Kein Allrad, nur blinkende Kontrolleuchte (BJ 2000)

  • Absolut, das ist Baustelle zwei. Die Sprit- und Bremsleitungen sehen bedenklich aus und werden auch ausgetauscht.

    Es gibt viel zu tun ...

  • Was habe ich mir da angetan ,,,

    Also das Kurzschließen der beiden Zuleitungen zum Vorderrad bringt die 4WD Lampe zum Leuchten. Dann habe ich mich an der Vorderachse entlangehangelt, oh Schreck, so etwas von verrottet .. habe an einer Stelle Aquarienschlauch gefunden .. sonst nur total zerfressenes Zeug.

    Jetzt habe ich die Zuleitungsschläuche direkt mit den Gummischläuchen am rechten Vorderrad verbunden. Die 4WD Lampe blinkt.

    Ist es egal, wie rum ich die Leitungen anschließe ?

    Habe jetzt einmal das Nabengehäuse abgenommen. Wie kann ich jetzt die "Innereien" prüfen ?

    Was wird durch den Unterdruck tatsächlich bewegt ?

    Wie groß muss der Unterdruck eigentlich sein ?

    Ich hätte eine Meßuhr zum Vergaser Einstellen beim Mopped da.

  • Habe nochmals die Einträge vorher gelesen. Also ist eine Leitung zum Ein- und eine Leitung zum Ausschalten des Allrad da. Ich besorge mir morgen mal eine größere Spritze aus der Apotheke, damit kann man schön Unterdruck machen :)

  • Frage: gehört da eine Dichtung zwischen Gehäuse und Nabe ? Im Werkstatthandbuch sieht das so aus, als wäre da etwas.

    Fehlt bei mir. Ich werde heute abend einmal das Ganze ordentlich schmieren und mit Hylomar provisorisch montieren und testen.

  • Es ist nicht egal wie rum du die Leitungen anschließt, denn eine Leitung ist für FLN rein, eine für FLN raus.

    Der Unterdruck muß so knappe 300 mbar haben.

    Die Dichtung ist bei dir auch garantiert dran, ist nämlich nur der festgeklemmte Metallring.


    Gruß Pedant

  • OK, hier war noch das Bild und ich habe eben mal die Freilaufnabe gereinigt, geölt und gefettet und dann mit etwas Dichtmittel eingebaut. Vorher den "Schieber" in ON Position gezogen.

    Mit Unterdruck an einem Schlauch springt die Nabe in Free und mit Unterdruck an dem anderen Schlauch in ON Position. Prinzipiell funktioniert das also. Zum Testen hat sich tatsächlich so eine etwas größere Spritze bewährt.

    Leider hatte ich heute keine Zeit für mehr Aktivitäten. Das Ganze wird dann in den nächsten Tagen auch mit Unterdruck vom Fahrzeug versucht. Und dann auch die andere Seite geprüft.

    Habe mittlerweile auch 4.75er Bremsleitung da, um die total verotteten Leitungen für die Allradschaltung neu zu verlegen.


    Dann werde ich mal die anderen Threads durchstöbern ob da evtl. noch Dichtungen in den Freilaufnaben gewechselt werden müssen.

  • Der Jimny das unbekannte Wesen ... also ich habe jetzt festgestellt, dass der geschaltete Unterdruck sehr stark schwankt. Mal geht der sofort auf ca. 0,4 Bar, mal qält er sich zäh auf 0,2. Ich messe direkt am Abgang der Schaltgruppe unterhalb der Batterie. Da sitzen offenbar zwei Schalter, die wechselseitig den Unterdruck schalten sollen. Das Rückschlagsventil vom Motor her ist ok, den brüchigen Schlauch habe ich bereits getauscht..


    Jetzt habe ich gesehen, dass da noch ein Schlauch abgeht, der im Kotflügel verschwindet.

    Wofür ist der und wo geht der denn überhaupt hin ?

  • Dort sitzt ein Unterdruckbehälter der als Pufferspeicher dient. in etwa Größe einer Coladose, sschwarz lackiertes Stahlblech. Wenn der Rest Deiner Leitungen in so desolatem Zustand war, solltest Du da auch mal einen Blick drauf werfen.

  • Um die Coladose zu finden, musst du die innere Radhausverkleidung vorne rechts abnehmen.


    Gruß Lars

    Gemüse schmeckt am besten wenn man es kurz vor dem servieren durch Rindfleisch ersetzt.


    Suzuki Fahrer - anders als alle Anderen

  • Wenn der IT ler mal die Funktion verstanden hat, kann er auch testen ohne erst alles auszubauen :)

    Habe jetzt die Leitung vom Motor über das Rückschlagsventil zu einem T-Stück geführt. An dem T-Stück hängt einmal die Mopped Messuhr und dann die Leitung zur Unterdruckdose.

    Motor angemacht und dann sieht man dass der Unterdruck auf ca. - 0.6 Bar klettert und da stehen bleibt. Wird der Motor ausgemacht bleit der Unterdruck dank Rückschlagsventll und fehlerfreier "Coladose" bei diesem Wert stehen.

    Prüfung bestanden, jetzt weitere Fehlersuche im Rest der Mimik.


    Nachtrag: Habe eben noch ein paar Bilder von der Sicherung gemacht, der Unterdruck stand immer noch an.


    Danke an alle Helfer bisher und an meine ehemaligen CX500 (Güllepumpe) Moppeds, ohne euch hätte ich die Messuhr nicht :)

    Einmal editiert, zuletzt von Hermannsson ()

  • Immer weiter in den Dschungel kämpfen :) Unterdruckschlauch incl. Rückschlagventil auf T-Stück, von dort einmal zur Unterdruckdose und einmal zum Unterdruckfühler. Wird jetzt der 4WD Schalthebel betätigt, geht sofort die 4WD Lampe an. Immer und zuverlässig.

    Schlussfolgerung: Rückschlagventil OK, Unterdruckdose UK, Unterdruckfühler OK.


    Jetzt weiter die Schaltventile überprüft.

    Beide hatten Durchgang, eigentlich sollten die aber doch immer zu sein und nur durch das Steuergerät geschaltet werden. Dass im 2WD Betrieb die Naben offen bleiben ist doch Aufgabe der Magnete in der Freilaufnabe und nicht eines dauernden Unterdrucks.


    Habe jetzt mal die Schaltventile ausgebaut und im warmen Haus zur Prüfung.


    Fortsetzung folgt :)

  • Ergebnis der Untersuchung:

    Eines der Ventile hatte leichten Dauerdurchlass, Inkontinez oder so. Beiden etwas Feinöl in die Unterdruckseite gegeben und dann leicht mit wenig Luftdruck durchgepustset. Dann mehrfach mit etwas Überdruck schalten lassen, 12V auf die Kontakte gegeben. Dabei kam bei einem etwas Schmodder aus dem Röhrchen.

    Nun schalten beide absolut sauber.


    Fortsetzung folgt :)

  • Vollzugsmeldung :) Das rechte Vorderrad direkt an die Ausgänge der Ventile mit Gummischläuchen geschaltet. 4WD Ein -> Klick in der Felge und die 4WD Lampe leuchtet. 2WD Ein -> 4WD Lampe geht aus und Klack in der Felge. Der obere Schlauch am Vorderrad ist übrigens für 4WD Ein.


    Klick - Klack gut :)


    Wochenende :)

  • Hast du im Stand schalten lassen und bist an die jeweilige Felge gegangen um das klacken zu hören?

    Wenn ja, dann muß ich das auch mal testen :thumbup:

    Gruß Alex
    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Jimny aus Freude am Tanken

  • Ja, Auto war eh aufgebockt. Motor an und dann den 4WD Hebel umgelegt.


    Und ein paar Tage vorher hab ich den "Oberschwester" Test gemacht: Spritze direkt an die Schläuche zur Nabe ( Rad abnehmen) und dann mit Unterdruck das Klick-Klack Erlebnis geholt. Oberer Schlauch "Klick", unterer Schlauch "Klack". Damit waren die Freilaufnaben aus dem Schneider.

    Einmal editiert, zuletzt von Hermannsson ()

  • Hallo zusammen!


    Bin neu hier im Forum - hab das Forum allerdings öfters besucht, wenn bei meinem Jimny Probleme aufgetreten sind, um nach der Ursache zu suchen.


    Kurze Einleitung bzw. Beschreibung von meiner Freund- und teilweiser Feindschaft zum Jimny:P:

    Habe einen 65 PS -Diesel Jimny, Bj. 2005 - und bin relativ viel im Gelände bzw. steilen Forststraßen unterwegs, da ich im Sommer auf der Alm bin und auch im Winter im Gelände unterwegs bin! Geländetauglich ist der Jimny allemal, allerdings war die letzte Zeit relativ reparaturreich ^^;)


    - Injektoren mit HD-Pumpe und alle Riemen wurden getauscht

    - ABS-Ltg. vorne wurden getauscht

    -Tank abgedichtet

    - Allradproblem behoben


    Aber jetzt genug davon:


    Ich möchte zum obigen Thema auch kurz meine Erfahrung und Fehlerbehebung mitteilen:


    Da ich die Injektoren samt Zahnriemen, WP, KR etc. getauscht habe - stand der Jimny ca. 1 Monat, da ich mir für die Reparaturen Zeit ließ und mir das Arretierwerkzeug ausleihen musste.


    Nach Beenden der Reparaturen lief der Jimny wieder einwandfrei und der Zahnriemenwechsel war im Großen und Ganzen keine Hexerei, wenn man ein geübter Schrauber ist.


    Allerdings machte der Allrad Probleme: Symptomatik war dieselbe wie oben beschrieben- 1 Nabe sperrte (Allrad ein), die andere jedoch nicht (kein Klacken). Dachte mir zuerst, dass die starre Unterdruckleitung zur linken Naben hin aufgrund der vorigen Reparaturen beschädigt wurde und vl. undicht geworden war. deswegen baute ich auch diese, gleich wie die Ltg. zur rechten Nabe, auf Gummileitung um. Ergebnis: Problem war immer noch da, die linke Nabe sperrte nicht.


    Danach schaute mich im forum etwas um und hörte, dass unter anderem auch die Achsschenkeldichtungen die Schuld für das Problem sein könnten, damit sich kein Unterdruck bilden könnte - dies schreckte mich ziemlich ab, jedoch war ich skeptisch, dass dies auch der Fehler sein könnte, denn der Allrad bzw das Allradsystem nicht so empfindlich sein dürfte, da es sonst auch sehr solide gebaut ist und robust ist.


    Habe den den Unterdruck beim Kompressor kontrolliert, welcher hinter der Lichtmaschine angehängt ist - Unterdruck vorhanden, Leitung saugt "an".

    Danach wurden die Kabel zu den Magnetventilen kontrolliert und die Magnetventile ausgebaut und gesäubert - eingeölt (vl. steckt darin ein Kolben und öffnet oder schließt nicht mehr - sah jedoch aller recht passabel aus.


    probierte dann die Naben einzeln anzusteuern, indem ich vom T-Stück der Unterdruckleitungen, ab der Verzweigung der Achse versuchte mit einer Handpumpe (wie sie zum Bremsenentlüften verwendet wird) Unterdruck erzeugte und schaute, ob die Naben sich sperren lassen - rechts sperrte sie, links nicht!


    Hier wurde dann klar, dass die linke Nabe nicht richtig funktioniert - entweder die Naben selbst, die Leitungen zur Nabe oder eben die Dichtung beim Achsschenkellager.


    Naben gesäubert und leicht geölt - Ltg kontrolliert durch Ansaugen und Handpumpe -> Alles war in Ordnung!


    Dann schloss ich die Leitungen, welche zur Nabe hin geben, ab und kontrolliert die Verbindungen!


    Zur Nabe hin befinden sich als Ausgang längliche und relativ Schmale Zapfen, welche wie Schmiernippel aussehen, welche in die Nabe hineinführen.


    beim vorderen Anschluss - vor der Vorderachse/Allrad ein - war dieser Zapfen komplett verklebt mit Fett und dadurch konnte kein Unterdruck mehr gebildet werden, da alles verstopft war. der obere Anschluss, welcher sich unterhalb des Bremssattels befindet und der die Nabe freigibt/Allrad aus , war sauber!


    Habe den betreffenden Zapfen gereinigt - mit einen Öl wie WD 40 oder Ballistol, und hab in mit geringer Druckluft freigemacht und gleich durch Ansaugen probiert - Nabe wurde gesperrt.


    Also wusste ich, wo der Fehler lag: Warum konnte dieser Zapfen so verpicken? - meine Erklärung: der ständige Unterdruck/das ständige Ansaugen sorgte dafür, dass das Fett angesaugt wurde und sich in den Ltg. ablagern konnte. Das längere Stehen sorgte dann dafür, dass sich das Fett verdicken konnte und den Ausgang verschlossen hat.


    Vl. konnte ich dem Ein- oder Anderen beim gleichen Problem weiterhelfen!


    LG,


    Jimny aus Tirol:)

  • Danke für die ausführliche Beschreibung. Mit der Nabe haben ja viele schon Mal Probleme. Gruß nach Tirol. Frank


    Gesendet von meinem A3-A50 mit Tapatalk