OK, habe ich einen permanenten Allradantrieb (den eigentlich kein Mensch braucht, jedenfalls nicht bei einem Geländewagen, bei Sportwagen mag das der Straßenlage nutzen) brauche ich drei Differentiale, damit sich das Fahrzeug auf griffigem trockenen Boden nicht verspannt. Gibt es dann bei Geländewagen mit permanentem Allrad eine Diff-Sperre, dann meist nur die des Mittel-Diffs am VTG, womit eine Griffigkeit erreicht wird, die den kleinen mit zuschaltbarem Allrad gleich kommt.
Da nun bei den kleinen Offroadern der Allrad zuschaltbar ist, ohne Mitteldifferenzial starr durchgetrieben wird, also eh nur auf schlüpfrigem Untergrund betrieben werden darf, warum verbauen die überhaupt in der Vorderachse ein Differenzialgetriebe? Wäre eine starre Verbindung von linkem Vorderrad und rechtem Vorderrad und Antrieb der Vorderachse mittels Winkelgetriebe nicht viel kostengünstiger zu realisieren? Ich darf den ja eh nur benutzen, wenn ich Schlupf auf dem Boden habe, also auf Sand, Eis, Schotter, Schlamm....
Wozu dann ein Vorderachsdiffenenzial?
Gibt es nicht eine einfache Möglichkeit das Vorderachsdifferenzial dauerhaft zu blockieren oder zu sperren? (notfalls einfach linke und rechte Antriebswelle mitteinander verschweißen) Im Zweiradbetrieb liegt der Antriebsstrang eh still, Getriebeseits vom VTG abgekuppelt, Straßenseits durch die Freilaufnaben, also doppelte Sicherheit bei Funktionsstörungen, selbst wenn eine der Freilaufnaben nicht ausschalten sollte komme ich noch zur nächsten Werkstatt. Wo wären die Nachteile? Auf der Straße normaler Heckantrieb, bei Zuschaltung des Allrads gleichzeitig Vorderdifferenzial gesperrt. Und Einschalten darf ich den Allrad eh nur bei geradeaus gelenkten Vorderrädern.
Wo ist mein Denkfehler, was vergesse ich dabei?
So wie es jetzt ist, genügt eine starke Verschränkung, dass zwei diagonale Räder, die in der Luft hängen mich nicht weiter kommen lassen, bzw. einseitig durchdrehendes Vorder- und Hinterrad, was vorkommt, linke Wegesseite verschlammt, rechte trocken, dafür sorgt, dass ich stecken bleibe. Es genügen also zwei Räder ohne Gripp, eines auf der Vorder- und eines auf der Hinterachse um mich lahm zu legen. Mit starrem Durchtrieb vorne links mit rechts, müssten drei Räder keine Haftung zum Boden haben, um mich zu blockieren, und das wäre doch ein Vorteil, und billiger herzustellen. Warum bauen die so einen Scheiß?
Diese Überlegungen habe ich einerseits vom Treckerfahren, die alten Eicher Tiger haben eine Diffsperre, die man nur kurz betätigt, wenn man stecken bleibt, die alten Fahr und Deutz haben keine, dafür aber eine Einradbremse, man bremst also das durchdrehende Rad ab, und überträgt damit das Drehmoment auf das andere, was Gripp hat. Andererseits habe ich in Safaris in der Sahara gesehen, wie weit die Landrover Defernder kommen, wenn im Wüstensand alle vier Räder mit derselben Drehzahl und dem selben Drehmoment angetrieben werden.
Gäbe es für den Jimny eine Möglichkeit, das Vorderachsdifferenzial dauerhaft/permanent zu sperren, ich täte es sofort machen. Ich sehe darin keine Nachteile. Wo ist mein Denkfehler? Warum bauen die so was?
LG Stephan