Da wir uns mit mehreren Jimnyfahrern in einer - sagen wir - Sektlaune überlegt haben, uns für das diesjährige Offroad - Budel - Festival entgegen der letzten Jahre an Stelle der roten Strecken für die schwarzen Strecken einzuschreiben, zog das zwangsweise die Montage einer Seilwinde nach sich - ohne Seilwinde gewährt der Veranstalter keine Zulassung für die schwarzen Strecken.
Nun weist die an meinem Jimny vorhandene Stoßstange bereits eine Aufnahme für eine Seilwinde auf.
Da meine Wahl aber auf eine von Jimnybits angebotene "Back Raptor 9500lbs" mit einer Zugkraft von 4.309kg, einem Gewicht von 27 kg, einem Reihenschlussmotor mit 5,7 PS und einem 26m langen und 11mm starken Kunststoffseil fiel, wurde anhand der Abmessungen klar, dass diese Seilwinde mit der vorhandenen Halterung nicht zu montieren war. Ein kurzer Versuch bestätigte dies, so dass ich froh war, die ebenfalls von Jimnybits angebotene Seilwindenplatte gleich mitbestellt zu haben.
Um die Jimnybits - Windenplatte montieren zu können, musste erst einmal die komplette Stoßstange demontiert werden. An der neuen Windenplatte war dann noch die vielzitierte Aussparung für das Lenkgetriebe herzustellen, was jedoch kein größeres Problem darstellte. Eine erste Anprobe zeigte, dass alles soweit passte.
Die Montage der Windenplatte ist wirklich Plug&Play durchführbar, das passt alles perfekt. Nachdem alle Löcher gebohrt und das Ganze "anprobiert" war, habe ich alles nochmal demontiert und die blanken Stellen lackiert und anschließend mit Wachs versiegelt.
Nun musste noch ein Umbau der Halterungen des Stoßstange - Oberteils erfolgen, damit die neue Windenplatte und die Stoßstange zusammenfinden. Hierzu wurden die vorhandenen Halterungen sauber abgetrennt und mit den im Lieferumfang der Windenplatte vorhandenen Distanzstücken verschweißt. Das Ganze habe ich dann ebenfalls gesäubert und neu lackiert.
Nach diesem Schritt konnte dann die mechanische Fertigstellung inklusive Montage der Seilwinde erfolgen. Das Ergebnis gefällt mir bis dahin sehr gut. Klasse ist, dass das Kennzeichen perfekt oberhalb des Seilfensters sitzt und die Winde schön verdeckt und somit von vorne somit etwas vor der Witterung schützt. Die Windenplatte ist extrem stabil und der Böschungswinkel hat sich dazu noch massiv verbessert.
Am Wochenende widmete ich mich dann der Elektrik. Da die vorhandene Batterie mit Japan - Dünnpol ohnehin bereits etwas altersschwach war, habe ich eine neue Optima - Yellowtop mit Normalpol verbaut. Den dickeren Batteriepolen traue ich die 350 Ampere maximale Stromaufnahme der Seilwinde eher zu. Die Optima Yellowtop YT S 2.7 weist identische Abmessungen wie die Originalbatterie auf, so dass alles perfekt passt.
Schwieriger gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Montageort für die Steuereinheit der Seilwinde, die Sicherungshalter und den von mir gewünschten Batterie - Trennschalter. Letztlich habe ich mich zu Gunsten eines eventuellen Montageortes für einen zukünftigen Kompressor und zur Vermeidung unnötig langer Leitungen zur Seilwinde für die Fertigung einer klappbaren Montagehalterung aus Riffelblech entschieden. Vorab hatte ich eine Schablone aus Pappe erstellt, um den vorhandenen Platz bestmöglich ausnutzen zu können. Dank des Facelift - Modells und der dadurch höher sitzenden Motorhaube passen die Komponenten an diese Stelle. Beim älteren Modell wird der Platz vermutlich zu knapp sein.
Die Leitungsführung der 35mm² Kupferleitungen ließ sich dank Verwendung eines Kunststoff - Spiralschlauches aus dem Teichzubehör gebündelt und gut geschützt auf dem Rahmen bis zur Seilwinde realisieren. Die Rohröffnungen sowie die Übergänge zwischen den Presskabelschuhen und der Leitungsisolierung habe ich zum Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit mit selbstverschweißendem Isolierband verschlossen.
Lediglich den Bowdenzug für die Fernbetätigung des Batterietrennschalters von Innen muss ich noch montieren. Die Foto´s werden dann nachgereicht.
Am vergangenen Wochenende konnte ich die Seilwinde dann beim Familienwochenende des Allradclub Rhein-Wied schonmal ausprobieren. Bis auf eine nicht funktionierende Funkfernbedienung (die Kabelfernbedienung funktioniert einwandfrei) kann ich nicht klagen. Das Teil macht einen sehr guten Eindruck.
Der Einbau hat auf Grund der vielen Anpassungen je einen Tag für die Mechanik und einen Tag für die Elektrik in Anspruch genommen.
Momentan stehen erstmal keine größeren Umbauten mehr an. Im nächsten Jahr werde ich die Front- und Heckstoßstange noch sandstrahlen und neu beschichten, da die "China - Beschichtung" so langsam von beginnendem Rost unterwandert wird. Ansonsten habe ich nur kleinere Optimierungen geplant. Ich werde dann zwischendurch immer mal wieder ein Update posten.