Versiegelung für Dummies - Unterboden-/ Hohlraumversiegelung

  • Vielleicht noch der Hinweis, das Mike Sanders oder egal welches fettbasierte Schutzmittel schlecht sind auf lackierten Flächen. Ideal ist ein leicht

    angerosteter Untergrund. Das heißt nicht das du warten sollst bis er rostet, sondern auf lackierten Flächen darauf achten dünn zu arbeiten. Die Oberfläche sollte so aussehen wie eine Praline, glänzend durchsichtig. Alles andere wird mit Hilfe der Faktoren Zeit Hitze Schwerkraft nach unten rutschen.Garantiert. Mike Sanders kann, wenn es richtig verarbeitet wurde auch nach 20 Jahren einwandfrei sein. Ab und zu kontrollieren und nachbearbeiten. Fluidfilm muss zwingend regelmäßig nachbearbeitet weden. Wachse wie Permafilm usw. als Alleinmittel werden nach dem Ausgasen der Lösemittel spätestens nach 5-6 Jahren abblättern. Die Kombination von sehr flüssigen Kriechöl, Fett und Wachs stellt ein Ideal dar. Was auch in ähnlicher Form dem Prinzip von TimeMax entspricht. Zu einem sehr satten Preis. Wem das egal ist, der bekommt die Top Variante. Oder du lässet es so machen. Der Unterboden ist ab Werk gewachst. In die Verborgenen Winkel das sehr Flüssige Fluidfilm verarbeiten, und auf alles eine Schicht Mike Sanders oder Seilfett usw. Geht auch mt dem Dampfstrahler nur sehr schwer ab. Ich habe bis jetzn nur wenige Stellen nacharbeiten müssen. Für das schnelle Nachrarbeiten kann ich das CorrosionX Heavy Duty zum aufsprühen empfehlen. Das gibt es ach in größeren Gebinden. Mir sind 2 Leute bekannt die ihre Fahrzeuge dmit komplett bearbeitet haben (cor ca. 5-6 Jahren). Bis jetzt sieht es sehr gut aus, Langzeiterfahrungen liegen jedoch nicht vor.

  • Ich geb auch noch meinen Senf dazu, da ich anfänglich vor der gleichen Frage als unbedarfter Jimny-Neuling stand:)


    Ich fasse mal meine Erfahrungen/Eindrücke zusammen:


    • Als ich nach dem Kauf anfing mich damit zu befassen, las ich logischerweise viel dazu - danach hatte ich den Eindruck: Der Jimny FJ ist rosttechnisch eine "Vollkatastrophe" und der GJ nur marginal besser - in der Realität hat sich herausgestellt, auch hier gibt es solche und solche Realitäten.
    • Meine Erfahrung mit der Thematik in Autohäusern anzufragen ist bescheiden, entweder hatten die (was ich im Nachhinein auch nachvollziehen kann) überhaupt keine Ahnung von der Thematik, der Aufwand war es ihnen nicht wert oder sie wollten horrende Preise (wohl eher als Abschreckung).
    • mehrere Betriebe die sich auf sowas spezialisiert haben, die ich angesteuert habe, brachten mir ebenfalls unterschiedliche Aussagen. Alle waren sich natürlich einig, dass was passieren muss, aber alle hatten auch unterschiedliche Vorstellungen, was denn genau nötig ist und was nicht. Von einem "einfachen" Unterbodenschutz für 200€ bis hin zu einer Art "Vollversiegelung" mit knapp 1500€ war alles dabei.

    Letztlich gab es eine Empfehlung einer freien Werkstatt die sowas macht. Der zuständige Meister dort nahm sich beim ersten Termin fast eine Stunde Zeit (kostenlos) um sich Jimbo mit mir anzusehen, leuchtetet hier und da hin, nahm eine kleine Sonde und leuchtete z.B. in die Türpfalz...am Ende meinte er zu mir:

    Der ist ab Werk auch nicht besser oder schlechter konserviert als jeder Golf oder Ford den ich hier schon hatte, sieht gar nicht so übel aus wie sie vermutet haben."

    Dann folgte eine Befragung, welchen Einsatzzweck wir denn mit dem Wagen genau verfolgen, wie es mit Gelände und Winter aussieht usw.

    Das schaffte in mir ein großes Vertrauen, dass ich da gut aufgehoben bin.


    Letztlich wurde alles mögliche abgebaut, inerhalb von 2 Tagen der Unterboden und die Radhäuser konserviert (farblos wie es ab Werk ist, war uns wichtig) und die Hohlräume mit Wachs geflutet und ich habe 700€ gelöhnt. Eine kostenlose Nachkontrolle nach einigen Wochen war auch noch dabei und der Hinweis, dass ich das etwa alle 1-2 Jahre checken lassen soll.

    Leider hat die Werkstatt ihre Tore im Juli geschlossen, muss mal sehen wo ich das künftig checken lasse...aber:

    Ob ich jetzt alles richtig gemacht habe oder zu wenig oder zu viel kann ich nur für mich beantworten - und ich habe ein gutes Gefühl.


    Meine Erkenntnis:

    Man sollte sich bei allem was man so liest nicht ins Bockshorn jagen lassen und Panik schieben, das der Jimny nach kurzer Zeit weggammelt.

    Es kommt sehr darauf an wie alt ist der Jimny (wie ist also der Ausgangszustand), welchen Einsatzzweck wird er hauptsächlich haben und was man letztlich für sich persönlich als richtig und angemessen für sein Lieblingsspielzeug empfindet.


    Vielleicht war unser GJ auch einfach zufällig ab Werk besser "versorgt" als andere GJ, keine Ahnung. Trotzdem sah es so aus das man -ohne Panik- auf jeden Fall zumindest gut nachbessern sollte, wenn man ihn länger als vielleicht 5-8 Jahre behalten will.

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  • Wenn man sich gebrauchte Jimny mit 5 bis 20 Jahren und rund 100.000 km Laufleistung genauer ansieht, trennt sich alsbald die Spreu vom Weizen - es gibt jene in einwandfreiem Zustand und leider auch sehr viele Rostleichen.


    Wenn man allerdings nicht gerade vom Fach ist, lässt sich ein Kaufinteressent oftmals vom ersten Eindruck täuschen - die Ernüchterung kommt aber spätestens nach der ersten HU bzw Pickerl Überprüfung;


    In der Regel wurde bei solchen rostigen Fahrzeugen der UBS kläglich vernachlässigt, denn die Behandlung ab Werk ist meist nicht wirklich ausreichend. Was sehr schade ist.

  • Ich hab gemerkt, dass defekte Getriebe und Wellen, die Fett und Öl herumschleudern, dass es dort immer am besten Aussieht^^

    stimmt absolut 🙂👍


    vielleicht sollte man ein Patent erfinden, welches durch die Rotation der Kardanwelle automatisch den Unterboden "frisch" hält, man braucht lediglich Seilfett bzw Wachs nachzufüllen 😉🙈😅

  • Hi @all ,besonders wichtig ist es beim GJ hinter dem Tankeinfüllstutzen zu Konservieren .Fluid Film kann ja Gummi angreifen also vorsicht .Wenn ihr die Hinterräder abmacht seht ihr in Fahrtrichtung 2 Viereckige Plastikabdeckungen;diese müssen auch entfernt und dann dahinter ordentlich versiegelt werden,bei mir war da gar nichts Versiegelt.Also überall wo KEIN Gummi ist ordentlich fluid film rein :)

    ...sage nicht alles was du weißt aber wisse alles was du sagst ;) Numquam Retro

  • Ich hab gemerkt, dass defekte Getriebe und Wellen, die Fett und Öl herumschleudern, dass es dort immer am besten Aussieht^^

    stimmt absolut 🙂👍


    vielleicht sollte man ein Patent erfinden, welches durch die Rotation der Kardanwelle automatisch den Unterboden "frisch" hält, man braucht lediglich Seilfett bzw Wachs nachzufüllen 😉🙈😅

    genau, zwei zapfsäulen an der tanke :)

  • Hi an alle und danke für die vielen hilfreichen Antworten und die Geduld, häufig die gleichen Themen zu diskutieren aus Rücksicht auf die Neulinge! :)
    Ich habe meinen Jimny ebenfalls erst seit kurzem und möchte vor dem Winter selbstverständlich noch den richtigen Schutz anbringen.
    Ich bin auch noch etwas verwirrt, nehme aber für mich folgendes mit (gerne widersprechen wenn ich was grob falsch verstanden habe):


    1. Hohlräume: Wichtig ist es (beim selber machen), dass man alle wichtigen Hohlräume identifiziert und behandelt bzw. eine fachkundige Werkstatt an der Seite hat wenn man es machen lässt.

    - Fette (wie Mike Sanders) eignen sich für Hohlräume gut, da diese zuverlässig sind und nicht so stark aushärten. Hierbei ist allerdings eine Sachgemäße Anwendung nötig (dünne Schicht, keine Abflüsse sollten verstopfen, es ist auf Kontakt mit Gummi zu achten)


    2. Unterbodenschutz: Sowohl Wachse als auch Lackierungen können flächig angewendet werden, Kriechöle eignen sich für schwieriger zugängliche Stellen.
    nach 5 bis 6 Jahren kann es notwendig sein, die Wachsschicht oder die Lackierung aufzufrischen.


    3. Alles ist besser, als gar nichts zu unternehmen. Es gibt unterschiedliche Vor- und Nachteile, je nachdem wie der Jimny genutzt wird. In jedem Fall sollten regelmäßige Kontrollen und Nachbesserungen durchgeführt werden, vor allem bei starkem Abrieb durch viel Offroad etc.


    Leider habe ich in und um Augsburg noch keine Werkstatt identifizieren können, die sowas vernünftig anbietet. Ich werde das mal bei Wild-Land-Drivers anfragen weil ich weiß, dass es dort (nach eigener Aussage) auch professionell und mit Jimny-Erfahrung gemacht wird. Mit 700 € rechne ich da allerdings schon :/
    Falls noch jemand Tipps hat im Umkreis von Augsburg, sehr gerne!

    Quangel hast du für dich mittlerweile eine Entscheidung getroffen?


    Gibt es sonst noch was zu beachten was geklärt werden sollte, bevor der 'Eingriff' durchgeführt wird? (Sollten Bilder gemacht werden? Rostanalyse? Abklebung besonderer Fahrzeugteile etc..?)

  • Gibt es sonst noch was zu beachten was geklärt werden sollte, bevor der 'Eingriff' durchgeführt wird? (Sollten Bilder gemacht werden? Rostanalyse? Abklebung besonderer Fahrzeugteile etc..?)

    Ja!

    Man sollte erst einmal kontrollieren was an Schutz, bzw. Rost vorhanden ist.

    Eventuellen Rostansatz sollte man zuerst bearbeiten, bevor das Wachs & Co. aufgetragen wird.

    Eine Vorbereitung durch Abdecken mittels Folie, bzw. Abkleben ist äußerst sinnvoll, da ja nicht überall das Fett hin soll.

    Bilder:

    Privat nur um Fragen zu stellen bezüglich der Vorgehensweise, ob man ROstbehandlung machen solltre oder nein bei Unkenntnis.

    Bei der Konservierung durch Profis erwarte ich als Kunde eine bebilderte Dokumentation über ihre Arbeit, da es auch in deren Interesse ist keine Rostbeseitigung als Garantieleistung wegen Pfusch zahlen zu müssen.


  • gerade beim Jimny sind die Hohlräume recht leicht auszumachen - eine Sonde von etwa 70 cm mit 360 Grad Sprühendkopf ist sehr hilfreich;


    Speziell beim Behandeln der Einstiegsholme darauf achten, dass kein Sprühstaub in den Innenraum des Fahrzeuges gelangt (Sprühdruck reduzieren);


    Wenn man die Arbeiten selber durchführen möchte u dies zuvor noch nie gemacht hat, würde ich Mike Sanders eher nicht empfehlen - ansonsten kann es leicht sein, dass man die Motivation an der Arbeit schneller verliert als gewünscht;


    abgedeckt werden sollten jedenfalls:


    - der Fußboden des Arbeitsbereiches unterhalb des Autos

    - der Kühler

    - die Bremsscheiben samt Sättel

    - die Auspuffanlage samt Katalysator

    - der Motor von oben über die gesamte Fläche (Motorhaube auf - dünne Folie drüber u wieder zu)

    - das gesamte Auto;





  • Quangel hast du für dich mittlerweile eine Entscheidung getroffen?

    Hi Pendulum!


    Freut mich, dass ich nicht der einzige Neuling hier bin! :)


    Ich habe leider noch nichts unternommen bisher, weil ich aktuell nicht viel Zeit habe.

    Aus diesem Grund suche ich momentan auch nach Werkstätten in Nordhessen, die das machen können, um eine zu lange Anreise zu vermeiden.

    Ich habe eine Werkstatt in Kassel gefunden und würde mich freuen, zu hören, was ihr davon denkt.

    jv-car-center.de

    Die Preise belaufen sich laut Website zwischen 1400€ (Kleinwagen) und 1900€ (Offroader). Ich weiß nicht, wo die den Jimny da verorten würden, aber das ist ja schon relativ viel Geld. Würdet ihr denn sagen, dass das vertretbar ist oder hat hier vielleicht sogar jemand Erfahrungen mit der Werkstatt? Oder sonstige Tipps für Nordhessen und Umgebung?

  • Quangel hast du für dich mittlerweile eine Entscheidung getroffen?

    (...)

    Die Preise belaufen sich laut Website zwischen 1400€ (Kleinwagen) und 1900€ (Offroader)
    (...)

    nach der Homepage zu beurteilen, verstehen die was von ihrem Handwerk - kein Thema;

    Trotzdem sind Euro 1.900.- beinahe 10% vom Listenpreis eines Neufahrzeuges;


    hier gilt wohl die Überlegung anzustellen, wie soll die Zukunft meines Jimny aussehen:


    - soll er mir bis zu 7 Jahren Freude bereiten und ich trenne mich dann von ihm, indem ich ihn verkaufe?


    - soll er nach einigen Jahren innerhalb der Familien weitergeben werden?


    - oder möchte ich das Auto möglichst lang mein Eigen nennen?


    Denn in der Regel macht man bei einem Neufahrzeug den Unterboden Schutz für den Nachbesitzer - und ob ein Käufer nach 7 Jahren für einen gebrauchten Jimny allein deshalb bis zu Euro 1.900.- mehr bezahlt, weil er vor Jahren mit einem UBS versehen wurde, bezweifle ich;