Tagesfahrlicht

  • Hallo,
    ich erlebe das ja täglich. Natürlich ist wegen der ausgedehnten Wälder die Sichtsituation bei uns schon recht speziell. Unbeleuchte Autos sind bei uns in vielen Situationen völlig unsichtbar. Und ich bin froh, dass immer mehr Autos ein Tagfahrlicht haben. Ein Motorrad ist deswegen nicht weniger sichtbar.
    Wenn jemand ein in Kolonne fahrendes Motorrad übersieht, dann weil er dringend was in whatsäp lesen, in facebook kommentieren, auf dem 20Zoll Display die Börsenkurse studieren, den Anrufbeantworter abhören oder die Temperatur zehntelgradgenau nachregeln muss. Immer mehr Motorradfahrer fahren übrigens mit Warnwesten - in einigen Ländern ist das meines Wissens nach Pflicht - das ist nicht dumm.
    Gruss
    Heinz


    edit: hab mich vretpitp

  • Ich möchte dir da widersprechen. Mein Hintergrund; Ich fahre seit frühester Jugend sehr aktive Motorrad. Habe also, auch als Ganzjahresfahrer, jahrzehntelange Erfahrung. Aber es ist natürlich schon richtig das in dunklen Abschnitten Autos weniger gut sichtbar sin. Das ist so. Aber wenn man nicht gerade dem Strassenverlauf folgt, sondern zum Beispiel abbiegen oder in eine Strasse einbiegen möchte, dann ist erhöhte Vorsicht und Konzentration gefordert. Und dann kannst du garantiert jedes Auto, auch bei schlechten Sichtverhältnissen, klar erkennen. Das solange dein Sehvermögen dem entspricht was von dir als Autolenker gefordert wird.


    Dasselbe mit dem Stau. Die neuen Medien sind eine Zeiterscheinung der Zeit in der wir aktuell Leben. Aber solche Unfälle hat es auch schon früher gegeben. Aber es ist nicht der klassische Motorradunfall. Denn der geht so: Autofahrer übersieht beim Abbiegen / Einbiegen einen Motorradfahrer. Das ist der klassische Motorradunfall der, auch heute noch, tagtäglich irgendwo bei euch in der Republik passiert.


    Trotzdem bin ich ein absoluter Gegner von einem Warnwestenobligatorium! Ich finde das einfach nur schrecklich! Was ist das nächste? Ein "Pace Car" der voraus fährt und alle Verkehrsteilnehmer warnt das jetzt ein Motorrad kommt? Oder die Pflicht nur noch Orange/Gelb bemalte Motorräder für den öffentlichen Strassenverkehr zuzulassen?


    Nein, es muss an einem ganz anderen Ort angesetzt werden. Nämlich an der Verantwortung des einzelnen Fahrzeugführers. Dieser muss wieder viel stärker in die Pflicht genommen werden! Die vielen Assistenzsystem wiegen viele Fahrer in einer falschen Sicherheit. Allen voran die Tesla Fahrer, die der festen Überzeugung sind ein selbstfahrendes Fahrzeug zu besitzen!


    Die Fahrer müssen wieder lernen das sie ein Fahrzeug führen und darüber die Verantwortung haben. Dass sie das Fahrzeug jederzeit unter Kontrolle haben müssen. Und dass sie damit sehr grossen Schaden anrichten können.


    Ein Beispiel: Ich hasse (ja es ist das exakt richtige Wort!) den Verkehr hier. Er ist komplett chaotisch und unberechenbar. So gut wie niemand hat auch nur den leisesten Schimmer von Verkehrsregeln. Nicht mal rudimentäre Regeln wie Rechtsvortritt sind geläufig. Und aus mir unerfindlichen Gründen wird vielfach nachts, und auf unbeleuchteten Strassen komplett ohne Licht gefahren. Egal ob nun Auto, Motorrad oder LKW.


    Wenn man also Schaden- und Unfallfrei wieder nach Hause kommen möchte so ist extreme Vorsicht angebracht. Man kann sich auf nichts, rein gar nichts, verlassen ausser auf seine eigenen Fähigkeiten. So mühsam die Sache ist so hat sie etwas Positives: Am Verkehr teilnehmen ist eine sehr aktive Sache. Es ist nichts was man so nebenbei tut. Sondern man muss mit allen Sinnen bei der Sache sein.


    Speziell die unbeleuchteten Fahrzeuge in der Nacht, oder die Fussgänger die bei Dunkelheit unbekümmert die Fahrbahnen nutzen. Es schult unglaublich die Sinne! Man ist nach einer Weile in der Lage Dinge in der Dunkelheit zu erkennen die man vorher nie gesehen hatte. Schatten werden zu klaren Konturen, uns schwache Silhouetten zu klar zuordnungsbaren Formen.


    Man wird wieder konditioniert ganz, ganz aufmerksam zu sein, wenn man ein Fahrzeug lenkt. Das ist der positive Nebeneffekt dieses absurden Verkehrsgeschehen hier auf der Strasse.


    Damit will ich nur zum Ausdruck bringen das man am Fahrzeugführer wieder den Hebel ansetzen muss und diesen wieder viel stärker in die Pflicht zu nehmen als ihn immer mehr und mehr mit Assistenten und anderen Hilfsmitteln zu entlasten. Der Fahrzeugführer soll seine Sinne wieder trainieren und sich bewusst werden was für ein Risiko ER mit seinem Fahrzeug für andere darstellt, E muss wieder lernen das ein Fahrzeug führen eine sehr aktive und intensive Beschäftigung ist und nicht etwas was man so nebenbei auch noch erledigt. Diese Erkenntnis ist bei ganz vielen schon lange abhanden gekommen.


    Das würde x-mal mehr nützen als noch so viele TFL und Reflexionswesten.

  • Aber es ist nicht der klassische Motorradunfall. Denn der geht so: Autofahrer übersieht beim Abbiegen / Einbiegen einen Motorradfahrer. Das ist der klassische Motorradunfall der, auch heute noch, tagtäglich irgendwo bei euch in der Republik passiert.


    Die passieren noch, ja. Aber regional hier sind die mittlerweile selten, außer: stark überhöhte Geschwindigkeit beim Motorrad, das ist dann schlichtweg so schnell da, daß keiner mehr reagieren kann.
    "Beliebter" sind hier überholen in den Gegenverkehr, einfach zu schnell (vor allem in Kurven), Splitt, Ölspuren o.ä. (Warnschilder sind wohl für Weicheier) und immer öfter einen Linksabbieger abzuschießen.
    Jedenfalls ist das in den Polizeiberichten und -statistiken zu lesen. Da hilft weder Warnweste noch Licht.


    flo

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    Spielwiese: Hohenloher Ebene im Kreis SHA und KÜN

  • Zur Einordnung.
    Etwa die Hälfte der Unfälle mit Motorrädern werden von den Fahrern alleine und meist selbst verschuldet. Ausnahmen sind schon mal irgendwelche Schweinereien auf der Straße, z. Bsp. reines Bitumen.
    Die andere Hälfte, die mit Unfallgegnern, geht statistisch etwa zu 70 % auf den Deckel der Unfallgegner und damit zumeist PKW oder Stadtpanzer. Daran hat sich durch das Tagfahrlicht in Deutschland nichts geändert. Was sich geändert hat, ist dass ich bei schwierigen Verhältnissen ( viele Autos und hohes Tempo oder viele Autos und tiefstehende Sonne im Rücken ) einfach beim Mopped das Fernlicht anmache. DAS wird gesehen.
    Zu den Baustellenwesten. So gut wie alle, die ich mit solchen Dingern sehe, fahren verschnarcht bis schlecht. Ich bin also dankbar, dass diese sogenannten Biker vor sich selbst warnen.
    Grundsätzlich sollte der ganze Warnwitz ( Achtung Wortspiel ) mal zu Ende gedacht werden.
    Am besten wir schrauben uns ALLE - auch die richtigen Biker ( also Radfahrer ) und Fußgänger - orange Laufleuchten aufs Dach und auf die Helme ( ja natürlich, auch zu Fuß nie ohne Helm! ), dann sieht man alle noch besser, oder?
    Ich denke, Ledescos Aufruf zu weniger Ablenkung, mehr Aufmerksamkeit und auch gewissen körperlichen Grundvoraussetzungen ( die hier leider nicht geprüft werden ) ist angebrachter denn je. Von einer anlaßbezogenen Prüfung eines bestimmten und wenigstens wünschenswerten Niveaus des individuellen Fahrkönnens, Träume sicher nur ich schon länger.

    Je älter ich werde, desto schneller war ich früher!

    Einmal editiert, zuletzt von Neander ()

  • Moin,


    Ich hab einmal schnell quergelesen und hoffe ich hab's jetzt nicht überlesen.


    Mir geht's darum wie ihr die Leuchten schaltet.


    Ich sehe nämlich ein großes Problem bei Leuten die gern in der Dämmerung oder bei Nebel mit dem Tagfahrlicht fahren (bei den neuen Autos dann wohl auf der guten "Auto" Funktion) dabei aber nicht merken das HINTEN an ihrem Kfz absolutes Dunkeltuten ist.


    Mein persönlicher Favorit ist der im Nebel auf der Autobahn plötzlich aus dem nichts auftauchende Blinker.


    Also bitte so schalten das euch auch hinten ein Licht aufgeht.


    Gruß Timo


    Gesendet von meinem Alpha mit Tapatalk


  • [...]
    Mir geht's darum wie ihr die Leuchten schaltet.
    [...]


    Ich schließe mich der Frage an.



    In einem 'Technische Daten und Anleitungen'-Beitrag würde ich mich über ein paar Details freuen.
    Wie sieht die Verkabelung aus? Welche Stecker vom Jimny können verwendet werden?
    Tipps/Bilder für die Halterung/Befestigung der Tagfahrleuchten.


    Jeden Euronen, den ich nicht in einer Werkstatt ausgeben muss, kann ich für sinnloses anderes Zeug ausgeben! :yay:


    Gruß
    Andi

  • Ich hatte ja serienmäßige Nebelscheinwerfer und habe die Osram LEDriving Fog verbaut. Alle Infos hierzu habe ich aus diesem hervorragenden Forum mit den sehr guten Umbauanleitung und Hilfe per PN von diversen Mitgliedern hier.
    Jimny vorne aufbocken, Räder runter, Radhausschalen lösen, Kühlergrill demontieren, originale Nebelscheinwerfer am Kabel ausclipsen und demontieren.
    Osram Steuergerät hinter Wischwasserbehälter montieren.
    Schwarzes und braunes Einzelkabel auf Karosserie (Minus, Masse) legen.
    Weißes Einzelkabel mit Standlicht Plus am Ablendscheinwerfer verbinden.
    Blaues Einzelkabel an Wischwasserpumpenkabel Plus (Klemme 15) anschließen.
    Bleibt noch das rote Einzelkabel mit 10A Sicherung vom Osram Steuergerät. Rot kommt an Pluspol Batterie, muss verlängert werden, da Kabel zu kurz.
    Bleiben noch 3 in schwarzem Schlauch geführte Doppelkabel. Jeweils zwei davon führen zu den neuen Nebelscheinwerfern. Ist verpolungssicher. Das letzte Kabel führt auf der Fahrerseite zum Kabel vom originalen Nebelscheinwerfer.
    Grünes und graues Einzelkabel aus Osram Steuergerät „dürfen in Germany nicht angeschlossen werden“.
    Ergebnis:
    Zündung an, Ablenscheinwerfer aus: Tagfahrlicht an
    Abblendlicht an: Tagfahrlicht komplett aus




    Einmal editiert, zuletzt von Wilde 13 ()

  • Osram LEDriving Fog verbaut, wo vorher der serienmäßige Nebelscheinwerfer saß. Plug and Play.


  • Hier hab ich noch den Kabelstrang zu den ab Werk verbauten Nebelscheinwerfer gekennzeichnet. So findet man den Weg aus dem Motorraum zu den Nebelscheinwerfern. Wenn der Kühlergrill entfernt ist, erkennt man auch dort den Kabelstrang.




    Hier ein Link, um die Radhausschale zu lösen


    http://www.suzuki-jimny.info/s…odell&p=351530#post351530

    3 Mal editiert, zuletzt von Wilde 13 ()

  • Nein nein, der Dank gebührt allen Mitgliedern hier. Ich hab nur Infos zus-geschrieben und an meinem Jimny getestet.

  • .
    Noch ein mal, aus meiner Sicht : bei Tag mit Licht beim PKW, für mich egal ob Tagfahr- oder Abblendlicht, sehe ich im Gegenverkehr ein Lichter"brei" -meer. Da gehen die Motorräder völlig unter. Und darin sehe ich ein Sicherheitsrisiko für die Motorradfahrer. In diesem Lichtermeer gehen die unter.

  • Hallo,
    ich erlebe das ja täglich. Natürlich ist wegen der ausgedehnten Wälder die Sichtsituation bei uns schon recht speziell. Unbeleuchte Autos sind bei uns in vielen Situationen völlig unsichtbar. Und ich bin froh, dass immer mehr Autos ein Tagfahrlicht haben. Ein Motorrad ist deswegen nicht weniger sichtbar.
    Wenn jemand ein in Kolonne fahrendes Motorrad übersieht, dann weil er dringend was in whatsäp lesen, in facebook kommentieren, auf dem 20Zoll Display die Börsenkurse studieren, den Anrufbeantworter abhören oder die Temperatur zehntelgradgenau nachregeln muss. Immer mehr Motorradfahrer fahren übrigens mit Warnwesten - in einigen Ländern ist das meines Wissens nach Pflicht - das ist nicht dumm.
    Gruss
    Heinz


    edit: hab mich vretpitp


    Genau meine Meinung...

    Ciao, Eva
    fehlende PS werden durch Wahnsinn ersetzt...

  • Hallo,
    besser ein Lichterbrei als dunkel.
    Fahr einfach mal von Prenzlau nach Greifswald, von Anklam nach Stettin oder irgendeine andere Allee. Noch besser: Skandinavien, Masuren.
    Ganz cool wird es, wenn Du in einer Allee mit einem beladenen Hänger überqueren musst. Nahezu alle Motorradfahrer jagen mit deutlich mehr als 100 durch die Alleen. Da ist es eigentlich egal, ob die Licht an haben oder nicht.
    Motorradtote gibt es hier reichlich. Das schaffen die aber in den meisten Fällen alleine. Eigentlich immer.
    Gut, wenn mir eine Kolonne entgegenkommt, nehme ich Motorräder nicht gleich wahr. Das ist aber egal solange die in ihrer Spur bleiben.
    Glaubst du ernsthaft, die Tagfahrlichpflicht hätte keinen vernünftigen Hintergrund?


    Gruss
    Heinz

  • Hallo,
    ..
    Glaubst du ernsthaft, die Tagfahrlichpflicht hätte keinen vernünftigen Hintergrund?


    Gruss
    Heinz


    Ja, das denke ich !! Ich sehe es als "Mode"-Erscheinung dem politisch-(über-)korrekten Zeitgeist geschuldet. So´n bißchen (bezgl. des Motivs) ähnlich dem blöden Halo inner Formel1. Und haben nicht die in Ösiland das Tagfahrlicht wieder abgeschafft ??

  • Hallo,
    es beibt Dir natürlich unbenommen. Es widerspricht halt völlig meiner Erfahrung und meinem täglichen Erleben. Die Pfeifen, die Ihr Licht erst garnicht anmachen, habe ich dabei noch garnicht genannt. Wegen des serienmässigen Tagfahrlichtes sterben die nämlich langsam aus. Ich bin mir sicher, dass Du Deine Meinung in einer anderen Wohnumgebung schnell ändern würdest. Alleine die Fahrt von dem Waldweg zu unserem Haus auf die Bundestrasse ist mehrmals täglich ein Abenteuer.
    Aber letztlich ist ist mir Deine Meinung ja genauso egal wie Dir meine. Is ja klar.
    ;)
    Gruss
    Heinz