Meine ersten Offroad-Erfahrungen

  • @ Kokura:

    Zitat

    ... oder ist für dich immer nur richtig, was dir der Staat sagt?


    Bei 80.000.000 Mitbürgern bedarf es einer Regulierung, da je leider der kategorischer Imperativ von Emanuel Kant: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“, leider nicht mehr zu gelten scheint, bzw. der geistige und moralische Horrizont ein Großteil der Bevölkerung die Grundlage dafür nicht hergibt.
    Was wäre denn die Alternative zur Regulierung? - Anarchie (was ja die reinste Form von uneingeschränkter Freiheit wäre)?


    Auch was den Staat betrifft wird der Anspruch auf Freiheit bedauerlicherweise immer damit gleichgesetzt alles tun zu können was man will ohne Rücksicht auf Verluste, dem ist aber nicht so (s. kategorischer Imperativ: Er gebietet allen endlichen vernunftbegabten Wesen und damit allen Menschen, ihre Handlungen darauf zu prüfen, ob sie einer für alle, jederzeit und ohne Ausnahme geltenden Maxime folgen und ob dabei das Recht aller betroffenen Menschen, auch als Selbstzweck, also nicht als bloßes Mittel zu einem anderen Zweck behandelt zu werden, berücksichtigt wird. s.auch Kritik der praktischen Vernunft).


    Wie sagte schon Jean-Jacques Rousseau: "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will!"

  • Schade, dass es in diesem Forum zunehmend öfter nur die Farben Schwarz und Weiß gibt. Leute, die Wahrheit liegt doch irgendwie immer in der Mitte. Es ist sicherlich unmöglich, dass 82 Millionen Deutsche in diesem kleinem Land leben, wenn alle nur Wilde Sau spielen. Andererseits kann mann auch nicht alles reglementieren und verbieten, denn einen Großteil unseres Lebens verbringen wir mit Freizeitgestaltung und benötigt somit mehr Recourcen als für die reine Lebenserhaltung nötig wäre. Also lehnt euch mal ein bisschen zurück und atmet mal ganz entspannt durch die Hose. Kein Mensch "braucht" in D einen Jimny. Aber wir alle haben einen. Somit sind wir alle hier ein bisschen unvernünftig.

    Der Pessimist sieht nur Dunkelheit im Tunnel, der Optimist sieht Licht im Tunnel, der Realist sieht das Licht von einem Zug und der Lokführer sieht 3 Idioten auf den Gleisen.:cool:


  • Kant kannte sich aus! Kant vertrat im Groben die Ansicht: Es ist alles erlaubt, solange du keinen anderen schadest. Nach dieser Gesetzgebung lebe ich auch, wobei wenn man eben penibel ist, schade ich schon jemanden, wenn ich überhaupt Auto fahre (dazu zählen im Übrigen genauso Elektroautos!). Also wo fängt das Schaden an und wo hört es auf? Wenn ich einen Waldweg befahre, finde ich nicht, dass ich jemanden schade. Hat der Eigentümer damit ein Problem und er sieht mich, dann erwarte ich, dass er mir dies höflich zu verstehen gibt, dann habe ich auch kein Problem damit, seinen Weg zu meiden. Mich stört es wie gesagt nicht, wenn jemand meinen Wald befährt. Ich habe noch nie Probleme gesehen, dass irgendetwas darunter gelittten hätte. Ein verdichteter Waldwegboden ist für mich kein Grund den Aufstand zu proben.


    Neulich wies ich auch eine Dame mit 2 Hunden darauf hin, dass ich sie schon zichfach beobachtet habe, wie ihre Hunde auf die Wiese vor meinem Haus kacken und sie diese Haufen nicht entfernte. Auch andere Nachbarn beschwerten sich schon. Daraufhin ging ich zu der Dame und erklärte ihr, dass ich nicht wünsche, dass sie weiter meinen Privatweg nutzt, sie argumentierte, aber hier laufen ja so viele Hundeleute lang. Ich sagte ja, aber alle anderen kacken auf mein Feld, wo es mir egal ist. Sie war etwas versäuert, läuft jetzt aber eine Straße weiter oben zu meinem Feld. Alle anderen Hundeleute laufen nach wie vor über meinen Privatweg. Kein Problem!


    Mit den Leuten reden, hat mir schon immer mehr geholfen als irgendwelche Gesetze zu studieren.

  • Dich stört es nicht wen wer Deinen Wald befährt? Ach so, wenn Du einen eigenen Wald hast, dann fahr doch darin rum.
    Oder hast gar keinen? Nur ne Köterstuhlwiese? Na dann...

    Du weißt, das psychologisch betrachtet das dringende Bedürfnis sich mit laut kreischenden Motorgeräuschen und Aufmerksamkeitserregung in Wahrheit der kindliche Schrei nach der Mutter steckt?

  • Kann hier nicht mal jemand den Thread zumachen?


    Warum? Die Lernkurve ist bekanntlich am grössten wenn man Wissen tauscht und/oder sich kontrovers mit der eingenen Meinung auseinander setzt. Und dazu ist solch ein Thread doch geradezu ideal. Oder sehe ich das falsch?

  • Zitat

    Kant vertrat im Groben die Ansicht: Es ist alles erlaubt, solange du keinen anderen schadest.


    Stimmt, dass ist eine Grobe Ansicht.
    Wie deffiniert Kant denn das "Schaden"?


    Schaden im Sinne von "etwas kaputt machen" oder Schaden im Sinne von "in die Maxime des anderen tangieren"?


    Ein Handeln sollte immer so sein, das ebend die eigene Maxime nicht die eines anderen tangiert.
    Will sagen, wenn DU z.B. auf MEINEM Grundstück rumfährst in dem guten Glauben und Deiner Auslegung von Kant "Ich kann solange alles machen, bis mir jemand sagt, dass dies nicht erlaubt / erwünscht ist" (was Quasi der Staat stellvertretend macht), dann ist es faktisch nicht richtig.


    ICH müsste demnach die Initiative ergreifen und ein Gespräch suchen, welches ich nicht suchen will, weil es mich ggf. in einem Dialog verwickelt den ich nicht führen will, oder schlechtestens Falls eskaliert die Situation und es kommt zu negativen Folgen, welcher Art auch immer.


    Korrektes Handeln, nach dem kategorischen Imperativ wäre in diesem Fallbeispiel, MICH erst gar nicht in die Situation zu bringen in der ich nicht sein will. (In erster Instanz, wenn Du selbst nicht in unangenehme Situationen gebracht sein willst. In zweiter Instanz, selbst, wenn es Dir egal wäre und Deinem Gegenüber nicht, dann handle so das Du diese Eventalität im Vorfeld berücksichtigst) :)


    Die Kette reißt bekanntlich am schwächsten Glied und das gilt es zu berücksichtigen.



    Zitat

    Wenn ich einen Waldweg befahre, finde ich nicht, dass ich jemanden schade.


    Doch tust Du und sei es der Natur oder dem Wildbestand.


    Und "finden" ist ein Gefühl, kein Fakt!


    Du müsstest ja davon ausgehen, dass es vieleicht doch jemand schadet (insofern nicht mit dem Eigentümer abgeklärt) und es aufgrund der Ungewissheit, bleiben lassen um bei Kant zu bleiben.


    Zitat

    Ein verdichteter Waldwegboden ist für mich kein Grund den Aufstand zu proben.


    Für Dich nicht, für andere vielleicht schon und das wäre die Maxime wonach es zu handeln gilt. :)


    Kurz: Kläre es mit dem Eigentümer ab, ob es für Ihn und unter welchen Bedingungen in Ordnung wäre und dann handle in dem gesteckten Rahmen.



    Du gehst doch auch nicht auf eine Frau zu die Dir gefällt und packst Ihr an die Hupen mit der Begründung, wenn es ihr nicht gefällt, kann sie es ja danach ja formulieren und unterbinden. - Merkst was, oder?


    Erst Fragen, dan handeln und nicht umgekehrt, denn die "Tat" kann kann im Zweifel nicht rückgängig gemacht werden und genau das meinte Emanuel Kant.

  • Mit den Leuten reden, hat mir schon immer mehr geholfen als irgendwelche Gesetze zu studieren.


    Wollte mich jetzt eigentlich aus dem Thema raus halten, aber du lässt mir keine Wahl.


    Ich schätze es wirklich, wenn Menschen das Gespräch zu anderen suchen, um Streitigkeiten von vornherein aus dem Weg zu gehen.
    Aber du kannst von keinem Bauern erwarten, der sagen wir mal 10.000ha Land besitzt oder gepachtet hat, er solle allen Leuten einzeln in Ruhe und Gelassenheit erklären, sie sollen doch bitte nicht mit ihren Geländewagen, Quads oder Enduros über seine Felder brettern.


    Wenn du bei dem besagten, rein hypothetischen Bauern klingelst und ihn freundlich fragst, ob du gelegentlich über seine Felder fahren darfst, wird er sicherlich nichts dagegen haben und dann bin ich auch ganz bei dir.
    Aber von Leuten zu erwarten, sie sollen dich doch freundlich darauf hinweisen, irgendetwas spezielles zu unterlassen (seien es jetzt die Hunde-Hinterlassenschaften, der Müll am Angelplatz oder der Geländewagen im Wald) ist einfach nur frech und ich als derjenige, der dich erwischen würde, wäre ganz sicher nicht ruhig und gelassen, sondern würde dich fragen was der Mist soll.


    Und daran gibt es nichts zu diskutieren, wer einfach macht was er will, so lange bis derjenige, der etwas dagegen hat überhaupt die Chance bekommt, denjenigen darauf hinzuweisen, der ist schlichtweg ein Egoist und nicht gesellschaftsfähig.


    Das war's von meiner Seite zu dem Thema.


  • :good_job:

  • Ich bin im Ausland schon viel offroad gefahren/gereist, war aber bis vor Kurzem noch nie in einem Offroadpark.
    Kokura, ich verstehe nicht, wieso Du das so aburteilst, wo Du das doch gar nicht kennst?
    Da gurkst Du auf Deinem Land, im Wald und im Acker rum - wenn Du wirklich offroad fahren lernen willst, mach Urlaub in Island und/oder beherzige den Tip und belege einen Kurs.


    Nun nach meinem 1. Besuch im Offroadpark - im Vergleich zum Offroaden im Ausland mit Furten etc. - meine Einschätzung: wer im Offroadpark gut fahren kann, kann das auch sonst überall, es ist wirklich z.T. recht anspruchsvoll. Wirfs nicht so weit weg, sonst mußt es wieder von so weit holen :topsy_turvy:
    Außerdem lernt man nette Leute kennen, zusammen macht offroaden gleich noch viel mehr Spaß!
    Deutschland ist halt nicht grad das ideale Offraodland, wir können froh sein, die Parks zu haben.


    Deine Abneigung gegen das grüne Weltbild in allen Ehren - ich mag es auch nicht - aber was hat das eigentlich mit uns hier zu tun?


    Gruß! Lametta

  • Wenn ich einen Waldweg befahre, finde ich nicht, dass ich jemanden schade.


    Hast du schon mal einen Waldweg gesehen, bei dem 20 bis 30 Personen das selbe denken und den als Abkürzung nehmen?


    Jeder für sich schadet wenig, zusammen summiert sich das ganz ordentlich.


    flo

    807972.png

    Spielwiese: Hohenloher Ebene im Kreis SHA und KÜN

  • Vielleicht habt ihr Recht. Vielleicht sind die meisten Leute nicht so kulant wie ich es in meinem Wald bin. Wahrscheinlich bin ich zu gutmütig, zu großherzig. Aber ich gestehe, man kann nicht wissen, ob es demjenigen gefällt oder es ihn stört, dass ich seinen Grund befahre. Aber wenn man es so sieht, muss man es theoretisch auch konsequent betrachten, dann dürfte ich keinen Wald mehr betreten, denn das kann auch jemand missfallen, der eben seinen Wald nur für sich haben will? Wäre das nicht konsequent? Gerade die Hunde- und Pferdeleute sollten sich dann ganz stark an ihre Nase greifen.


    Wie gesagt, bei meinem Privatweg steht ein Schild vorn und hinten, dass es eben ein solcher ist, was natürlich haftungsrechtliche Gründe hat. Aber am Tag gehen etliche Leute entlang, ich wäre nie auf die Idee gekommen, es jemanden zu verbieten. Vielleicht bin ich einfach nicht deutsch genug, um immer auf jedes Recht zu bestehen. Ich bin zu sehr Mensch und erwarte das auch von anderen, was sicher falsch ist - von anderen das zu erwarten, wie ich die Welt selbst betrachte. Ihr hab Recht, dass man besser immer vom Schlimmsten ausgehen sollte. Gesunder Menschenverstand, indem ich meinen Erarchtens, mich im Wald so verhalte, dass ich niemand Schaden zufüge, kann jemand anderes schon als Bedrängnis empfinden. Aber dürfte man dann sich überhaupt unters Volk begeben? Bin ich nicht eine Bedrängnis für jeden Radfahrer für jeden Fußgänger mit meinem großen Auto, mit meinem Jimny? Oder macht man es tatsächlich nur an Gesetzen fest? Waren und sind Gesetze immer sinnvoll, wenn man unsere Geschichte betrachtet?
    Kann der Mensch für sich selbst und seine Mitmenschen gute Entscheidungen treffen oder braucht es eine Obrigkeit, die alle dirigiert? Ist diese Obrigkeit scheinheilig und wirktlich ernst zu nehmen, indem sie kleinen Leuten sagt, wie sie sich zu verhalten haben und an anderer Stelle Menschen totschießt?

  • Hinterher deine Fußspuren verwischen. :suspekt:


    Nein, wenn ich mein Zelt aufschlage und auch schon mal im Wald menschlichen Trieben nachging, findet man keinerlei Hinterlassenschaften, außer vielleicht ne Pfütze Urin und Löcher der Heringe.


    Ich hasse es nämlich auch total wenn ich Müll sehe. Sei es in der Natur oder in der Stadt. Deshalb hinterlasse ich keinen.

  • Es ist schon ein Unterschied, ob man zu Fuß zum Pilze sammeln oder zum Natur genießen durch den Wald läuft und vielleicht sogar versucht, nicht auf alle Jungpflanzen drauf zu latschen, oder ob man zum Spaß an der Freude mit seinem GW möglichst anspruchsvolle Wege sucht und dabei den Boden umgräbt.


    Ich finde, man sollte das nicht zu sehr verallgemeinern. Nur weil das eine schlecht ist, heißt es nicht dass alles andere auch schlecht ist.
    Es hat hier auch kaum einer behauptet, er fährt nicht durch Waldwege weil er Gesetze beachtet.
    Die meisten hier argumentieren damit, dass sie das Ökosystem Wald nicht unnötig stören wollen und ich finde, daran ist nichts verwerfliches.


    Ich verstoße regelmäßig gegen alle möglichen Gesetze, fahre auf der Landstraße statt 80 auch mal 90, nehme mir ins Kino eigene Getränke mit oder gebe meinem Kumpel einen Fuffi weil er mir den ganzen Tag lang geholfen hat und er gerade knapp bei Kasse ist.


    Aber das heißt noch lange nicht, das ich hier machen kann was ich will und das impliziert, dass ich nicht querfeldein durch die Natur fahre oder mir als selbsternannter Survival-Profi irgendwelche Hütten im Wald baue.


    Vieles ist Ermessenssache und das geht auch im Jahr 2017 in Deutschland noch. Aber man kann es halt auch übertreiben, dann brauchen wir uns aber nicht wundern, wenn alles immer genauer geregelt wird und die Strafen immer höher werden.