Kettenzug oder Greifzug als Bergehilfe?

  • Hallo Jimnyasten,


    ich habe mich nun endlich das erste mal im schlammigem Wald richtig festgefahren und bin nun stolz wie Oskar :mrgreen:
    Ein Freund musste mich mit einem Greizug (1,5t Hebelast) rausziehen. Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich mir so ein Ding kaufen und für alle Fälle ins Auto legen soll.
    Im Prinzip denke ich kommen zwei Varianten in Frage: Geifzug: positiv: Langes Seil, relativ robust und schmutzunempfindlich. Negativ: Teuer, schwer und groß.
    Variante Zwei. Kettenratschenzug: Positiv: nicht so schwer, billiger. Negativ. max. 6 m Kettenlänge.


    Was haltet Ihr davon. Eine Winde zu verbauen halte ich für übertrieben.
    Welche HEBE last sollte so ein Gerät eigentlich haben? Bedes gibt es ja von 0,25-3,2 Tonnen handelsüblich.


    Viele Grüße



    Mondnacht

  • Da Du den Jimny ja nicht damit an einem Baum hochziehen willst, könnte sogar ein 0,8 to Greifzug schon ausreichen. Ist auch noch klein und leicht. Mit nem Kettenzug hab ich keine Erfahrung. Könnte eine gute Alternative zum Greifzug sein und die Kette könnte man ja auch mit einem Bergegurt verlängern. Ich kenne für den Offroadeinsatz aber nur Greifzüge. Und ein 1,6 to reicht allemal.

  • Die Greifzüge von Horntools sind zu empfehlen


    Ich selber habe den 1,6to Greifzug mit Umlenkrolle und muss sagen der ist zu groß für immer dabei aber der 0,8to mit Umlenkrolle sollte passen die Variante gibt's auch hier im Forum


    Ein Kettenzug ist Mist damit brauchste Stunden


  • Ein Kettenzug ist Mist damit brauchste Stunden


    Jep.., habe auch einen "Ratschen-Seilzug" mit zu wenig Aktionsradius...
    Ist zwar zur Not noch immer besser als garnix, wenn man aber unter Umständen mehrfach umhängen muss um das Auto zu befreien nervt das schon gewaltig!


    Wer vertickt denn hier den 0,8t ?

  • Ich werfe mal das Universalwerkzeug Hijack oder Hilift in die Runde. Das ist ein Wagenheber, wenn man endsprechend dran kommt und fungiert auch als Stockwinde. Mit viel Zubehör auch um ans Reserverad zu stecken.

    2 slow 4 you :p

    »Du siehst das so und ich sehe es anders, und wir lassen das einfach mal so stehen«.

  • Ich hab sowohl den 0,8er als auch den 1,6er von Rotek - eigentlich eher fürs fällen von Problembäumen.
    Bei diesen Greifzügen ist, im Gegensatz zu den meisten Seilwinden, die Hubkraft angegeben. Also das, was man damit senkrecht heben kann.
    Zum Bergen eines Jimny reicht der 0,8er locker, es dauert bei größerem Weg halt ein bisschen.


    Ein HiLift ist mit Vorsicht zu genießen auch wenn man damit alles mögliche anstellen kann...


    lg Bodo

  • Ein Kettenflaschenzug ist wunderbar zum Heben und Senken, aber nicht zum Ziehen, weil sich die Zugkette dauernd in der Kettennnuss verhakt, wenn sie nicht sauber zugeführt wird - was nur erfolgt, wenn der Flaschenzug aufgehängt ist. Sonst geht es nur, wenn man beidhändig die Zugkette gegenspannt, aber gut geht es nicht. Wenn das Ding auf einem Waldweg liegt, fängt die Zugkette zudem alle möglichen Zweige und Holzbrösel ein.
    Mit dem Habegger macht man nichts falsch. Unbedingt dazu gehören ein Paar Handschuhe, drei endlose Anschlaggurten, eine Umlenkrolle (auf ausreichenden Durchmesser achten, sonst ruiniert sie das Zugseil!) und einen oder zwei kräftige Schäkel.
    Ich möchte auf ein hier recht unbekanntes Werkzeug verweisen, das aus den USA kommt und dort weiter verbreitet zu sein scheint: Die Maasdam rope puller (Keilscheibenseilzüge, siehe z.B. hier) Die Zugkraft ist zwar nicht so gross, reicht aber (mit Rolle) für die meisten Dinge aus, und man vermeidet den Umgang mit den doch recht widerspenstigen Drahtseilen. Es ist im Nu bereit und wieder versorgt. Seit ich so einen habe, hat der Drahtseilzug meistens Pause.


    Bei solchen Geräten sind Billigteile Selbstmord, wer von einem wegen Materialbruch zurückschnalzenden Seil eine Watschen kriegt, braucht sein zu bergendes Auto sehr lange Zeit nicht mehr, wenn er Pech hat.

  • Ich stimme dir durchaus zu das Billigwerkzeug zu bösen Verletzungen führen kann vor allem wenn es um Dinge geht wie stark belastete Drahtseile allerdings muss man halt immer Verhältnismäßig bleiben


    Ich hab den Greifzug noch nie zum bergen benutzt und im Wald brauch Ich ihn auch nicht mehr da lohnt es sich nicht Werkzeug für 3-4 Hundert Euro zu kaufen oder im Falle von Habegger noch um einiges mehr wenns mit Zubehör ist

  • Ich hab das zwar noch nie erlebt oder gesehen. Aber in einigen Filmchien, da legen die Decken in der Mitte über das gespannte Seil. Ich denke das soll es Beschweren, damit das im Notfall nicht herumswitcht. Ob es letztendlich was nützt?


    Aber im Notfall nimmt man zum Bergen, das was gerade da ist oder herangeschaft werden kann. Da schaut keiner darauf, ob das billig oder teuer war. Der Gedanke ist dabei, dort wieder herauszukommen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Werner71 ()

  • Ein starker Spanngurt mit langer Ratsche tut in der Not auch ganz gute Dienste.


    Das stimmt.
    Wo ich noch keine Winde hatte, habe ich mir einen Spanngurt ums Rad gewickelt und festgeratscht, das andere Ende um Baum und bin losgefahren. Der Gurt hatte sich um das Rad aufgerollt und mich befreit. Das ging relativ fix. Sogar noch Berg hoch. Wieviel Anschließend die Traktion da mit geholfen hat kann ich nicht sagen aber er hat mich befreit.

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  • Ich meine mit Unfallverhütung, dass man sich bei zum Zeitpunkt der Anschaffung eines Bergegerätes, egal was es ist, Gedanken darüber machen sollte, dafür dann nie mehr. Es lebt ja in der Regel länger als das Auto.
    Das Ding soll platzsparend, unkompliziert und robust genug sein, damit es dauernd dabei ist (unverhofft kommt oft) und dann auch funktioniert. Ein Gerät mit Motor macht wenig Sinn, wenn es nur zur Selbstbergung gedacht ist, denn das ist wieder etwas, was kaputtgehen oder streiken kann. Oder man fährt sich so ungeschickt fest, dass man nicht mehr an die Batterie kommt, um die Elektrowinde anzuklemmen, und dann steht man noch dümmer da als wenn man gar nichts dabei hätte.


    Ich habe einmal sehr Glück gehabt mit einem dieser billigen Ratschenzüge, wo mit einem Hebel ein Drahtseil auf eine Rolle aufgewickelt wird. Abgesehen davon, dass der in der Praxis nutzbare Zungweg viel zu klein ist, war das Drahtseil nach einmaligem Gebrauch geringelt wie ein Sauschwanz, wegen zu kleinem Trommeldurchmesser. Dann habe ich noch festgestellt, dass wir den Achsbolzen der Trommel (eine M6-Schraube in 4.6 "Qualität"!) auf einer Seite halb abgeschert haben. Weil man bei diesen Spielzeugwinden sowieso nahe beim Seil steht, wird man vermutlich immer getroffen, wenn irgendwas plötzlich reisst.


    Wenn ich ins Holz gehe, habe ich etwas dabei, was taugt. Die Mehrkosten werden durch die Lebensdauer und die Tatsache, dass es für den Zweck brauchbar ist, bei weitem aufgewogen. Für die billige Seilratsche wäre alles über den Schrottpreis schon zuviel gewesen.


    Bei der MWL (maximal working load) sollte man einen Faktor drei oder mehr einberechnen, in der Praxis wird immer schief gezogen oder etwas verhakt und bei Sauwetter im Matsch an einem Seilzug Scherstifte wechseln und umhängen müssen ist auch nicht so toll.


    Von der vorher erwähnten Motorwinde auf Kettensäge-Basis halte ich nichts, wenn man sie ausschliesslich als Bergezeug für den Notfall anschafft. Klein-Zweitaktmotoren brauchen dauernd Wartung, sonst streiken sie (Membranvergaser verklebt ...), ausserdem stinken die Dinger, wenn man sie in der Fahrgastzelle mitführen muss.

  • So hat jeder für sich sein beliebtestes Werkzeug. Aber auch fest verbaute Seilwinden haben ihre vorzüge. Die Seilzüge werden meisten aus kostengründen genommen.


    Wenn man nur auf sich selbst angewiesen ist, weis ich nicht, da würde ich auf eine Feste Motorwinde nicht verzichten wollen, die auch mal 3,4 oder 5 tonnen zieht.

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