Streit um Blockabfertigung an deutsch/Tiroler Grenze

  • Ich habe da immer zwei Beispiele bei der Hand : einmal das mibm Holstenbier und das andere sind kleine regionale Süßwarenhersteller.


    Erst wurde Holsten regional in Kiel gebraut. Im Zuge der Übernahme von Astra wurde Kiel dicht gemacht und die Produktion nach Hamburg verlegt, später wurde die Produktion nach Meck.-Pom. verlagert (mit starker Subvention von EU-Geldern). Nun stellt euch mal die Transportitis von den ganzen Bier-LKWs nach Schleswg.-Holst. vor.


    Ebenfalls in S.-H. gab es mal n Dutzend kleine Süßwarenfabriken. Ich weiß nicht genau, ob noch eine davon übrig ist. Jedenfalls in den Regalen der örtlichen diversen Discounter finde ich keinen mehr. Sicher sind die meisten von den Multis aufgekauft und anschließend dicht gemacht worden.


    DAS meine ich unter Zentralisierung jeglicher Art von Fertigung, und das geht nur weil die Transportitis viel, viel zu billig ist !!

  • Natürlich macht eine Zentralisierung auch Sinn.
    Bei uns haben sich vor Jahren vier Bäcker zusammen geschlossen und backen in einer gemeinsamen Großbäckerei ihre Brötchen und Brot um eben die Fixkosten zu senken.
    Aber das würde ich noch als Regional betrachten.
    Auch macht es Sinn Fertigungsanlagen durch Fremdproduktion so auszulasten das die Fixkosten der eigenen Produkte gesenkt werden können.
    Das war in den 80er Jahren der Beginn der "No Name Produkte" die in den Discounter einzug erhalten hatten.
    Aber der Wahn der heute betrieben wird ist unerträglich.
    Das beste Beispiel ist ja die Automobil Industrie die die Einzelteile oder Komponenten für die Autos nicht mehr selbst am Fabrikstandort herstellen bzw. zusammen schrauben, sondern bei Dezentrale Lieferanten das Zeug Just in time in Sequenz anliefern lassen. Da sparen die Lager und Lohnkosten auf Kosten der Umwelt.

  • Ein einziger voller 40-Tonner zerstört die AB wie 60.000 PKW.


    A um das zu refinanzieren war ja mal die lkw Maut gedacht, allerdings wird die ja benötigt um toycollect zu finanzieren [emoji857][emoji857][emoji857][emoji857]



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  • Zentralisierung ergibt betriebswirtschaftlich meist einen Sinn, der Reibach wird größer. Volkswirtschaftlich entsteht in der Regel aber Schaden. Ohne das Prinzip "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" funktioniert unsere Form des Kapitalismus überhaupt nicht, vermutlich Kapitalismus in Gänze nicht. Noch schlimmer ist aber die Belastung für die Arbeitnehmer, denn die Wege werden länger, oft viel länger. Das ist ungesund! Am Ende muß gelten: Die Wirtschaft ist für die Menschen da!
    Solange das nicht erreicht ist, haben Typen wie ich noch viel Arbeit, zumal bemerkenswert oft auch noch der etwas weniger informierte Teil der Arbeitnehmerschaft davon überzeugt werden muß.

    Je älter ich werde, desto schneller war ich früher!

    • Offizieller Beitrag

    A um das zu refinanzieren war ja mal die lkw Maut gedacht, allerdings wird die ja benötigt um toycollect zu finanzieren [emoji857][emoji857][emoji857][emoji857]



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    Nee Du... Das stimmt leider so nicht... Die haben sich da viel mehr von versprochen, als sie jetzt reinbekommen. Deshalb überlegen die ja auch sich komplett zurückzuziehen. Dann müsste gem. Vertrag der Bund die Maut komplett übernehmen... Gott bewahre... :und_weg:

  • Das Gleisnetz ist überlastet und die DBAG scheint nicht sehr kundenorientiert zu sein. MORA-C ist dir ein Begriff?


    Die DBAG ist u.a. Besitzer von Schenker, nur einer der größten Logistikdienstleister. Von denen sieht man viele LKW auf den Straßen.


    flo

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    Spielwiese: Hohenloher Ebene im Kreis SHA und KÜN

  • Die Lösung liegt nicht in De- oder Zentralisierung. Beides ist wichtig, richtig und macht Sinn. Ich würde viel eher den Begriff "Regionalisierung" in die Diskussion einbringen. In der Region produziert und in der Region verkauft. Und da kann Zentralisierung durchaus Sinn machen. Oekologisch wie auch Oekonomisch.


    Man kann jetzt über die EU schimpfen und ihr und allen andern Multis, die Schuld zuschieben. Aber ohne den kleinen Bürger auf der Strasse, den Konsumenten, gäbe es die alle nicht. Der einzelne Konsument ist die Keimzelle von all dem. An ihm liegt es Veränderungen anzustossen


    Ein typisches Beispiel; Wie lange ist im durschnitt ein Handy in Gebrauch bis es ersetzt wird? Oder wie lange, oder besser wie viele male, werden Kleider getragen bevor sie in die Alltkleidersammlung gehen?


    Das wahre Problem und der Verursacher von ganz vielen der grossen Probleme ist der hemmungslose Konsum! Aber auch nur das anzuprangern ist relativ kurz gedacht. Es muss umfassend darüber nachgedacht werden. Und das ist dann ein sozialpolitischer Diskurs.


    Nur einfach mal frei in die Diskussion eingeworfen: Wir kennen solche Probleme hier nicht. ABER wir haben dafür andere Probleme die uns sehr grosse Sorgen bereiten. Trotzdem; Mobiltelefone werden hier genutzt bis zum geht nicht mehr! Sie werden, wenn man ein neues kauft, weitergegeben. Oder wenn sie defekt sind repariert bis einfach nichts mehr da ist zum reparieren. Man kann öfters Telefone sehen deren Display dermassen zersplittert ist das man kaum mehr was sehen kann.


    Oder die Kleider. Wir hier tragen die Kleider weiter die ihr fortgeworfen habt und ihr würded das nicht mal merken wenn ihr hier seit und all die Menchen sehen würdet die damit angezogen sind. Wir kennen den Begriff Ukay-Ukay. Das bedeutet gebrauchte Kleider. Die werden extrem günstig überall hier verkauft. Nicht selten Markenkleider und Schuhe in tadellosen Zustand. Denn auch die Menschen hier lieben es gut modisch und schön angezogen zu sein. Zu einer Levis 501, in tadellosen Zustand, für 2 oder 3 Euro kann maan wohl kaum nein sagen.


    Ich meinte dass der Westen seinen Konsum überdenken sollte. In jedem Lebensbereich. Das würde dann automatisch ganz viele Probleme von selbst lösen. Auch die LKW Kolonnen.

  • Ich meinte dass der Westen seinen Konsum überdenken sollte. In jedem Lebensbereich. Das würde dann automatisch ganz viele Probleme von selbst lösen. Auch die LKW Kolonnen.


    Es würde zumindest einiges entspannen.
    Und dann hast halt so Dinge wie z.B.: Ich wollte eine Kettensäge richten lassen. Urteil: u.a. Kolbenfresser. Kann ich richten lassen, kostet mehr als eine neue. Und nu?
    Ja, ich hab erst mal eine neue gekauft. Aber: die kaputte werde ich nicht wegwerfen sondern später wenn ich mehr Zeit habe reparieren (evtl. lassen).


    Auch bei anderen Dingen schaue ich, ob ich sie richten kann oder anderweitig verwerten. Zwei alte Badewannen sind schon als Moorbeet auserkoren, eine alte Waschmaschine wird noch irgendwie dekorativ im Garten verwurstet etc.


    flo, dessen Jimny grad lackiert wird, von der Reparatur hatte so ziemlich jeder abgeraten...

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    Spielwiese: Hohenloher Ebene im Kreis SHA und KÜN

  • Es ist ja leider nicht nur der "Westen". Im Grunde warten doch alle darauf, es dem "Westen" nachzumachen, sobald sie es sich leisten können.

    Je älter ich werde, desto schneller war ich früher!

  • Man muss es ja nicht übertreiben, und ich weiss auch das Nachhaltigkeit mittlerweile ein schwieriges Thema ist. Früher wurden Werkzeuge und Maschinen für die Ewigkeit gebaut. Im wahrsten Sinne des Wortes. Heute sind nicht wenige so günstig produziert worden das es die kommende Reparatur, wenn überhaupt möglich, schon fast fest verplant ist.


    Aber ich nutze Dinge ziemlich lange. Aufgefallen ist mir das eigentlich erst als wir den Haushalt auflösten. Da habe ich plötzlich festgestellt das wir ganz viele Dinge schon sehr lange besitzen. Für uns kein Problem da diese optisch wie auch technisch noch in einen Topzustand waren.


    Aber ich muss auch erwähnen, wenn wir eine Neuanschaffung tätigen ist der Preis nicht der wichtigste Indikator. Wir wollen in erster Linie Qualität kaufen. Egal ob Maschinen, Möbel, Haushaltswaren, Kleider oder eben Fahrzeuge. Ich zahle lieber etwas mehr und habe Qualität die über viele Jahre andauert. Und die, wenn immer möglich, reparierbar ist.


    Ein Beispiel, ich brauchte hier Wasserpumpen. Aktuell waren es 2 Stück. Nun könnte ich auf günstige (Achtung, nicht billige!) Lösungen zurückgereifen oder ich kann ein absolutes Qualitätsprodukt kaufen für das ich garanatiert nach Produktionsende noch 10 Jahre lang Ersatzteile bekommen. Und zwar jedes Ersatzteil!


    So ist sichergestellt das ich sehr lange mich nicht darum kümmern muss, und wenn, dass es mir keine Sorgen bereiten wird.


    Für mich ist und wahr Nachhaltigkeit sehr wichtig. Das geht eigentlich ziemlich locker und man muss deswegen weder ein links-grüner Fundi noch Birkenstockträger werden.