Offroad in Norwegen möglich? Roadbook?

  • Hallo zusammen,


    meine Frau hat mir die Idee unterbreitet, dass sie gerne mal nach Norwegen wollen würde. Die Reise soll auf jeden Fall mit Zelt stattfinden, allerdings steht nun die Frage im Raum ob sich eine Fahrt mit dem Jimny lohnt. Hat jemand schon Erfahrungen mit den Offroad in Norwegen gemacht? Lohnt es sich einen MT-bereiften Jimny die vierstelligen Kilometer zu bewegen oder sollte man eher den normalen Straßenwagen nehmen?


    Gibt es eventuell sogar ein Offroad Roadbook für Norwegen?

    Liebe Grüße & vielen Dank für jede Antwort :)

  • Wir haben 2006 mit dem Jimny eine Rundreise im Süden durch Norwegen gemacht. Würde ich jederzeit wieder machen.

    Wir haben aber kleine Hütten gemietet.

    Wir waren im Mai/Juni da und hatten von -5°C bis 20°C alles dabei.


    Wirklich Offroad sind wir aber nicht gefahren. Nur zwischendurch Schotterpisten.


    HIER ist noch ein alter Bericht uns.

    Gab ein paar schöne Ziele.

    Total langweiliger original GJ Automatik in der Aufbauphase ...


  • Möchte mich xenosch anschließen, Norwegen ist auf jeden Fall eine Reise wert, wenn man Natur mag, aber "echtes Offroadfahren" ist dort ebenfalls nur eingeschränkt möglich.


    Ich war dieses Jahr allerdings etwas enttäuscht, weil es im Vergleich zu "vor Corona" sehr viel voller geworden ist.


    Auch sind mehr Flächen/Wege, die früher offen waren, nun durch Schilder "privat" oder Seile/Ketten gesperrt, sicher die Folge von zu vielen Touristen, die dann auch für mehr Leute sorgen, die sich nicht zu benehmen wissen, so dass sie die Einheimischen verärgern.


    Landschaftlich natürlich noch immer grandios. Somit will ich nächstes Jahr wieder hin, wahrscheinlich im 2 WD Bulli, auch wenn es durchaus immer noch Ecken zum Übernachten gibt, wo ich ohne 4x4 dann etwas weiter weg stehe.


    Der Bulli ist mir deshalb lieber, weil es dort auch schon mal ein paar Tage regnen kann. Dann finde ich's im Bulli einfach urgemütlich, Zelt ist heute nicht mehr so meins.


    Sicher ist es gut, sich vorher ein paar Ziele zu überlegen, vielleicht einen Reiseführer oder ein paar Berichte durchstöbern und dann gemütlich reisen, ohne Zeitdruck.


    Tipps? Oje, wo anfangen, gibt sooo viele tolle Ziele und Wege dorthin...


    Die Fähre Hirtshals - Kristiansand finde ich angenehmer als den Weg über Schweden (wobei Schweden auch viele tolle Ecken hat).


    Nur "der Süden" Norwegens ist auch schon sehr schön und man ist auf dieser Route dann direkt da.


    Jimny und Zelt kann bestimmt zwischendurch nett sein, notwendig ist Allrad nicht.


    Viel Spaß!

  • Hey, ich war jetzt 3x mal in Norwegen. 1x Interrail (Fjordland & Südnorwegen) 2x mit unserem Bus (Lofoten und Fjordland) Ich persönlich würde einen MT-Bereiften Jimny nicht da hoch schleppen, solange ich ein Auto mit ein bisschen Bodenfreiheit habe. Es gibt viele schöne Dirtroads einige leider auch in einem nicht so schönen Zustand aber alles 2WD tauglich. Ich persönlich habe dann lieber die Fahrräder und / oder Wanderschuhe und Rucksack dabei mit denen ich mich legal offroad bewegen kann.


    Anreise über Hirsthals fand ich netter als über Schweden.


    Meine Norwegenhighlights waren bisher:


    Ragonationalpark (recht weit nördlich)

    aber dafür wenig Menschen :)


    Der Jotunenheim Nationalpark bietet sich für eine schöne Trekking Rundtour an. Entweder mit Zelt das jedermannsrecht genießen oder in einer der Hütten nächtigen. Beseggen, Glittertinden, Galdhøppigen, Gjendbu…


    Rallervegen fand ich auch super schön mit den Rädern. Die Flåmbahn an sich lohnt sich meiner Meinung nach nicht… aber als Zubringer schwierig zu umgehen…


    Preikestolen kann man auch machen. Ist halt relativ voll, aber die Aussicht und der Abgrund ist schon was besonderes.

  • Die Reise soll auf jeden Fall mit Zelt stattfinden,

    Die Reise nach Norwegen sollte auf jeden Fall mit Zeit stattfinden.

    Die Anreise ist schon lang und das Land hat so viel zu bieten, da sollte man schon 3-4 Wochen Urlaub einplanen.


    Offroad gibt es im Prinzip nicht. Da entweder Wald in Privatbesitz oder Straßen/Wege auch mit normale PKW befahrbar.

    Es gibt leider viele falsche Informationen über "Freiheit" "Jedermansrecht" also Campingverhalten usw. für Norwegen. Genau diese Falschinfo haben zu dem geführt was oben beschrieben ist. Absperrungen und Verbotsschilder.


    Es gibt schöne Norwegenforen oder die offizielle Internetseite Visit Norway. Da findestedu richtige und gute Informationen.


    Ich wünsche euch eine schöne Zeit in Norwegen.

    Ich selbst bin Norwegenfan.

  • Wir waren 2012mit einem Transit nur in Südnorwegen 3 Wochen mit Zelt unterwegs, empfehlenswert sind:


    Das Südkap mit Lindesnes Fyr, dem südlichsten Leuchtturm Norwegens.

    Südlichster Campingplatz: https://lindesnescamping.no/


    Odda Trolltunga Camping – Camping i naturskjønne omgivelser

    mit einer Wanderung zur Gletscherzunge Buarbreen : https://de.wikipedia.org/wiki/Buarbreen


    Stavanger, schöne Stadt mit Hafen , Erdölmuseum und kleinen Lokalitäten.


    Eine Wanderung auf den Preikestolen: THE OFFICIAL WEBSITE FOR PREIKESTOLEN - PULPIT ROCK (preikestolen365.com)

    nach Möglichkeit nach der Hauptsaison, Ende August,Anfang September, sonst zu voll :)


    kurz vor der Abreise aus Kristiansan waren wir hier; Camping in Südnorwegen / Mandal / Topcamp Sjøsanden / Norwegens bester Strand? | Topcamp

    schöner Platz unter Kiefern mit langem Sandstrand nicht weit von Mandal gelegen.


    Offroadtouren werden sich auf wenige Schotterstraßen beschränken wie schon von Anderen beschrieben wurde.

  • Vielen Dank für die ganzen Erfahrungsberichte und Informationen! Ich war das letzte Mal vor rund 25 Jahren in Norwegen mit meinen Eltern im Camper und damals war die touristische Situation wohl noch deutlich anders.


    Wir werden dann wohl den Straßenwagen nehmen oder ich besorge für den FJ doch mal wieder AT oder reguläre Sommerreifen :)

  • Wie die meisten schon geschrieben haben, ist Offroad-Fahren in Norwegen tabu.




    Das oft falsch interpretierte Jerdermansrecht wurde auch schon angesprochen und hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass in Norwegen immer mehr Verbotsschilder aufgestellt werden.

    Nach dem, was ich zu Beginn der Saison gesehen habe, finde ich, dass es immer noch viel zu wenig Verbote gibt. Wenn man etwas sagt, schlägt einem eine Arroganz entgegen, die ihresgleichen sucht.



    Wenn man viel Zeit hat, ist bekanntlich der Weg das Ziel und eine Anreise über Schweden hat seinen Reiz.

    Wir haben diesen Vorteil nicht und nutzen deshalb für unsere Touren immer die teuerste, aber sehr entspannte Fähre Kiel-Oslo. Man kommt morgens ausgeschlafen in Oslo an und startet von dort aus seine Tour.


    Eine Vorplanung entfällt bei uns komplett, da wir uns nach dem Wetterbericht richten. Immer der Sonne entgegen. Bei schlechtem Wetter nutzen wir eine der vielen Hütten, die es auf den Campingplätzen gibt.


    Mein Resümee:

    50% Regen einkalkulieren

    Kühle Temperaturen einkalkulieren

    Wild campen wird immer schwieriger.

    Touristenattraktionen fast immer überfüllt


    Landschaftlich auch ohne Touristenecken ein Traum. Man sollte seine Geheimtipps für sich behalten. :)

    Fahrwerksfedern OME VA/HA: 969/955, Längslenker ZANFl, Panhardstäbe einstellbar, teilbarer Stabi,
    Yokohama 235/75 R15 - DOTZ 15x6 ET0

    Glück Auf

    Jürgen & Mandy

  • Soweit ich weis ist das Jedermansrecht in Schweden und Norwegen für Backpacker und Kanuten gedacht und erlaubt das man in der Wildnis zelten darf.

    Verboten sind Fahrzeuge jeglicher Art mit Antrieb!

    Der Weiße Mann macht ein großes Feuer und setzt sich weit weg, der Indianer macht ein kleines Feuer und setzt sich nah dran! :/

  • Zu diesem Thema gibts von Kaspar Høglund einen Weltklasse Beitrag auf YouTube.

    Geht spezifisch um Norwegen, seiner Heimat.


    Abgesehen davon, da du Island erwähnst, verstehe ich nicht wo da noch der Reiz besteht Offroad zu fahren. Es gibt doch genug offizielle 4x4 Strecken um von a nach b zu kommen. Befasse mich aktuell mit dem Land da evtl. der nächste Urlaub nach Island gehen könnte.

  • In der Nähe von Swakopmund in Namibia gab es mal einen Lichen- Trail(Flechten).

    Beim letzten Besuch stand auf einem Schild sinngemäß folgendes:

    Hier könnte man Flechten sehen, eine sehr langsam wachsende Vegetation.

    Aber aufgrund der vielen Leute, welche hier kreuz und quer fahren, sind die alle zerstört und weg.

    Es wird sehr lange dauern, bis hier wieder was wächst...

    Nuv said.

    Grüße

    Günter

  • Es heisst ja nicht umsonst Jedermannsrecht

    Hat nichts mit Kanuten oder sonst Outdoor nichts zu tun ist halt für Jedermann

    So stimmt das leider nicht.

    Das Jedermansrecht wurde zu einer Zeit verfasst, wo die Menschen eben nicht motorisiert auf Reisen waren.

    Das Jedermansrecht erlaubt das einmalige Übernachten auch auf Privatgrund, wenn die Natur und Besitzer des Grundstückes nicht geschädigt wird. Sprich der Wanderer, oder Radfahrer, oder auch Wassersportler bauen ihr Biwak/Zelt für eine Nacht auf. Am nächsten Morgen ist max. die Grasfläche vom Zelt etwas nach unten gedrückt, welches sich innerhalb weniger Stunden wieder aufrichtet. Also kein Lagerfeuer, keine Reifenspuren, kein Müll usw.!

    Das Jedermansrecht gilt nicht für Reisende die motorisiert unterwegs sind. Denn diese Personen sind sehr wohl in der Lage ihre Reiseplanungen so zu gestallten, das eine Übernachtung nur auf genehmigte Flächen möglich ist. Das ist ähnlich wie in Deutschland die (falsche) Auslegung von der "Wiederherstellung der Fahrtüchigkeit". Diese Wiederherstellung wird auch erreicht, wenn man die Sitzlehne nach hinten dreht um dann etwas ruhen zu können, also wieder Fahrtüchtig werden. Da ist nix mit gemütlichen Frühstück am Morgen, oder gar die TV-Schüssel ausfahren usw.! Das vergessen die Herrschaften ganz schnell und auch die Polizei lässt sich da auf keine Diskussionen mehr ein. Wurde während der Corona Zeit auf Waldparkplätze sehr häufig praktiziert und entsprechende Strafen verhängt.


    Das jedermansrecht hat nichts mit Offroadfahrten/Zerstörung der Natur zu tun. Die von dir genannten "Offroad Affen" fahren auch ohne ein Übernachtungsplatz zu suchen, durch das Gelände.