Moin,
mein Cabrio hat zwar noch nichtmal 4000 km runter und ist damit von den meisten Wehwehchen noch weit entfernt, aber ein paar Sachen in dem Bericht sind schon auffällig:
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Zum Verdeck:
Bei den ersten beiden malen auf und zu machen, kann es ja noch Spaß machen aber spätesten wenn es mal schnell gehen sollte, wegen Regen zum Beispiel, ist Schluß mit Lustig.
Etwas wunderlich, dass er das nicht vor dem Kauf gewusst hat - kann man doch einfach ausprobieren, oder? Bei mir war es jedenfalls das erste, was ich gemacht habe, beim ersten Cabrio, das ich mir angeschaut habe. Danach stand für mich fest, dass ich damit auf Dauer und permanent nicht leben kann (auch nicht mit der Druckknopfvariante). Wenn es eine verlässliche/werksseitige Variante des Jimny mit Schiebedach gegeben hätte, hätte ich mich sogar darauf beschränkt und den Cabrio fallengelassen. Gibt es nicht, also wurde es doch ein Cabrio, habe allerdings direkt mit zusätzlichem Hardtop bestellt. Spätestens im März kommt vorne das Softtop wieder drauf; hinten werde ich wohl mal einen Sommer lang das Softtop probefahren und dann entscheiden, ob mir die Kofferraum-Zugänglichkeit wichtiger ist als die Frischluft.
Es gibt ja auch einige hier im Forum, die dauerhaft mit dem Softtop klarkommen. Hängt halt bei jedem einzelnen davon ab, wie man gestrickt ist. Aber vorher nicht zu wissen, worauf man sich einlässt, ist ein vermeidbarer Fehler.
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Ich musste bei knapp 350 km jedesmal tanken, da ich auch gerne mal auf der Autobahn fahre. Von 4000 bis 4250 U/min verbraucht er ca. 8.5 bis 9 l/100km ab dann war es nicht mehr nachvollziehbar, weil man der Tanknadel beim Runterwandern zusehen konnte.
Wer einen Wagen sucht, mit dem man "gerne" auf der Autobahn fährt, für den kommt so ziemlich alles in Frage außer einem Jimny... Wer gar plant, regelmäßig mit mehr als 120 km/h zu fahren, weil er einfach Probleme damit hat, sich entsprechend zu disziplinieren, tut sich (und der Welt) mit dem Wagen sicherlich keinen Gefallen. Und um das zu wissen, braucht man noch nicht mal einen Jimny angefasst zu haben - dafür reicht es aus, mal einen auf einem Foto gesehen zu haben; die Karosserieform sagt alles, was man dazu wissen muss. Sofern man realistische Erwartungen von Wunschdenken differenzieren kann...
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Während der Fahrt ist es bis 100 km/h auszuhalten, bei 100-120 km/h muss man sich anbrüllen und ab 120 km/h versteht man weder den Beifahrer noch das Radio (ohne das es sich überschlägt).
Falls dieser Typ vor der Jimny-Anschaffung jemals in einem Cabrio gesessen hat, war das wahrscheinlich ein Audi 200 mit serienmäßigem Innenhimmel.
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Wie gesagt Vielfahrer: Opel Astra 2002 bis 2005: 160.000 km,
Jetzt mit dem Jimny 2005 - 2007: 31.000 km.
Ab 2007: Octavia
Die meiste Zeit bin ich mit einem VW Passat Kombi unterwegs gewesen.
Das bestätigt soweit mein Urteil, dass dieser Mensch schlicht aufgrund mangelnder Vorinformation anscheinend geglaubt hatte, mit dem Jimny die eierlegende Wollmilchsau zu kaufen, und von Cabrio-Bauweise und Geländegängigkeit ausschließlich Mehrwert erwartet hat, nicht jedoch Kompromisse bei Komfort und Verbrauch. Mit diesem Anspruch kann man mE nur scheitern, egal, welchen Wagen man ins Auge fasst.
Fazit: Was die "Alterswehwehchen" angeht, kann ich nix Konstruktives beisteuern; dafür fahre ich selbst den Wagen noch nicht lang genug. Was die konstruktionsbedingten "Mängel" angeht, ist die Schilderung zwar korrekt - dass diese Aspekte aber nicht seiner Erwartungshaltung entsprochen haben, ist allein sein (vermeidbares) Problem. Definitiv war für ihn die Anschaffung des Jimny eine absolute Fehlentscheidung, zu der eine gehörige Menge Blauäugigkeit notwendig war. Und würde es auch für jeden mit den gleichen Ansprüchen sein (übrigens unabhängig davon, ob es ein Cabrio oder eine Limousine ist).
Überleg's dir halt vorher und mach nicht die gleichen Fehler bei der Vorab-Information (wobei die Tatsache, dass du hier im Forum bist, das schon praktisch ausschließt). Wenn du a) keine Komfort-Ansprüche hast, die ein "echter" Geländewagen nicht erfüllen kann, b) bereit bist, für die Vorzüge eines kurzen Achsabstands auch die Nachteile in Kauf zu nehmen, c) Geländegängigkeit tatsächlich benötigst und d) nicht auf eine Autobahn-Schaukel angewiesen bist, ist der Jimny möglicherweise richtig für dich. Wenn du außerdem a) Frischluftfanatiker bist und b) den Geräuschpegel eines einlagigen Textilverdecks sowohl einschätzen als auch ertragen kannst und c) ggf. die unsaubere Verarbeitung des Spanien-Modells "finanziell zu kompensieren" bereit bist, solltest du dich für die Cabrio-Variante interessieren. Falls irgendeine der Bedingungen nicht zutrifft, musst du halt überlegen, was dir die anderen wert sind...
Tschöö
Stephan