Anhängelast Erhöhung beim HJ

  • Hallo,

    Habe die Forum Suche bereits bemüht, finde allerdings nichts zum GJ/HJ dazu.


    Achtung:

    Wird wahrscheinlich ein längerer Post mit vielen eingefügten Links.



    Also, ich habe ein Jimny, Klasse N1G

    So, nun ist es ja so, dass N1Gler theoretisch das 1,5 Fache der Zulässigen Gesamt ziehen dürfen.

    Wenn wir nun in den Fahrzeugschein gucken, sind wir da bei 1435kG

    1435x1,5=2150 nach Adam Riese.

    Klingt ja wunderbar und nach einem ganzen Schlag mehr als die 1300kG die bei mir im Fahrzeugschein stehen.

    Für eine Auflastung braucht es wie immer ein Gutachten.


    SK Handels GmbH verkauft besagtes Gutachten hier Auf bis zu 1750kG


    Natürlich wird auch eine "verstärkte" Anhängekupplung verkauft, blöde nur, dass ich bereits die 4 Kant von Westfalia verbaut habe, zulässige Gesamtmasse dort 1500kG.

    Also rund 250kG vom Maximum (Optimum) entfernt.


    Zur Erhöhung der Anhängelast braucht es einen passenden D Wert.

    Dieser liegt bei meinem Modell bei 7.40kN bei einer Auflastung bei 7.70kN


    Nun ist es so, ich habe ja beruflich bereits einige AHKs verbaut häufig diese 4 Kant Böcke, auch viele mit Zulässigen von über 3.500kG


    Dass dieser Bock am Jimny 3.500kG hält steht außer frage.

    Da reißt eher der Rahmen des Jimnys als das da was mit dem bock oder der Befestigung passiert.


    Aber gut, das ding ist für 1500kG berechnet worden und damit kann das auch nur 1500kG für unseren TÜV ziehen.


    Schwamm drüber, abgehakt.

    Bis ich bei AHK Onlineshop über diese Kugelköpfe gestolpert bin Die einen D Wert weit über 7,7 haben.

    Dann habe ich nochmal recherchiert, so gut es eben geht, und in jeder Richtlinie, jedem wird von der Anhängerkupplung gesprochen, nie vom Anhängebock.


    Bspw "(...)die Anhängerkupplung muss abnehmbar sein, wenn sie das Kennzeichen verdeckt" <- das klingt für mich danach, dass der D Wert der Kupplung maßgeblich ist. Nicht zwingend die Montage, der Bock.

    Das deckt sich auch mit meiner Beobachtung, dass der Bock den ich verbaut habe, in gleicher Stärke und Befestigung ist wie der am Defender, Daily oder Transit.

    Natürlich nicht maßgleich, aber eher mit längeren Maßen und damit auch mehr Hebelwirkung.

    Also spricht das sogar für den Jomny.


    Jetzt ist bei mir natürlich die Hoffnung aufgekeimt, dass ich mir nur passenden Receiver und Kupplung bestellen muss und damit dann eine Auflastung um 450kG vornehmen kann.


    Hat damit jemand Erfahrung?

    Lohnt es sich damit mal zum TÜV zu fahren oder muss man mir den Kopf waschen?

    Meine Tüvis haben Termine in einigen Wochen zu vergeben und stellen jede Frage in Rechnung, deswegen frage ich lieber hier im Forum.


    P.S.

    Habe mir ebenfalls bei SK Handel die anderen Kupplungen angeguckt.

    Die Verstärkte ist, von den Befestigungspunkten, anzugsmomenten usw genauso montiert wie meine Vierkant, nur dass die Vierkant konstruktionsbedingt deutlich dezenter ist, bei gleichzeitig höherer Festigkeit.

    (Habe das mit einem befreundeten Ingenieur durchgerechnet)


    Die Umnutzung, bzw Maximallasterhöhung findet also rein auf dem Papier statt.



    Und für jeden der sich dieses Gedankenwirrwarr bis hierhin durchgelesen hat: Dankeschön ^^

  • Pps:

    Ich habe auch mal gesehen, dass Anhängerkupplungen in Eigenbau gingen.

    Da wurde eine ähnliche Konstruktion wie meine Vier Kant an den Rahmen Geschraubt, das einzige Teil mit E Zulassung war dann der Kugelkopf.


    Zitat des Werkstattmeisters:

    "Wir dimensionieren das einfach so sehr über, dass der TÜV uns da keine Schwierigkeiten machen kann.

    Der Kugelkopf ist bis 3,5T geprüft, somit kriegen wir das auch eingetragen"


    Die Abnahme wurde bei einer örtlichen TÜV Niederlassung durchgeführt, also denke ich nicht, dass das eine "Gefälligkeitsleistung " war.

    Schon garnicht bei 2 Pickups die Woche

  • Der_Olaf

    Es gibt hier im Forum einen, der hat 1,7 oder gar 1,8 to. Anhängelast genehmigt bekommen, wer es war kann ich nicht sagen.

    Ich habe auch die Westfalia AHK und noch nicht bezüglich einer Erweiterung Rameder kontaktiert, aber ich kenne deinen Würfel und dein Einsatzgebiet nicht.


    Deshalb mal meine Erfahrung mit dem Würfel allgemein und mit einem 1,3 to. Kofferanhänger:

    Bei meinem Würfel mit

    • Fahrwerkshöherlegung (OME Federn & Koni Heavy Trax, rot)
    • High Peak J-01 mit 215/70R16 Matador Izzarda AT
    • Ullstein PSB
    • Winchmax 6,123 to. Winde
    • Frontrunner Leiter
    • UFS VTG Suzuki Russland
    • UFS Diffs VA & HA
    • Rhino Roff Rack Pioneer
    • Zusatzfernlicht
    • Arbeitslichter

    ist auf der Autobahn in hügeligen Regionen ständiges schalten angesagt, habe einmal nicht auf das Tacho geachtet und fuhr auf der A3 im 5. Gang plötzlich nur noch mit 30 Km/H im Westerwald den Berg hoch!

    Dabei hatte ich keinen Anhänger dabei!

    Der Vebrauch liegt bei viel Berg und Talfahrten auch mal locker bei über 11 L auf 100 Km.


    Mit einem nicht das zGg ausreizend beladenem Kofferanhänger habe ich letztes Jahr auf dem Weg zum Mammutpark einen Verbrauch von über 13 L auf 100 Km gehabt und zwar bei Geschwindigkeiten zwischen 70 + 90 Km/H, mein Anhänger hat ein 100er Zulassung und es ist schon fast eine reine Qual mit 950 Kg am Haken anzufahren.


    Warum verstehe ich die Begrenzung auf 1,3 to.?

    Ich habe einmal einen C-Klasse Kombi (ca. 2 to. schwerer Handerkerwagen) mit meinem Würfel von der Bahn gezogen und als ich an der roten Ampel am Ende der Ausfahrt anhalten musste, da hat der Fahrer wohl an alles gedacht nur nicht an das wie er sich zu verhalten hat oder anders ausgedrückt "Ohne die Abschleppstange zwischen uns, da wäre er mir sonst fröhlich hinten drauf gerollt!".

    Im Endeffekt habe ich das Gespann nur mit der VA abgebremst und zum Stehen gebracht, da das Heck meines Würfel anfing abzuheben und zur Seite zu driften!

    Die gefahrene Geschwindigkeit beim Abschleppen war maximal 40 Km/H!


    Mein Fazit:

    Ja man kann mit dem JB74 mehr als die 1,3 to. ziehen!

    Aber es ist eine Qual für den Motor und beim Schalter für die Kupplung!

    Das größte Manko ist die für solche Dinge doch zu schwache Bremse!

    Ein Spritverbrauch von über 13 L auf 100 Km ist dann wohl eher das Minimum!

    Wenn bei Ladungsfehlern der Arsch beim Bremsen abhebt muss man sehr gut reagieren können oder es kommt unweigerlich zu einem Unfall!


    Also stelle dir eher mal die Frage, ob du wirklich so schwere Lasten mit deinem HJott ziehen willst?

  • ...lasterhöhung findet also rein auf dem Papier statt.

    Servus Olaf,


    genau so ist es. Da wirst du um deren Papier mitsamt dem angebotenen Anhängebock nicht drum rum kommen.


    Zitat des Werkstattmeisters:

    "Wir dimensionieren das einfach so sehr über, dass der TÜV uns da keine Schwierigkeiten machen kann.

    Der Kugelkopf ist bis 3,5T geprüft, somit kriegen wir das auch eingetragen"

    oder du kaufst von besagtem Werkstattmeister dessen Eigenbau mitsamt Abnahme.

  • Hallo Der_Olaf


    Erstmal TOP regere arbeit :thumbup:

    ein teil in mir findest es auch interessant und würde gerne dann ein Fahrbericht haben

    ABER der andere Teil in mir sagt wenn du einen schweren Anhänger ziehen willst nimm ein passendes Zugfahrzeug dafür und nicht den Jimny


    wir wissen alle das das Fahrwerk und die Bremsen nicht so gut sind


    Kleines Beispiel:

    Habe einen 1,3 Tonnen Anhänger Leergewicht ca 300kg

    wenn ich da eine Palette zeug ca 500kg drauf habe also 800kg gesamt

    macht das ziehen mit den Jimny keinen Spass mehr und wenn dann noch ne schlechte Straße dazu kommt möchte ich lieber anhalten und Anhänger selber ziehen :|

  • Der_Olaf


    Ich würde es bei den 1300 KG beim Jimny belassen, mehrmals im Jahr fahre ich mit meinem Anhänger genau 1050 KG Ladung plus 250 KG Gewicht des Anhängers und damit kommt mein GJ, je nach Strecke hier in der Eifel, schnell an seine Grenzen.

    Wer mehr anhängen will der braucht ein anderes Zugfahrzeug mit mehr Gewicht und damit dann auch mit mehr Leistung und mehr Drehmoment und stärkeren Bremsen.

    Nur eine Auflastung des Jimny würde alles nur Verschlimmbessern. Wer mehr Ziehen will braucht ein besseres Zugfahrzeug, ansonsten ist es schnell verschlissen und macht keinen Spaß mehr. ;)

  • Es ist auch ein Unterschied, was ich machen möchte. Einen Pferdeanhänger im Schrittempo einen oder zwei Kilometer über einen trockenen Feldweg ziehen - okay. Auf der Straße und über längere Strecken sind meiner Meinung nach selbst die 1,3 Tonnen zuviel (mache ich selten mit einem Leihanhänger, um Gartenabfälle zur Kompostieranlage zu Fahren. Geht unbestritten, aber macht wirklich keinen Spaß und ich habe immer ein dummes Gefühl dabei. 'Der Jimny ist nicht wirklich ein gutes Zugfahrzeug, müsste ich mir einen Anhänger dazu kaufen, wäre eine technisch brauchbare Alternative ein gebremster Anhänger mit nur wenig mehr als 750 oder 800 Kilo. Die bewältigt der Kleine ganz gut.

    Da war mein alter Grand Vitara 5- Türer mit dem 2,5 Liter Motor eine ganz andere Hausnummer, da hat man den großen Hänger nicht bemerkt bei Fahren und musste nur schauen, das man nicht zu schnell fuhr ;)