MT Reifen und nasse Straße.

  • Ich bitte um euere Erfahrungen mit MT Reifen und nasser Straße.
    Ich lese zum Beispiel gute Erfahrungen mit den Hankook Dynapro MT RT03 im Gelände sowie auf der Straße.
    Bei Regen, schreiben einige, soll dieser Reifen jedoch rundaus gefährlich sein.
    Ist das übertrieben?
    Ich weis das MT Reifen keine Regenreifen sind und das man damit vorsichtiger fahren soll aber sind die unter bestimmten Umstände wirklich gefährlich?
    Wie fährt sich der Goodrich MT Reifen unter diesen Umständen?


    Schöne Grüße, Bertie.

  • Hallo Berti,


    ich kann Dir nur bedingt antworten, da ich keinen BF Goodrich fahre.
    Ich fahre einen general Grabber AT² von dem man bei Regen auch nichts Gutes hört.
    Meine persönliche Erfahrung ist die, wenn man angepasst fährt passiert nichts.
    Ich habe oft genug versucht meine "nicht so tollen Reifen bei Regen" in den Grenzberich zu fahren um zu überprüfen ob da etwas dran ist und bis jetzt ist noch kein "Drift" oder Dreher zustande gekommen.
    Wenn man sich den Fahrstiel des einen oder anderen Mitbürgers so anschaut und dann dessen vermeintliches negativ Urteil ließt, fragt man sich, ob derjenige vieleicht auch in Betracht gezogen hat, dass bei seiner Fahrweise in Kombination mit einem anderen Reiffen, durchaus mehr passiert wäre.
    Will sagen, wer besenkt fährt und über die schlechten Reifeneigenschaften mei Nässe meckert, der kann ja in dem Moment nur den Reifen beurteilen und nicht den Reifen als Alternative zu anderen.


    Summa sumarum: Es gibt Unterschiede bei Reifen da ein Reifen immer ein Kompromiss ist, der größte Unterschied sitzt aber auf dem Fahrersitz!


    LG Ackerdiesel

  • Das Problem mit den MTs bei Regen ist das sich das wegrutschen nicht ankündigt es gibt keinen Grenzbereich. Es zuckt kurz und wenn du wieder wach bist liegst du bereits im Gestrüpp.
    Gleiches beim bremsen. Das der Gripp fehlt merkst du erst wenn die Hütte schon rutscht. Ich hatte schon so manchen Schweisstropfen im Gesicht.
    Ich hab schon in der Stadt auf topfebener Straße vor einer Ampel bei Regen anfahren wollen und die Fuhre ging nicht vorwärts. Ganz haarig wird die Kombination MT + Regen + Kopfsteinpflaster.


    Ich hatte bisher die MTs von Bridestone und die von BF Goodrich. Die tun sich nix bei Regen.


    Man kann mit den Pellen im Regen fahren, keine Frage. Aber Vorsicht !!

    Jimny Geländewagen GJ JB74 Comfort+ Handschalter - Fuel to Smile Converter -
    Zutaten: E5, NM130, SAE90EP, VTG, AT195, LED USB. Kann Spuren von Gelände enthalten.
    Allzeit gute Fahrt ! Andreas

  • Hallo Bertie,


    ich sehe es ähnlich (dramatisch) wie nr5. Ich bilde mir zwar ein, daß meine BFGs in ihren ersten Saison (2011) noch einen ganz guten Grip hatten, der war allerdings in der zweiten weg.


    Geradeaus läuft der MT, keine Frage, das würde er auch im Winter. Auf nasser Straße greift sehr früh das ABS beim Bremsen ein. Und auch in Kurven ist die Seitenführungskraft ganz schnell weg. Der Grip reißt schnell ab. Das kann auch schon bei langsamen Geschwindigkeiten (< 30 km/h) in engen Kurven passieren. Dabei bricht das Fahrzeug zwar noch nicht aus, aber man merkt, wie das kurveninnere Rad die Haftung verliert, durchdreht, die Tachonadel hochschießt, um sich nach ein bis zwei Sekunden wieder zu fangen.


    Das ist mir dieses Jahr schon zwei mal passiert, trotz gemütlicher Fahrweise bei Regen. Einmal aus einem Kreisverkehr raus in eine darauffolgende abknickende Vorfahrtsstraße und einmal bergauf in einer schönen engen Serpentine am Edersee. Muß ich nicht noch mal haben. Deswegen kommen die BFGs spätestens im Herbst weg, trotz noch ausreichendem Profils.


    Anfahren an der Ampel kann auch lustig werden, wie schon beschrieben wurde. Insbesondere, wenn es bergauf geht. Aber auch auf gerader Strecke ist mir das schon passiert, daß die Tachonadel schneller als der Jimny war. Da ist man fast genötigt, die hintere Sperre zum Anfahren zu aktivieren. :Mad:


    So schön (laut) ein MT ist, so gut er auch auf gerader Strecke dahinrollt, so tückisch ist er auf nasser Fahrbahn. Man kann ihn fahren, aber nur mit deutlichen Abstrichen. Wer meint, einen MT bei Nässe genauso wie einen AT- oder HT-Reifen fahren zu können, landet ganz schnell - zu Recht - im Graben.

  • Hallo Ackerdiesel, nr5 und hbex.
    Danke für die Antworten.
    Für mich also keine MT's sondern AT's.


    Was würde der vom Durchmesser gesehen größte AT Reifen sein der mit einem höhergelegten benziner problemlos zu fahren ist?
    Ich weis das 215/75 normalerweise maximal ist aber da gibt es bei den verschiedenen Fabrikaten ja noch Unterschiede in der Durchmesser. Oder bin ich da falsch informiert?


    Gruß, Bertie.

  • @ berti: Was meinst Du mit "größte AT" ?
    Je schmaler die Auflageflächer, desto besser im Gelände (außer auf Sand).
    Falls Du die Höhe und den damit gewonnenen Platz unter dem Differntial meinst, da musst Du schon bei 215 / 75 R15 eine Tachoprüfung machen lassen und am forderen Stoßfänger schnibbeln.
    Alles was größer ist bedarf meiner Meinung nach eine Tachoangleichung welche nicht gerade billig ist und schon gar nicht im Zusammenhang mit der dazugekauften Trägheit in der Beschleunigung des Jimny.
    Ohne weiteren Umbau im Getriebe mach das keinen Spaß.


    LG Ackerdiesel

  • Hallo Ackerdiesel,


    was ich meine ist:
    Ist ein 215/75-15 AT von BF vom Durchmesser her gleich groß als einer AT2 von General?
    Sollte normalerweise so sein weil 0,75x215= 161,25mm.


    Warum es mir geht, ich habe momentan die General AT2 205/75'er drauf, finde die aber ein bischen klein aussehen unter meinem Jim mit +50TM und 25mm (je Seite) Spurplatten.
    Ich möchte einen wuchtigeren Reifen ohne das ich das Getriebe ändern muß
    Stoßstange vorne ist bereits gekürzt.


    Gruß, Bertie.

  • Alles schon be/geschrieben :up: - nicht sehr angenehm, aber ist eben so und man kann sich an die Eigenschaften gewöhnen. Ich fahre das ganze Jahr mit BF MT TA KM2 in 215 mit Lockright. Wie war das bei den BMW Fahrern? Nur quer ist wer? Und in Kurven schieben wird er nur am Anfang - du wirst die Geschwindigkeit einfach anpassen :up:

  • @ Berti: Da ich für meine Kunden keinen General Grabber AT² mehr bestellen konnte da selbige laut Gummi Hasenkrug aus dem Program genommen worden sind (anscheinend geht es jetzt aber doch wieder), bin ich auf den BF Goodrich At ausgewichen.
    Vom Profiel her sind die zum verwechseln ähnlich (wer weiß ob es da nicht eine Kooperation gibt?) nur die Radflanke ist etwas stärker ausgeprägt.
    Ich fand die BF Goodrich AT gar nicht schlecht (soweit ich das auf der 1/2 Stunde Fahrt zum Tachoprüfstand beurteilen konnte).
    Ich bin aber auch sehr mit meinen General Grabber AT² zufrieden.


    General Grabber AT²: Erstaunlich leise, bei Nässe habe ich keine Probleme, im Gelände bis jetzt auch nicht, auf trockener Fahrbahn gut, nur in schnellen Kurven bei falschen Luftdruck ist Vorsicht geboten, denn dann geht einem die Straße aufgrund der schlechteren Seitenführungskraft, aus.


    LG Ackerdiesel

  • Das eigentliche Problem ist das die Reifen aushärten und somit die Eigenschaften schlechter werden.
    Das hatte ich bei meinem Benziner mit dem Grabber AT2, zwei Jahre lang sehr gut, auch bei Regen und Schnee, danach wurden die
    Reifen hart und der Reifen war bei Starkregen oder sehr nasser Fahrbahn mit Vorsicht zu genießen, auf Schnee dann auch eher naja
    und sehr angepasste Fahrweise nötig.
    Ich denke das wird bei MTs ähnlich sein.


    Zu der Größe:
    BFGoodrich AT und General Grabber AT2 nehmen sich nicht viel, der größte mir bekannte AT (als Neureifen, also nicht runderneuert) ist der Fedima Fronteira


  • was ich meine ist:
    Ist ein 215/75-15 AT von BF vom Durchmesser her gleich groß als einer AT2 von General?
    Sollte normalerweise so sein weil 0,75x215= 161,25mm.


    Exakt gleich groß sind die Reifen sicherlich nicht, teilweise sind da in einer Größenkategorie ganz schöne Streuungen drin. Offroad Mayerosch hatte früher immer real gemessene Reifenhöhen und -breiten auf ihrer Website aufgeführt. Bf Goodrich AT, Grabber AT2 und Grabber AT waren laut diesen Werten ungefähr gleich groß. Tendenziell sind straßenorientierte Reifen wie z.B. der Geolander AT etwas kleiner und runderneuerte MT´s deutlich größer. Optisch wirken Stollen natürlich auch immer viel wuchtiger als Straßenprofile.

  • Hallo


    Nachdem ich in 13 Jahren auf 2 Jimny parallel diverse Reifen probiert habe traue ich mir folgende pauschale Aussage. Jeder AT ist bei Regen besser als der Seriendueller. Jeder MT ist bei Regen deutlich schlechter als der Seriendueller. Im Winter nur Winterreifen. Einen MT auf den Daylidriver würde ich vermeiden. Ein paar Kilometer sind aber ok wenn man denn MT unbedingt braucht.

    Gruss Bernd
    2001er Jimny 1.3 Cabrio, "alles original" :maulkette:

    • Offizieller Beitrag

    ...Ich weis das MT Reifen keine Regenreifen sind und das man damit vorsichtiger fahren soll aber sind die unter bestimmten Umstände wirklich gefährlich?....


    Gefährlich sind MT Reifen nicht ... das Zauberwort heist angepasste Fahrweise.
    Wer damit natürlich die Grenzen austestet, wird schnell erfahren das es bessere Reifen für die Strasse gibt.


    Aber MT ist auch nicht gleich MT.
    Grundsätzlich sagt die Bezeichnung ja schon für welches Gelände der Reifen optimiert ist....da gehört eine regennasse Strasse nicht wirklich zu.
    Aber z.b. ein runderneuerter Reifen ist mit seiner deutlich weicheren Gummimischung gegenüber einem MT Neureifen schon ganz gut unterwegs.


    Meine subjektive Meinung nach mehreren Jahren mit runderneuerten MT auf der Strasse: Ich lebe noch...kann also nicht so schlimm sein. :fahren:

  • Dank an alle für die Antworten.
    Der Fedima ist tatsächlich der Größte 215/75'er AT mit 730mm (!), wo die BF und AT2 715mm sind.
    Heist dies das ich ohne Probleme die Fedima verwenden kann oder wird das dann doch etwas zu viel vom guten (Getriebe u.s.w.)?
    Entschuldigung das ich so durchfrage, ich möchte aber sicher sein das ich die richtige Wahl treffe.


    Gruß, Bertie.

  • Hallo


    Nachdem ich in 13 Jahren auf 2 Jimny parallel diverse Reifen probiert habe traue ich mir folgende pauschale Aussage. Jeder AT ist bei Regen besser als der Seriendueller. Jeder MT ist bei Regen deutlich schlechter als der Seriendueller. Im Winter nur Winterreifen. Einen MT auf den Daylidriver würde ich vermeiden. Ein paar Kilometer sind aber ok wenn man denn MT unbedingt braucht.


    Darf ich das so verstehen, alle ATs außer dem Seriendueler bei Regen TOP sind, der Seriendueler "Sch...." und alle MTs "Doppelsch...." ?
    Etwas sachlicher formuliert ist dann der Seriendueler zwar von der Laufleistung her gut, aber bei Nässe eher auf den hinteren Rängen.
    Könnte das daran liegen, dass der Jimny einfach zu leicht für diese Reifen ist? Schließlich dürfen zwei von diesen Reifen
    das Gewicht eines ganzen Jimny tragen.
    Klar, dass der Seriendueler mit seinen großen Positivanteil im Profil sich relativ schwer tut, zusammen mit einem leichten Fahrzeug das Wasser zu verdrängen.
    Dann fährt man eben ein Bisschen langsamer.

    Nichts ist gut außer dem guten Willen. (Immanuel Kant)

  • Gefährlich sind MT Reifen nicht ... das Zauberwort heist angepasste Fahrweise.
    Wer damit natürlich die Grenzen austestet, wird schnell erfahren das es bessere Reifen für die Strasse gibt.


    Aber MT ist auch nicht gleich MT.
    Grundsätzlich sagt die Bezeichnung ja schon für welches Gelände der Reifen optimiert ist....da gehört eine regennasse Strasse nicht wirklich zu.
    Aber z.b. ein runderneuerter Reifen ist mit seiner deutlich weicheren Gummimischung gegenüber einem MT Neureifen schon ganz gut unterwegs.


    Meine subjektive Meinung nach mehreren Jahren mit runderneuerten MT auf der Strasse: Ich lebe noch...kann also nicht so schlimm sein. :fahren:


    Muss dem chef recht geben ich fahre jetzt den Insa Turbo Sahra seit 6 Monaten auch bei nässe und der hat sogar teilweise ein besseres strassenverhalten als mein BFG AT so blöd es auch klingt.
    Ich denke dass an der gummimischung liegt da beim runderneuerten diese ja viel weicher ist.
    Ich bin zu frieden mit meinem MT und fahre ganue so wie auch vorher mit den AT's:up:

    • Offizieller Beitrag

    ...
    Der Fedima ist tatsächlich der Größte 215/75'er AT mit 730mm (!), wo die BF und AT2 715mm sind.
    Heist dies das ich ohne Probleme die Fedima verwenden kann oder wird das dann doch etwas zu viel vom guten (Getriebe u.s.w.)?
    .....


    Den Fedima kannst du zwar montieren.
    ABER der wird zu groß sein um den ohne Tachoanpassung eingetragen zu bekommen. Das ist mit Neureifen meist schon knapp in 215/75R15.
    Desweiteren wirst du die Radhausecken je nach Stoßstange mehr oder weniger bearbeiten müssen.
    Nicht zu vergessen das er deutlich an Durchzug verliert. Aber das passiert mit jeder Reifenvergrösserung.


    Zusätzlich hängt es noch von der ET deiner Felge ab, wo der Reifen eventuell noch beim verschränken anliegt.

  • Hallo ThomasM


    Ja ich würde das beim Seriendueller auf die harte Mischung, die wenigen Rillen und auf das geringe Gewicht des Jimny schieben. Die Reifen halten ewig und für den Verbrauch und Abgaswerte ist es auch positiv. In warmen trockenen Regionen mag der Reifen sogar ganz toll sein, aber ein Regenreifen wäre für Deutschland die bessere Wahl.

    Gruss Bernd
    2001er Jimny 1.3 Cabrio, "alles original" :maulkette:

  • Ich bin ein MT Daylidriver und habe keine Probleme bei Regen und Schnee.
    Ich denke auch das dass an der gummimischung liegt, meine Fedima Reifen (maxi Grip) sind schön weich und der kleine läuft gut und stabil.
    Jederzeit würde ich die Reifen wieder bestellen.