Hallo ihr Lieben.
Leider alles nicht ganz so einfach. Im Badischen ist es so, dass es alte Bauernhäuser mit ehemaligen Gesindehäusern gibt, die buchstäblich ineinander verflechtet gebaut sind und einen gemeinsamen Hof haben - aber unterschiedliche Besitzer/Vermieter. So zu wohnen bedeutet große Rücksichtsnahme unter den beiden Parteien bzw. auch mal fünfe grade sein zu lassen und ein solidarisch gut gemeinte gegenseitiges akzeptieren aber ignorieren benötigt, weil man wirklich sehr eng miteinander wohnt.
Das hat einige Jahre auch mit einem Vorgngerhund gut funktioniert. Wir jagen, also ist hin und wieder mal nachts im Hof ein Tier versorgt worden. Der Nachbarshund hat sich über die Rehläufe gefreut unddie NAchbarn haben dafür mit Freunden im Hof Fussball geschaut oder so. So war alles ausgeglichen und gut.
Der neue Hund hat alles überworfen und die Bitte anzuleinen oder einen Maulkorb zu tragen wurde mit "lasst ihn mal an euch gewöhnen" abgetan. Wochenlang haben wir uns nicht in unseren Hof getraut, da der Hund mit irrsinniger Aggression alles angegriffen hat, das sich am Hoftor zu schaffen gemacht hat. Das ein oder andere Mal kam er plötzlich im Hof um die Ecke geschnellt und nur ein Sprung vor das Hoftor hat die Beine vor einem Angriff geschützt, die Attacke hat dann das Hoftor getroffen.
Der Hund ist manchmal ruhig gekommen und ohne sichtbaren Grund komplett abgedreht. Je mehr er sich an uns gewöhnt hatte, desto näher ist er vor seinem "Umschlag" gekommen (An die Hand gehen, riechen - plötzlich Angriffsstellung und nach uns schnappen). Dem Besitzer hat er schon ins Gesicht gebissen, einem Freund in den Arm.
Wenn wir die Haustüre aufgemacht haben, lag er unmittelbar vor der Türe und ist mit unglaublicher Aggression (Schreck, klar, aber das kannn nicht unser Problem sein) regelrecht in unsere Wohnung gedrängt. Wir haben also gewartet, bis die Nachbarn ihn zurückgeholt haben, bis wir vor die Türe konnten. Komplett ohne Einsehen, selbst komplett überfordert. "Aber dieHundetrainerin hat gesagt, dass er ein ganz lieber werden wird)
Wenn so ein "Stillhaltekonsens" (Anpöbeln, nachdem ich den Wischmobb zur Hilfe nehmen musste) in so einer engen Wohnsituaition aufgekündigt wird, gibt es leider kein Zurück mehr in ein unbelastetes Verhältnis.
Unsere Vermieterin "bedauert es, kann es aber voll verstehen" (ihr Schwiegersohn, der in einen der hinteren Schuppen musste, wurde auch angegriffen). Ich denke, dass die Nachmieter nicht so nachsichtig sein werden wie wir. Der Nachbar hätte sich da besser zusammengerissen und/oder vorher auf unsere Bitten eingehen sollen. So werden sie den Hund vermutlich irgendwann abgeben müssen. Wir denken, dass sich da tatsächlich ein Anwalt (aber der der Vermieterin) darum kümmern wird. Ist aber nicht unser Problem.
Wir haben da extrem günstig und sehr gerne gewohnt. Sehr schade. Aber so ist das leider manchmal. Für einen Nachbarschaftskrieg haben wir beide keine Lust und Zeit. Wir wohnen dann erst mal in einem Wohnwagen. Muss reichen...
P.S. Als Jäger sind wir gut an wirklich scharfe Bracken, Drahthaar oder Hannoveraner (und sogar Teckel ) gewöhnt und können gut einschätzen, ob ein Hund gefährlich werden kann aber gut kontrolliert wird oder ob ein komplett aus dem Ruder gelaufener Psychotiker eines überforderten Halters vor uns steht.