch an dem ungewohnten Luxus
der Klimaanlage liegen, deren Automatik nach individueller Einstellung der
Lüftungsdüsen ihre Sache gut macht. Ungewohnt auch, dass ich in so einem Auto
Musik hören kann, ohne dass das Trommelfell schaden nimmt. Der Wrangler war da
tonangebender. Dass die Serienlautsprecher überhaupt halbwegs passabel klingen,
hat mich nach deren Tausch gegen die von JBL erstaunt. Die Pappkameraden wiegen
gerade mal 155 Gramm, die 10cm JBL 465. Der Kofferraum wirft nun ein Problem
auf. Was mache ich mit dem ganzen Platz? Auch da musste ich mich im größeren Auto
bislang mit deutlich weniger bescheiden.
Das mal als erster Eindruck. Das Auto macht genau das,
wofür ich es gekauft habe, mache Lösung ist auf eine sympathische Art niedlich,
aber wie sollte das bei einem Bonai auch anders sein? Und noch ein kleines
Trostpflaster für die, die noch warten: Das Verhältnis von Preis und Leistung rechtfertigt
auch eine längere Wartezeit und die ist nach der ersten Tour komplett
vergessen.