Der Ackerdiesel

7. Umaumaßnahme:

Frontkamera

Wer kennt die Situation nicht?
Wenn man im Jimny sitz, sieht man ca. 2-3 Meter vor dem Wagen nicht was da los ist.

Und da könnte eine Menge los sein.
Es könnte sich ein Graben auftun mit Piranhakrokodilen und Haien mit Lasern auf dem Kopf die im Graben schwimmen. – So etwas gibt es nicht? >>>Oh doch!<<<
Nachfolgend symbolisch dargestellt den durch den roten Fahrradweg oder wie ich ihn in diesem Zusammenhang nenne: „Den blutroten Fluss ohne Wiederkehr….“

(… man sieht einfach nicht was vor dem Jimny ist, bzw. wann er über eine Kante oder gegen ein Hindernis fährt. Dank der Frontkamera gehört dieses Problem nun der Vergangenheit an.)

Eine Frontkamera musste also her! - Aber welche?
Ich entschied mich für dieses Modell.

Leider existieren keine Bilder vom Einbau, da ich mal wieder überhaupt keinen Plan hatte, was ich da eigentlich mache und in meinem Werken völlig vergessen hatte den Umbau mit Bildern zu dokumentieren.
Ich dachte mir, dass die Montage der Fontkamera kein Problem darstellen dürfte, denn schließlich hatte ich schon Erfahrungen mit der Rückfahrkamera gesammelt.
Nun ja, die Montage war auch nicht das Problem.

(Auch wenn man es nicht glauben mag, an dieser Stelle ist die Kamera ziemlich Spritzwasser geschützt und funktioniert auch bei Regen.)

Angeschraubt am Stoßfänger, das Stromkabelkabel zur Batterie und das Videokabel durch die Spritzschutzwand an der Fahrerseite zur Mittelkonsole und dem Radio.
Beide Kameras in ein 2 auf 1 Chinch Adapter …

…und ab in den Videoeingang des Radios.

Das Problem war nur, dadurch das ich die Frontkamera für deren Stromversorgung an die Batterie angeschlossen hatte, sendete die Kamera ständig ein Bild, welches dazu führte, dass die Bedienelemente im Radio ausgeschalten und durch das Bild überlagert wurden.
Beim Einlegen des Rückwärtsganges war dann entgültig Schluss, da 2 Videosignale gleichzeitig eintrafen = Bluescreen.

Das Problem welches ich auf mich zu kommen sah, war, dass ich eine Möglichkeit finden musste zwischen den beiden Videosignalen hin und her zu schalten.
Ich brauchte also ein „Switch“ in kompakter Ausführung.
Ich entschied mich nach langer Suche für den "HAMA AV955", da es von den Ausmaßen prima auf die Mittelkonsole hinter der Gangschaltung, oder an Stelle des Aschenbechers oder (da wäre es zwar Sinn frei) ins Handschuhfach gepasst hätte.

Nun, das Teil ist gar nicht mal schlecht. Es ist robust, griffig und funktioniert wie angedacht.
Aber auch hier gab es ein Problem, denn nun wurde das Toutchpanel des Radios nicht durch ein Videosignal überlagert, aber dennoch entschied sich das Toutchpanel auf einen Bluescreen umzuschalten, da zwar nur ein Signal weitergeleitet wurde, der anliegende Strom aber das Radio wieder in den Videomodus versetzte.
Eine Bedienung des Radios war so wieder nicht möglich.

Ich brauchte also einen Schalter der den Strom der Frontkamera unterbricht (die Rückfahrkamera bekommt ja auch erst Strom durch einlegen des Rückwärtsganges über das Rückfahrlicht).
Also machte ich mich auf den Weg nach Conrad Elektronik und kaufte den …

Der Verkäufer in der 2. Etage des Conrad Elektronik Marktes in Dortmund hinter dem Kleinteiletresen
hat echt Ahnung und nimmt sich die Zeit anzuhören was man basteln möchte und gibt Tipps wie es am besten geht. Vielen Dank für die freundliche Bedienung!
Wir kamen also ins Gespräch und ich schilderte mein Malheur.
Er sagte, dass die Radios die Conrad Pfeil bietet 2 Video Anschlüsse hätten und deshalb das Problem in dieser Form nicht auftreten würde. Woher ich den meines hätte.
Ich erklärte ihm, dass ich so ein billig Radio aus China über Amazon bestellt hatte um zu gucken ob es überhaupt funktioniert was ich vorhabe, bevor ich mir ein wesentlich teures doppel DIN Radio zulegen werde.
Und eben jenes Radio hat scheinbar nur einen Videoeingang.
Gesagt getan, schnell den Schalter bezahlt und ab nach Hause um weiter am Jimny zu schrauben.

Ich löste also die Verkleidung der Mittelkonsole, nahm das Radio raus um den 2 auf 1 Chinch Adapter vom Radio zu trennen und stellte zu meiner Verwunderung fest, dass neben dem „Rearviewcam“ Anschluss sich noch ein „AV in“ in dem Knäul an sonstigen Anschlüssen befand.
Der gute Mann hatte also recht.
Schlagartig konnte ich meine Verkabelungskünste darauf reduzieren, dass ich lediglich den Stromkreis der Frontkamera unterbrechen musste.

Nach einem kurzen Test mit dem noch nicht fest installierten Schalter, welcher genau das Ergebnis lieferte das ich haben wollte, galt es nun noch ein geeigneten Platz für den Schalter zu finden.
Ich entschied mich für die Kunststoffverkleidung an der Gangschaltung.
Leider gibt es auch hiervon keiner Bilder wie ich um mein Leben gedrehmelt habe.
Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen.

(Man muss hierbei aber auf den Winkel des Schalters und dessen Einbautiefe, aufgrund der Form der Konsole achten. Mit den Kabelschuhen hinter dem Schalter liegt das ganze Werk auf dem Getriebetunnel auf, sodass es gerade soeben hinangepasst hat.)

Und so funktioniert es in der Praxis.

Allerdings gibt es auch hier ein Wehrmutstropfen.
Man kann zwar jede Menge Rückfahrkamaras käuflich zu erwerben, allerdings gibt es kaum Frontkamares zu kaufen!
Ich dachte mir „Kein Problem. Kamera ist Kamera!“ – Denkste.
Das Bild stand nämlich auf dem Kopf!
Aber da ich ein praktisch denkender Mensch bin, schraubte ich die Kamera einfach kopfüber an und somit war scheinbar alles wieder in Ordnung.

Nachdem ich alles verkabelt und wieder zusammengebaut hatte viel mir allerdings ein Fehler auf.
Na? Wer erkennt ihn?

Richtig! Unten ist zwar dadurch, dass ich die Kamera um 180° verkehrt rum eingebaut habe, wieder unten und oben wieder oben, aber leider wird das Bild spiegelverkehrt angezeigt.
Das ist nicht weiter schlimm, wenn man frontal zu einem Hindernis steht, denn es geht ja nur darum anzuzeigen, wann der Wagen ins Tal kippt oder was sich hinter einer Kuppe befindet.
Schlaglöcher oder größere Steine lassen sich damit aber nicht so gut ausweichen, denn bei dem Versuch selbige zu umfahren, steuert man aufgrund des spiegelverkehrten Bildes unweigerlich darauf zu.

Erst wollte ich es ja so lassen, aber dann musste ich doch tätig werden und bestellte mir eine richtige Frontkamera …

Selbige kam heil und ordentlich verpackt an …

Und so sieht es aufgepackt aus …

Die Frontkamera ist zwar noch nicht installiert, aber das werde ich demnächst nachholen und in einem separaten Umbaubericht meine Eindrücke von der Kamera und den Tücken des Einbaus berichten.

To be continued…

Fazit: Würde ich es wieder machen?

DEFINETIV! Gerade wenn man selten im Gelände ist und sich erst einmal wieder daran gewöhnen muss, hilft eine Frontkamera ungemein weiter, einzuschätzen wo sich das Fahrzeug befindet, bzw. wie weit es von einem Hindernis entfernt ist.
Viele Fahrsituationen verlieren so den Schrecken, da man nicht im Blindflug unterwegs ist, sondern ein hervorragendes Assistenzsystem im Fahrzeug hat.
Man sieht, wann eine Senke kommt, wo sich ein Hindernis befindet und was hinter dem Hügel lauert BEVOR man drüber oder dagegen gefahren ist.
Und genauso hilft die Rückfahrkamara weiter.
Fährt man vorwärts in den Morast und kommt nicht weiter, hat man so eine optische Hilfe, in der zuvor verdichteten Fahrspur wieder heraus zu fahren ohne beim Rückwärtsfahren die Sache noch schlimmer zu machen.
Einzigst die Größe des Displays ist in dieser Konfiguration nicht ideal.
Ein Doppel Din Radio sollte es schon sein, damit man auf Anhieb, während der Fahrt genau erkennen kann was und nicht nur das sich etwas vor dem Fahrzeug befindet.

Weitere Anekdoten, Dokumentationen der übrigen Umbauten und Erfahrungen in der Praxis folgen....

LG Ackerdiesel

Zwischenbericht:

Soebend bestellt. *freu

Spaß muss sein!

Wenn alles klappt gehts nächste Woche zur Fa. Gollek.
Eingebaut wird dann ein 5cm Bodylift, Stahlflex Bremsschläuche, die Aufnahmen für meine AFN Rockslider (der Umbaubericht dazu ist in Mache) werden modifiziert und eine 56mm H&R Spurverbreiterung wird verbaut.

Ich bin gespannt und freu mich drauf.
Ein entsprechender Umbaubericht dazu wird folgen.

LG Ackerdiesel

@ Xenosch: Ich weiß worauf Du hinaus willst.
Ich hoffe mir gefällts dann immer noch mit den General Grabber At² 215/75 R15.
(Aber ich fands damals schon nicht schlecht mit dem trailmaster und der Originalbereifung. - Oder meinst Du die Spurbreite?)

LG Ackerdiesel

@ Xenosch:

Zitat

Du wirst dann viel Luft in den Radkästen haben. Aber wenn es dir gefällt....

Hatte ich mir auch hin und her überlegt, aber in Deinem und NOP's Umbaubericht, fand ich die Bilder mit den 215'ner Reifen, wenn auch grenzwärtig, durchaus akzeptabel!

Mittlerweile, ich komme gerade aus Weißenfels von der Fa. Gollek zurück, kann ich in schönsten Ruhrpottdeutsch sagen "et passt!"
Und glaub mir, ich habe die letzte Nacht nicht viel geschlafen, denn ich habe mir geradezu das Hirn zermartert ob ich das richtige in Auftrag gegeben habe. - Dazu in einem anderen Umbaubericht mehr.

adieclau

Zitat

Mal abgesehen von vielleicht optischen Gründen bringt das doch sonst Offroadtechnisch gar nichts, oder?

Richtig! aber wozu gibt es "Push up BH's", bringt auch nichts, sieht aber gut aus!

Die Frage war nur (und das war der Grund meiner gestrigen schlaflosen Nacht), wäre ein 2,5cm Bodlift nicht ausreichend gewesen?
Wirken die Reifen zu klein? ....

Die Antwort ist die, Diesel sei Dank (der hängt etwas mehr in den Federn), 2" war die richtige Wahl! - Um es mit den Worten von Ralf Richter, alias Kalle Grabowski zu sagen "Ist der Geil!"

LG Ackerdiesel