Kürzlich hatte ich Zeit und die Gelegenheit, die nötigen Anpassungen zur Unterbringung der neuen Bereifung durchzuführen.
Hierzu waren erst einmal einige Blecharbeiten zu erledigen. Also habe ich die Innenkotflügel und die Kunststoffverbreiterungen demontiert (nachdem ich die Schwellerschutzrohre abgebaut habe, war das dann auch möglich ) um die blechernen Radläufe freizulegen. Auf dem Lack hat sich ausgetretenes Mike - Sanders Fett aus der Hohlraumversiegelung mit dem Sand- / Schlammgemisch diverser Offroadeinsätze zu einer schmierigen Emulsion vermischt, die ich zunächst einmal unangetastet gelassen habe.
Zuerst habe ich mich der Hinterachse angenommmen. Die erkennbare gewellte Blechverbreiterung ist auf die Karosserie aufgepunktet.
Dank der umfassenden Ausstattung der Werkstatt meines Kumpels fehlt es auch nicht an einem Schweißpunktfräser, mit dem sich die Verbindung der beiden Blechteile sehr gut trennen lässt.
Überwindung kostet es trotzdem, seinem Jimny so zu Leibe zu rücken...
Ein Fall für den Schrottcontainer...
Es entsteht in jedem Fall deutlich mehr Platz...
Um die Freigängigkeit zu prüfen, habe ich die Federn herausgenommen, das neue Rad montiert und die Achse mit 2 Getriebehebern in alle Extrempositionen gehoben, die die Fahrwerksgeometrie zulässt. Dabei erschien mir der Abstand im Bereich der Kotflügelkante vom Längsholm aufgehend bis etwa zur Linie der späteren Oberkante der Räder zu gering. Daher habe ich in dem Bereich mittels Druckluft - Karosseriesäge noch etwas Blech entfernt, wie man auf nachfolgendem Foto gut erkennen kann.
Hier nochmal im Detail:
Die Schnittkanten sowie die Bereiche, in denen die Blech - Radlaufverbreiterung vorher aufgelegen hat, wurden dann gesäubert, entgratet, grundiert und mit Karosseriedichtmasse und Brantho - Korrux 3in1 behandelt, um den Rost fernzuhalten.
Nachdem beide Seiten bearbeitet waren, ging es an die Vorderachse.
Da hier keine aufgepunktete Verbreiterung vorhanden ist, sondern der Kotflügel aus einem Teil besteht, habe ich auf die Erfahrungswerte von Micha (Xenosch) vertraut und einfach mal umlaufend 6cm Blech mittels Karosseriesäge abgeschnitten.
Wieder ein Fall für den Schrottcontainer...
Aus den Veränderungen entsteht erstmal mehr Raum für das Rad, wobei jedoch eine weitere Blechkante am unteren Bereich der A-Säule erkennbar wird, die bearbeitet werden muss, um die Freigängigkeit herzustellen. Diese Kante wurde dann mit vielen kleinen Hammerschlägen im oberen Bereich nach außen und im unteren Bereich nach innen umgelegt. Dadurch liegt in keinem Fall Blech auf Blech. Ich hoffe, dass hiermit Rostnester vermieden werden.
Oberhalb der Bodyaufnahme sieht man eine leichte Delle die dem Blech mit dem Ausbeulhammmer zugefügt wurde. Das ist notwendig, damit das Rad bei auf Block eingefederter Achse genügend Platz hat.
Wie auch in den hinteren Radhäusern wurden die bearbeiteten Bereiche entgratet, grundiert und anschließend mit Karosseriedichtmasse und Brantho Korrux 3in1 versiegelt.
Auch hier erfolgte die Prüfung der Freigängigkeit mit ausgebauten Federn und mittels zweier Getriebeheber in alle möglichen Postitionen manöverierten Vorderachse. Selbst bei auf Block liegender Achse ist noch ein ausreichender Abstand zur vorderen Bodyaufnahme vorhanden.
Am nächsten Tag erfolgte dann die Anpassung der Kunststoffradläufe. Hier habe ich mittels Stichsäge entlang der senkrechten Kante geschnitten und den Radius in Richtung der Türe vergrößert um dem Verlauf des darunterliegenden Kotflügels näher zu kommen und genügend Raum zu schaffen. Die Front- bzw. Heckstoßstange aus Stahl habe ich ebenfalls mittels der Schablone angerissen und dann mit Karosserie- und Fächerscheibe in Form gebracht und anschließend wieder entgratet, grundiert und beilackiert. Nachdem die Fahrerseite fertiggestellt war, habe ich die Schnittkanten mittels Schablone auf die Beifahrerseite übertragen und die Teile in gleicher Weise bearbeitet.
Dann war die Zeit für ein paar Gesamtansichten gekommen. Auf diesem Foto erkennt man schön den Verlauf der Schnittkante auch an der vorderen Stoßstange.
Mit den montierten neuen Rädern ergibt sich eine Distanz von nahezu 40cm von den Längslenkeraufnahmen bis zum Boden und
gut 63cm bis zur Türkante.
Da der vereinbarte Termin zur Einzelabnahme immer näher rückte und ich morgens noch schnell die Gummi - Radlaufverbreiterungen montieren musste, blieb mir keine Zeit für Foto´s. Die Teile sind aber selbstklebend und können mit dem Cutter - Messer sehr gut geschnitten werden.
Fertig und nach erfolgter Einzelabnahme schaut das Ganze dann so aus:
Als ToDo des Reifenumbaus verbleiben die erneute Wachsversiegelung der Radhäuser, der Wiederanbau der Schwellerschutzrohre, die Anfertigung und Montage von Radhausschalen / Innenkotflügeln, der Austausch der Stahlflex - Bremsleitungen gegen einen Satz mit größerer Länge sowie eine nochmalige Befassung mit den Differentialen.
Leider lassen sich die Kegel- und Tellerräder, die ich aus Zypern erworben hatte, zumindest im Hinterachs - Differential trotz größter Anstrengung und toller Hilfe des Forumianers "Wickie" nicht so einstellen, dass das Differential geräuschfrei läuft. Mittlerweile habe ich aber einen alternativen Satz Kegel - und Tellerräder in 5.125:1, die in Kürze dann verbaut werden, in der Hoffnung, dass dann Ruhe herrscht.