Das erste mal Offroad im GJ

  • Hallo Leute,


    Ich war am Montag im Offroad Park Langenaltheim und das war auch der erste echte Offroad Einsatz meines Jimny GJ.


    Ein Vorweg, das Ding ist ein Tier... unglaublich.


    Ich habe das Auto auf Herz und Nieren geprüft und natürlich auch alle Helferlein die mein FJ noch nicht hatte ausprobiert.


    Einer der wenigen Nachteile des FJ war ja das fehlen der Differenzialsperre.

    Wenn das Auto Diagonal entlastet wurde drehten die freien Räder durch und es war kein Vortrieb mehr da.


    Ich hatte hier im Forum schon heiße Diskussionen weil ich nach wie vor der Meinung bin das eine Diff Sperre nur sehr selten wirklich nötig ist.

    Eine Diff Sperre braucht man ja nur im Extremfall und zu diesem Extremfall kommt es bei den meisten Jimny Fahrern eigentlich nie.


    Erstens muss das Gelände wirklich grob sein, die Passage darf nicht Umfahrbar sein.

    Wenn das auch nur ein Hobby ist und keine berufliche Notwendigkeit....das ist ein so teures Zubehör Teil Nice to have und keine dringende Notwendigkeit.


    Zweifellos kommt ein Geländewagen mit Diff sperren weiter wie ein Geländewagen ohne diese Sperre.


    Im Offroad Park hab ich natürlich den Jimny mit blanker Absicht in Situationen gebracht in der ich tatsächlich ab und zu nicht weiter gekommen bin, oder erst durch Nachsetzen und das wählen einer anderen Spur weiter fahren konnte.


    Nun hat der GJ ja diesen Assi an Bord das durchdrehende Räder sofort abgebemst werden und man so die Achse nicht im Antrieb verliert.

    Dieser Assi macht den Jimny zu Wildsau. Ich hab einige wirklich steile Passagen getestet die tiefe Auswaschungen hatten so das der Jimny trotz OME Fahrwerk sehr heftig diagonal entlastet wurde.

    Der Trick ist dranbleiben und nicht das Gas lupfen. Einfach gleichmäßig weiter Gas geben. Das Auto rollt dabei 10 cm zurück und dann greift der Assi zu was man auch hört, das ABS knurrt dabei wie verrückt.....und es funktioniert wie Sau. Der Jimny schiebt einfach weiter...über Geröll, Stock und Stein obwohl zwei Räder komplett in der Luft sind.


    Natürlich geht dieser Eingriff über die Bremsbeläge aber wenn man das nicht täglich macht ist das zu vernachlässigen.


    Ich lasse mich jetzt zu einer gefährlichen Aussage hinreißen.....der Jimny GJ braucht keine Sperre, der Assi macht seinen Job derart gut das eine extra Sperre vollkommen unnötig ist.


    Der nächste Assi ist die Bergabfahr Hilfe.... Da braucht man nicht viel zu sagen.

    Egal wie Steil und Rutschig, der Jimny wird solange es die traktion zulässt zuverlässig, Souverän und vor allem super spurstabil abgebremst. Das System hat sehr schnell mein Vertrauen erarbeitet..... einfach super.


    Das letzte "System" in diesem Sinne war das Automatikgetriebe.

    Das macht absolut Laune. Durch die Automatik ist der Vortrieb sehr fein zu dosieren, auf L ( was ja eigentlich die 1 ist ) oder auf 2 lassen sich alle Steigungen sehr ruhig und souverän angehen und meistern. Eine Kupplung kann auch nicht verbrennen. Dazu kommt daß das Auto auch nicht zurück rollt oder ein Gang rausspringen kann.

    Mich hat der Automatik Jimny jedenfalls voll überzeugt, kein Vergleich zum Schalter.

    Das Offroad fahren ist viel müheloser und ruhiger, man kann sich voll auf das Gelände konzentrieren. Das ist für Offroad Anfänger eine sehr große Hilfe und für geübte Offroad Fahrer eine Erleichterung oder ein bequemes Extra...wie man das auch immer nennen will.

    Kurz gesagt, ich halte das ( Wandler-) Automatik Getriebe für die absolut beste Wahl im Gelände, es darf natürlich kein DSG sein, das wäre nicht unbedingt von Vorteil im Gelände.

    Auf der Straße wäre mir ein Schalter möglicherweise lieber aber das ist ein anderes Thema.


    Ich bin jedenfalls total begeistert vom Jimny, das OME Fahrwerk macht einen tollen Job, der Unterfahrschutz gibt Sicherheit, das Automatik Getriebe funktioniert mehr wie super und die Serienmäßige Technik funktioniert bemerkenswert und überzeugend Souverän.



    Gruß Jan

    Den Jimny in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf

  • Für den Normal Fahrer wird es wohl keine brauchen... Im harten Gelände ist sie trotzdem meiner Meinung nach unabdingbar. Ab dem Zeitpunkt wo die du bei beide Achsen eine Verschärunkung + Steigung hast geht halt nichtsmehr egal wie.....


    Natürlich ist hartes Gelände für alle anderen definiert.

  • Für den Normal Fahrer wird es wohl keine brauchen... Im harten Gelände ist sie trotzdem meiner Meinung nach unabdingbar. Ab dem Zeitpunkt wo die du bei beide Achsen eine Verschärunkung + Steigung hast geht halt nichtsmehr egal wie.....


    Natürlich ist hartes Gelände für alle anderen definiert.

    Genau diesen Fall hatte ich mehrfach.....durchaus mit Absicht gerade weil ich diesen Extremfall testen wollte.

    Rechts hinten und links Vorne.... beide Reifen 40 cm in der Luft und das bei brutaler Steigung.. und genau da hat das System zugebissen und den Jimny gnadenlos weiter geschoben. Mir ist die Spucke weg geblieben und der gute Mann im Rubicon konnte kaum glauben was er da sah


    Daher meine Erkenntnis....eine Diff Sperre im Jimny ist absolut unnötig.

    Den Jimny in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf

  • Mit einer Diff Sperre “malmt” sich ein Auto schon ziemlich gut weiter und malmt auch wenn das Rad in der Luft ist und schiebt an sobald wieder Bodenhaftung da ist. Das ist noch eine Kategorie anders als das gezielte Abbremsen von Rädern.


    Und die Diff Sperre belastet auch die Halbachsen deutlich mehr, sodass die brechen können -da war der Landrover richtig gut. Und das Fahren mit Diff Sperren ist schon etwas gefährlicher - wenn sich da ein Vorderrad beim Bergabfahren (wo man die Sperren rausnehmen sollte) über einen Stein malmt, dann kann man schon Umfallen.

  • War es Matschig oder hast du die Erfahrung im trockenen gesammelt?:/

    Ich bin eigentlich ein netter Kerl.
    Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen!

  • trocken....aber auf komplett losem Geröll und diesen glatten Steinplatte.

    Im Offroad Park Langenaltheim wurden und werden im Tagebau die Solnhofner Platten abgebaut.

    Den Jimny in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf

  • Dann bin ich mal gespannt wie dein Urteil ausfällt wenn es matschig ist.;)

    Ich bin eigentlich ein netter Kerl.
    Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen!

  • Die eingebaute elektronische Sperre der Hinterachse arbeitet ja über Bremseingriff

    der erstmal voraussetzt das Gas gegeben wird.

    Da naturgemäß in diesem Falle bereits auch in der Nähe des Kippwinkels gefahren
    wird, war mir das von Anfang an suspekt.


    Eine Differentialsperre erlaubt eine sehr sanfte und viel kontrolliertere Fahrweise.


    Wichtig für alle die nicht nur zum 'Spielen' unterwegs sind sondern in den Westalpen
    100km von der nächsten menschlischen Ansiedlung... oder so! :rolleyes:


    Ich durfte während einem Training den Unterschied erfahren - zwischen "geht

    leider nicht mehr mit den eingebauten Helferlein" und "Geil wie der sich dank Sperre
    da durchschiebt!" :D


    Mein Fazit: Eine Differentialsperre an der Hinterachse braucht man öfter als man
    denkt und sie schont Material und Nerven! :)

  • Hat nicht schon der FJ diese "Elektro-Differentialsperre"? So weit ich mich erinnern kann hat mein FJ(Bj. 2016) auch die Räder gebremst die in der Luft waren :/

  • zu Langenaltheim meine persönliche Empfehlung dort

    nicht hin wenn es nass ist.

    Wenn Du da nicht unverzüglich die ganze Karre putzt ist

    das hinterher kaum mehr sauber zu kriegen............

    Stadtrad, Mtb, Gravelbike und Toyota ProAce City Kastenwagen.


    Bis 29.4.2020 Jimny GJ Comfort

    BFG AT 215 auf Serienfelge.

  • Eins darf man nicht vergessen: immerhin sind diese "Helferlein" schon serienmäßig an Bord. Wer mehr will muß nachrüsten, der Zubehörmarkt bietet ja reichlich Betätigungsspielraum (solange der finanzielle Spielraum dies erlaubt).


    Von daher finde ich das schon nicht schlecht was Suzuki dem Auto mit auf den weg gibt.

  • Hat nicht schon der FJ diese "Elektro-Differentialsperre"? So weit ich mich erinnern kann hat mein FJ(Bj. 2016) auch die Räder gebremst die in der Luft waren :/

    Mein 2016er macht das auch.

    Leider immer, auch in der Untersetzung. Ich glaube, beim FJ waren die Bremseingriffe nur weniger stark und eher für das vorankommen auf rutschigem Boden gedacht. Zumindest wurde es damals nicht als "elektronisch simulierte Differentialsperre" verkauft.


    Witzig ist, dass er trotz eingelegter manueller Diffsperre an der Hinterachse in manchen Situationen die Vorderachse immer noch einbremst. Vielleicht kommt da auch noch eine Sperre rein, dann ist endlich Ruhe im Karton. :D

  • zu Langenaltheim meine persönliche Empfehlung dort

    nicht hin wenn es nass ist.

    Wenn Du da nicht unverzüglich die ganze Karre putzt ist

    das hinterher kaum mehr sauber zu kriegen............


    Normaler Zustand nach Langenaltheim.... wenns nass ist wird es doch erst fordernd41335750zw.jpg

  • Ich fahre "fast alles" ohne sperre, auch die fiesen steilhänge die oben die großen Löcher haben. Sowas wo der gemeine G fahrer unten schon alle 3 sperren drückt.


    Der Trick : kenne das Auto, sehe die Spur, nimm Schwung mit um die Löcher die das Fahrwerk nicht kompensieren kann zu überbrücken.


    Mit sperre wäre das oft schonender fürs auto, im drehzahlbegrenzer Anlauf nehmen geht schon ans Material :P


    Wer fahrstilmäßig gerne Gewalt anlegt ist mit einer lsd sperre besser bedient, der relaxte crawler mit 100% sperre und der Gelegenheitsmatscher kann viel mit den virtuellen sperren machen.

  • Der springende Punkt ist doch das man, wenn ein Rad keine Traktion hat und durchdreht, man sofort die gesamte Achse "verliert" also das diese Achse keinen Vortrieb mehr hat da die gesamte Leistungen am durchdrehende Rad verpufft.

    Wenn das bei beiden Achsen gleichzeitig passiert, und das ist normalerweise diagonal der Fall, fällt der Antrieb bei beiden Achsen weg.


    Hat man nun eine Diff Sperre werden die Räder der Achse an der die Sperre montiert quasi starr miteinander verbunden, das Rad ohne Traktion dreht genauso schnell wie das noch am Boden befindliche und das Auto schiebt weiter vorwärts.


    Also ist das Problem das die Antriebskraft durch ein durchdrehende Rad verloren geht.


    Wenn dieses Rad einfach abgebemst wird geht keine Kraft verloren und das andere Rad der Achse bekommt den Antrieb.

    Ein anderer Weg, ( fast ) das gleiche Ergebnis.


    Warum "fast" ...... das System muss merken das ein Rad durchdreht und reagieren. Das dauert eine Millisekunde in der das Auto 10 - 20 cm zurück rollt....

    Da das System aber schon auf geringe Drehzahl Unterschiede reagiert ist der Eingriff ja nach Situation sehr sanft oder auch mal hart.

    Die Achsen werden dabei überhaupt nicht stärker belastet denn bevor so viel Kraft übertragen wird das die die Steckachsen Schaden nehmen würde das Rad mit Traktion auch durchdrehen.....was für Traktionskontrolle natürlich auch unterbindet.


    So wird das Auto solange nach vorne geschoben wie die Reifen das hergeben. Die Grenze ist also immer noch der maximale übertragbare Grip.

    Dabei spielt es keine Rolle warum das Rad an Grip verliert, Schlamm oder Geröll...dem System ist das wurscht.

    Den Jimny in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf

  • Ich umgehe Schlamm und Wasser-Fahrten absolut konsequent.

    Erstens ist das keine Heldentat und zweitens ist das Risiko das Auto durch nicht sichtbare Hindernisse und nicht zuletzt auch durch den Schlamm und das Wasser selbst zu beschädigen viel zu hoch.

    Das war eine der ersten Regeln beim Offroad Kurs....Wasser und Schlammen nach Möglichkeit immer umgehen.

    Wir haben schon mehrere Offroad Urlaube gemacht ( mit TC Offroad ) und da wurden auch Umwege in Kauf genommen um tiefen Schlamm zu vermeiden.

    Wenn man das macht nur aus Jux und dolldrei und dann nimmt man das Risiko natürlich in Kauf.

    Bei einer Ratte kein Problem, beim Alltagsauto keine schlaue Option.


    Mein Jimny wurde nach dem Offroad Einsatz ca eine Stunde später komplett gereinigt

    Den Jimny in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf

  • 10 - 20 cm in einer Millisekunde? Das wären ja 360 - 720 km/h! Ich glaub, das dauert länger. :und_weg:


    Im Ernst. Dadurch dass ein Rad oder zwei gegenüberliegende Räder die Haftung verlieren, dreht der Motor erst mal ins Leere, wobei das Differenzial keine wesentliche Kraft überträgt, ebenso wenig wie die Halbachsen.

    Dann haut die Traktionkontrolle die Bremse rein und der ganze 'Bums" des Motors wird plötzlich über den Antriebsstrang in das eine Rad (bzw. die beiden gegenüber liegenden) geleitet.

    Da muss ich kein Mechaniker sein, um mit den beteiligten Komponenten Mitleid zu bekommen.


    Bei einer oder mehreren Sperren hingegen erfolgt der Kraftfluss kontinuierlicher und materialschonender.

    „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.“ - Karl Valentin

  • So ist das nicht. Die bremse macht das schon recht sanft, mit abgerissen Wellen hat man erst zu tun, wenn durchdrehende Räder springen, vorher nicht.


    Entscheident ist dass die Traktionskontrolle erst reagiert wenn die fuhre steht und du im Grunde dann neu anfahren musst - am hang.. Die sperre wird vor Antritt eingelegt

  • Nachdem das Auto einmal zurück gerollt ist und das System gegriffen hatte blieb ich nicht mehr stehen, es ging stetig vorwärts....

    Das ist also kein permanentes stehenbleiben und anfahren...

    Den Jimny in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf

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