Hallo Jimny-Freunde,
der schön geschriebene Bericht animiert mich auch, einmal meine Beweggründe und Erfahrungen niederzuschreiben.
Zunächst mein Alter: 74 gerade geworden. Mit einem VW-Käfer begonnen und 1960 nach Griechenland gefahren. Damals hatte man nur 2 Wochen Urlaub, nach einer Woche musste ich, 80 km vor Athen, zwangsweise wieder umkehren. Das war ein Urlaub der Kategorie "Expedition". Heute bin ich noch voll berufstätig, da selbständig. Wohne in MH und habe einen "Sommersitz" mit Jagdmöglichkeit in der Eifel. Ich fahre einen Mercedes E und einen ML mit allem Gelände-pi-pa-po. In der Eifel steht ein Jimny, wie sich alsbald (vor 2 Jahren gekauft) herausstellte, mein Lieblingsauto. Mit den grossen fuhr ich nur dorthin, aber dort stürzte ich mich auf den heissgeliebten Jimny, machte alle dortigen Fahrten nur mit ihm. Einmal bekam ich eine Art Hexenschuss, konnte mich kaum noch bewegen. Was habe ich gemacht? Bin mit dem Jimny von dort ins Hohe Venn gefahren. Als ich zurückkam, war mein Kreuz wieder ok. Die Sitze halten den Rücken in eine seitlich stabile Lage, da kommt kein Mercedes mit. Mal eben zum Baumarkt und Kufferrohre von 2,60 m Länge gekauft. Als ich mit den Rohren nach draussen kam und den kleinen Jimny sah, erschrak ich. Diese Rohre sollen da hinein? Wollte schon eine Säge kaufen gehen, aber der Forschungstrieb erwachte und ich probierte. Ja, der Würfel macht es ja. Man muss eben 3-dimensional denken. Die Rohre passten hinein. Wie stolz ich mit dieser Ladung bei meiner Frau vorfuhr .....
Es kam im Herbst die Zeit, als ich meine hiesige Garage in MH abgeben musste und ich die beiden grossen Autos in Garagen ca 800 m entfernt unterbringen musste. Nun musste eine Lösung gefunden werden, da ich im Winter oder bei Regen (mit einem künstlichen Hüftgelenk) nicht immer die 800 m laufen wollte. Also kam mir die glänzende Idee, mir noch einen Jimny für MH zuzulegen, der draußen vor der Haustüre stehen sollte. Er sollte ja sommer- als auch wintertauglich sein. Mit dem Einbau einer Webasto Standheizung war letzteres zu 100% gegeben. Alle Fahrten im Umkreis von 20 km mache ich nur noch mit dem geliebten Jimny. Im Dezember war ich bei grossem Schneetreiben damit auch in der Eifel. Er ist das ganz schnell zur Verfügung stehende Auto. Letzte Woche musste ich beruflich in die Schweiz. Wollte mit dem ML die 700 km fahren (Frau fuhr mit). Setze das Auto nach 4 Wochen Pause aus der Garage, da blockierte hinten ein Rad. Nichts ging mehr. Radsensor kaputt. Von der Werkstatt abschleppen lassen und den E-Kombi herausgeholt. Batterie war schon ziemlich down, doch er sprang noch an. Bin dann zwecks Nachladung, sollte ja am nächsten morgen bei Kälte anspringen, auf der A40 gefahren, dort einen Unfall gehabt. Habe mit meinem Aussenspiegel einen plötzlich ausscherenden an dessen Spiegel berührt. Gott sei Dank kein Kratzer, nichts. So konnte ich doch noch nach dem Willen meiner Frau am nächsten morgen mit dem E-Kombi in die Schweiz. Insgeheim wäre ich aber lieber mit dem Jimny gefahren. Im Schnee hat er sich hier richtig toll verhalten, zumal unsere Seitenstrassen nicht geräumt werden. Vor 2 Wochen wieder aus Fuerte zurück, den vielen Sand gesehen und heiss darauf, dort hin mit dem Jimny zu fahren. Da kommt wieder die alte Abenteurerlust durch, wie ich sie am Anfang beschrieben hatte. Nur jetzt mit dem Jimny nach Fuerteventura. Meine Frau erklärt mich für bekloppt, aber das wäre ein echtes Abenteuer. Ach ja, der Jimny ist für mich auch so etwas wie ein Motorrad auf 4 Rädern. Mit einem solchen bin ich schon mal bis nach Spanien durchgedrungen. Fahre heute noch, aber ich glaube, da wäre der Jimny angepasster. Ja, und im Dezember hatte ich auch noch das Vergnügen, die Flughafen-Fraktion MH kennenzulernen. Alles angenehme Leute, die noch real unterwegs sind. Ich hoffe, auf weiterhin viele schöne Erlebnisse unter dem Motto "Aus Freude am Fahren". Weiss zwar nicht mehr von wem dieser Spruch stammt, aber egal, die Freude ist da, wie damals beim Käfer.
Beste Grüsse
Horst