Allgrip Pro beim Jimny 2017 Funktion?

  • Zitat

    Um sich noch stärker durchzuwühlen, ist der 4WD-Lock-Modus da. Ihn muss man im Stillstand betätigen, da eine Freilaufnabe für die Geländeuntersetzung aktiviert wird.


    Mach dir keine Gedanken. Der Text ist die Bits nicht wert.

  • @ Peter_W


    4 WD-L - Vorder- u. Hinterachsantrieb ohne ASR aber mit Geländeuntersetzung (Kriechgang) und mechanischer Längssperre, d. h. gleichmäßige Drehmomentverteilung auf Vorder- und Hinterachse ( 50 : 50 ) - keine elektronisch simulierte Quersperre durch Bremseingriff also auch kein Kraftverlust. Wenn man sich festfährt drehen also immer mindestens zwei Räder durch.


    Stimmt nicht und ist in der Bedienungsanleitung auch beschrieben. ESP ist bis Tempo 30 aus, die Traktionskontrolle ist aber immer an.

  • @ Jimnyaut:
    danke für deinen Beitrag und ich will der Verwirrung hier keinen Vorschub leisten. War selber unsicher und habe es ausprobiert:
    Lage: Regennasse Wiese steil bergauf, Serienbereifung Dueler
    4 WD: Der Jimny schafft nicht mal die Hälfte des Hangs im ersten Gang, hat keinen großartigen Schlupf und bleibt durch die Traktionskontrolle abgewürgt, einfach stehen.
    4 WD-L: Der Jimny wühlt sich mit durchdrehenden Rädern den kompletten Hang hoch (Weisheit: kontrollierter Schlupf bietet besseren Vortrieb als ASR-(elektronisch-) abgebremste Räder)
    Zugegeben, alle Fahrversuche im Geschwindigkeitsbereich deutlich unter 30 km/h - im ersten Gang! Und - das korrespondiert absolut mit meinem Jimny-Handbuch!

  • AndyKah
    Ein riesen Respekt :good_job: für Deine Fahrkünste!
    Nasse Wiese steil Bergauf ist schon Königsklasse.
    Ich fahre MT und habe 2 ARB Sperren, aber nasse, steile Wiesen sind trotzdem eine Herausforderung.
    Hast Du Videos gemacht???

  • ilten:
    Sorry, ich wollte mich hier nicht als Aufschneider outen. Meine Fertigkeiten reichen sicherlich nicht annähernd an die der Sportpiloten und Trailfahrer heran. Der Steilhang ist dann doch wohl eher eine schräge Wiese, aber immerhin so schräg, dass sie nicht geheut wird, weil eben doch ziemlich schräg. Ich habe jedenfalls Schiss, quer darüber zu fahren. Video habe ich leider nicht aber ein Foto vom Ort des Geschehens.
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    @Jimnyaut:
    Ehrlich gesagt, habe ich den ESC-OFF Schalter noch nie benutzt und wollte in meinem Beitrag nur meine ganz persönlichen Erfahrungen zum Besten geben. Beim Nachlesen im Handbuch entdecke ich nur Widersprüche:


    Ziff 5-11: Bei 4L werden die ESC-Systeme außer ABS abgeschlaltet und die "ESC-OFF"-Anzeigeleuchte leuchtet. Aber: ... die Bremsentaktionssteuerung bremst das durchdrehende Rad ab.
    Ziff 5-20: Falls das Fahrzeug festsitzt, wo das Durchdrehen der Räder erwünscht ist, müssen die ESC-Systeme außer ABS ausgeschaltet werden (ESC-OFF-Schalter). Aber: ... bei 4L kann die Traktionsregelung der Bremsen ansprechen.
    Ich glaube, ich blick' jetzt selber nicht mehr richtig durch aber meine persönlichen Erfahrungen sind halt wie ichs beschrieben habe.
    Beste Grüße,
    Andreas

  • @ Peter_W
    Also bei meinem Jimny funktioniert das so:
    2 WD - nur Hinterradantrieb mit ASR (elektronische Sperre), d. h. ein durchdrehendes Rad wird durch Bremseingriff so verzögert, dass das stehende Rad mehr Drehmoment bekommt - im Zweifel, bis der Motor abgewürgt wird.
    4 WD - Vorder- u. Hinterachsantrieb mit ASR, d. h. ein oder auch zwei durchdrehende Räder werden durch elektronisch gesteuerten Bremseingriff so verzögert, dass die Grip habenden Räder an Vorder- u. Hinterachse mehr Drehmoment bekommen. Da das Abbremsen sehr viel Kraft wegnimmt, wird auch hier der Motor u. U. zum Schluß einfach abgewürgt.
    4 WD-L - Vorder- u. Hinterachsantrieb ohne ASR aber mit Geländeuntersetzung (Kriechgang) und mechanischer Längssperre, d. h. gleichmäßige Drehmomentverteilung auf Vorder- und Hinterachse ( 50 : 50 ) - keine elektronisch simulierte Quersperre durch Bremseingriff also auch kein Kraftverlust. Wenn man sich festfährt drehen also immer mindestens zwei Räder durch.


    Als Pedant muß ich richtigstellen:
    Eine mechanische Längssperre setzt voraus, daß das Fahrzeug ein Mitteldifferential hat.
    Der Jimny hat keine mechanische Längssperre, die nur bei 4WD-L einrückt, sondern verbindet im 4WD,
    (egal ob in high oder low) durch eine Klauenkupplung sowieso starr die Vorderachse mit der Hinterachse.


    Gruß Pedant

  • Pedant:
    Danke für Deine Info/Richtigstellung. Nur noch eine Frage: warum gehts bei engen Kurven mit 4WD-L spürbar schwerfälliger als bei 4WD?
    War früher doch alles übersichtlicher als mit diesem Elektronik-Schnickschnack heute. Mein Moppel (Steyr Haflinger) hatte vor 30 Jahren drei Krücken zwischen den Sitzen und da war alles klar, was das Ziehen dieser Krücken bewirkte.

  • Pedant:
    Danke für Deine Info/Richtigstellung. Nur noch eine Frage: warum gehts bei engen Kurven mit 4WD-L spürbar schwerfälliger als bei 4WD?
    War früher doch alles übersichtlicher als mit diesem Elektronik-Schnickschnack heute. Mein Moppel (Steyr Haflinger) hatte vor 30 Jahren drei Krücken zwischen den Sitzen und da war alles klar, was das Ziehen dieser Krücken bewirkte.


    Hallo,
    also die Knöpfchen mag ich auch nicht wirklich. Bei meinem Samurai ging das alles viel schneller.
    In meinen Augen ist das ein Rückschritt.
    Aber deutlich schwerfällliger war auch der Samurai im 4WDL und auch alle anderen, die ich vorher hatte.
    Vereinfacht ausgedrückt ist das aber normal, denn schliesslich arbeitet auf der Antriebsseite ein deutlich kleineres Zahnrad als bei 4WD. Die Kräfte müssen ja irgendwo hin, wenn der Kurvenschlupf nciht gegeben ist. Irgendwo klemmt ja immer ein Rad, wenn man nicht gerade über eine Eisfläche fährt.
    Gruss
    Heinz

  • Pedant:
    Mein Moppel (Steyr Haflinger) hatte vor 30 Jahren drei Krücken zwischen den Sitzen und da war alles klar, was das Ziehen dieser Krücken bewirkte.


    Warum war das klar? Waren die Krücken so vorbildlich Beschriftet? Beziehungsweise ausführliche Anleitung als Blechtafel am Armaturenbrett? Oder hast Du vorher die Bedienungsanleitung sorgfältig gelesen?
    Mein Iltis hatte auch zwei "Krücken". Griff 1 hochziehen und 45° im Uhrzeigersinn verdrehen: Diffsperre HA. Griff 2 bis zur ersten Raste hochziehen und ca. 45° im Uhrzeigersinn - VA zugeschaltet, bis zur zweiten Raste ziehen und noch weiter verdrehen - VA gesperrt.
    Wenn man sich als nichtwissender in so ein Auto setzt ist das genauso verwirrend wie die 3 Knöpfe im Jimny.
    Finde ich zumindest - YMMV.

  • ilten:
    Mit dem Iltis (aber von Bombardier) hatte ich geliebäugelt, bevor es ein Jimny wurde. Letztlich war mir der Restaurierungsaufwand zu hoch und gut restaurierte sind einfach zu teuer. Aber ein sehr potentes Gelände-Vehikel, kaum zu glauben, dass tausende BW-Soldaten mit dessen Allrad-Bedienung zurechtkommen.
    Aber zu deiner Frage: In der Tat hatte mein Haflinger ein informatives Blechschild gut sichtbar auf dem Blech-Armaturenblech. (Großer Winkelhebel "Krücke" - Vorderradantrieb zugeschaltet mit Längssperre; Kleine Krücke - Quersperre/Differentialsperre vorn; 2. kleine Krücke - Differentialsperre Hinterachse) = alles eben so einfach wie wirkungsvoll ;) Habe leider keine guten Fotos vom Innenraum.
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  • Weil die Bundeswehrsoldaten mit der Bedienung überfordert waren, und etliche Unfälle passierten, wurden die meisten der BW Iltisse ohne VA Sperre ausgeliefert. Anscheinend war es den Rekruten nicht begreiflich zu machen, das man mit eingelegter VA Sperre und ohne Servolenkung gerne mal schlechter um die Kurve kommt als erwartet... Dies führte zu so vielen Unfällen, das nach den ersten paar Exemplaren alle weiteren Iltisse ohne Sperre zur Truppe kamen. Meiner war von 04/79 und hatte schon keine Sperre mehr. War mit das erste was ich nachgerüstet habe.