Grundrente ??

  • Ismen sind zwar häufig schlecht für die Menschen, jedoch kann ein wenig davon in Sachen Vorsorge nicht schaden. Will heißen, sich nicht immer auf den Staat und die Mitmenschen verlassen und selbst etwas für sich tun.


    Sachwerte anschaffen, alte Tugenden bewahren (keine Kredite für Urlaub&Konsum) auf die kleinen bis mittleren Katastrophen des Lebens vorbereitet sein. Energie, Versorgungsengpässe und ähnliche nicht unmögliche Szenarien würden leider immer noch ein Großteil der Mitbürger sehr hart und kurzfristig treffen. Wenn das Smartphone nicht mehr funktioniert findet manch einer wohl möglich gar nicht mehr nach Hause und könnte selbst von einem anderen Telefon aus, auch sich nicht bei der Familie melden, da ja alles gespeichert und die Festnetz oder Mobilnummer des Partners unbekannt ist.


    Kurz und Knapp:

    Auch mal aus dem Sessel aufstehen und das Licht selbst einschalten ohne Alexa darum zu bitten. Wenn mal wider erwartend etwas Geld übrig ist mal ne Silber oder vielleicht auch Goldmünze auf die hohe Kante legen. Ihr werdet Euch wundern, was da nach Jahren zusammen kommt...


    Sonntägliche Grüße


    Max

    Aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden, kann mal tolle Dinge bauen...oder mit dem Jimny einfach drüber fahren!

  • Sehr schön Max,


    du hast das voll erkannt. Insbesondere die Wertanlage in Edelmetallen, wo auch ich sehr exponiert bin. Da wir ja alle hier ein wenig voneinander lernen wollen, zu dieser Thematik einige Ausführungen :


    Gängige Edelmetalle zur Vermögenserhaltung sind in erster Linie Gold und Silber. Seltener dann Palladium und Platin. Gerade das Silber wird auch " Gold des kleinen Mannes " genannt. In Gold und Silber gibt es die Barren und die Anlagemünzen. Gold ist bei Erwerb grundsätzlich Mehrwertsteuerfrei. Silber unter folgenden Bedingungen : Besitzen Silberbarren und Münzen eine entsprechende Währung, das heißt sie sind in den ausgebenden Ländern offizielle Zahlungsmittel, sind diese mit 7 % Differenzbesteuert. Alles andere dann die üblichen 19 Prozent.


    Edelmetalle können bei jedem Händler im sogenannten " Tafelgeschäft " bis zu 9999 Euro anonym gekauft werden. Danach ist das Anzeigepflichtig.


    Edelmetalle eignen sich weniger zur Spekulation. Sie sind schlicht ein Mittel, die Ersparnisse im Wert zu erhalten. Eine Faustregel lautet, das sich eine Währung in 30 Jahren in der Kaufkraft in etwa halbiert.


    Gängige Größen zur Bevorratung in Silber sind :


    Münzen in 1 Unze ( 31,1 g )

    Münzbarren ( siehe oben ) in 250, 500 und 1000 g.


    In Gold wäre :


    Münzen in 1 Unze

    kleinere Stückelungen zum Tausch oder Verkauf


    Meine Lieblingsgrößen in Gold sind die 1/10 Münzen. Sie enthalten 3,1 g Gold. Derzeit im Schnitt für ca. 125 Euro kaufbar. Natürlich sind diese im Gegensatz zu den größeren Werten etwas teuer. Der Vorteil nach meiner Meinung ist jedoch, das ich später bei Bedarf nicht eine größere Menge verkaufen muss, sondern eben nur die kleinere Stückelung wie ich das in der Summe benötige.


    Ein weiterer Aspekt kommt hinzu :


    Edelmetalle sind natürlich auch Rohstoffe, diese werden nicht billiger. Die Digitalisierung verlangt nach immer mehr. Silber ist auch in der Medizintechnik sehr gefragt, denn es wirkt antibakteriell. Ca. 60 Prozent der jährlichen Fördermenge wird sofort verbraucht.

    Bei Gold sieht es ähnlich aus. Derzeit muss man ca. 20 Tonnen Abraum fördern, um 1g Gold zu gewinnen.


    Beide Metalle sind zwar in schierer Menge im Erdmantel enthalten, der Förderung setzen aber die derzeitigen technischen Möglichkeiten eine Grenze. Insofern sollten folgende Aspekte zu beachten sein, welche den zukünftigen Preis bestimmen werden :


    -erschlossene Vorkommen

    -Förderkosten

    -Aufbereitungskosten

    -Transportkosten

    -Verarbeitung beim " Endverbraucher".


    Aus den obigen Erkenntnissen kann ich jedem nur empfehlen , eine gewisse Summe des Vermögens in Edelmetallen zu halten. Ich persönlich beschäftige mich schon eine ganze Weile damit, aus der reinen Geldanlage ist mittlerweile auch ein Hobby geworden.


    Habt ihr irgendwelche persönlichen Fragen dazu, jederzeit vertraulich per PN.


    Gruß Andreas

  • Klasse Andreas, Du bist ein echter Profi. Immer wieder erstaunlich, was Jimnyfahrer doch alles so drauf haben! Edelmetall gibt es für jeden Geldbeutel. Ich habe auch immer einen kleinen Bargeldvorrat in Silberkursmünzen. Der Edelmetallpreis ist zwar umgerechnet höher, aber dafür entfällt das Kursrisiko.


    Wenn es mal knapp wird und ich Geld brauche, kann ich sie ohne Kursrisiko zum Nominalwert bei jeder Bank gegen Papiergeld rücktauschen, sollte es mal mit der Währung knallen nimmt der Bäcker und Metzger meinen Silberzehner oder auch Zwanziger sicher lieber, als das mit gleichen Wert bedruckte "bunte Papier" von dem in der Warteschlange vor mir.


    Der Schein trügt -Edelmetall glänzt!


    Schönen Abend noch


    Max

    Aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden, kann mal tolle Dinge bauen...oder mit dem Jimny einfach drüber fahren!

  • Ja, denn der Peis war mal höher aber er war auch mal tiefer.


    Es kommt auch darauf an ob du es als Wertanlage siehst oder nur die Kursschwankungen abschöpfen möchtest.

    Ich bin eigentlich ein netter Kerl.
    Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen!

  • Hallo !


    " Überflüssiges " Geld kann man alle mal jederzeit in Edelmetalle anlegen. Wie ich schrieb, die Stückelung nicht zu groß wählen. Ein jeder hat dort seine eigene Anlagestrategie. Bei mir bleiben die Edelmetalle auf jeden Fall für die Rente liegen. Auf dem Konto habe ich nur das Nötigste, um laufende Zahlungen zu tätigen. Fakt dürfte eines sein : Wir alle stehen vor einschneidenden Ereignissen, die den Euro betreffen. Die Party diesbezüglich dürfte demnächst zu Ende gehen. Wer sich dafür interessiert, einfach mal die Modalitäten von 1948 bei der Währungsreform von Reichsmark zu DM nachlesen. Umrechnungskurs damals 10 Reichsmark für eine neue DM. Wer keine Edelmetalle oder Aktien hatte, hatte danach entweder gar kein Vermögen mehr oder ein ziemlich zusammen geschrumpftes. Als Schäuble noch Finanzminister war, antwortete er in einer Pressekonferenz auf die Frage, wie denn eine mögliche Währungsreform ablaufen würde: " Das geht dann sehr schnell und passiert an einem Wochenende . " Was für ein Zufall : Die Währungsreform von 1948 wurde an einem Freitag durchgeführt. Die Banken haben damals um 15 Uhr geschlossen und die Währungsreform wurde um 17 Uhr im Rundfunk bekannt gegeben. Man hatte also als kleiner Sparer keine Chance mehr, etwas dagegen zu unternehmen.


    Wichtig noch : Wer kann, sollte die Edelmetalle niemals in einem Bankschließfach lagern. Immer die persönliche Verfügungsbereitschaft gewährleisten.


    Gruß

  • Bruno

    bei Edelmetallen bin ich bei Dir. Nur bei der Stückelung würde ich mindestens 50 Gramm nehmen.

    Da die Aufschläge bei den kleinen Barren oder auch Münzen höher sind.

    Fahrwerksfedern OME VA/HA: 969/955, Längslenker ZANFl, Panhardstäbe einstellbar, teilbarer Stabi,
    Yokohama 235/75 R15 - DOTZ 15x6 ET0

    Glück Auf

    Jürgen & Mandy

  • Hallo ac427h,


    das ist korrekt. Jedoch bevorzuge ich die kleinen Stückelungen zum späteren einzelnen Verkauf . Ich lege die Edelmetalle längerfristig an, so das ich die "Aufschläge" vernachlässigen kann. Mit Sicherheit wird der Goldpreis zukünftig steigen, die Währung verliert quasi täglich an Kaufkraft. Wer da noch sein Vermögen auf dem Konto " verfaulen " lässt ist selber daran schuld.


    Übrigens : Eine Währungsreform kostet auch immer Geld. Als 1924 nach der Inflation die Rentenmark eingeführt wurde, mussten alle Immobilienbesitzer bis in das Jahr 1942 eine Sondersteuer bezahlen. Desgleichen 1952 bei der Einführung des " Lastenausgleichs ". Wie bekannt, wurde ja vor ein paar Jahren der " Zensus " durchgeführt. Interessant dazu : Ich verkaufte unlängst mein Haus und obwohl im Vorfeld noch keinerlei Eigentumsumschreibungen im Grundbuch erfolgten, erhielten die neuen zukünftigen Eigentümer bereits Post von der Zensusbehörde. Der Notar hatte wohl im Voraus bezüglich der Grundsteuer die Behörden angeschrieben. Und diese Zensusübung war nichts weiter als eine genaue Erfassung der Immo- Vermögen. In diesem Zusammenhang möchte ich nicht wissen, welche " Vermögenswerte " der BRD im Rahmen der bisherigen " Eurorettung " durch insbesondere Schäuble bisher verpfändet wurden. Und genau dazu gehören das private Immobilienvermögen und die Spareinlagen der Bürger. Niemals geht ein Staat pleite, es sind immer die einfachen Steuerzahler, welche nicht mehr in der Lage sind, die durch den Staat erhobenen Steuern zu bedienen. Und erst dadurch wird der Staat zahlungsunfähig.


    Aus den obigen geschichtlichen Erfahrungen interessieren mich die " Aufschläge " dann nicht die Bohne. Ich gebe gerne wertloses Papiergeld ( ok, ein wenig Baumwolle ist in den Euroscheinen drin ) für handfeste Edelmetalle aus.


    Zum Schluss : Ich bin auch ein Fan des Sammelns von " Vorräten " in Form von Lebensmitteln. Ich übertreibe es dabei nicht, wir haben nur einen moderaten Vorrat für etwa 3 Wochen. Ein Bekannter von mir betreibt das Geschäft schon etwas länger. Nach bestimmten Abschnitten sollte man seine Vorräte " wälzen " , also die alten quasi aufbrauchen und durch neue ersetzen. Dabei stellte er fest, das sich die Preise in den letzten 5 Jahren zwischen 30 % und 100 % verteuert haben. Tja, offensichtlich ist auch das eine Form von Wertanlage, wo hat man denn sonst heute noch so eine Rendite ?


    Der ehemalige DDR Bürger ist ja Vorratshaltung und selber Herstellen der Nahrungsmittel noch gewohnt. Der " Altbundesbürger " insbesondere in den Städten gar nicht mehr. Es gibt ja den Discounter. Ich darf mir gar nicht vorstellen was passieren würde, wenn es innerhalb einer Krise gar keine oder nur eingeschränkt Lebensmittel gibt.


    Eine kleine Geschichte hierzu noch : Aber dann ist wirklich Schluss 8o


    Zu Zeiten der " seligen " DDR gab es staatliche Aufkaufstellen, wo Kleingärtner und Bauern im Nebenerwerb ihre überschüssigen Erzeugnisse verkaufen konnten. Dafür gab es sehr gute Preise. Die DDR wollte damit Engpässe in der Lebensmittelversorgung verringern. Mein damaliger Arbeitskollege war so ein Bauer im Nebenerwerb und hatte sich auf Kaninchen spezialisiert. Nach meiner Erinnerung immer so um die 50 in den Ställen. Eines Freitags sagte er zu mir, er müsse sich beeilen, weil er am Wochenende Besuch bekäme und noch in den Konsum müsse, um ein Kaninchen zum Sonntagsbraten zu kaufen. Na da schaute ich ihn ziemlich irritiert an und meinte, er hätte doch genügend im Stall. Und nun klärte er mich erstmal auf :


    Er wäre doch nicht bescheuert, ein Eigenes zu schlachten. Liefert er sie ab, bekäme er pro Stück 30 Mark vom Konsum, anschließend würden sie dann für 12 Mark in den Läden liegen. So verkauft er lieber eines, hat dann ein Mittagessen umsonst und obendrein noch 18 Mark in bar vom Staat.


    Bei dieser Wirtschaftsform ala DDR konnte das ja auch nichts werden.:D Und da ich mittlerweile beide " Wirtschaftssysteme " kenne und vergleichen kann, gebe ich auf das Geschwafel der heutigen Politiker rein gar nichts. Ich verlasse mich nur auf mich selber und meinem halbwegs gesunden Verstand.


    So, ich hoffe ich konnte ein wenig Kurzweil und Wissen vermitteln. Danke fürs Lesen.


    Gruß Andreas

  • Eine Währungsreform ...

    Eine Währungsreform in Deutschland wird ja schon seit etwa 2 Jahrzehnten von sog. Experten geunkt. Hauptsächlich wg. der exorbitant hohen Staatsschulden. Mit der D-Mark wäre das ja vllt. ja noch gegangen. Aber mit dem Euro ?? Wie sollte das vonstatten gehen können ?? Aber falls, wenn sowas tatsächlich passieren sollte, dann hätten wir deutsche nen kleinen Vorteil, daß wir im Gegensatz zu den Nordländern immer noch Bargeld bevorzugen. Elektronisches Geld ist nämlich sehr leicht und einfach abzuwerten.


    https://www.finanzen100.de/fin…zent_H234590734_10590558/

  • Eine Währungsreform hat immer zum Ziel, den Schuldenstand des Staates, nicht der Steuerzahler, auf 0 zu reduzieren. Interessant dabei ist, wer denn die bis dato aufgelaufenen Schulden übernimmt, so das die neu eingeführte Währung ohne Verschuldung " startet ". Die einfache Antwort : Der gemeine Steuerzahler und Sparer.


    Abzuwerten ist jede Währung, egal ob Bargeld oder " elektronische " Währung. Eine derzeitige Barwährung unterteilt sich in Bargeld und Giralgeld. Letzteres ist künstlich, also elektronisch. Dieses unterteilt sich wiederum in Buchgeld und in die Sichteinlage. Buchgeld sind diejenigen Werte, welche lediglich jeden Monat per Dauerauftrag umgebucht werden. Beispielsweise Miete und Nebenkosten. Hierbei handelt es sich schlicht um theoretische Zahlen, ausgewiesen durch den Kontoauszug. Die sogenannte Sichteinlage ist noch " perverser ". Die erhält man als Zahl auch auf jedem Kontoauszug. Diese " Summen " sind jedoch nicht vorhanden. Es gibt sie schlicht nicht. Insofern sind alle Banken gar nicht in der Lage, beispielsweise 30 % ihrer Spareinlagen in bar auszuzahlen. Laut Gesetz müssen Banken 8 % ihrer Bilanzsumme in Bargeld halten. Völlig Utopisch.


    Noch interessanter wird es für diejenigen, welche Versicherungen abgeschlossen haben. Hier verweise ich auf den § 89 Versicherungsaufsichtsgesetz: "Zahlungsverbot , Herabsetzung von Leistungen". Besonders von Bedeutung für das Klientel , welches in irgend einer Form eine Rentenversicherung abgeschlossen haben. Das könnte gegen 0 gehen.


    Und mein lieber Note, " elektronisches Geld " ist nicht leicht abzuwerten. Es geht noch einfacher : Man lässt es ganz einfach durch einen Mausklick verschwinden.


    Gruß

  • Echt "irre" ist die Möglichkeit der Banken einfach nur durch Kreditvergaben sog. Giralgeld neu zu schöpfen = "Geschäftsbanken schaffen zusätzliches Geld in Form von Buchgeld etwa bei (Netto-) Kreditgewährung ... quasi aus dem Nichts ... bilanztechnisch und per saldo entstehen gesamtwirtschaftlich durch aktive Geldschöpfung keine zusätzlichen Nettogeldvermögen (= Forderungen minus Verbindlichkeiten). Nur wenn die gleichzeitig gebuchten Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten vernachlässigt werden, kann von vorübergehend zusätzlich geschöpftem Giral- bzw. Kreditgeld gesprochen werden."

  • Du hast es erfasst, mein Jung !


    Die ganzen Idioten mit ihren Krediten sind einfach nur Sklaven !


    Was ein Glück, das ich in der DDR zur Schule ging ! Wir hatten da ein Lehrfach mit dem Namen " Politische Ökonomie " . Da wurde die heutige Gesellschaftsform umfassend behandelt. Die heutigen Spastiker sind zu beschränkt dafür um zu begreifen. Es wird für euch " Wessis " ziemlich hart werden. Nämlich dann, wenn eure alte BRD in den Orkus verschwindet. Frau Merkel hat ja nun dafür ziemlich viel aktuell getan.


    Ich wusste das alles vorher und habe vorgesorgt.


    Gruß Andreas

  • Die "Geldherstellung" durch die Geschäftsbanken ist ein ganz heikles Thema! Es wird in den Euro-Staaten kaum thematisiert und die wenigsten haben sich damit auseinandergesetzt.


    Die Banken verfügen damit über eine systemrelevante Machtstellung, die ihresgleichen sucht und immer noch nicht genügend reguliert wird. Sie können im Krisenfall ganze Volkswirtschaften mit sich in den Abgrund ziehen, weshalb dann diese hektischen "Bankenrettungen" zu Lasten der Steuerzahler eingeleitet werden.


    Wer Interesse an dem Thema hat, kann 'mal nach "Volksabstimmung Vollgeld Schweiz" googlen. Die Entmachtung der Banken bei der Geldschöpfung war da ein Riesenthema! Merkwürdigerweise gab es dazu keinerlei Berichte in Deutschland.


    Letztendlich hätten aber bei einem solchen Alleingang der Schweiz auch unkalkuliere Risiken enstehen können, so dass lediglich 24 % dafür stimmten und die Initiative scheiterte.


    P.S. Ich bin Wessi und habe trotzdem gut vorgesorgt :)

  • Laut Gesetz müssen Banken 8 % ihrer Bilanzsumme in Bargeld halten.

    Welcher Quelle entstammt denn diese Aussage?

    Es ist zwar schon eine gewisse Zeit her, als die Mindestreserve, so der korrekte Begriff der Verordnung,welche den von dir angesprochenen Punkt regelt, ein Teilaspekt meiner Diplomarbeit war, dennoch sollte davon noch soviel hängengeblieben sein, um an dieser Stelle zu intervenieren.

    Grob vereinfacht geschrieben und ohne jetzt zu weit ausholen zu wollen, kann man folgendes festhalten: Die EZB hat mit der Verordnung (EG) Nr. 2531/98 (reservepflichtige) Kreditinstitute zur Unterhaltung von Pflichteinlagen bei ihren jeweiligen NZBen aufgefordert. Dabei hat die EZB in weiten Teilen das seinerzeit in Deutschland gültige Reservesystem adaptiert, welches auf der Passiv-Mindestreserve gründete. Wie es der Begriff schon vorwegnimmt, liegt dabei der Höhe der Mindestreserve lediglich die Passivseite der Bilanz einer Bank zugrunde und eben nicht die gesamte Bilanzsumme, welche sich bekanntermaßen in Aktiva und Passiva aufgliedert.
    Von der Passiva fließen nun zur Bemessung der Mindestreserve die Höhe der Einlagen sowie die ausgegebenen Schuldverschreibungen in die Berechnung ein. Ausgenommen hiervon sind allerdings passive Verrechnungsposten von Interbankverbindlichkeiten zwischen Banken, die dem Mindestreservesystem der EZB unterliegen sowie Verbindlichkeiten gegenüber der EZB und teilnehmenden NZBen. Die so ermittelte Größe bezeichnet man als Mindestreservebasis. Diese wird mit dem Mindestreservesatz fakturiert. Hieraus erhält man schlussendlich das Mindestreserve-Soll. Diesen Betrag muss das Institut auf einem oder mehreren Mindestreservekonten bei der NZB des jeweiligen Landes unterhalten, in welcher das Institut oder dessen Zweigstelle niedergelassen ist.

    An dieser Stelle kommen wir nun zur Höhe des Mindestreservesatzes, für welchen du 8% benennst. Zumindest für den Einzugsbereich der EZB stimmt dieses nicht. Der hier gegenwärtig gültige Mindestreservesatz ist mit der Verordnung (EG) Nr. 1358/2011 auf 1% festgelegt worden, und gilt seit der am 18.01.2012 begonnenden Mindestreserve-Erfüllungsperiode. Dieser ist aber auch nur maßgebend für Einlagen&Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit bzw. Kündigungsfrist von maximal 2 Jahren. Alle über diesen Zeithorizont hinausgehenden Passiva-Posten unterliegen einem Mindestreservesatz von 0%. Hierfür müssen die Institute also keine Sicherungseinlagen vorhalten.

    Die Mindestreservepflicht eines Institutes ist erfüllt, wenn der durchschnittliche Tagesendstand der Mindestreservekonten innerhalb der jeweiligen Mindestreserve-Erfüllungsperiode den Mindestreserve-Soll nicht unterschreitet. Verfehlt ein Institut diese Vorgabe, sanktioniert die EZB dieses mit der Auferlegung von Strafzinsen. Ebenso wie sie das Mindestreserveguthaben verzinst.

    Das Ersteres in der jüngeren Vergangenheit nicht allzu oft notwendig geworden ist, wird mit der folgenden Aufstellung gut ersichtlich. Entnommen dem aktuellen Monatsbericht der Bundesbank, welche diese Daten turnusgemäß veröffentlicht.




    Beste Grüße

  • Zu Zeiten der " seligen " DDR gab es staatliche Aufkaufstellen, wo Kleingärtner und Bauern im Nebenerwerb ihre überschüssigen Erzeugnisse verkaufen konnten. Dafür gab es sehr gute Preise. Die DDR wollte damit Engpässe in der Lebensmittelversorgung verringern. Mein damaliger Arbeitskollege war so ein Bauer im Nebenerwerb und hatte sich auf Kaninchen spezialisiert. Nach meiner Erinnerung immer so um die 50 in den Ställen. Eines Freitags sagte er zu mir, er müsse sich beeilen, weil er am Wochenende Besuch bekäme und noch in den Konsum müsse, um ein Kaninchen zum Sonntagsbraten zu kaufen. Na da schaute ich ihn ziemlich irritiert an und meinte, er hätte doch genügend im Stall. Und nun klärte er mich erstmal auf :


    Er wäre doch nicht bescheuert, ein Eigenes zu schlachten. Liefert er sie ab, bekäme er pro Stück 30 Mark vom Konsum, anschließend würden sie dann für 12 Mark in den Läden liegen. So verkauft er lieber eines, hat dann ein Mittagessen umsonst und obendrein noch 18 Mark in bar vom Staat.


    Bei dieser Wirtschaftsform ala DDR konnte das ja auch nichts werden.:D