Allrad zuschalten

  • Diagonalwechseln heißt aber auch, dass derselbe Reifen nur an zwei Positionen kommt, oder?


    Also z.B. vorne rechts und links hinten, danach wieder vorne rechts usw..


    Ich habe bisher immer nur auf derselben Seite von hinten nach vorne und zurück.

    :/

  • Wenn du deine Bedienungsanleitung vom Jimny mal zur Hand nimmst, dann kannst du dort nachlesen wie es funktionieren soll!

    Falls du keine hast, dann besuche mal die Seite von Suzuki Austria, dort kannst du sie kostenlos herunterladen.


    Achtung :!:

    Dies geht aber nur dann, wenn deine Reifen nicht :!: laufrichtungsgebunden sind!


    Ob dein Reifen laufrichtungsgebunden ist oder nicht, das erkennst du am "Rotation"-Symbol.

    Auf dem folgendem Bild siehst du das Zeichen auf 5 Uhr unterhalb des O von Kumho:


    10391953.jpg?fit=around%7C1000:625


    Gruß Kai

  • Diagonal war von mir nicht präzise genug formuliert. In der BA gibt es 2 Skizzen, je nachdem ob ob Du das Reserverad in den Wechsel mit einbeziehen willst oder nicht. Das geht aber nur bei nicht laufrichtungsgebundenen Reifen. Reine Winterreifen haben oft eine Laufrichtung. Die nur auf der gleichen Seite tauschen.

  • Kürzlich hatte mein Jimny die Gelegenheit, seine Fähigkeiten zu zeigen. Ich bin aber etwas unsicher, ob ich etwas hätte besser machen können, daher würde mich interessieren, was ihr dazu sagt.


    Ich traf auf eine wirklich verzweifelte Familie, die mit Ihrem Auto halb in einen Graben geraten war und trotz aller Anstrengungen nicht heraus kam. Sie hatten sogar das Abschleppen mit einem anderen PKW versucht, was aber nicht funktionierte. Die Leute waren also wirklich bereits völlig resigniert und gingen davon aus, dass sie einen Traktor benötigen würden, um ihr Auto heraus zu bekommen.

    Ich schlug vor, es mal mit dem Jimny in 4L zu probieren und siehe da: Es funktionierte auf Anhieb, dass ich den Wagen rauszog. Der Tag war gerettet und die Familie angesichts der unverhofften Rettung sichtlich erleichtert und dankbar.

    Dennoch war ich mir im Nachgang unsicher, ob ich alles richtig gemacht hatte. Ich achtete während des Vorgangs darauf, nur geradeaus zu fahren, was auch kein Problem darstellte, da es nur etwa einen bis allerhöchstens zwei Meter brauchte, bis der Wagen befreit war.

    Unsicher bin ich mir jedoch im Hinblick auf den Umgang mit der Kupplung. Letztlich fand der gesamte Prozess mit schleifender Kupplung statt, da es nur um diesen sehr kurzen Weg ging. Zum Anfahren bleibt mir ja nichts anderes übrig, als kurz schleifen zu lassen und als das Fahrzeug dann rollte, habe ich ja schon wieder angehalten. Es hat nichts gestunken oder so, aber dennch habe ich mich im Nachgang gefragt, ob das auch irgendwie besser gegangen wäre?

    Ich wüsste allerdings auch nicht wirklich, wie - etwas "Anlauf" nehmen (also dem Abschleppseil erstmal mehr Spiel lassen), sodass die Belastung erst kommt, wenn ich von der Kupplung runter bin, hätte ja dafür dann einen ordentlichen Schlag getan, was ja auch nicht die Lösung gewesen wäre, oder?


    Ich würde mich also über eure Expertise freuen. Zunächst: War es richtig, dass ich in dieser Situation 4L genutzt habe, um möglichst viel Kraft zu übertragen? Und schließlich: Hätte ich irgendwie sinnvoller mit Blick auf die Kupplung arbeiten können, um eine zu starke Belastung zu vermeiden?

  • Wie sonst außer mit schleifender Kupplung kann man sonst noch anfahren?

    Deine Frage sagt mir, dass Du noch nie einen Anhänger mit einem Fahrzeug ohne Automatik-Getriebe (DSG oder Wandler) gezogen hast.

    Je höher die angehängte Last umso länger muss man die Kupplung schleifen lassen, bis die Fuhre in Bewegung ist.

  • Wie sonst außer mit schleifender Kupplung kann man sonst noch anfahren?

    Deine Frage sagt mir, dass Du noch nie einen Anhänger mit einem Fahrzeug ohne Automatik-Getriebe (DSG oder Wandler) gezogen hast.

    Je höher die angehängte Last umso länger muss man die Kupplung schleifen lassen, bis die Fuhre in Bewegung ist.

    Richtig, das habe ich noch nie getan, ich fahre erst seit anderthalb Jahren Auto. Und es war auch mein erstes Mal Abschleppen, daher fragte ich nach.

  • Quangel

    Meinen Glückwunsch zur erfolgreichen Bergung!


    Um in Zukunft deine Kupplung zu schonen solltest du mehr als nur zwei Meter ziehen, man sollte das zu bergende Fahrzeug immer mehrere Meter weiter ziehen um ein wieder abrutschen zu verhindern.


    Das mit dem Anlauf solltest du ohne Erfahrung/Schulung besser unterlassen!


    Denn zum einen stellt sich mir hier die Frage, ob du dafür die richtige Ausrüstung hast und die möglichen Gefahren kennst?

    Das Thema Bergung ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen!

    Vor einigen Monaten habe ich noch auf dem YT-Kanal von MadMatt aus Australien gesehen welche tödlichen Folgen ein Fehler beim Bergen haben kann!

    Hier im Forum sind einige Links, des deutschen YT-Kanal Explorer Magazin, in denen das Thema Bergung und der richtige Ansatz für eine Bergung aufgezeigt wird, auf YT haben auch diverse OffRoad-Kanäle immer wieder Videos zum Thema Bergung veröffentlicht.


    Gruß Kai

  • Meinen Glückwunsch zur erfolgreichen Bergung!


    Um in Zukunft deine Kupplung zu schonen solltest du mehr als nur zwei Meter ziehen, man sollte das zu bergende Fahrzeug immer mehrere Meter weiter ziehen um ein wieder abrutschen zu verhindern.

    Dankeschön!


    Das Szenario war denkbar geeignet, um als Anfänger mal erste Erfahrungen mit einer Bergung zu sammeln: Es ging ketztlich nur darum, das abgerutschte Auto wieder auf eine asphaltierte Parkfläche zu ziehen. Daher ging es nur um dieses kurze Stück, bis das geborgene Fahrzeug schon wieder sicher auf Asphalt stand.


    Dass das mit dem Anlauf heikel ist, dachte ich mir bereits, weshalb ich es natürlich auch nie so gemacht hätte. Ich werde aber mal nach den angesprochenen Videos suchen, danke!


    Aber das heißt ja letztlich, ob ich nun noch ein Stück weiter gefahren wäre, oder nicht: Um ein langsames Anfahren mit schleifender Kupplung kommt man auch in einer solchen Situation nunmal nicht herum.


    Wie gesagt: Es war meine erste Bergungs-Erfahrung und es war auch niemand dabei, der mir irgendwelche sinnvollen Tipps hätte geben können - daher wollte ich einfach im Nachgang hier nochmal nachfragen, ob es irgendetwas gibt, was ich in Zukunft bedenken könnte oder sollte. :)

  • Super, vielen Dank Kai!


    Achso, um aber nochmal ganz kurz den zweiten Aspekt meiner Frage abzuschließen: 4L zur maximalen Kraftübertragung war dann an dem Punkt schon die richtige Wahl, oder?

  • Achso, um aber nochmal ganz kurz den zweiten Aspekt meiner Frage abzuschließen: 4L zur maximalen Kraftübertragung war dann an dem Punkt schon die richtige Wahl, oder?

    So ist es. ;) Mehr Kraft und langsamer.

  • Super, vielen Dank Kai!


    Achso, um aber nochmal ganz kurz den zweiten Aspekt meiner Frage abzuschließen: 4L zur maximalen Kraftübertragung war dann an dem Punkt schon die richtige Wahl, oder?

    Wenn man dir sagt ein anderer hat es nicht geschafft, dann frage halt was das für ein Fahrzeug war.

    Bei größeren Autos, also mehr Gewicht und Leistung, dann kann man mit 4 H gerne beginnen, allerdings kommt es auf das Gewicht des zu bergenden Autos und der Situation in der es sich befindet an.

    Dies sollte man bei "jeder" Bergung berücksichtigen, so wie es MadMatt in der Pyramide für eine erfolgreiche Bergung aufzeigt.


    Als Beispiel:

    Du bist in einem Offroadpark mit einer 2,5 to. Winde unterwegs und hilfst einem im Schlamm festsitzenden Jimny zu bergen, in dem du deine Winde einsetzt.

    Später siehst du einen Jeep im Schlamm stecken und willst auch dem helfen, aber dafür ist deine Winde zu schwach und musst mit einer Umlenkrolle arbeiten, je nachdem wie der Untergrund ist musst du dir allerdings auch einen Ankerpunkt suchen, an dem du deinen Würfel anbindest.

    Ist kein geeigneter Ankerpunkt vorhanden, dann kannst du wegen der Reichweite deiner Winde nicht helfen, aber hat der Jeep eine eigene Winde, so kannst du mit deinem Würfel der Ankerpunkt für den Jeep sein und der Fahrer kann sich mit seiner Winde selbst befreien.

    Jedoch ist bei einem Windeneinsatz auch Vorsicht geboten und auf die richtige Vorgehensweise zu achten, da man in diversen Videos viel zu oft sieht, wie gegen die Winde gearbeitet wird anstelle die Arbeit der Winde zu unterstützen.


    Dies ist mit ein Grund warum ich mittlerweile eine 6,123 to. Winde verbaut habe.

    Beim passenden Bergematerial gibt es auch immer wieder Diskussionen bezüglich dessen was das Bergematerial aushält!

    Einige raten nur passendes Bergematerial für das eigene Fahrzeug anzuschaffen, also bei einem 1,5 to. schwerem Auto sollten die Teile eine Bruchlast von 2,5 to. haben, damit das Bergematerial eher aufgibt als die Anschlag-/Berge-Punkte am Fahrzeug.

    Mit diesem Material ist man aber in meinen Augen für schwerere Fahrzeuge nicht passend ausgestattet und wenn man schon stabilere Anschlagpunkte hat, dann sollte man auch stärkeres Bergematerial haben.


    Zum Schluß noch ein guter Rat von mir!

    Auf der Beifahrerseite ist eine "Abschlepp"-Öse, diese ist aber nur für die Sicherung bei Bahn-/Schiffs-Transporte zu nutzen.

    Sie ist nicht für Berge-/Abschlepp-Einsätze zu verwenden!

    Es sei denn, diese Öse wurde duch eine Aftermarket-Bergeöse verstärkt.


    Gruß Kai

  • Danke BlackCat , auf Dich kann man sich wieder verlassen. Ich finde es wirklich toll, wie Du dir immer Zeit nimmst und Anfragenden, ohne erhobenen Zeigefinger, den Superhero zu mimen oder dem anderen Dummheit vorzuwerfen, hilfst, mit Rat und Tat zur Seite stehst und unterstützt. Da ich dich schon persönlich kennenlernen durfte kann ich nur sagen, feiner Kerl und Kumpel.

  • Danke BlackCat , auf Dich kann man sich wieder verlassen. Ich finde es wirklich toll, wie Du dir immer Zeit nimmst und Anfragenden, ohne erhobenen Zeigefinger, den Superhero zu mimen oder dem anderen Dummheit vorzuwerfen, hilfst, mit Rat und Tat zur Seite stehst und unterstützt. Da ich dich schon persönlich kennenlernen durfte kann ich nur sagen, feiner Kerl und Kumpel.

    Absolut korrekt, dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, daß ich Blackcat noch nicht persönlich kenne :)

  • Danke BlackCat , auf Dich kann man sich wieder verlassen. Ich finde es wirklich toll, wie Du dir immer Zeit nimmst und Anfragenden, ohne erhobenen Zeigefinger, den Superhero zu mimen oder dem anderen Dummheit vorzuwerfen, hilfst, mit Rat und Tat zur Seite stehst und unterstützt. Da ich dich schon persönlich kennenlernen durfte kann ich nur sagen, feiner Kerl und Kumpel.

    Dem kann ich mich nur anschließen!


    Als jemand, der nunmal noch dabei ist, seine Erfahrungen zu sammeln, bin ich stets froh, meinen Wissensschatz durch die Expertise hier im Forum erweitern zu können und entsprechend dankbar all jenen, die geduldig auch solche Dinge nochmal erklären, die für viele andere hier vermutlich seit Jahrzehnten Selbstverständlichkeit sind. ^^ :)

  • Hallo Lukas

    ich weiß nicht aus welcher Region du kommst, aber mein Tipp für dich:

    Wenn in deiner Nähe sich ein Stammtisch oder regelmäßiges Jimny-Treffen, dann solltest du dich dort regelmäßig sehen lassen.

    Zum einen um die Veränderungen der anderen live erleben zu können, so kann man auch die Bezugsquelle erfahren oder sich die Anleitung zum Selbermachen anhören und bei Bedarf Fragen stellen.

    Zum anderen gibt es in der Regel ein geselliges Beisammensitzen, wo Erlebnisseausgetauscht werden, bzw. die alten Hasen über die schönen Zeiten in den mittlerweile leider nicht mehr existenten Offroad-Parks berichten.


    Gruß Kai

  • beim bergen nimmt man nie anlauf das kann dir den vorderwagen abreißen oder dem gezogenen das heck....im übertriebenden fall..


    ein verziehen der fahrzeugkarosse ist ehr das ergebnis dabei.

    da lieber mit schleifender kupplung... das ist bei weitem günstiger...

    und so lang es nicht nach verbrannter kupplung riecht sollte alles tutti sein

  • beim bergen nimmt man nie anlauf das kann dir den vorderwagen abreißen oder dem gezogenen das heck....im übertriebenden fall..


    ein verziehen der fahrzeugkarosse ist ehr das ergebnis dabei.

    Beim Bergen mit den in Australien bevorzugten Snatch Straps oder den in den USA bevorzugten Kinetic Ropes wird um die Wirkung des Bergematerials voll zu nutzen bei sehr stark festgefahrenen Fahrzeugen ein gewisser "Anlauf" genommen!

    Es wird allerdings dabei nicht immer mit Vollgas bis zum Snatch-/Kinetic-Effekt Gas gegeben.

    Oft reicht es aus nur im Standgas zu rollen bis das Seil gespannt ist und dsich wieder ruckartig zusammen ziehen will.


    Jedoch sollte die kinetische Bergungs-Option die letzte sein, welche man anwendet, da sie wie du richtig schreibst gefährlich sein kann.


    Gruß Kai

  • die leute die sowas den machen, haben den auch jahrelange erfahrung...

    dies als "Laie" der jemanden bergen tut, weil er helfen will sollt lieber vorsicht walten lassen oder bei den ersten schwierigkeiten abbrechen...


    dafür gibt es nun mal halt die profi´s...

    gibt genug vid´s die eindrucksvoll zeigen was passiert wenn Laie dabei ist und sich einfach überschätzten tut...

  • Du kannst auch ein kinetisches Bergeseil gefahrlos als Abschleppseil nutzen. Du musst ja nicht mit vollem Schwung anfahren und dann die 1,5 Tonnen mit Tempo 30 ins Seil werfen. Aber Du kannst zumindest in der Untersetzung anfahren und die Kupplung kommen lassen, bevor das Seil straff wird. Dann reißt auch kein Abschlepphaken oder sonstwas ab. Im schlimmsten Fall bleibt der Bergewagen mit 4 durchdrehenden Rädern stehen - und die Kraft dabei ist dann definitiv nicht höher als das Eigengewicht des ziehenden Fahrzeugs. Hilft natürlich nicht, wenn Du mit nem Jimny einen Unimog aus dem Schlamm ziehen willst ;)


    Ist dann auf jeden Fall schonender für beide Fahrzeuge als ein Starrer Gurt ( der vielleicht nicht so gefählich ist, aber Dir auch den Abschlepphaken aus dem Rahmen reißt wenn Du es übertreibst)