Hey,
ich war vor mitlerweile 3 Jahren mit meinem Jimny mehrere Wochen auf Island unterwegs.
Ich hatte einen 5 Liter Ersatzkanister dabei, den hatte ich aber nie gebraucht. Auf der Ringstraße,... gibt es genug Tankstellen. Wenn man etwas darauf achtet das man nicht mit quasi leerem Tank an der letzten Tankstelle vorbeifährt ist das überhaupt kein Problem. Im Hochland ist die größte direkte Entfernung auf der Sprengisandur Route weniger als 300km. Ich bin die Strecke wegen zu schlechtem Wetter nicht gefahren, aber selbst das sollte man ja mit einem Jimny mit einer Tankfüllung schaffen.
Auf der Kjöllur-Route und auch nach Landmannalaugar hatte ich trotz einiger Stichstraßen nie Probleme. Aber mit 5 oder 10 Litern extra fühlt man sich sicherer. Mehr ist mit einem Jimny eher Overkill, mit 10 Litern kommt man selbst bei mießen Straßen ja an die 100 km weit.
GANZ WICHTIG ist, das man eine KREDIDKARTE mit Pin hat. Diese benötigt man an fast allen Tankstellen. Man tankt immer mit Kreditdkarte und Pin, EC Karten funktionieren nur selten. Auch sonst kann man alles mit Kreditkarte zahlen, auch den Kaffee für 2€, den man für gewöhnlich mit "free refill" sich wieder auffüllen lassen kann.
Sonst würde ich am Jimny unbedingt einen VGT-Schutz anbauen, man weiß nie was in einem türben Gletscherfluss nie genau für ein Stein wo liegt. Scheppern am Unterboden tut es quasi bei jeder Flussdurchfahrt. Ich hatte die Entlüftung der Differenziale noch in den Motorraum hochgelegt, wie das geht steht hier irgendwo im Forum.
Durch jeden Fluss vorher durchzulaufen ist ein sehr guter Vorsatz, ich wette das man spätestens beim 5. keine Lust mehr hat Insbesondere die Luft arschkalt ist, das Wasser noch viel kälter ist und man sonst nie Probleme hatte. Ich bin durch 2 Flüsse gelaufen, durch den ersten der dann sehr harmlos, vllt 40cm tief, war, und später, nachdem ich doch einmal kurz das Wasser bis an die Frontscheibe hatte durch einen dann harmlosen Geltscherfluss. Ohne eine Anglerhose geht aber gar nichts, das Wasser ist bei Gletscherflüssen unter 5 Grad kalt!
An breiteren oder tieferen Wasserdurchfahrten, insbesondere um Landmannalaugar lohnt es sich auch mal für ein paar Minuten zu warten, dort ist doch recht viel Verkehr und man kann anhand der Isländer einschätzen wie tief das Wasser ist. Wenn so einem Superjeep das Wasser bis zu den Radnaben steht (=60-70cm Wassertiefe) sollte man es sich nochmal überlegen, ist es weniger geht es problemlos
Meistens ist es am Rand der Fuhrt wenn man einen Bogen fährt auch wesentlich flacher.
Gerade um Landmannalaugar helfen die Ranger an den Hütten auch gerne weiter, einfach fragen wie die Flüsse gerade so sind und ob der Weg problemlos mit einem Suzuki Jimny befahrbar ist. (Insbesondere wenn man von Süden über die F208 kommt).
Wenn man in die Thorsmörk will sollt man besser vormittags fahren und wenn es nicht regnet. Bei Regen, bzw nachmittags werden die Flüsse sehr tief und haben viel Strömung.
Sonst würde ich auf jeden Fall AT-Reifen aufziehen. Die Steine sind dort teilweise sehr scharfkantig. MTs sind nicht nötig, Grip hat man immer, da es quasi keinen Matsch gibt.
Außerdem hilft nach einer "Geländefahrt" mit geringerem Reifendruck (ich hatte meistens dann vorne und hinten 1,5 bar) so ein "Stift" um den Reifendruck zu prüfen weiter, da die Tankstellen meistens nur einen Schlauch zum Reifen auffüllen, aber ohne Manometer, anbieten.
Bei sonstigen Fragen kann ich auch gerne noch weiterhelfen.
Viel Spaß in meinem Lieblingsreiseland! Ich beneide alle die dieses Jahr nach Island können, ich selbst werde es vermutlich dieses Jahr (zumindest mit dem Jimny) nicht dorthin schaffen
Nico